Den richtigen Reithelm finden: darauf solltest du achten

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richtiger Reithelm

Damit du auch sicher mit deinem Pferd das Reiten in der Halle, auf dem Springplatz oder auch in der Natur erleben kannst, brauchst du passendes Equipment dafür. Ein ganz entscheidender – wenn nicht der wichtigste – Punkt ist der Reithelm. Dieser soll deinen Kopf schützen und mögliche Schäden bei einem Sturz vermeiden. Wie du den für dich passenden Reithelm finden kannst und worauf du dabei achten solltest, kannst du hier erfahren.

Ist günstig auch gleich unsicher?

Reithelme kannst du schon für richtig kleines Geld finden. Es muss nicht gleich der Reithelm für 300,00 € sein. Auch unter 100,00 € kannst du bereits einen Reithelm kaufen. Da es in Deutschland bestimmte Anforderungen an die jeweiligen Produkte gibt, müssen Reithelme auch Kriterien und vor allem Sicherheitstests bestehen. So ist es wichtig, dass sie mit der Prüfnorm EN 1384 und dem Jahr dahinter bzw. mit VG1 gekennzeichnet sind. Manche Reithelme haben andere Prüfsiegel wie GS oder auch TÜV. Diese Zeichen können dir helfen zu erkennen, ob der Helm diese Sicherheitstests und auch die übrigen Bewertungskriterien erfüllt hat oder nicht. Dabei können es sich dann sowohl um günstige, als auch um teure Reithelmvarianten handeln.

Kannst du für dich einen Reithelm gebraucht kaufen – ja oder nein?

Auch wenn dich der Preis für einen gebrauchten Reithelm vielleicht lockt, solltest du nicht an der falschen Stelle sparen. Bei einem gebrauchten Helm weißt du nicht, wie und vor allem auch wie lange der Reithelm gelagert wurde. Und je älter der Helm ist, desto eher ist das Material ermüdet. Auch durch falsche Lagerung kann das Material vielleicht sogar weich werden und dich somit nicht mehr schützen. Oft kannst du ebenfalls nicht erkennen, ob der Reithelm bereits einen Unfall hatte. Das stellt ein Sicherheitsrisiko für den Kopf dar, wenn bereits ein Aufprall oder Ähnliches stattgefunden hat. Es können dadurch ganz kleine Risse entstehen, die du vielleicht gar nicht sehen kannst. Passiert dir dann ein Unfall, kann dein gebrauchter Reithelm brechen und dir somit keine Sicherheit mehr bieten. Aber auch die Entwicklung steht nicht still. Vielleicht gibt es sogar bei aktuelleren Modellen Verbesserungen in Komfort und vor allem in der Verarbeitung. Aber auch ein neues Modell sollte nach spätestens 5 Jahren ausgetauscht werden – das Material ist dann unter Umständen nicht mehr sicher.

Die Größe des Reithelms und wie du die Größe ausmessen kannst

Beim Reithelm werden die Größen meist in XS bis S und M bis L oder einfach von S bis L angeboten. Dabei geht es um den „von“ „bis“ Längenumfang des Kopfes. Angegeben wird die Länge in cm. Das heißt, Größe S könnte zum Beispiel von 50 bis 56 cm gehen. Größe M von 57cm bis 59 cm usw.. Das kommt auf den Hersteller an. Die Länge kannst du am einfachsten mit einem Maßband abmessen. Dafür nimmst du ein Maßband und misst an der größten Stelle des Kopfes den Umfang. Hilfreich ist es, wenn dich dabei eine zweite Person unterstützt und die genaue Zahl abliest. Sollte das Maßband eine Zahl dazwischen anzeigen, so nimm lieber die größere Größe des Reithelms. Wichtig für dich ist, dass der Reithelm gut sitzt. Denn ist er zu klein und sitzt zu fest am Kopf, kann die Wärme nicht mehr entweichen und auch Kopfschmerzen oder gar Schwierigkeiten beim Konzentrieren können auftreten. Ist er viel zu groß und schlackert wohlmöglich beim Bewegen des Kopfes, ist natürlich die Sicherheit nicht mehr gewährleistet.

Auch die Passform muss dir gefallen und für deinen Kopf passen

Es gibt sehr viele verschiedene Reithelme und auch Hersteller. Von Samtbezug als Obermaterial bis hin zur Farbe Pink oder auch verziert mit Strass. Den eigenen Vorstellungen sind hier kaum Grenzen gesetzt. Du musst für dich entscheiden, neben der Optik, ob der Helm bequem für dich ist. Zum einen spielt das Gewicht eine Rolle. Je leichter ein Reithelm ist, umso angenehmer ist natürlich auch der Komfort und die Last auf deinem Nacken ist geringer, als bei höherem Gewicht. Da die Helme auch immer weiterentwickelt werden, ist ein leichterer Reithelm nicht auch gleich unsicherer. Zusätzlich zu den Verstellriemen an der Seite und am Kinn, haben viele Reithelme auch ein kleines Drehrad hinten integriert, sodass du auch zusätzlich die Größe verstellen kannst. Das heißt, im Helm selber ist ein Kopfband eingefasst, was du durch das Drehrad größer bzw. kleiner stellen kannst. Wenn dein Reithelm noch über ein gutes Belüftungssystem verfügt, kann der Helm beim Schwitzen auch nicht so schnell am Kopf kleben. So kann die Wärme sich nicht stauen unter dem Reithelm, sondern nach außen auch abgegeben werden.

Eine kleine Zusammenfassung für dich

  • Auch nach günstigen Reithelmen kannst du schauen, solange ein Prüfsiegel vorhanden ist
  • Am besten Finger weg von gebrauchten Reithelmen und in einen Neuen investieren
  • Du kannst die Größe ausmessen und natürlich am besten einen Helm anprobieren
  • Mach dir Gedanken über das Gewicht
  • Die Verstellriemen an der Seite und am Kinn müssen für dich vernünftig zu bedienen sein und auch ein Drehrad kann dir helfen, die Größe einzustellen
  • Die Optik ist natürlich auch ein Punkt. Je besser du dich mit deinem Reithelm fühlst, umso unbeschwerter kannst du ihn auch tragen
  • Ein gutes Belüftungssystem hilft dir, dass du unter dem Helm nicht so sehr schwitzt

Wenn du dir über die ganzen Punkte in Ruhe Gedanken machst, wirst du sicher den für dich passenden Reithelm finden. Viel Erfolg bei der Suche und natürlich viel Spaß beim Reiten.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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