Korea Jindo Dog
Korea Jindo Dog Steckbrief
einzige Hunderasse aus Korea, extrem selten
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Korea Jindo Dog aus?
Der Jindo, auch „Korea Jindo Dog“ genannt, ist eine koreanische Hunderasse. In Korea wird er ferner „Jindo-gae“ oder „Jindo-kyon“ genannt. Gae und Kyon sind koreanische Begriffe für Hund, Jindo ist eine Ortsbezeichnung. Der in Deutschland sehr seltene Hund stammt von der Insel Jindo am südwestlichen Ende der koreanischen Halbinsel. Er trägt eine eingerollte oder sichelförmige Rute. Der Kopf hat die spitztypischen kleinen, dreieckigen Stehohren und eine mittelkurze Schnauze. Die Augen sind mandelförmig dunkelbraun und eher klein, ihre Außenseite zeigt in Richtung Ohren. Diese sind mittelgroß und straff aufrecht stehend. Sein offizieller Standard beschreibt ihn so:
Der koreanische Jindo ist ein gut ausgewogener, mittelgroßer Jagd- und Wachhund. Mit seinen Stehohren und seiner gerollten oder sichelförmigen Rute sollte er Lebhaftigkeit, Beweglichkeit, Kraft, Wachsamkeit und Würde ausstrahlen.
Das raue Haar ist mittellang in unterschiedlichen Farben, auch gestromt. Die Unterwolle ist je nach Jahreszeit verschieden ausgeprägt und heller als das Deckhaar, welches leicht absteht. Die Fellfarbe ist meist Gold-Orange; seltener vertreten sind Schwarz mit braunen Bereichen oder rein Weiß. Auch Wolfsgrau ist eine nach dem Rassestandard zulässige Farbe. In Korea werden nur die Farben weiß und rot anerkannt.
Wie groß ist ein Korea Jindo Dog?
Der Jindo hat eine Größe bei Rüden von 50 bis 55 und Hündinnen 45 bis 50 Zentimetern. Das Gewicht liegt bei Rüden um 18 bis 23, bei Hündinnen um 15 bis 19 Kilogramm.
Wie alt wird ein Korea Jindo Dog?
Zur Lebenserwartung eines Jindos gibt es keine statistischen Daten. Nach Angaben des American Kennel Clubs soll die Lebenserwartung bei immerhin 14 Jahren liegen.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Korea Jindo Dog?
Der Korea Jindo Dog ist ein eigenständiger, selbstbewusster Hund. Er entwickelt eine starke Bindung zu seiner Bezugsperson. Er ist wie die meisten Hunderassen Asiens vom Typ des „Einmannhundes“ wie ihn Nobelpreisträger Konrad Lorenz beschrieb. Ihre Anerkennung müssen sich Herrchen oder Frauchen erst erarbeiten. Beschreibungen und Erfahrungsberichte sind über diesen extrem seltenen Hund sind in unserem Kulturraum kaum vorhanden. Der offizielle Standard äußert sich recht ausführlich zu seinem Wesen:
Der Korea Jindo Dog ist ein Jagd- und Wachhund. Er ist in der Familie ein selbstsicherer und loyaler, sehr zutraulicher Hund. Der Korea Jindo Dog ist gut erziehbar und gelehrig, geht eine sehr enge Bindung ein, braucht aber sehr lange um sich an einen neuen Besitzer zu gewöhnen. Der Korea Jindo Dog verteidigt Haus, Hof und Familie und zeigt starkes Schutzverhalten. Er muss darum früh auf Menschen, Haustiere und Kinder sozialisiert werden. Die Rasse zeigt außerdem ausgeprägtes Jagdverhalten.
Sicher ist dieser kräftige, selbstbewusste und durchaus interessante Hund kein Hund für Anfänger.
Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Korea Jindo Dog ursprünglich her?
Der Jindo ist eine koreanische Hunderasse. Vom Aussehen und Wesen her ähnelt er den japanischen Spitzen etwa einem Kishu oder Kai. Seine Geschichte liegt aber noch im Dunkeln. Der Standard macht nur vage Andeutungen:
Es existieren keine schriftlichen Aufzeichnungen über die Herkunft des koreanischen Jindo, aber viele Fachleute teilen die Ansicht, dieser Hund sei seit mehreren Jahrtausenden auf der Insel Jindo heimisch; diese Insel befindet sich an der südwestlichen Spitze der koreanischen Halbinsel. Über den frühesten Ursprung dieses Hundes gibt es jedoch verschiedene Theorien, von denen die am häufigsten vertretene besagt, dass der koreanische Jindo tatsächlich in Korea beheimatet ist. Die Transportschwierigkeiten der frühen Jahre haben dazu geführt, dass die Rasse auf dieser Insel gut erhalten blieb.
1938 wurde die Rasse immerhin zum Nationaltier Koreas erklärt. Er steht in Südkorea unter Natur- und Artenschutz. Sein Export ist verboten. Trotzdem wurde er des Öfteren in die USA geschmuggelt, wo er auch vereinzelt gezüchtet wird. Hier erhielt diese Rasse 2008 eine vorläufige Anerkennung durch den American Kennel Club (Foundation Stock Service). 1995 erfolgte die vorläufige, 2005 die endgültige Anerkennung des Korea Jindo Dog durch den Weltverband der Hundezucht FCI. In Deutschland wird er direkt vom VDH betreut. Allerdings fallen hier praktisch keine Würfe dieser Hunderasse. Zurzeit ist keine Zuchtstätte registriert.
Beliebte Mixe
Mixe mit Jindo gibt es hier nicht.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Korea Jindo Dog?
Ein Jindo sollte sehr pflegeleicht sein.
Gibt es beim Korea Jindo Dog rassetypische Krankheiten?
Berichte über rassebezogene Krankheiten sind nicht bekannt.
Welches Futter ist für einen Korea Jindo Dog am besten?
Der Jindo braucht eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Wie die meisten Hunde mag er einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Jindo eignet sich sicher zum (fachkundigen) Barfen.
Aktivitäten
Ein Jindo sollte keine extravaganten Anforderungen stellen. Aber er ist ein kräftiger Jagdhund, der seine Herausforderungen braucht.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wo kann man einen Korea Jindo Dog kaufen?
Die Anschaffung eines Jindos sollte gut überlegt sein. Du solltest gewissenhaft prüfen, ob der anspruchsvolle Hund zu deiner eigenen Lebensvorstellung optimal passt. Allerdings wird selbst der ernsthafte Wunsch daran scheitern können, dass du kaum einen hier gezüchteten Jindo-Welpen finden wirst. Ein Import aus Korea ist von Seiten Südkoreas illegal. Möglicherweise können diese Hunde nur mit viel Aufwand aus den USA geholt werden.
Erziehung und Haltung
Passt ein Korea Jindo Dog zu mir?
Die Haltung eines Jindos sollte für fachkundige Herrchen oder Frauchen problemlos sein. Allerdings musst du das Wesen des Jindos gut kennen, ihn konsequent erziehen und führen. Der Jindo braucht, möglicherweise mehr noch als andere asiatische Hunde, eine hohe Individualdistanz. Nach den verfügbaren Beschreibungen ist er selbstbewusst und zugleich kräftig. Jindos sind keine Everybodies-Darlings. Andere Hunde interessieren sie nicht und wenn doch, dann eher mit der Absicht, sie dominieren zu wollen, was besonders bei Rüden ausgeprägt sein soll. Der Jagdtrieb ist beim Jindo lebendig. All das wird bei Erziehungsmängeln dazu führen, dass Spazierengehen stressig ist. Seine ausgeprägte Selbstständigkeit und sein natürliches Selbstvertrauen erfordern sicher viel Geduld und Erfahrung in der Hundeerziehung. Daher ist der Jindo für Anfänger sicherlich nicht geeignet.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Der Korea Jindo Dog ist nicht nur in Deutschland eine extrem seltene Hunderasse. Vom Aussehen und Wesen ähnelt er den Hunderassen Japans.
Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.