Finnischer Laufhund

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Finnischer Laufhund aus?

Der Finnische Laufhund ist ein kräftiger, mehrfarbiger Jagdhund aus Finnland. Im Original wird er "Suomenajokoira", darüber hinaus auch Finnenbracke oder Finsk Stövare genannt. Der Finnische Laufhund ist ein mittelgroßer Hund mit einer Widerristhöhe bei Rüden von 55 - 61 und bei Hündinnen 52 - 58 Zentimetern. Ein Gewicht ist nicht vorgegeben, sollte aber zwischen 23 und 27 Kilogramm liegen.

Der Standard beschreibt seine Erscheinung so:

Dreifarbig, mittelgroß, gleichmäßig hoch; die Körperlänge übertrifft deutlich die Widerristhöhe. Kräftig gebaut, aber nicht schwer.

Seine drei Fellfarben sind so aufgebaut: Der Mantel ist schwarz; sattes Loh findet sich am Kopf, an den unteren Partien des Körpers, an Schultern, Oberschenkeln und auch an den Läufen. Weiße Markierungen zeigen sich gewöhnlich am Kopf, am Hals, an der vorderen Brust, am unteren Teil der Läufe und an der Rutenspitze. Das Deckhaar des Finnen ist mittellang, dicht, gerade, fest anliegend und recht harsch. Seine Unterwolle ist kurz, dicht und von weicher Textur. Die Augen haben einen ruhigen Ausdruck. Die Ohren hängen. Die Rute wird ebenfalls hängend getragen.

Wie alt wird ein Finnischer Laufhund?

Ein Finnischer Laufhund sollte eine Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren haben.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat der Finnische Laufhund?

Der Suomenajokoira ist ein Laufhund für die Jagd auf Hase und Fuchs, deren Witterung er selbst unter schwierigen Bedingungen mit Begeisterung verfolgt. Er arbeitet unabhängig, ist ein vielseitig verwendbarer Fährtenhund und verfolgt seine Beute mit volltönendem Gebell.

Der Finnische Laufhund ist ein Jagdhund vom Typ der Bracken, Schweiß- und Laufhunde. Im Revier einmal abgeleint sucht er mit der Nase über dem Boden selbständig und systematisch das Gebiet nach Hase und Fuchs ab. Während der Arbeit läutet er (Form des Bellens) und treibt schließlich gezielt das Wild dem Jäger zu. Der Finnische Laufhund zeichnet sich neben einer hohen Ausdauer und Präzision bei der Jagd auch durch eine hohe Familienfreundlichkeit aus.

Der Standard beschreibt sein Wesen kurz mit:

Ruhig und freundlich, niemals aggressiv; voller Tatendrang.

Wie alle nordischen Bracken ist auch der Finnische Laufhund besonders sozialkompetent. Trotz seiner sozialen Qualitäten ist er nicht als Anfängerhund zu empfehlen, eben weil er im Kern immer zuerst ein Jagdhund ist. Er gehört in jagdliche Hand, aber eine solche, die wirklich intensiv und verständnisvoll mit ihm arbeitet, am besten täglich.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt ein Finnischer Laufhund her?

Der Suomenajokoira stellt das finnische Gegenstück zu den Bracken und Laufhunden Mitteleuropas oder Schwedens dar. Von diesen stammt er direkt ab. Besonders die alten schwedischen Stövare (Bracken) dürften neben der ausgestorbenen Holsteiner Bracke zu seinen Ahnen zählen. So ist der Finne selbst für Fachleute kaum vom schwedischen Hamiltonstövare zu unterscheiden.

Er ist ein in jeder Hinsicht klassischer Laufhund. Er zeigt allerdings eine besondere Eleganz. Bereits 1850 wird er von J.J. Maexmontan in einem Buch beschrieben. Nach der Gründung des Finnischen Kennel Clubs im Jahre 1889 begann die Entwicklungsgeschichte des Finnischen Laufhundes in der modernen Rassezucht. Die ersten "Hasenhunde" wurden in das neue Zuchtbuch eingetragen. Der erste Standard wurde 1932 verfasst.

Die offizielle Anerkennung des Suomenajokoira durch die Weltorganisation der Hundezucht FCI erfolgte 1954. Die letzte Änderung des Standards 1997. Er wird vom Finnischen Treibhundeverband (Suomen Ajokoirajärjestö) vorbildlich betreut. In Deutschland ist dieser einzigartige Hund extrem selten. Aktuell ist keine Zuchtstätte unter dem Dach des VDHs registriert.

Beliebte Mixe

Mixe mit Finnischem Laufhund sind extrem selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht der Finnische Laufhund?

Der Finnische Laufhund ist pflegeleicht. Ab und zu das Fell zu bürsten reicht. Die großen, herunterhängenden Ohren bedürfen deiner Aufmerksamkeit und regelmäßiger Pflege.

Wissenswertes über die Ernährung

Welches Futter ist für den Finnischen Laufhund am besten?

Der Finnische Laufhund frisst gerne viel und schnell. Ansonsten ist er auch hier absolut pflegeleicht.

Aktivitäten mit dem Finnischen Laufhund

Als gelernter Lauf- und Jagdhund braucht der Finnische Laufhund artgerechte Herausforderungen idealerweise in der Natur und das jeden Tag. Er gehört in jagdliche Hand. Ansonsten ist er hervorragend im Mantrailing oder in der Rettungsarbeit einsetzbar.

Überlegungen vor der Anschaffung

Suchst du einen Finnischen Laufhund-Welpen solltest du dich lange vor der geplanten Anschaffung über Jagdhunde informieren und direkt mit dem Finnischen Treibhundeverband (Suomen Ajokoirajärjestö) in Verbindung setzen. In der Regel werden Welpen nur an Jäger abgegeben.

Erziehung und Haltung

Passt ein Finnischer Laufhund zu mir?

Der Finnische Laufhund ist recht anspruchslos in seiner Haltung. Idealerweise wohnt er in einem Haus auf dem Land mit Garten. Er ist kein Wohnungs- und auch kein Zwingerhund. Er ist auch kein Wachhund. Dafür ist er viel zu freundlich. Ein Garten ist Pflicht. Der Finne ist ein ausgesprochen angenehmer Begleiter auf Spaziergängen und Wanderungen durch die Natur.

Er lässt sich gut erziehen und ausbilden. Ein wichtiges Thema, bevor du mit der Arbeit mit ihm beginnst, ist sein Gehorsam. Du musst unbedingt den Grundgehorsam sicherstellen, bevor du mit ihm jagen (oder nur in die Natur) gehst, denn sein Jagdinstinkt ist stark. Du musst mit ihm im jeden Fall sehr viel Zeit verbringen. A und O der Erziehung ist liebevolle Konsequenz. Er lernt solche Regeln schnell, ist aber auch intelligent genug, jede Inkonsequenz zu erkennen und bei Bedarf auszunutzen. Die Führung muss auf der Basis inniger Bindung zwischen Hund und Halter erfolgen.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Finnische Laufhund ist ein in Mitteleuropa selten gesehener Jagdhund aus Finnland.

Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.

Quellen

• • Fédération Cynologique Internationale (FCI)
  • Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH)
  • Räber, Hans (1993): Enzyklopädie der Rassehunde: Ursprung. Geschichte. Zuchtziele. Eignung und Verwendung