Kanu fahren mit Hund: besonderes Outdoor-Abenteuer

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Kanu fahren mit Hund

Es gelten bundesweit noch immer Kontaktbeschränkungen. Doch mit deinem Hund das schöne Wetter im Freien zu genießen geht jederzeit. Die Möglichkeiten mit dem Hund Zeit in der Natur zu verbringen, ohne dabei einer Menschenseele zu begegnen, sind sehr vielfältig. Die Angebote reichen von entspannten Freizeitaktivitäten bis hin zu sportlich motivierten Abenteuern. Der Trend, mit Hund aktiv in der Natur etwas erleben zu wollen, schreitet immer weiter voran.
Eine dieser Outdoor-Abenteuer mit Hund möchten wir dir heute gerne vorstellen: Kanu fahren mit Hund. Hierbei kannst du die wunderschöne Landschaft aus einem ganz besonderen Blickwinkel betrachten. Warum also nicht einfach mal ausprobieren?

Kanu-Tour mit Hund

Entspannt in einem Kanu auf dem Wasser dahingleiten und mit seinem Hund gemeinsame Zeit verbringen – solch ein Erlebnis ist nicht nur spannend und aufregend. Es verbindet und schweißt euch ebenso zusammen. Kanufahren mit Hund ist also eine tolle Gelegenheit, mit deinem Hund draußen etwas zu unternehmen. Es gibt sogar einige Hundeschulen oder auch andere Anbieter, die solch ein Abenteuer in einer Gruppe anbieten. Dabei hat natürlich jeder sein eigenes Kanu, sodass weiterhin Abstand gehalten werden kann. Du kannst dabei zwischen kurzen Touren über Tagestrips, bis hin zu mehrtägigen Ausflügen wählen. Ob in Deutschland oder auch im Ausland, die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Vielerorts lässt sich ein Kanu auch einzeln ausleihen. Ungeübt solltest du jedoch wildes Gewässer meiden. Für deinen Hund kann dies nämlich sehr schnell gefährlich werden, wenn er dann doch mal über Bord gehen sollte.
Seid ihr zu Beginn noch unerfahren, können euch bestimmte Workshops helfen. Gerade für Anfänger bietet solch ein Workshop mit kompetenter Anleitung einen Überblick über die Abläufe. So habt ihr die Möglichkeit, in Ruhe zu trainieren und Schritt für Schritt eurem Abenteuer ein Stückchen näherkommen.

Ausrüstung für den Hund

Hast du dich für eine Kanutour entschieden, benötigst du ein paar Utensilien, um deinen Hund während der Tour vernünftig versorgen zu können:

  • Schwimmweste
  • Napf und Futter
  • Leckerchen
  • Wasser
  • Geschirr und Leine
  • Hundedecke
  • Handtuch oder Hundebademantel

Eine Schwimmweste für deine Fellnase kann sehr von Vorteil sein und sollte daher nicht fehlen. Ist er ein guter Schwimmer, bleibt es dir überlassen, ob du ihn mit einer Schwimmweste absicherst oder nicht. Empfehlenswert ist dies aber auf jeden Fall. Schließlich kann das Schwimmen selbst auch ganz schnell den Körper ermüden. Sicherheit geht immer vor.

Zusätzlich benötigst du einen Napf, Futter, vielleicht auch einige Leckerchen, ausreichend Wasser, ein Geschirr, eine Leine, möglicherweise einen Hundebademantel oder Handtuch und eine Hundedecke. Letztere könntest du deinem Hund als Liegeunterlage im Kanu anbieten oder beim Pausieren an Land. Je nach Jahreszeit sind die Gewässer etwas kühler und so manch kalter Wind kann bei längeren Touren für Unbehagen sorgen. Die Hundedecke sollte daher etwas dicker sein, damit dein Vierbeiner es im Kanu schön bequem und warm hat. Vor allem nach dem Schwimmen kann dein Hund durch den Fahrtwind schnell auskühlen. Daher kann der Bademantel oder ein Handtuch zum Abtrocknen ebenso nützlich sein.

