Canadian Eskimo Dog

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Canadian Eskimo Dog

Canadian Eskimo Dog Steckbrief

Name
Canadian Eskimo Dog Steckbrief
Herkunft
Kanada
Lebenserwartung
12 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
30-70 kg
Felllänge
mittellang
Fellfarbe
weiß
Besonderheiten

uralter Arbeitshund der Eskimos

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Canadian Eskimo Dog aus?

Der Canadian Eskimo Dog ist ein Prototyp des Schlittenhundes, ja ein Urtyp des Hundes überhaupt. Er erinnert auf den ersten Blick an einen Wolf. Allerdings trägt er seine große, buschig Rute über dem Rücken eingerollt. Er hat ein substanzvolles jedoch nicht allzu großes Gebäude mit kräftigem, gut bemuskelten Körper.

In seinem offiziellen Standard heißt es:

Der kanadische Eskimohund ist ein kräftiger Hund von moderater Größe mit einem dicken Hals und Läufen von mittlerer Länge. ... weist dieser Hund einen majestätischen und leistungsstarken Körperbau auf und vermittelt den Eindruck, eher für harte Arbeit und nicht für Schnelligkeit geeignet zu sein.

Er hat einen keilförmigen, hoch getragenen Kopf mit dicken aufgestellten Ohren. Die Augen sind schräg angesetzt und geben ihm ein ernsthaftes Aussehen. Der Canadian Eskimo Dog ist keine nach den heutigen Standards der Rassezucht durchgezüchtete Rasse. Daher zeigen diese Hunde ein breites Spektrum an Größen und Farben.

Der Standard erlaubt eine Widerristhöhe von 58 bis 70 Zentimetern bei Rüden und 50 bis 60 Zentimetern bei Hündinnen. Als Gewicht sind im Standard mit 30 bis 70 Kilogramm bei Rüden und 18 bis 30 Kilogramm bei Hündinnen angegeben. Das sind ungewöhnlich breite Spannen in der Rassezucht, jedoch keinerlei Problem was das Wohl der Hunde angeht.

Die Inuit Hunde tragen ein doppeltes Haarkleid: sehr dichte und weiche Unterwolle sowie ein dichtes, hartes und steifes Deckhaar. Viele Fellfarben sind erlaubt.

Wie alt wird ein Canadian Eskimo Dog?

Die Lebenserwartung eines Canadian Eskimo Dogs sollte bei etwa 12 Jahren liegen.

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Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Canadian Eskimo Dog?

Der Canadian Eskimo Dog ist ein hochspezialisierter Arbeitshund. Laufen ist seine Leidenschaft, besser und genauer gesagt: das Ziehen von Schlitten und das Tragen von Lasten aller Art. Neben den Transport-Jobs zählen zu seinen Aufgabengebieten das Bewachen und Beschützen der Lager sowie die Hilfe bei der Jagd etwa auf Seehunde.

Wer sich für einen Canadian Eskimo Dog interessiert, sollte zuvor unbedingt im Winter die Schlittenhunderennen besuchen. Es ist zutiefst beeindruckend und faszinierend. Du spürst die extreme Anspannung der Hunde bereits lange vor dem Rennen im Lager der Musher, der Schlittenhundeführer. Wenn es zum Start geht, gibt es kaum ein Halten. Wie bei einer Explosion löst sich die Anspannung dieser ansonsten eher behäbig wirkenden Hunde in die Beschleunigung des Schlittens auf.

Der Standard notiert zum Wesen:

Das Temperament des kanadischen Eskimohundes sollte die robuste und hartarbeitende Rasse widerspiegeln. Er sollte nicht als Schoßhund gesehen werden, sondern als ein Hund des Urtyps, den die Inuit ursprünglich für spezifische Aufgaben in der harten, arktischen Umgebung domestiziert haben. Generell ist der ausgewachsene kanadische Eskimohund sanftmütig und liebevoll gegenüber Jedermann, solange er Aufmerksamkeit genießt.

