Wenn der eigene Teich auf einmal viel Wasser verliert, heißt es: Teichfolie reparieren. Welche Fehlerquellen du bedenken solltest, bevor du den ganzen Teich ausgräbst, um eine neue Folie einzusetzen, erfährst du hier.
Wenn Dein Teich Wasser verliert, muss nicht zwangsläufig ein Loch in der Teichfolie schuld sein. Tatsächlich gibt es mehrere Schwachstellen am Teich, die wahrscheinlicher sind. Besonders im Sommer ist bedingt durch die Verdunstung und Transpiration der Pflanzen, ein täglicher Wasserverlust von rund 10 cm normal. Auch Springbrunnen oder Bachläufe können – besonders an windigen Tagen – verantwortlich für Wasserverluste sein. Hier trägt der Wind das Wasser tröpfchenweise in den Randbereich beziehungsweise aus dem Teich heraus. Läuft das den ganzen Tag über so, können mehrere Liter auf diese Art und Weise „verloren gehen“.
Hauptverantwortliche für Wasserverluste sind außerdem häufig Dekorationsmaterialien wie Ufermatten, Pflanztaschen und Steinfolie; generell alles, was eine Kapillarwirkung haben könnte. In solchen Fällen ziehen die Materialien das Wasser wie ein Docht aus dem Teich, wenn die Materialien nicht innerhalb der Folienabdichtung enden, gelangt das angesaugte Wasser nicht mehr zurück in den Teich. Ein zusätzliches Risiko bergen Verbindungsstellen, beispielsweise zwischen Pumpe und Filter oder Bachlauf. Sind diese Verbindungen nicht mehr dicht oder nicht von Anfang an fachmännisch zusammengefügt worden, kann hier unbemerkt einiges an Wasser im Erdreich versickern.
Loch in der Folie
Wenn alle anderen Möglichkeiten kontrolliert wurden und sich nichts gezeigt hat, woher der Wasserverlust anderweitig stammen könnte, muss man von einem Loch in der Teichfolie ausgehen. Meistens ist es relativ aufwändig und langwierig, die defekte Stelle zu finden. Immerhin sind nicht alle Teiche so leer wie ein klassischer Koiteich. Durch Pflanzen, Steine und Bodengrund ist das Ausräumen des Teiches teilweise mehr Arbeit als das vorherige Anlegen des Teiches.
Deshalb solltest du besonnen vorgehen und erst mal das Loch lokalisieren. Dazu füllst du den Teich randvoll auf und markierst jeden Tag mit einem Kreidestrich den Wasserstand. Wenn der Pegel aufhört zu sinken, ist die Wassertiefe erreicht, an der sich das Loch befindet. Nun musst du lediglich in dem Bereich zwischen Wasserspiegel und der Markierung des Vortages nach dem Loch suchen. Hilfreich sind dabei vor allem alte Lappen und die eigenen Hände: Oftmals kann man die verdächtige Stelle erfühlen, denn meistens sind spitze Steine, Scherben oder Pflanzenwurzeln für solche Löcher verantwortlich. Denke daran: Wenn das Wasser zu tief sinkt und das Loch zu tief liegt, musst du deine Fische umsiedeln.
Generelles zur Reparatur
Hat man das Loch gefunden, muss man die Teichfolie reparieren. Diese macht aber nur Sinn, wenn die Teichfolie noch nicht zu alt ist. Das ist der Fall, wenn sie stark gehärtet ist und an Flexibilität verloren hat. Die Reparatur mit einem Flicken lohnt nur, wenn die Folie noch genügend flexibel ist. Ist sie das nicht mehr, solltest du über einen Komplettaustausch nachdenken, da in solchen Fällen das nächste Folienloch vorprogrammiert ist.
Erweist sich die Folie als flexibel genug, kannst du die benötigten Reparaturmaterialien zusammensuchen. Für solche Fälle ist es vorteilhaft, bereits beim Teichbau etwas Folie zurückzubehalten. So hast du einen Flicken, der perfekt zur Folie passt. Übrigens solltest du schon beim Verlegen der Folie darauf achten, möglichst faltenfrei zu arbeiten, denn an möglichen Falten werden Folien als erstes brüchig. Wenn du das Loch nun lokalisiert hast, muss das Wasser soweit abgelassen werden, dass du trocken arbeiten kannst. Voraussetzung zum Teichfolie reparieren ist übrigens, dass die betreffende Stelle vollständig von Belägen, Algen und Schmutz gesäubert ist; ansonsten arbeitet der Kleber nicht wie er soll. Zusätzlich gilt, dass erst nach 48 Stunden Aushärtung wieder Wasser in den Teich gelassen werden sollte.
Teichfolie reparieren: ganz easy
PVC-Teichfolien lassen sich relativ einfach flicken. Alles was man benötigt ist PVC-Teichfolienkleber und ein Stück zum Flicken. Wie bereits erwähnt muss dieses Stück der Teichfolie in Qualität und Stärke entsprechen und wenn die Farbe gleich ist, wird die Reparatur nachher quasi unsichtbar. Der Spezialkleber ist übrigens ein dauerelastischer Kraftkleber mit einer hohen Anfangsklebekraft (deshalb wird dieses Verfahren auch „kaltschweißen“ genannt). Nun wird lediglich der Kleber nach Anweisung aufgetragen und der Flicken (rund 15 bis 20 cm überlappend) aufgedrückt.
Die Reparatur bei Kautschukfolien (EPDM) ist dagegen ein wenig komplizierter: Hier sind mehrere Klebemittel vonnöten. Besonders wichtig ist zudem, dass die Folie mit einem speziellen Grundreiniger bearbeitet wird. Anschließend wird auf die trockene Kautschukfolie ein Haftvermittler aufgetragen und später folgt auf diesem Haftgrund doppelseitiges, dauerelastisches Tape, das speziell für die Verbindung von EPDM geeignet ist. Auf diese Klebestelle kommt nun der Folienflicken, der stark abgedrückt werden muss. Ideal gelingt dies mit einem Tapetenroller.
Zuletzt bleibt noch die Reparatur mit flüssiger Teichfolie auf Polyurethanbasis, die auf nahezu allen Untergründen haftet. Aus diesem Grund eignet sie sich hervorragend zum Flicken von Teichfolie, allerdings nicht bei PE-Folie. Die Flüssigfolie wird beim Anwenden mit einem Überstand von rund 20 cm in zwei bis drei Schichten über die Löcher gestrichen. Klafft das Loch in der Folie auseinander, die Stelle mit Panzertape fixieren und einfach darüberstreichen. Zwischen den einzelnen Schichten sollte die Folie gut durchtrocknen, damit die einzelnen Schichten stabil werden. Das verstärkt die Stelle und verhindert neue Löcher.
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