Hund im Büro: So klappts mit den Kollegen

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Hund im Büro

Projekte, Überstunden und lange Arbeitszeiten. Das kennen viele nur zu gut. Gerade wenn man alleinstehend ist, sitzt der Hund in dieser Zeit allein daheim – unbeschäftigt und gelangweilt. Das ist natürlich auf Dauer keine Lösung. Hier erfährst du, wie du deinen Hund zu einem „Bürohund“ werden lässt.

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Absprache notwendig

Zuerst einmal ist die Erlaubnis von oberster Stelle notwendig: Man muss den Chef oder die Geschäftsführung fragen. Um die Entscheidung einfacher zu machen hilft es, wenn der Vorgesetzte den eigenen Hund kennt und weiß, dass es kein Chaos-Vierbeiner ist.

Nach dessen „Ja“ müssen natürlich auch die Kollegen einverstanden sein. Vor allem bei Allergien oder einer ausgeprägten Hundeangst unter den Mitarbeitern wäre ein Hund im Büro vielleicht nicht die beste Idee.

Kritische Kollegen, die bei Hunden immer an Krankheiten und Parasiten denken, lassen sich in der Regel mit einem Attest vom Tierarzt überzeugen. Wenn dieses besagt, dass der Hund kerngesund, sauber und frei von jeglichem Ungeziefer ist, kann man diesen Einwand zumindest auf dem Papier widerlegen.

 

Voraussetzung für den Bürobereich

Auch das Büro muss hundetauglich sein. Wichtigste Voraussetzung ist erst einmal der Aufbau: Für einen Dackel eignet sich beispielsweise kein Büro mit vielen Treppen. Außerdem wichtig: Geeignete Möglichkeiten für den Auslauf in Pausen müssen in der Nähe sein. Immerhin geht es nicht nur darum, dass der Hund sein Geschäft erledigen kann: Die Pause bietet auch die Möglichkeit, dass der Hund gefördert und ausgelastet werden kann – und das auch kopftechnisch. Generell gilt: Immer Gassibeutel mitnehmen und Tretminen entfernen, damit es nicht zu Konflikten mit Anwohnern kommt.

Im Büro muss es außerdem genügend Platz geben, damit der Hund seinen eigenen Rückzugsort hat: Hier muss ein Körbchen oder eine Decke hinpassen, auch Wassernapf und eventuell Futternapf. Zusätzlich sollte der Hundeplatz nicht im Durchzug oder in einem Durchgang stehen, wo er ständig Gefahr läuft, überrannt zu werden. Gerne wird eine Hundebox genommen, da der höhlenartige Aufbau viel Schutz bietet und zudem geschlossen werden kann, falls der Hund einmal am Platz bleiben muss. Zu guter Letzt sollte der Raum gut zu lüften sein.

Voraussetzung für den Hund

Generell gilt, dass der Hund kein Welpe oder Junghund mehr sein sollte. In diesem Alter brauchen Hunde noch viel mehr Aufmerksamkeit, der man im Büro meist nicht gerecht werden kann – schließlich soll ja noch gearbeitet werden. Es wäre also weder für dich noch für deinen Hund eine gute Lösung. Ein ganz wichtiger Punkt ist die Sozialisierung des Hundes: Er muss uneingeschränkt freundlich zu Menschen sein, auch zu Fremden. Er sollte außerdem kein territoriales Verhalten an den Tag legen, damit Kunden nicht auf einmal als Eindringlinge angesehen werden.

Damit das Zusammenleben und -Arbeiten gut funktioniert, sollte der Hund außerdem einen guten Grundgehorsam besitzen und kommen, sitzen und auf seinem Platz bleiben, wenn man es ihm sagt. Wenn man beispielsweise auch mal in ein Meeting muss, sollte der Hund außerdem eine gewisse Zeit ohne Herrchen bzw. Frauchen auskommen können. Zusätzlich sollte er nicht dauernd im Mittelpunkt stehen wollen, da er sonst Gefahr läuft, die Arbeitsabläufe zu stören. Darüber hinaus muss er stressresistent sein und darf kein ängstliches oder aggressives Verhalten zeigen.

Die ersten Schritte im Leben eines Bürohundes

Wenn Büro und Hund alle Voraussetzungen erfüllen und auch die Kollegen am Arbeitsplatz ihr „Okay“ gegeben haben, kann man anfangen, den Hund an den Büroalltag zu gewöhnen. Natürlich braucht der Hund ausreichend Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Deshalb sollte man den Hund zuerst nur ab und zu mit ins Büro nehmen und dann langsam die Zeitspannen verlängern. Außerdem müssen sich auch manche Kollegen erst an die neue Situation gewöhnen.

Wichtig ist, dass der Hund im Büro von Anfang an einen festen Platz hat: Dieser ist sowohl Schlafplatz als auch Rückzugsort und sollte wenn möglich immer an derselben Stelle sein. Wenn alles gut funktioniert, sollte man nicht vergessen, seinen Vierbeiner zu loben. Und zu guter Letzt ist es ratsam ein „Ersatzherrchen“ zu finden, welches sich um den Hund kümmert und die Verantwortung trägt, wenn man selber nicht da ist. Es gibt sowohl dir als auch dem Hund Sicherheit, wenn du nicht die einzige Bezugsperson bist.

