Katze frisst Katzenstreu

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Katze frisst Katzenstreu

Wir Katzenhalter:innen stehen manchmal vor kuriosen Herausforderungen, bei denen wir uns fragen: Ist das ok oder muss ich mir Sorgen machen? Eine davon ist, wenn deine Katze plötzlich Katzenstreu frisst. Besonders häufig kommt dieses Phänomen bei Kitten vor. Auch eine nierenkranke Katze frisst mitunter Katzenstreu. Lass uns gemeinsam hinterfragen, warum das passiert und wie du am besten darauf reagieren kannst.

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Warum frisst meine Katze Katzenstreu?

Krankheitsbedingte Ursachen

Es gibt verschiedene gesundheitliche Probleme, die sich unter anderem darin äußern können, dass deine Katze beginnt, ihr Katzenstreu zu fressen. Darunter fallen bspw. Blutarmut (ein häufiges Symptom nierenkranker Katzen), Erkrankungen der Leber, Diabetes mellitus (umgangssprachlich: Zuckerkrankheit) oder Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Bei einer Mangelernährung versuchen die Tiere zudem, den vorliegenden Mineralstoffmangel über das Fressen von Katzenstreu aus Bentonit auszugleichen.

Langeweile und Stress

Manchmal führen Langeweile oder Stress deiner Katze dazu, sich auf unkonventionelle Snacks einzulassen. Neben Katzenstreu beginnen diese Tiere manchmal auch, an Holzmöbeln oder Heizungsrohren zu knabbern. Die Katze kompensiert damit die ungünstigen Lebensbedingungen.

Kitten und ihre Entdeckungsfreude

Junge Kätzchen sind neugierig und erkunden ihre Welt unter anderem mit dem Mäulchen. In ihrer frühen Lernphase kommt es daher manchmal vor, dass ein Kitten Katzenstreu frisst. Wichtig ist hier jedoch, dass nur eine sehr geringe Menge aufgenommen wird und das Probieren unmittelbar auch wieder endet. Sollte dein Kitten eine größere Menge oder regelmäßig Katzenstreu fressen, ist es ein tierärztlicher Notfall!

Ist es gefährlich, wenn meine Katze Katzenstreu frisst?

Die Antwort ist eindeutig: Ja, es ist äußerst gefährlich, wenn deine Katze Katzenstreu frisst! Klumpende Streu wird zu einem massiven Kloß im Verdauungstrakt deiner Katze. Der Staub in der Katzenstreu kann die Darmschleimhaut empfindlich stören und nicht zuletzt können Duftzusätze in der Streu sogar giftig sein. All das kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie einem Darmverschluss und Vergiftungserscheinungen führen und damit schnell in einer lebensbedrohlichen Situation enden.

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Wenn deine Katze nicht nur einmalig oder eine größere Menge Katzenstreu frisst oder Anzeichen von Unwohlsein zeigt, ist ein Tierarztbesuch unumgänglich. Symptome wie Erbrechen, Durchfall, vermehrtes Trinken oder Inaktivität sollten zusätzlich ernst genommen werden.

Die Tierärztin bzw. der Tierarzt kann unter anderem über ein Blutbild feststellen, ob eine Mangelernährung oder organische Ursache für das Verhalten vorliegt und im Bedarfsfall eine zielgerichtete Diagnostik beginnen. Nimm es bitte in jedem Fall ernst, wenn deine Katze Katzenstreu frisst!

Wie kann ich verhindern, dass meine Katze Katzenstreu frisst?

Tierärztliche Betreuung

Katzen verschleiern gesundheitliche Probleme leider sehr lange und überaus erfolgreich. Sitzt deine Katze apathisch in der Ecke, liegt der Ursprung ihrer Probleme meist schon länger zurück. Eine regelmäßige, tierärztliche Kontrolle (mind. jährlich) unter anderem mit einer Blutuntersuchung ab dem siebten Lebensjahr sind daher eine der wichtigsten Präventivmaßnahmen für die Gesundheit deiner Katze.

Mehr Beschäftigung & Happy Time

Biete deiner Katze ausreichend interaktive Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten, um Langeweile und Stress zu minimieren beziehungsweise im besten Fall zu vermeiden. Zuverlässigkeit und eine individuelle Ansprache deiner Katze sind hier eine wichtige Grundlage, damit es deiner Samtpfote rundum gut geht. Achte zudem auf eine artgerechte Einrichtung mit katzengerechten Kratzgelegenheiten, Kuschel- und Beschäftigungsmöglichkeiten.

Bitte beachte, dass die Informationen dieses Artikels den Besuch beim Tierarzt bzw. bei der Tierärztin nicht ersetzen und alle Symptome stets tierärztlich abgeklärt werden müssen.


Carmen Schell, Inhaberin von Cattalk®, ist als ausgebildete Tierpsychologin (ATN) mit dem Fachgebiet Katze im Rhein-Main-Gebiet, überwiegend rund um Darmstadt und Frankfurt sowie im Online-Coaching tätig. Sie bietet professionelle Unterstützung bei allen Fragen zu der Haltung und Problemverhalten von Samtpfoten. Neben der persönlichen Beratung gibt sie regelmäßig Vorträge und bundesweite Seminare für interessierte Laien und Profis. Ihr Herz hat die Autorin besonders an Katzen aus dem Tierschutz verloren und engagiert sich ehrenamtlich im regionalen Tierschutz.


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