Paludarium für exotische Bewohner

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Paludarium

Die Namen Aquarium und Terrarium werden bei den wenigsten Tierfreunden noch Fragezeichen verursachen – längst haben sie sich als Möglichkeit zur Haltung bewährt und einen festen Platz in den Unterkategorien der verschiedenen Vivarien gefunden. Etwas anders gestaltet sich die Situation beim Paludarium: Um welche Art von Anlage handelt es sich hier? Und welche Bewohner kommen überhaupt dafür infrage?

Inspiration aus der Natur

Wasser und Land sind einfach nicht voneinander zu trennen, man denke nur an die Gezeitenzonen, das Wattenmeer oder die Mangrovenwälder. Letztendlich kopiert ein Paludarium genau diese Symbiose der beiden Teilbereiche, weshalb es sich auch als Kompromisslösung zwischen Aquarium und Terrarium bezeichnen lassen lässt. Das eigentliche Wort stammt vom lateinischen Wort „palus“ ab, was übersetzt so viel wie Sumpf heißt. Trotzdem ist das Gelände logischerweise keine eine 1:1-Abbildung der echten Naturdestination. Gleichwohl kann sich ein Paludarium, im Vergleich zu seinen beiden Alternativen, vor allem durch eine größere Vielfalt in Sachen Lebensraum abheben.

Der wesentliche Vorteil: Kombination aus Wasser und Substrat

Doch welche Aspekte sprechen nun eigentlich konkret für die Anschaffung eines Paludariums? Wie bereits erwähnt, geht von der Vorstellung, die Natur in ihrer gesamten Bandbreite darzustellen, zweifelsfrei eine besondere Faszination aus. Für den Schutz der Fische sorgen die Pflanzen und verschiedenen Wurzeln, ähnlich wie in einem echten Uferbereich – darüber hinaus übertrifft die Wasserqualität im Paludarium zumeist die Reinheit im Aquarium. Grund hierfür: Die Pflanzenwurzeln wachsen zumeist direkt in den Wasserteil hinein, was ihnen die Möglichkeit gibt, Schadstoffe zu entziehen. Es ist also vor allem die Kombination aus Wasser und Substrat, die das Ganze interessant macht. Grundsätzlich gilt dabei aber auch: Kein Paludarium ist wie das andere. Ob du dein Gelände lieber karg hältst oder aber mit dichter Bepflanzung versieht, hängt maßgeblich von den Bewohnern ab.

Wer darf rein? Geeignete Tierarten für ein Paludarium

Im Allgemeinen passen in ein Paludarium vor allem exotische Tiere und kleinere Bewohner, deren Zuhause Sumpflandschaften oder Ufer bilden. Von Kröten, Unken, Molchen bis hin zu Schildkröten und Agamen ist grundsätzlich alles möglich – sofern die Einrichtung stimmt. Der Einsatz eines Schützenfisches eignet sich zum Beispiel nur, wenn das Paludarium über die entsprechende Größe und Wassermenge verfügt. Dafür belohnt er dich mit einer nützlichen Nahrungsaufnahme und Jagdstrategie: Er ernährt sich von Insekten, die auf Zweigen oder Blättern über ihm platziert sind.

Mögliche Bewohner für ein Paludarium

  • Moschusschildkröte
  • Amerikanischer Ochsenfrosch
  • Australischer Korallenfingerlaubfrosch
  • Axolotl
  • Colorkrabbe
  • Gelbwangenschmuckschildkröte
  • Grüne Wasseragame
  • Harlekinkrabbe
  • Landeinsiedlerkrebs
  • Moschusschildkröte
  • Rotaugenfrosch
  • Strumpfbandnatter
  • Tigersalamander
  • Tomatenfrosch