Der Canadian Eskimo Dog ist ein Rudelhund, der es gewohnt ist, mit seinesgleichen auf Tuchfühlung zu leben und zu arbeiten. Und eben auch so zu kommunizieren und seine sozialen Angelegenheiten zu erledigen. Aus unserer „zivilisierten“, mitteleuropäischen Sicht wirkt das dann recht ruppig, ja für Leute ohne Hundeverstand aggressiv.

Daher ist er kein Spielpartner für Kinder. Dieser Hund braucht eine sehr konsequente und zugleich einfühlsame Hand mit sehr viel Hundeverstand, die jederzeit jeden Ansatz eines Zweifels an deiner Führungsrolle vergessen lässt. Du musst quasi selbst ein etwas „verwilderter“ Hundemensch sein. So können einmalige, tiefe Partnerschaften entstehen, die zudem archaische Verbindungen zur Natur öffnen. Doch musst du sehr viel dafür tun. Du musst dein ganzes Leben dauerhaft darauf einstellen. Wer das nicht sehr ernsthaft und wirklich gut durchdacht leisten kann, sollte sich von diesem Gedanken schnell trennen.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Canadian Eskimo Dog her?

Der Canadian Eskimo Dog ist ein Urtyp des Transport- und Schlittenhundes. Zusammen mit 4 weiteren - Malamute, Grönlandhund, Siberian Husky und Samojede - repräsentiert er die heutigen Schlittenhunderassen. Er zählt zu den ältesten Hunderassen überhaupt. Hunde vom Typ eines Canadian Eskimo Dogs begleiten schon seit Jahrtausenden die Völker rund um den Polarkreis.

2020 wiesen Paläogenetiker nach, dass diese Hunderassen bereits seit 10.000 Jahren quasi als Rasse gezüchtet werden und eine direkte Linie zu den heutigen Hunden besteht. Obwohl diese Hunde ähnlich Husky oder Malamute dem Wolf im Äußeren, in manchen Verhaltensweisen und genetisch am nächsten stehen, stellten die Forscher fest, dass es in all diesen langen Jahren praktisch keine Vermischung mit wilden Wölfen gab.

Das siehst du auch im Verhalten. Canadian Eskimo Dogs wollen für den Menschen arbeiten. Sie lieben es, den Schlitten zu ziehen oder Lasten tragend mit ihren Menschen durch die wilde Natur zu ziehen. Sie entwickeln dafür eine enorme Ausdauer und Beflissenheit. Kein Wolf würde davon nur 1% bringen. Hunde vom Typ der Canadian Eskimo Dogs waren bis zu ihrer weitgehenden Ablösung durch Motorschlitten die Zugmaschine in der ganzen, riesigen Polarregierung der Nordhalbkugel. Ganze Völker waren in ihrer Existenz von solchen Hunden abhängig.

Ihr Wesen ist immer urtümlich geblieben. Sie sind eine lebendige Brücke zur Wildnis des hohen Nordens. Canadian Eskimo Dogs strahlen mental wie körperlich eine enorme Kraft und Entschlossenheit aus. Und so sind sie auch. Bereits 1959 erfolgte die endgültige Anerkennung als Hunderasse durch die FCI. Doch dann starben sie aus o.g. Gründen fast aus. Schließlich wurde die Rasse durch die 1970 eigens gegründete Eskimo Dog Research Foundation gerettet. Am 1. Mai 2000 nahm das kanadische Territorium von Nunavut offiziell den „kanadischen Inuithund“ als Tiersymbol an.

Heute wird die Rasse in Deutschland vom Deutschen Club für Nordische Hunde im VDH betreut. Nur extrem selten werden Welpen registriert.

Beliebte Mixe

Mixe von Canadian Eskimo Dog mit anderen Hunderassen sind in der Schlittenhundeszene hier und da anzutreffen. Viele Musher versuchen so, die Leistung ihrer Hunde zu verbessern. Individuen, die aus Sicht der Musher keine optimale Leistung vor dem Schlitten bringen, finden sich dann zuweilen im Tierheim wieder oder werden verantwortungslos als vermeintlicher Begleithund angeboten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht der Canadian Eskimo Dog?

