Katzenflöhe erkennen und bekämpfen

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Katzenflöhe

Ein Flohbefall ist nicht nur für die betroffene Katze äußerst unangenehm. Auch im Haushalt lebende Artgenossen, Hunde, Kleintiere und der Mensch sind bedroht. Es ist daher wichtig, Flöhe rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Hierfür gibt es verschiedene Mittel.

Was sind Katzenflöhe?

Katzenflöhe sind winzige Insekten, die 1,5 bis 4 Millimeter groß werden. Sie besitzen keine Flügel, dafür aber extrem verlängerte Hinterbeine. Damit können sie enorme Sprünge von bis zu 50 Zentimetern bewältigen. Mit ihrem seitlich abgeflachten Körper und ihren sechs Beinen können sie aber auch sehr schnell durch das dichte Fell einer Katze oder anderen Tiers krabbeln. Obwohl sie grundsätzlich mit bloßem Auge erkennbar sind, lassen sich die bräunlichen Parasiten im Fell eines Tiers nur schwer finden.

Katzenfloh (Ctenocephalides felis) Nahaufnahme

Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) ist die häufigste Flohart in Europa. Die Tiere haben eine Lebenserwartung von ungefähr drei bis vier Monaten. Diese teilt sich auf in die Lebenszyklen vom Ei, über die Larve und Puppe bis zum erwachsenen Tier. Die Hauptaufgabe der männlichen Katzenflöhe besteht in der Befruchtung der Weibchen. Diese können anschließend innerhalb von 24 Stunden mit der Eiablage beginnen. Sie findet direkt im Fell der Katze statt.

Allerdings fallen die Eier schon bald vom Tier ab und landen in der Umgebung. Dort entwickeln sich zuerst die Flohlarven und daraus dann die erwachsenen Flöhe. Dieser Entwicklungszyklus dauert etwa 3-4 Wochen. Leben Flöhe in der Wohnung, können sie auch im Winter Eier legen und sich vermehren.

Sind Katzenflöhe gefährlich?

Ja, Katzenflöhe sind nicht nur unangenehm und lästig. Sie können bei einer Blutmahlzeit Bakterien und Viren übertragen und eine Reihe gesundheitliche Probleme verursachen:

  • Sie sind Überträger des Gurkenkernbandwurms, eines Darmparasiten, der eine Länge von bis zu 60 Zentimetern erreichen kann. Mit einem Entwurmungsmittel lässt sich der Parasit gut bekämpfen.
  • Katzen können Allergien entwickeln. Eine davon ist die Flohallergie-Dermatitis. Dabei handelt es sich um eine allergische Reaktion auf den Speichel der Tiere.
  • Bei sehr starkem Befall kann eine Blutarmut (Anämie) bei dem betroffenen Wirtstier auftreten.
  • Stark ausgeprägter Juckreiz kann bei der Katze Hautentzündungen auslösen.

Leider sind nicht nur Katzen von dieser Flohart bedroht. Zwar werden sie vom Katzenfloh bevorzugt, aber findet sich gerade kein passendes Wirtstier, können auch Hunde, Kaninchen oder andere Haustiere befallen werden. Vorübergehend kann sogar der Mensch als Wirt dienen. Ein Stich verursacht Hautreaktionen in Form von kleinen, roten, juckenden Punkten. Allergische Reaktionen sind ebenso selten wie die Übertragung von Krankheiten – lassen sich aber nicht ausschließen. Bei Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Wo kommen Katzenflöhe vor?

Katzenflöhe sind weltweit verbreitet und kommen in fast allen Klimazonen vor. Da sie zu den Insekten zählen, sind sie wechselwarm. Bei Kälte sind sie mehr oder weniger bewegungsunfähig. Ihre hauptsächliche Aktivität beschränkt sich daher auf die Zeit von Frühling bis Herbst.

Dies gilt allerdings nur für Tiere, die sich draußen befinden. Wurden Flöhe in die Wohnung gebracht, sind sie auch mitten im Winter aktiv. Dazu kann es beispielsweise kommen, wenn ein Floh im Herbst eine Freigängerkatze auf ihrer Rundtour durch die Natur besprungen hat und so ins Haus gelangt. Handelt es sich um ein Weibchen, nimmt sie eine Blutmahlzeit und beginnt kurz darauf mit der Eiablage. Dabei kann das Katzenflohweibchen täglich 20 bis 40 Eier ablegen.