Tipps gegen Langeweile beim Hund

Natürlich kann auch der entspannteste oder faulste Hund irgendwann anfangen sich zu langweilen, wenn er stundenlang mit im Büro ist. Die Lösung: Er braucht Arbeit in Form einer sinnvollen Beschäftigung. Besonders für apportierfreudige Hunde kann man sich hier viel einfallen lassen und sich Aufgaben für den Vierbeiner überlegen: Papierkugeln in den Mülleimer räumen, Lichtschalter betätigen, Bleistifte aufheben, irgendwann vielleicht kleine Botengänge erledigen – mit ein bisschen Kreativität kann man sich viele Herausforderungen für den Hund überlegen, die ihn beschäftigen, ohne Herrchen von der Arbeit abzuhalten. Ideal geeignet ist hierbei Clickertraining, mit dem man die Aufgaben zuhause übt.

Zusätzlich hilft es, wenn der Hund generell ausgelastet und nicht überfordert ist: Dann wird er sich über ein paar Stunden ruhiges Schlafen im Büro freuen. Als zusätzliche Beschäftigung für ihn allein eignen sich auch Spielsachen, Kauartikel und Knabberzeug: Ob gefüllter Kong, Knochen oder Kauwurzeln: Solange es nicht quietscht oder unangenehm riecht, ist es geeignet.

Fazit: Hund im Büro

Wenn sich alles gut eingespielt hat und Hund mit Kollegen und Kunden gut auskommt, ist eine solche Vereinbarung toll für alle Beteiligten: Der Hund im Büro ist nicht allein zuhause, man selber braucht ihm gegenüber kein schlechtes Gewissen haben und auch für die Büroatmosphäre ist es förderlich: Studien und auch unsere ZooRoyal-Umfrage haben bewiesen, dass ein Hund im Büro für Harmonie und gute Stimmung sorgt, was auch der Arbeit selber zugutekommt. Darüber hinaus baut das Streicheln nachweislich Stress ab und verringert Bluthochdruck. Aber auch für die Beziehung der Kollegen ist es gut: Beispielsweise können durch gemeinsame Pausenspaziergänge neue Kontakte entstehen und auch schüchterne Menschen lassen sich oftmals gerne von einem Hund aus dem Schneckenhaus holen.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Harald sagt:

    Ich habe ein Kollegin, die nimmt ihren Hund mit, ohne dass sie es vorher mit den Kollegen abgeklärt hat. Mich stöhrts nicht, ich liebe Hunde. Habe aber einige Kollegen, die sich eigentlich doch darüber beschweren…

  2. Björn sagt:

    Ich würde auch gerne meinen Hund mit zur Arbeit nehmen, doch leider hat mein Chef was dagegen, sehr schade.

  3. Andreas sagt:

    Danke für diesen Artikel! Er beherzigt wirklich alles, was man beachten muss. Besonders wichtig finde ich den Rückzugsort für den Hund und an diesem sollte das Tier auch für Kollegen und Besucher tabu sein. Also kein Füttern, Anfassen, Streicheln, Spielen. Liegt der Hund auf seinem Platz, muss er in Ruhe gelassen werden.

    1. ZooRoyal sagt:

      Lieber Andreas,

      vielen Dank für dein Lob. Das dir der Artikel gefällt, freut uns natürlich sehr!

      Wir wünschen dir eine sonnige und angenehme Woche.

      Liebe Grüße,
      dein ZooRoyal Team

  4. Tamara sagt:

    Hallo!

    Ich arbeite in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung als Sekretärin und bekomme bald einen Bürohund – einen kleinen Malteser. Der eignet sich besonders, da er ein Allergiehund ist und keine Haare verliert.

    Es ist vorgesehen, dass mein Hund bei Begleitenden Maßnahmen mitwirken soll, um die Menschen mit Behinderung zu erfreuen, Berührungspunkte aufzubauen und stress zu lindern, sowie Verantwortung beizubringen.

    wie gehe ich am besten vor?

    Ich nehme ihn morgens mit, gehe erst ausführlich mit ihm spazieren, dann laufe ich mit ihm durch die Verwaltung, damit er alles kennen lernt?

    Ich bin sehr gespannt, was ihr mir für die ersten Wochen raten werdet. Zumal der Welpe noch nicht 10000%ig Stubenrein sein wird…

    Ich bin total aufgeregt, habe aber vollste Unterstützung von meiner Chefin!

    1. ZooRoyal sagt:

      Liebe Tamara,

      da es sich um einen Welpen handelt, macht es Sinn eine entsprechende Welpenschule aufzusuchen. Neben den Grundfertigkeiten wie Sitz oder Platz, können dir Hundetrainer in deiner Situation die besten Tipps geben.

      Bedenke, dass Welpen noch sehr quirlig sind und einiges an Bewegung brauchen. Auch Spieleinheiten dürfen nicht zu kurz kommen. Schaue zudem, dass dein Hund auch genügend Rückzugsmöglichkeiten vorfinden und eine geeignete Schlafstätte hat. Stelle sicher, dass dein Tier die Ruhe bekommt, die es braucht und mache deinem Umfeld klar, dass dein Hund auch Pausen braucht in denen ihn niemand streichelt oder mit ihm spielt.

      Wir wünschen dir ganz viel Glück und Freude mit deiner Fellnase.

      Alles Liebe wünscht dir,
      dein ZooRoyal Team

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