Spaziergang im Sommer mit Spiel und Spaß

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Sonne, Wärme, Wohlfühlzeit! Bestimmt freust auch du dich, wenn der Sommer endlich da ist und es Spaß macht, viel Zeit draußen zu verbringen. Warme Temperaturen bedeuten auch, dass die Aktivitäten mit deinem Hund angepasst werden sollten. Dann macht ein Spaziergang im Sommer besonders viel Spaß.

Bevor es richtig los geht

Je nach Hundetyp und Bewegungsmuster kannst du schauen, welche Beschäftigungsmöglichkeiten deinen Hund kognitiv auslasten, ohne ihn an seine körperlichen Grenzen zu bringen. Bitte achte darauf vor Aktivitäten, die Schnelligkeit erlauben, die Muskulatur deines Hundes vorzubereiten. Laufe also für ca. 10 Minuten ganz langsam, aber konsequent im Schritt mit deinem Hund an der Leine. Tatsächlich haben viele Hunde das langsame Schritt gehen nicht richtig gelernt und es ist somit eine gute Konzentrationsübung. Im Winter sollte die Warmlaufzeit sogar erhöht werden.

Körper-Basics festigen - mit Spaß

Für den Spaziergang im Sommer zieht es dich bestimmt in waldige Gegenden oder an Seen und Flüsse, an denen dein Hund seine Abkühlung genießen kann. Im Wald gibt es unzählige Möglichkeiten, die du nutzen kannst, um mit deinem Hund die Bewegungen zu festigen. Viele Hunde belasten die Vorderbeine zu stark, da sie aufgrund von Blockaden oder Verspannungen ihren Rücken schonen wollen. Dadurch benutzen sie ihre Hinterläufe nicht bewusst, oft auch in einer Schonhaltung und die Muskulatur baut sich langsam ab.

Hier kannst du mit deinem Hund Balanceübungen auf gefällten Bäumen oder Baumstümpfen machen. Macht beispielsweise Stehübungen, bei denen dein Hund die Vorderpfoten auf den Baum stellt und du ihn mit einem Leckerchen vor der Nase dazu bringst, sein Körpergewicht nach hinten zu verlagern. Das erfordert ein wenig Übung, denn dein Hund sollte die Vorderpfoten auf dem Baumstamm belassen. Freistehende Bäume können als Slalomstangen genutzt werden, auch das Signal „Herum“ lässt sich so gut üben.

Um an der Impulskontrolle zu arbeiten, nutze doch einen begehbaren Fluss oder See, indem du deinem Hund bevor er ins Wasser sprintet, 1-2 Meter vorab eine leichte Aufgabe wie ein Sitz oder Platz ausführen lässt. Hast du einen Hund, der gerne ins Wasser möchte, wird das eine spannende Übung. Zur Belohnung darf er dann natürlich ins kühle Nass.

Holzbrücken über Wassertrassen passieren Hunde gern zügig oder unsicher. Auch hier hast du die Möglichkeit mit deinem Hund zu üben. Lass ihn absitzen oder sogar ein Platz machen. Er sollte dabei keine Stressanzeichen zeigen. Danach geht ihr langsam weiter und es gibt eine tolle Belohnung nach dem Überqueren.

Suchspiele und Fährten lesen

Eine wunderbare kognitive Auslastung beim Spaziergang im Sommer sind Suchspiele, die ihr wunderbar im Freien machen könnt. Ist es zu heiß draußen, können sie auch in die Wohnung verlegt werden. Je nachdem, was dein Hund priorisiert mag (Spielzeug oder Leckerchen), versteckst du Gegenstände im Haus, Garten oder auf dem Spaziergang, die dein Hund suchen soll. Bist du unterwegs, leg deinem Hund ein Geschirr um und nutze eine Schleppleine. Diese Aktivitäten erfordern viel Energie, also beobachte immer genau, wann dein Hund hektischer wird, stärker hechelt oder sogar Übersprungshandlungen zeigt. Dann unterbreche bitte die Suche und macht eine kleine Entspannungspause.

Zubehör für das Fährtenlesen

  • Ein Geschirr
  • Eine Schleppleine, bitte ohne Haltegriff am Ende
  • Ein getragener Gegenstand (gut ist ein getragenes T-Shirt von dir, dass man dann in eine ZIP Tüte packt, damit die Geruchsspuren erhalten bleiben)
  • Kreide oder Wäscheklammern (um die Spur für dich zu markieren)
  • Ein Seil oder eine längere Leine
  • Super Leckerchen
  • Wasser für deinen Hund

Tipp: Solltest du im Wald eine Fährtensuche machen, und dein Hund zieht stärker an und dir rutscht die Schleppleine aus der Hand, kann es passieren, dass dein Hund mit der Handschlaufe hängen bleibt. Darum auch unbedingt mit einem Geschirr und keinem Halsband arbeiten, damit das Risiko dadurch bedingter Verletzungen reduziert wird.

So funktioniert das Fährtenlesen

Legst du deine erste Fährte, solltest du den Verlauf nachvollziehen können. So erkennst du, ob dein Hund auf dem richtigen Weg ist. Die Spur soll zu Beginn deutlich sein - je mehr Duftpartikel auf der Spur auftreten umso einfacher. Setze einen Fuß vor den anderen, so dass sie sich berühren. Tipp: Starte auf einer Wiese, denn durch die Bodenverletzungen wird deine Spur sichtbar. Am Ende versteckst du das zu suchende Objekt – etwa einen Leckerchenbeutel. Dann gehst du über einen neuen Weg zum Hund, der an seiner Startposition sitzt und abwartet.

Zu Beginn kann er dir zusehen. Beginne mit kürzeren Strecken, ca. zehn Meter. Dein Hund soll Spaß an den Erfolgen haben, die zu Beginn so wahrscheinlicher für ihn sind. Baue aber direkt Winkel und Kurven mit ein.
Schicke deinen Hund dann los, den Beutel zu suchen. Das fällt ihm nicht schwer, denn noch weiß er ja über den Blick, dass es Sinn macht auf den Beutel zu zulaufen. Findet er ihn, wird er gelobt und ihr wiederholt die Übung einige Male.

Kommt Routine in das Spiel, so beginnst du den Beutel außer Sicht zu verstecken, damit er seine Nase einsetzt und nicht mehr über Sicht arbeitet. Du wirst merken, wie ausgelastet er dadurch wird. Dein Hund schafft es, während er schnüffelt, dich parallel zu beobachten und zu bemerken, ob du ihm unbewusst die Richtung weist. Geben ihm daher keine Infos, sondern lasse ihn alleine suchen.

Lobe ihn für richtiges Verhalten, ignoriere falsche Ideen des Hundes. Er wird schnell lernen, welches Verhalten sich lohnt. Hiermit hast du eine leichte Möglichkeit, wie du deinen Hund beim Spaziergang im Sommer beschäftigen kannst, draußen in freier Natur – an zu heißen Tagen, verschiebst du eure Schnüffeltour natürlich auf die frühe Morgen- oder Abendrunde.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. hans-juergen stockem sagt:

    ich habe seit über 40jahren Hunde,angefangen vom mischling zum reinsrassigen über aber immer kleine ,ich habe schon viele Hunde beim sterben geholfen,aber immer mit tränen im auge.ich bin jetzt 75 jahre und habe einen jorky mit dem ich gut auskomme

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