Ausrüstung für den Hundehalter

  • Outdoorbekleidung
  • ggf. Badesachen
  • Verpflegung
  • Erste-Hilfe-Set
  • Sonnencreme und Kopfbedeckung
  • Sonnenbrille
  • Schwimmweste

Es ist sinnvoll, dass du dich für deinen Ausflug auf dem Wasser entsprechend kleidest. Im Sommer, bei wärmeren Temperaturen, kannst du in kurzer Hose oder auch in Badesachen deine Kanu-Tour antreten. Ist es jedoch kühler, sind schnell trocknende Materialen und wasser- bzw. winddichte Jacken und Hosen empfehlenswert. Es kann immer passieren, dass du doch mal über Bord gehst oder Wellen Wasser ins Kanu befördern. Würdest du in diesem Fall Kleidungsstücke aus Baumwolle tragen, dauert es unter Umständen sehr lange, bis diese wieder trocken sind. Fachgeschäfte für Outdoorbekleidung bieten eine große Auswahl unterschiedlicher, geeignetere Kleidungsstücke für deine Kanufahrt. Eine Schwimmweste für dich sollte an oberster Stelle stehen.

Gleichermaßen gilt für dich, genügend Verpflegung mit an Bord zu nehmen. Gerade, wenn länger andauernde Touren anstehen, solltest du ausreichend Trinkwasser und Wegzehrung mitnehmen.

Empfehlenswert ist auf jeden Fall auch ein Erste-Hilfe-Set. Letztendlich können immer und überall kleinere Verletzungen oder Gefahren für dich und deinen Hund auftreten. Vor allem, wenn du mit deinem Hund in der Nähe bzw. auf dem Wasser in Ufernähe bist, können Mücken- oder andere Insektenstiche Probleme verursachen oder gar allergische Reaktionen auslösen.
Benötigst du oder dein Hund Medikamente, solltest du auch diese mit einpacken.

Ein wichtiger, zu beachtender Faktor für dich und deinen Hund ist im Sommer die Sonneneinwirkung. Gerade auf dem Wasser hast du keine Möglichkeit, euch in den Schatten zu bringen. Denk also an Sonnencreme und vielleicht auch an eine Sonnenbrille und Mütze, Kappe oder Sonnenhut für dich.

Kanu fahren mit Hund ist gleichermaßen für Mensch und Hund ein tolles Erlebnis. Für Naturliebhaber und Wasserratten also ein ideales Outdoor Programm! Hast du dich für diese Trendsportart entschieden, steht jedoch erst ein entsprechendes Trainingsprogramm auf dem Plan. Schließlich wollt ihr beide eine schöne gemeinsame Zeit erleben. Da Kanufahren für deinen Hund etwas ganz Neues ist und vielleicht sogar Unbehagen auslöst, bedarf es viel Geduld und Einfühlungsvermögen beim ersten Kontakt.

Das Anziehen der Schwimmweste

Eine Schwimmweste für Mensch und Hund ist besonders wichtig für so ein Abenteuer wie Kanufahren. Kommt ihr in eine Notsituation und sollte jemand über Bord gehen, kann eine Schwimmweste Leben retten. Auch wenn dein Hund ein guter Schwimmer ist, solltest du ihm eine Schwimmweste anlegen. Allerdings kennt nicht jeder Hund das Anziehen und Tragen von Weste, Mantel oder Ähnlichem. Bringe deinem Hund daher vorab das Tragen dieser Weste Zuhause in Ruhe bei. In reizarmer Umgebung lässt sich das Training kleinschrittig und in entspannter Atmosphäre aufbauen. Klappt dies gut oder stört es ihn hingegen überhaupt nicht, kann das Abenteuer losgehen.

Den Hund an das Kanu gewöhnen

Deinen Hund an ein Kanu zu gewöhnen, kann mitunter Zeit in Anspruch nehmen. Dieses, aus Hundesicht, große Etwas ist ihm unbekannt und könnte unter Umständen gefährlich sein. Geduld ist daher ganz wichtig. Positioniere zu Beginn das Kanu am besten auf dem Boden an einer Stelle, wo es möglichst ruhig und reizarm ist. Gib deinem Hund dann die Möglichkeit, sich das Kanu anzuschauen. Falls er kein Interesse zeigt und lieber seiner Wege gehen möchte, gib ihm ein paar Leckerchen, um ihn zu motivieren.