Da Floheier nicht klebrig sind, kullern sie aus dem Fell und verteilen sich überall dort, wo die Katze sich aufhält. Ein einzelner Floh ist also möglicherweise nur die Spitze des Eisbergs, während sich in der Wohnung eine ganze Population von Flöhen entwickelt. Sobald die Larven aus den Eiern schlüpfen, krabbeln sie an dunkle, geschützte Orte und entwickeln sich weiter. Einige Wochen später verwandeln sie sich zum fertigen Floh und warten darauf, die Katze bespringen zu können. Sie erkennen diese über die abgegebene Körperwärme, ihre Atemluft und deren Bewegung.

Sind Freigängerkatzen besonders gefährdet?

Freigängerkatzen haben ein deutlich höheres Risiko, von Flöhen befallen zu werden. Die Parasiten lauern überall, wo Katzen und andere Tiere sich aufhalten oder vorübergezogen sind. Allerdings kommt es auch vor, dass Flöhe aktiv den Weg in eine Wohnung finden oder ihre Eier über die Schuhe oder Kleidung versehentlich hineingebracht wurden. Daher sind auch reine Wohnungskatzen vor einem Flohbefall nicht sicher.

Woran erkenne ich, dass meine Katze Flöhe hat?

Mit etwas Glück kannst du einen Floh mit dem bloßen Auge erkennen. Das gelingt vor allem bei Katzen mit kurzem hellem Fell. Bei langhaarigen Tieren mit gemustertem Fell ist es dagegen sehr schwer, einen Floh zu finden. In diesem Fall solltest du auf folgende Symptome achten:

  • Auffälliges Kratzen oder Beißen aufgrund des Juckreizes
  • Vermehrtes Putzen des Fells
  • Unruhiges Verhalten
  • Hautrötungen und Entzündungen
  • Partieller Haarausfall
  • Plötzliches Zucken

Neben einer direkten Sichtung oder typischer Symptome gibt es noch eine weitere Möglichkeit, um herausfinden, ob dein Haustier betroffen ist. Du brauchst bloß etwas Wasser, ein Taschentuch und einen speziellen Flohkamm.
Katzenflöhe im Flohkamm
Streiche deiner Katze mit dem Kamm durchs Fell. Auf seinen besonders eng stehenden Zinken sammeln sich bei betroffenen Tieren kleine schwarze Krümel. Diese Krümel lege auf das Taschentuch und feuchte sie mit etwas Wasser an. Färben sie sich rötlich, kannst du dir sicher sein, dass es sich um Flohkot handelt. Manchmal sieht man sogar ausgewachsene Flöhe vom Flohkamm springen.

Katzenflöhe behandeln

Wenn du einen Flohbefall bei deiner Katze feststellst, solltest du handeln und diesen zügig bekämpfen. Denn die kleinen Plagegeister vermehren sich rasend schnell und werden zur Qual für deine Katze. Das heißt, dass du entweder dein Tier gegen die lästigen Parasiten selbst behandeln musst oder du gehst zu deinem Tierarzt. Mache dies abhängig davon, wie sicher es ist, dass deine Katze tatsächlich Flöhe hat und wie ihre Verfassung ist. Hat sie deutliche Hautentzündungen, reagiert möglicherweise allergische auf die Flohbisse, ist der Befall sehr stark oder scheint die Katze sichtbar zu leiden, dann gehe mit ihr auf alle Fälle zum Tierarzt.

Hast du einen Flohbefall sicher nachgewiesen, aber deine Katze ist bis dato in guter Verfassung, kannst du auch selbst aktiv werden und ein Flohmittel für Katzen einsetzen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Spot-On-Präparat
    Die Flüssigkeit wird der Katze im Nackenbereich auf die Haut getropft und verteilt sich auf dem Körper.
  • Flohhalsband
    Das Band wird der Katze um den Hals gelegt und sorgt mehrere Monate dafür, dass Parasiten abgehalten werden.
  • Pulver, Puder oder Sprays
    Sie werden direkt auf das Fell gegeben. Ihre Wirkungsdauer ist begrenzt und nicht jede Katze akzeptiert die Prozedur.
  • Tabletten
    Es gibt Tabletten, die Flöhe innerhalb weniger Stunden töten und für zirka 30 Tage einen Schutz bieten.

