Katzenzüchter: wie finde ich einen seriösen Züchter?

51600
0

Katzenzüchter

Wer auf der Suche nach einer Katze ist, schaut sich nicht immer nur im Tierheim um, sondern oft sucht man auch nach einem guten Katzenzüchter, weil man einen Rassewunsch hat oder hofft, eine gut sozialisierte Katze zu bekommen. Gut sozialisiert bedeutet in aller Regel, dass die Katze im Familienverband aufgewachsen ist und einige Sachen kennengelernt hat. Aber ist dem wirklich immer so? Wir schauen uns das genauer an.

Was macht einen guten Katzenzüchter aus?

Einen guten Katzenzüchter zu erkennen ist oft gar nicht so einfach. Du musst schon etwas genauer hinschauen. Ein guter Katzenzüchter hält die Rassestandards ein und achtet auf das Wohlergehen aller Katzen. Das Geld ist hierbei also zunächst nicht im Vordergrund. Bei einem guten Katzenzüchter kann man auch selbst offene Fragen betreffend Haltung, Rasseverhaltensweisen und Fütterung stellen, ohne böse Reaktionen zu erwarten oder gar als möglicher Käufer abgelehnt zu werden.

Gute Züchter kennen ihre Rasse und deren Besonderheiten. Die Katzen wachsen im Familienverband auf und man kann zumindest das Muttertier sehen, der Kater ist oft nicht vor Ort. Übrigens: Bei einer guten Katzenzucht kann man in der Regel auch nach dem Kauf noch Fragen stellen sowie die Kitten vor der Abholung öfter besuchen.

Wie finde ich einen seriösen Katzenzüchter?

Wenn du bereits Rassekatzen in der eigenen Familie oder im Freundeskreis hast, dann kannst du dich dort einmal umhören und bekommst sicher einen guten Kontakt. Des weiteren gibt es ein paar Hinweise, die du beachten solltest, um einen seriösen Katzenzüchter zu finden:

  1. Seriöse Züchter sind in aller Regel Mitglied eines Vereins.
  2. Sie können aktuelle Gesundheitsuntersuchungen und deren Ergebnisse vorlegen sowie einen Stammbaum der einzelnen Tiere vorzeigen.
  3. Bei einer guten Zucht gibt es in der Regel nicht mehrere Würfe pro Jahr, sondern maximal einen Wurf pro Katze.
  4. Die Zucht ist nur auf ein bis zwei Katzenrassen spezialisiert.
  5. Die Jungtiere sollten einen gepflegten Eindruck machen. Achte hier auf verklebte Augen oder verdreckte Ohren.
  6. Die Kitten werden nicht vor der vollendeten 12. Lebenswoche abgegeben. Das ist das empfohlene Abgabealter für Katzen.
  7. Die Übergabe des Kittens findet beim Züchter statt. Dort wird auch alles rund um die nötigen Papiere geklärt.
  8. Ein seriöser Züchter hat nichts zu verstecken und zeigt Interessenten die ganze Umgebung, in welcher die Katzen aufwachsen und liefert alle nötigen Informationen.

Was muss ich beachten, wenn ich selber Katzen züchten möchte?

Wer selbst mit dem Gedanken spielt zu züchten, sollte einiges beachten. Zunächst einmal sollte man vor allem emotional für diese Aufgabe bereit sein, denn Kitten können krank werden und versterben. Außerdem muss man sich immer wieder vom Nachwuchs trennen, was auch für einige ein Thema sein kann.

Eine Zucht zu haben ist außerdem finanziell sehr aufwendig. Auch wenn Katzen aus guter Zucht sehr viel Geld kosten, so verdient man als Züchter daran oft kaum was. Man muss nämlich Geld für Gesundheitsuntersuchungen, den Deckakt, das Futter, die Katzenklos, Wurfkisten sowie Impfungen und Wurmkuren mit einberechnen. Auch Ausstellungen muss man je nach Verein absolvieren.

Hinzu kommt außerdem, dass man für eine Katzenzucht ausreichend Platz benötigt. In einer kleinen Wohnung ist dafür in aller Regel kein Platz. Die Katzenmutter und die Katzenbabys brauchen vor allem in der Anfangsphase oft sogar einen eigenen Raum.

Wenn man selbst Katzen züchten möchte, sollte man sich gut informieren, das nötige Kleingeld haben sowie einen passenden Verein finden. Es empfiehlt sich auch, bei anderen Züchtern nachzufragen und sich dort Tipps zu holen.

Gibt es gesetzliche Richtlinien für Katzenzüchter?

Die gesetzlichen Richtlinien sind leider bisher recht unklar, denn „Katzenzüchter“ an sich ist kein geschützter Begriff. Das bedeutet, dass jeder der zwei Katzen verpaart sich Züchter nennen kann. Vereine stellen tatsächlich Richtlinien für Katzenzüchter auf, weshalb es gut ist, wenn ein Züchter Teil eines Vereins ist.

Zumindest Extremzuchten beziehungsweise Qualzuchten werden in Deutschland mithilfe des sogenannten Qualzuchtparagraf verboten. Dazu zählen zum Beispiel Katzen, die ohne Schnurrhaare (Vibrissen) auf die Welt kommen.


Laura GentileLaura Gentile ist Coach für Mensch&Tier und unterstützt als geprüfte Katzenverhaltensberaterin und Hundetrainerin Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Ursprünglich hat die Halbitalienerin Medien und Kommunikationswissenschaften studiert. Durch ihre eigenen Haustiere kam sie dann zu ihrer Berufung. Katze Kiwi und Hündin Lychee unterstützen Laura auch in ihrem beruflichen Alltag. Pfötchentraining ist spezialisiert auf Problemfälle und unterstützt seit Jahren Menschen dabei, mit ihrem Haustier endlich einen entspannten Alltag zu führen.


Hilf uns, unseren Service weiter zu verbessern. War dieser Artikel hilfreich für dich?

Kommentare, Fragen und Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert