Jack Russell Terrier

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Jack Russell Terrier aus?

Der Jack Russell Terrier ist ein kleiner, niederläufiger Terrier. Er soll ein derber, widerstandsfähiger Arbeitsterrier sein, der besonders für die Arbeit unter der Erde geeignet ist. In seinem Standard wird festgehalten, dass er:

...ein kräftiger, lebhafter und geschmeidiger Arbeitsterrier mit gutem Charakter und beweglichem, mittellangem Gebäude ist. Seine flinken Bewegungen unterstreichen seinen durchdringenden, eifrigen Ausdruck.

Sein Haarkleid gibt es in drei Varianten, glatt-, rau- oder stichelhaarig. Insgesamt soll sein Fell harsch sein und eine gute Unterwolle vorweisen. Diese Anforderungen sind für seine Arbeit wichtig, denn das Fell muss ihn bei Wind und Wetter als auch beim Stöbern im Dickicht oder im Schilf schützen. Als Farbe soll weiß vorherrschen mit schwarzen und/oder lohfarbenen Abzeichen in allen Schattierungen. Da ein Hund dieser Rasse immer drahtig und fit sein sollte, liegt sein Gewicht meist nur zwischen 5 bis 6 Kilogramm laut Standard.

Wie groß ist ein Jack Russell Terrier?

Der Jack Russell Terrier hat eine Widerristhöhe von 25 bis 30 Zentimetern.

Wie alt wird ein Jack Russell Terrier?

In der Regel sind Jack Russell Terrier äußerst robust und fit. Sie erfreuen sich eines langen Hundelebens von nicht selten weit über 12 Jahren bei bester Fitness.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Jack Russell Terrier?

Sie haben das prägnante Wesen eines typischen Terriers. Es sind außerordentlich temperamentvolle Hunde, die wie ein Flitzebogen gespannt sind und zu keinem Abenteuer nein sagen. Sie sind lebendig, aufgeweckt, kernig. Raufereien gehen sie nicht aus dem Weg. Zuweilen neigen sie in arger Selbstüberschätzung dazu, Streit mit anderen Hunden gleich welcher Größe geradezu herauszufordern. Gerne würden sie sich selbst zum Imperator ausrufen. Das ist eine Herausforderung an die Führungsqualitäten von Herrchen und Frauchen. Als Hunde für die Baujagd sind sie zu eigenen Entscheidungen fähig, das heißt, sie sind gerne einmal dickköpfig und eigenwillig. Hunde dieser Rasse können schnell dominant werden, sollten ihre Menschen nicht klar gestellt haben, wer die Hausordnung bestimmt. Es sind Energiebündel, die voller Kraft und sprühendem Temperament stehen. Sie wollen und brauchen angemessene Beschäftigung. Viele werden sehr erfolgreich jagdlich geführt. Als Begleithund eignet er sich für ein breites Spektrum. Der Terrier ist der ideale Begleiter eines Reiters oder Joggers. Jack Russell Terrier eignen sich hervorragend für alle möglichen Hundesportarten. Ihre hohe Fitness, kraftstrotzende Gesundheit, der ausgeprägte Arbeitswille bedeuten für Herrchen und Frauchen fantastische Erlebnisse und Herausforderung, Verpflichtung zugleich. Sie sind der ideale Begleiter und Freund für sportliche Menschen.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Jack Russell Terrier ursprünglich her?

Er ist ein kleiner Terrier von altem Schrot und Korn. Er ist ein Jagdhund. Obwohl diese Hunderasse in der modernen Rassehundezucht sehr jung ist, kommt der Jack Russell Terrier dem uralten, klassischen Typ eines echten Terriers im Wesen und Aussehen wohl sehr nahe. Die Terrier bilden eine große Gruppe innerhalb der Hunde. Ihr Name leitet sich aus dem lateinischen "Terra" für Erde ab. Es waren also Hunde für die Erdarbeit. Erste Zeugnisse geben die alten Römer. Schon im Mittelalter werden Terrier ausführlich beschrieben. Ihre Heimat liegt auf den britischen Inseln. Terrier gab es landauf und landab. In den Pferdeställen hielten sie das Ungeziefer klein. Dabei stellten selbst große Ratten für sie kein Problem dar. Hühner, Tauben, Kaninchen beschützten sie vor Marder und Fuchs. Um den Füchsen weiter nachzustellen, wurden die Terrier in den Fuchsbau geschickt. Die heutigen Jack Russell Terrier sind genau hierfür gedacht. Sie sollten und sollen den Fuchs aus dem Bau heraussprengen. Zugleich mussten sie bei Fuchsjagden in der Meute mitlaufen, das heißt im Jagdgalopp mithalten können. All diese Aufgaben erfordern eifrigen Einsatz, besonderen Mut, selbständiges Denken und so genannte Raubzeugschärfe. Der Jack Russell Terrier wurde ein vielseitiger Jagdhund. Im 19. Jahrhundert war der englische Pastor "Parson" Jack Russell ein erfolgreicher Jäger, Reiter und Züchter von Foxterriern. In seinem langen Züchterleben steigerte er die Leistungsfähigkeit des Foxterriers enorm. In Australien konnte erst mit Hilfe seiner Hunde eine Fuchsplage eingedämmt werden. Zum Dank hierfür benannte man diese Hunde nach ihrem Züchter, dem "Parson Jack Russell“ Terrier. Es waren und sind körperlich und mental für die Arbeit gezüchtete Terrier, keine Ausstellungshunde. So weigerten sich die Züchter und Liebhaber dieses Terriers lange Zeit, dem System der modernen Rassehundezucht beizutreten, weil man die Hunde nicht primär nach Äußerlichkeiten bewertet sehen wollte. Man fürchtete die negativen Folgen des Ausstellungswesens auf Fitness und Gesundheit der Hunde. Diese Vorsicht hat der Hunderasse sehr gut getan. Seriös gezüchtet sind es Hunde, die von Erbkrankheiten und Extremen in der Zucht weitgehend verschont blieben. Sie hatten von Anfang an ein breites Größenspektrum, eher kurzbeinige und eher hochläufige. Da die Leistung entscheidend war, spielten solche Feinheiten keine Rolle. Nun hat man zwei Hunderassen aus den Russell Terriern gemacht und die beiden Linien züchterisch getrennt. Der kleine heißt weiter Jack Russell Terrier. Der Parson ist etwas höher und langbeiniger und in seiner Form eher quadratisch. So sind erstmals in der Hundewelt zwei Rassen nach einer Person, dem Pastor Jack Russell, benannt. 2003 wurde der Jack offiziell anerkannt. Der Jack Russell Terrier wird im VDH vom bereits 1894 gegründeten Klub für Terrier betreut. Hier fallen um die 200 Welpen pro Jahr.

Beliebte Mixe

Mixe mit anderen Hunderassen oder Mischlingen sind recht häufig. Meist schläft das Temperament des Terriers durch. Das kann Mixen mit manch anderen Hunden, etwa den kurzschnäuzigen Hunden mit deren häufigen Atemproblemen, ernste Schwierigkeiten bereiten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Jack Russell Terrier?

Sie sind ausgesprochen pflegeleicht. Die broken-coated oder die rauhaarige Variante muss mindestens einmal jährlich, am besten im Frühjahr während des Haarwechsels, getrimmt werden.

Gibt es beim Jack Russell Terrier rassetypische Krankheiten?

Ein Jack Russell Terrier, seriös gezüchtet, verfügt über eine ausgesprochen robuste Gesundheit.

Welches Futter ist für einen Jack Russell Terrier am besten?

Der Jack Russell Terrier stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag er einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Jack Russell Terrier eignet sich sehr gut zum Barfen.