Katzenflöhe in der Wohnung bekämpfen

Mit einer Behandlung der Katze ist es leider nicht getan! Denn in der Umgebung deines Haustiers wimmelt es möglicherweise von Larven und Eiern. Diese fallen schließlich einfach zu Boden und entwickeln sich dort wieder zu blutsaugenden und vermehrungsfähigen Flöhen. Dies bedeutet, dass die Umgebung, also die gesamte Wohnung, einer Behandlung unterzogen werden muss. Unter Umständen bedarf es eines Insektizids, aber vor allem ist eine umfassende Säuberung notwendig:

  • Alle waschbaren Textilien sollten bei möglichst hohen Temperaturen, am besten bei 90°C gewaschen werden.
  • Sauge täglich alle Teppiche, Polster- und Katzenmöbel ab, mit der deine Katze in Berührung kommt.
  • Was nicht gewaschen werden kann, könntest du für einige Tage in den Gefrierschrank stecken.
  • Alle glatten Böden sollten regelmäßig intensiv gewischt werden.
  • Rund um den Futterplatz ist auf besondere Hygiene zu achten.

Vermutest du einen fortgeschrittenen Flohbefall in deiner Wohnung, besteht die Möglichkeit, die Umgebung mit einem sogenannten Fogger zu behandeln. Bei der Anwendung dieses Insektizids ist zu bedenken, dass der Wirkstoffnebel sich in den Räumen verteilt und von oben auf die Einrichtungsgegenstände fällt. Flächen darunter bleiben eventuell unberührt. Unter dem Sofa oder dem Tisch solltest du also zusätzlich mit einem Spray nachbehandeln.

Um den Befall mit Flöhen effektiv zu bekämpfen, musst du deine ganze Wohnung einer Behandlung unterziehen. Anderenfalls riskierst du, dass die Parasiten sich wieder vermehren. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Schwangere oder kleine Kinder in den zu behandelnden Räumlichkeiten wohnen. Bei Unsicherheiten bezüglich einer passenden Therapie wende dich bitte an deinen Tierarzt.

Katzenflöhe verhindern

Das oben beschriebene aufwendige Prozedere, die juckenden Stiche sowie das Risiko übertragbarer Infektionskrankheiten möchte man sich und seiner Katze natürlich lieber ersparen. Daher ist es ratsam, sich schon vor einem Flohbefall regelmäßig mit passenden Mitteln dagegen zu schützen. Als Flohschutz verfügbar sind beispielsweise Spot-On-Präparate zum einfachen Auftropfen oder auch diverse Flohhalsbänder. Gemeinsam mit einer guten Haushaltshygiene kannst du einen Flohbefall wirksam verhindern. Hundertprozentig vermeiden lassen sich Flöhe jedoch nicht. Achte daher stets auf Symptome, die einen Hinweis auf die Parasiten geben könnten und handle bei Befall zügig.

Bitte beachte, dass diese Informationen keinen Besuch beim Tierarzt ersetzen und alle Symptome immer tierärztlich abgeklärt werden müssen.


Thomas BrodmannThomas Brodmann Seit über 20 Jahren als freier Journalist und Tierfotograf tätig. Thomas schrieb bereits für zahlreiche bekannte Tiermagazine und veröffentlichte 2017 sein Buch "Unser Hund fit und gesund", in dem er wertvolle Tipps rund um die Ernährung und Gesundheit von Hunden gibt.


Quellen

  • Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg (2012): Katzen- und Hundefloh Information
  • Tierarztpraxis Bärn West
  • Kirke Boch, Ludwigs-Maximilians-Universität München (2008): Epidemiologische Untersuchungen zum Flohbefall bei Hunden und Katzen im Raum Leipzig
  • Wikipedia
  • Parasitenportal
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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Regina sagt:

    Habe schon seit 5 Wochen mit meinen Katzen Floh Behandlung gemacht . Die Großen sind zwar weg aber die haben jetzt kleine die Mann nicht mit einen Flohkamm nicht weg bekommt . Was kann ich den jetzt noch ruhen??? Kann mich doch einer Mahl Anruffen und mir sahgen was ich noch machen kann !

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Regina,

      um auch die kleinen Flöhe und ihre Larven zu beseitigen, eignen sich am besten Fogger und Sprays. Denn nicht nur deine Samtpfoten, sondern auch deine gesamte Wohnung muss behandelt werden, um die lästigen Schädlinge los zu werden. Außerdem solltest du Decken, Katzenbetten etc. gründlich waschen, solange der Flohbefall noch aktuell ist. Wenn du deine Wohnung so behandelst, sollte sich dein Floh-Problem bald verbessern!

      Viele Grüße und alles Gute,
      dein ZooRoyal-Team

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