Weitere Aspekte, die du bei der Einrichtung beachten solltest

Angesichts der bereits betonten Nähe zwischen Paludarium und Terrarium mag es zunächst einmal verlockend klingen: Einfach die Fläche mit einer Wanne erweitern und fertig ist die neue Sumpflandschaft! Ganz so einfach ist es aber natürlich nicht, denn ein gut funktionierendes Sumpfterrarium stellt noch einmal ganz eigene Anforderungen an Ausmaße und Belüftung. Dementsprechend ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Neuanschaffung eines fertigen Paludariums gut zu planen. Darüber hinaus spielt natürlich auch der optische Eindruck eine wichtige Rolle, schließlich wirfst du bei der jahrelangen Nutzung der Landschaft einen regelmäßigen Blick auf das gesamte Design. Selbst der praktische Aspekt kann zuweilen den Ausschlag geben: Zweifellos erzeugst du ein natürlicheres Gefühl, wenn du die einzelnen Pflanzen direkt in den Boden einsetzt. Bei einer Reinigung bleibt dir dann aber nichts anderes übrig, als alle Wurzeln auszugraben – sinnvoller erscheint es da, Blumentöpfe zu verwenden.

Beachtlicher Aufwand in der Pflege

Ein Nachteil des Paludariums ergibt sich in diesem Kontext auf jeden Fall: So oder so gestaltet sich die Pflege der Fläche immer wieder als Herausforderung, prinzipiell ist eine vollständige, eigenständige Säuberung gar unmöglich. Folglich empfiehlt es sich, die Bewohner wirklich erst bei völliger Keim- und Parasitenfreiheit einzusetzen. Ein leistungsfähiger Abfluss ist im Übrigen ebenfalls eine wertvolle Hilfe und fast schon ein Muss, wenn du über einen langen Zeitraum hinweg von den Vorzügen deines Paludariums profitieren möchtest. Bei Detailfragen lohnt es sich, im Internet oder bei Experten um Rat zu fragen – dank des Vorwissens können böse Überraschungen zumeist vermieden werden.

Wasserstand – ein besonders schwieriges Thema

Beim Landteil orientierst du dich idealerweise an einem Sumpfgebiet. Eine dichte Bepflanzung mit Farnen, Bromelien, Schilf und Bambus, unterlegt mit einem Bodengrund aus Torf, Humus oder Kiese, bietet sich an. Ein heikles Thema, das den bisherigen Besitzern mit am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat, betrifft den Wasserstand: In Abhängigkeit von den auserkorenen Bewohnern könnte er sich als zu hoch für die Tiere erweisen, was zum Teil lebensbedrohliche Konsequenzen mit sich zieht. Eine zu niedrige Befüllung kristallisiert sich jedoch unter Umständen als genauso schädlich heraus. Aus diesem Umstand ergibt sich auch der Tipp, sich auf möglichst wenige unterschiedliche Tierarten festzulegen: Ansonsten gerätst du schnell in Schwierigkeiten, die verschiedenen Bedürfnisse untereinander in Einklang zu bringen. Um der Gefahr des Ertrinkens generell präventiv entgegenzuwirken, solltest du eine Ausstiegsgelegenheit integrieren. Zu diesem Zweck setzt du wahlweise Steine, Äste oder eine Kombination aus beidem ein.

Wasserfilter und Beleuchtung: weitere wichtige Komponenten für dein Paludarium

Mit der Installation eines Wasserfilters ermöglichst du deinen Bewohnern auf jeden Fall, in einer sauberen Umgebung aufzuwachsen. Im besten Falle reicherst du die Flüssigkeit noch mit 1 bis 2 g Salz an. Auch ein Vernebler besitzt absolut seinen Sinn – er trägt mit der Aussendung von Ultraschallwellen einen wesentlichen Anteil zur konstant hohen Luftfeuchtigkeit bei. Bei der Beleuchtung des Terrarien-Sumpfes ergeben sich wiederum Unterschiede in Bezug auf die eingesetzten Tierarten. Amphibien sind auf keinerlei UV-Licht angewiesen, etwas anders sieht es bei Reptilien aus, die unter Umständen sogar verschiedene Wärmebereiche benötigen. Zusätzlich bietet sich die Integration eines Spotstrahlers zur Trocknung an. Wenn du diese grundsätzlichen Ratschläge befolgst, steht der Einrichtung eines Paludariums eigentlich nichts mehr im Wege. So oder so bereichert diese Unterform des Terrariums deine eigenen vier Wände ungemein – schließlich bringt sie die Sumpflandschaft direkt in dein Wohnzimmer.

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