Der Griffon Nivernais ist ein kräftiger, gut mittelgroßer, rauhaariger Jagdhund. Er hat eine kernige und zugleich elegante Erscheinung. Wenn auch viel kleiner, erinnert der Franzose an einen Irischen Wolfshund. Und das ist kein Zufall, wurden doch beide Rassen vor sehr langer Zeit für die Jagd auf Wölfe eingesetzt. Markant sind das raue Fellkleid, seine Fellfarbe sowie die relativ großen Hängeohren des Nivernais.
Sein Standard beschreibt seine Erscheinung so:
Krausebart, ausgeprägter Typ, robust, sehr rustikal und struppig. Bemuskelte, trockene Gliedmaßen. Eher für Ausdauer als schnelle Arbeit geeignet; von etwas traurigem Aussehen, aber nicht ängstlich.
Sein Haarkleid ist lang, struppig, durcheinander, ziemlich kräftig und trocken. Die Augenbrauen sind gut betont, bedecken das Auge aber nicht. Er trägt ein bisschen Bart am Kinn und behaarte, hängende Ohren. Als Farben werden angegeben: "falb leicht gewolkt" (Hasenfell), "sandgewolkt" (wolfsgrau) und der "falbgewolkt mit blau" (graublau).
Die Haare sollen eine Wolkung aufweisen, meint dass sie nach außen hin dunkler werden. Rüden haben eine Widerristhöhe von 55 bis 62 Zentimetern, Hündinnen von 53 bis 60 Zentimetern. Zum Gewicht macht der Standard keine Angaben. All das lässt uns einen äußerst attraktiven Hund sehen, der ebenso gute innere Wert hat.
Wie alt wird ein Griffon Nivernais?
Der Griffon Nivernais sollte eine Lebenserwartung von 12 und mehr Jahren haben. Belastbare Zahlen liegen aber nicht vor.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Griffon Nivernais?
Der Griffon Nivernais ist ein Vollblut-Jagdhund mit hellwachen Sinnen, jedoch ohne Nervosität. Solange er keine Fährte in der Nase hat, besticht er durch ein bedächtiges, ruhiges, menschenfreundliches Wesen. Der Griffon hat eine feine Nase. Er liebt besonders schwieriges Gelände und Unterholz. Der Nivernais ist ein vorzüglicher Treiber. Er ist sehr mutig beim Stellen des Wildes aber nicht waghalsig.
Wegen seiner Selbständigkeit und seines Mutes wird er gern in einer kleinen Gruppe sehr erfolgreich zur Wildschweinjagd eingesetzt. Obwohl er einfach zu erziehen ist, zeigt er sich manchmal stur und unabhängig. Das ist kein Wunder. Bei der Fährtenarbeit muss der Nivernais strebsam, hartnäckig sein und selbständig Entscheidungen treffen. So ist sein Wesen durch einen starken eigenen Willen gekennzeichnet. Das macht ein gutes Stück seines besonderen Charmes aus.
Mit ihm kannst du hart arbeiten, doch denkt er quasi mit und ist kein willenloser Helfer, der nur auf Anordnungen wartet. Als früherer Meutehund ist ein weiteres Kennzeichen seine starke Gruppenorientierung sowie sein umgängliches, offenes, menschenfreundliches Wesen. Der Griffon Nivernais ist ein leistungsfähiger Arbeitshund, der seinen Aufgaben gewissenhaft und mit größtem Engagement nachkommt. Zusammen mit ihm die Natur erkunden ist ein ganz besonderes Erlebnis und Glück. Natürlich musst du dabei seine jagdlichen Veranlagungen sowie seine Eigenwilligkeit immer im Auge behalten. Ein Anfängerhund ist er deshalb nicht.
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Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Griffon Nivernais her?
Der Griffon ist ein eleganter Jagdhund aus der Region um die Stadt Nevers im Zentrum Frankreichs. Frankreich hat eine große Tradition in Jagdhunden, wohl die längste und größte weltweit, und viele sehr schöne und leistungsfähige Hunderassen hervorgebracht. Eine dieser uralten Jagdhunderassen ist der Griffon Nivernais. Er arbeitet alleine oder in der Meute. Die Fährtenarbeit ist das Spezialgebiet dieses gut mittelgroßen, rauhaarigen Jagdhundes.