Kleiner Tipp:
Das Kennenlernen des Kanus sowie das Einsteigen oder „im Kanu sitzen“, kannst du mit deinem Hund mit einem Clicker oder Markerwort erarbeiten.

Erscheint das Kanu nicht mehr gefährlich, könnt ihr gemeinsam den nächsten Schritt wagen. Hilfreich ist es, wenn du dich zuerst in das Kanu hineinsetzt. So kann dein Hund sehen, dass nichts Gefährliches passiert und du auch entspannt darin verweilen kannst. Größere Hunde neigen dazu von sich aus hineinzuspringen. Das würde natürlich nur an Land funktionieren und nicht im Wasser. Das Hineinheben sollte daher ebenfalls Inhalt einer Trainingseinheit sein. Hast du eine kleinere Hunderasse, solltest du von vornherein deinen Hund in das Kanu heben.
Befindet sich dein Hund jetzt mit dir im Kanu, gib ihm am besten direkt ein Sitz. Lernt er von Anfang an, sich nach dem Einsteigen hinzusetzen, kann ein unnötiges Wackeln oder gar Kentern vermieden werden. Wenn es für deinen Hund angenehmer ist, kann er sich auch hinlegen.

Auf dem Land ist nicht gleich auf dem Wasser

Habt ihr an Land das Einsteigen und „im Kanu sitzen“ fleißig trainiert, kann es losgehen. Beginne zunächst im seichten Wasser. Finde heraus, welcher Schritt für euch am einfachsten ist: Hebst du deinen Hund zuerst ins Kanu oder springt er von alleine hinein? Bei letzterem wird er schnell feststellen, dass das Kanu anfängt zu schaukeln. Das kann ihn erschrecken und wieder herausspringen lassen. Steigst du zuerst in das Kanu, könntest du deinem Hund helfen, nachzukommen und schnell die richtige Balance zu finden.

Seid ihr beide sicher im Kanu, fange vorsichtig an zu paddeln. Bedenke, dass auch das Paddel und die erforderliche Bewegung etwas Neues für deinen Vierbeiner ist. Gib ihm genügend Zeit, diese Bewegungen kennenzulernen. Vielleicht lasst ihr euch zunächst nur etwas auf dem Wasser treiben.

Kleiner Tipp:
Mache bei deinen Kanu-Touren lieber immer viele kleinere Pausen, als nur hin und wieder eine längere Unterbrechung. Falls dein Hund nicht sehr lange im Kanu sitzen kann, helfen ihm die kleinen Landgänge, Stress abzubauen und sich zu lösen. Du kannst deine Fellnase während dieser Zeit auch etwas bespaßen – sei es mit Spielzeug oder einem Sozialspiel. Das baut ebenfalls Stress ab und fördert euer gemeinsames Miteinander. Seid ihr mit mehreren unterwegs, kann dein Hund an Land mit den anderen Vierbeinern spielen.

Vielleicht doch nicht das Richtige

Auch, wenn deine Abenteuerlust geweckt ist und du Lust auf Kanu fahren mit Hund hast, solltest du deinen Hund sehr genau beobachten. Vielleicht bereitet ihm Kanufahren doch nicht so viel Freude wie dir. Gerade sehr agile und sportliche Hunderassen können sich durch das Sitzen und Verharren in einem Kanu bis zum nächsten Landausflug schnell langweilen. Ein frühzeitiges Herausspringen oder unruhiges Verhalten im Kanu können die Folge sein. Laste deinen Hund vor der Fahrt am besten ein wenig aus. Ist er etwas ruhiger und entspannter, wird auch euer Abenteuer losgelöster stattfinden können.
Falls trotz Training und fleißigem Üben dein Hund jedoch immer noch Abneigungen gegenüber dem Kanufahren zeigt, ist es vielleicht einfach nicht eure Outdoor-Aktivität. So, wie wir Menschen auch an bestimmten Sportarten mehr Freude haben als bei anderen, ist es auch bei unseren Hunden.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften. Als Dozentin ist Kristina Ziemer-Falke sehr gefragt und deutschlandweit auf Seminaren und Vorträgen zu Themen rund um den Hund anzutreffen.


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