Der Canadian Eskimo Dog braucht regelmäßiges Bürsten des Fells. Der Fellwechsel, zweimal im Jahr, fällt bei ihm besonders intensiv aus. Dann sind Wohnung, Auto und Kleidung voll von seinen langen Haaren und besonders der feinen Unterwolle - selbst wenn du ihn nun täglich ausbürstest. Der Hauptaufwand für seine Pflege liegt aber in seiner Natur als Schlittenhund begründet. Der Canadian Eskimo Dog ist eine kerngesunde Hunderasse.

Wissenswertes über die Ernährung

Welches Futter ist für den Canadian Eskimo Dog am besten?

Der Canadian Eskimo Dog ist zuweilen ein wählerischer Fresser. Musher haben Geheimrezepte mit Leckereien, um ihre Hunde vor den Rennen mit ausreichend Energie für die Arbeit vor dem Schlitten zu versorgen.

Aktivitäten mit dem Canadian Eskimo Dog

Der Canadian Eskimo Dog muss arbeiten. Das meint in aller Regel seinen Einsatz als Schlittenhund - und zwar genau das. Eine Haltung allein als Hof- oder gar Familienhund wäre alles andere als artgerecht.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wenn du dich für einen Canadian Eskimo Dog interessierst, solltest du als erstes einige Schlittenhunderennen besucht haben. Dann solltest du prüfen, ob du mindestens in den nächsten zwölf Jahren ein gemeinsames sportliches und intensives, ganz nahes Leben mit diesen wilden Hunden verbringen willst - und auch die objektiven Voraussetzungen dafür hast, nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht (Haltung).

Es ist eine Lebensaufgabe bzw. -einstellung. Dann solltest du dich bei Musher und Züchtern vor Ort informieren. Wenn alles klappt, steht dir ein wundervolles Erlebnis bevor.

Erziehung und Haltung

Passt ein Canadian Eskimo Dog zu mir?

Der Canadian Eskimo Dog ist kein Hund für Anfänger. Er stellt extrem hohe Anforderungen an seine Haltung, die sich aus seiner Bestimmung als urwüchsiger Schlittenhund ableiten. Er hat sich wie kaum ein anderer Hund nie an ein Leben in einer dicht besiedelten Gegend oder gar Großstadt angepasst. Das ganze Leben seines Herrchen oder Frauchens, seiner menschlichen Familie muss auf seine Bedürfnisse eingestellt sein.

Der echte Canadian Eskimo Dog braucht die Herausforderung vor dem Schlitten körperlich wie mental. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten des Ersatzes auch ohne Schnee. Wir sehen eine Art Schlitten auf Rädern als Roller, Trike oder als Trainingswagen. Gerade der Hundeschlittensport hat etwas ganz Besonderes. Ein sehr sportliches Herrchen oder Frauchen sollte es schon sein.

Auf Reisen haben Musher meist einen speziell umgebauten Transporter für ihre Hunde. Der Canadian Eskimo Dog zählt zu den wenigen Hunderassen, die man als Rudel problemlos im ausreichend bemessenen Zwinger halten kann. Dieser Zwinger muss aber gut gesichert sein. Nicht, dass die Canadian Eskimo Dogs eine Gefahr für die Umwelt seien, aber sie sind Ausbrecherkönige und graben gut und gerne.

Canadian Eskimo Dogs schlafen gerne draußen und rollen sich beim größten Schneetreiben mit dem Kopf unterm Schwanz ein. Das Areal, wo sich Canadian Eskimo Dogs aufhalten, sollte freilich nicht als Ziergarten gedacht sein, um es freundlich zu formulieren. Canadian Eskimo Dogs erfordern die Einstellung deines gesamten Lebensstils auf diese Partnerschaft.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Canadian Eskimo Dog ist der Arbeitshund des hohen Nordens. Ein echter Urtyp des Hundes, der einen ganz besonderen Umgang braucht.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


Quellen

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