Aktivitäten

Wie viel Bewegung braucht ein Jack Russell Terrier?

Jack Russell Terrier brauchen Herausforderungen körperlicher wie mentaler Art. Du solltest bedenken, dass dein Jack Russell Terrier von Hause ein scharfer Jäger ist. Die Arbeit im Pferdestall und das Laufen neben dem Pferde zählen ganz besonders zu seiner Passion. Der Jack Russell ist zu jeder noch so ausgedehnten Wanderung bereit und in der Lage. Dasselbe gilt für die meisten Hundesportarten.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Jack Russell Terrier kaufen?

Aufgrund seiner Qualitäten ist er in den letzten Jahren in Mode gekommen. Gerade angesichts dieses Energiebündels solltest Du dir genau überlegen, ob er in den kommenden 15 Jahren zu deinem Leben passt. Zudem sind sorgfältige Zucht und Sozialisation Grundvoraussetzung für eine glückliche gemeinsame Zeit. Am besten kauft Du deinen Jack Russell Welpen daher vor Ort bei einem Züchter, der einem dem Klub für Terrier angeschlossen ist oder Du schaust dich im Tierheim um. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit der Mutterhündin, nach Absprache, vor Ort anschauen können. Bitte kaufe keinen Hund übers Internet, da dort das Risiko gerade bei einer solch beliebten Hunderasse sehr groß ist, dass dein Welpe von einem - in aller Regel gut getarntem - Hundehändler oder Vermehrer kommt.

Erziehung und Haltung

Passt ein Jack Russell Terrier zu mir?

Die Haltung dieser Rasse ist problemlos. An die Größe der Wohnung stellt er keine Ansprüche. Die größte Herausforderung ist sein Temperament. Obwohl der Jack Russell Terrier ein scharfer Jäger ist, kann er in seiner menschlichen Familie ein liebevoller, sanfter, führiger Begleiter sein. Er kann ein idealer Spielpartner für Kinder sein, da er für jedes Toben zu haben und dabei robust genug ist, eine Ungeschicklichkeit der Kinder wegzustecken. Grundvoraussetzungen sind aber: Zum einem braucht er eine starke Erziehung und Führung durch Herrchen oder Frauchen. Man darf ihm keinen Raum geben, seine Selbstüberschätzung auszuleben und sich etwa zum Schulmeister der Kinder aufzuschwingen. Zum anderen muss er mit Arbeit, Joggen oder Hundesport ausgelastet sein. Wird er hier vernachlässigt kann das Mobiliar in den Fokus seines Tatendrangs geraten und es ist Schluss mit dem lieben Familienhund. Dann kann er auch zum Kläffer oder dominanten Macho werden. Da er einen starken Jagdtrieb hat, musst du ihn beim Spazierengehen in der Natur oft an der Leine führen. An andere Heimtiere muss er von der Wurfkiste an gewöhnt sein. Bei einem solch quirligen Hund ist es oft die beste Lösung, ihn im Auto in einer Transportbox mitzunehmen. Sie lassen sich allerdings sehr gut erziehen und darüber hinaus ausbilden. Klare Ansage und Konsequenz sind hier die Wunderworte auf Basis eines respektvollen, liebevollen Verhältnisses zu Herrchen und Frauchen. Bei einem jugendlichen, kleinen Jack Russell ist die Erziehung ein oft unterschätztes Kapitel. Ein Jack Russell will gerne erzogen werden und sucht die Zusammenarbeit und Herausforderungen mit seinen Menschen. Mit etwas Geschick, Engagement und Konsequenz lässt er sich daher auch von einem sportlichen Anfänger halten.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Jack Russell ist ausgesprochen temperamentvoll. Eigentlich gehört er auf jeden Reiterhof. Aber weit darüber hinaus ist er ein toller Freund für aktive Menschen, die ihn konsequent führen können. Und höchst praktisch ist er obendrein.

Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.