Seinen besonderen Charakter wie sein markantes Äußeres hat er in Verbindung mit der Jagd auf Wölfe entwickelt. Das war über Jahrhunderte sein Spezialgebiet. In einem Bericht aus dem Jahr 1800 wird dokumentiert, dass mit einer Meute von 18 Nivernais an einem Tag 200 Wölfe erlegt werden konnten. Darüber hinaus ranken sich viele Legenden um diesen tollen Hund, die bis in die Römerzeit zurückreichen.
Damals war der Nivernais noch eng mit dem Griffon vendéen verbunden. Die Wölfe wurden ausgerottet und der Nivernais verschwand fast. Glücklicherweise wurde diese Rasse wieder aufgebaut. Das begann bereits um 1900. So sehen wir heute eine von der Erscheinung wie vom Wesen und ihrer Leistungsfähigkeit her äußerst attraktive, besondere Hunderasse. 1959 erfolgte die offizielle Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale. In Deutschland wird der Griffon Nivernais, wie die meisten anderen schweizer und französischen Jagdhunde, vom Verein für Französische Laufhunde betreut. Er ist in Deutschland leider sehr selten. Derzeit ist keine Zuchtstätte registriert.
Beliebte Mixe
Mixe mit Griffon Nivernais gibt es so gut wie nicht.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Griffon Nivernais?
Die Rasse ist pflegeleicht. Hie und da bürsten reicht. Rassetypische Krankheiten sind nicht dokumentiert. Allerdings solltest du bei dieser extrem seltenen Rasse auf Inzucht achten.
Wissenswertes über die Ernährung
Welches Futter ist für den Griffon Nivernais am besten?
Der Griffon Nivernais ist in seiner Ernährung anspruchslos.
Aktivitäten mit dem Griffon Nivernais
Den Griffon Nivernais kannst du nicht im Kasernenhofstil abrichten wohl aber hervorragend ausbilden. So taugen Nivernais ganz hervorragend für den professionellen Einsatz als Personensuchhund. Wer gemeinsam mit einem Griffon Nivernais glücklich werden will, sollte mit ihm in irgendeiner Weise arbeiten ob jagdlich oder nicht-jagdlich. Das solltest du beachten, wenn du mit dem Gedanken spielst, als Nicht-Jäger dein Leben mit einem französischen Jagdhund teilen zu wollen.
Überlegungen vor der Anschaffung
Suchst du einen Griffon Nivernais dann solltest du dich lange vor der geplanten Anschaffung mit dem Verein für Französische Laufhunde in Verbindung setzen. Da derzeit keine Zuchtstätte registriert ist, wirst du dich wahrscheinlich vor Ort in Frankreich umschauen müssen. Aber der Aufwand wird sich lohnen.
Erziehung und Haltung
Passt ein Griffon Nivernais zu mir?
Der Griffon Nivernais ist kein Begleithund für die Stadt. Er ist kein Wohnungshund vielmehr ein engagierter Jagdhelfer, der die Arbeit will und braucht. Ansonsten ist er völlig anspruchslos in seiner Haltung. Idealerweise wohnt er mit in einem Haus am Waldrand oder auf dem Land mit Garten. Der Griffon Nivernais will und kann bei jedem Wetter heraus.
Der Nivernais ist nicht gerne alleine. Er will seine Menschen um sich, ist ausgesprochen familien- und kinderfreundlich. Ihm ist es auch sehr recht, wenn er mit anderen Hunden zusammengehalten wird - allerdings nicht im Zwinger. Er muss auch nicht als Meute gehalten werden. Ideal aber nicht zwingend erforderlich ist seine Haltung in jagdlicher Hand. Der Griffon Nivernais ist ein zutiefst freundlicher und lernwilliger Vierbeiner, der es seinem Hundeführer leicht macht, ihn zu erziehen und mit ihm zu arbeiten. Er will und braucht diese Führung. Er ist aber kein Hund, der auf Befehle von Herrchen oder Frauchen wartet. Er denkt selbständig mit, was hie und da den Hundeverstand wie die Geduld von Herrchen und Frauchen herausfordern kann.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Der Griffon Nivernais ist ein derber Jagdhund mit besonderer Ausstrahlung. Er hat ein umgängliches, menschenfreundliches Wesen. Er hätte in Deutschland eine viel stärkere Beachtung verdient. Ein Geheimtipp.
Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.