Grasmilben beim Hund erkennen und behandeln

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Grasmilben Hund

Bei Grasmilben handelt es sich um winzige Parasiten, die sich beim Hund durch einen sehr unangenehmen Juckreiz bemerkbar machen. Zur Behandlung stehen verschiedene Mittel zur Verfügung. Vorbeugen kannst du unter anderem mit Spot-Ons und natürlichen Hausmitteln.

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Was sind Grasmilben?

Bei Grasmilben handelt es sich um eine Milbenart, die maximal 2 Millimeter groß wird. Bekannt ist sie auch unter dem Namen Herbstgrasmilbe, Heumilbe oder Erntemilbe. Die winzigen Parasiten sind trotz ihrer geringen Größe relativ gut zu erkennen, da sie eine gelb-orange Farbe aufweisen.

Allerdings befallen nicht die erwachsenen Tiere unsere Hunde, Katzen oder auch uns selbst, sondern ausschließlich deren Larven. Diese sind nur mit einer Lupe zu erkennen, da sie gerade einmal 0,3 Millimeter groß werden. Sie besitzen sechs Beine und einen Stechrüssel, mit dem sie Zellsaft saugen können.

In welcher Jahreszeit sind Grasmilben aktiv?

Der Name Herbstgrasmilbe deutet bereits darauf hin, in welcher Jahreszeit diese Milbenart besonders aktiv ist. Allerdings musst du nicht nur im Herbst mit den kleinen Plagegeistern rechnen, sondern bereits ab Juli. Dann schlüpfen aus den Eiern, die sich im Boden befinden, die Larven. Um sich im nächsten Schritt zum adulten Tier zu verwandeln, benötigen sie eine Blutmahlzeit. Genau genommen saugen sie jedoch nicht wirklich Blut, sondern Zellsaft und Lymphflüssigkeit, die sich unter der Haut befinden.

Wie kommen Grasmilben auf den Hund?

Die frisch geschlüpften Grasmilben handeln ähnlich wie Zecken, mit denen sie eng verwandt sind. Sie krabbeln an langen Gräsern empor und hoffen, dass ein Säugetier vorbeikommt. Streift dieses an ihnen vorbei, klammern sie sich im Fell fest. Je nach Größe des Hundes kann dies an den Pfoten bzw. Beinen des Hundes, aber auch an jeder anderen Stelle des Körpers passieren.

Sobald Grasmilben einen Wirt gefunden haben, machen sie sich auf die Suche nach einer geeigneten Stelle und stechen zu. Auch hier machen sie es den Zecken gleich. Bevorzugt sind Stellen mit dünner Haut oder Positionen, die der Hund mit seinen Pfoten oder der Schnauze schlecht erreichen kann. In Frage kommen unter anderem die Umgebung der Ohren und Augen, aber auch der Bauch, die Zwischenräume der Pfoten, die Beininnenseiten und der Nasenrücken.

Welche Symptome zeigt ein Hund mit Grasmilben?

Eine vollgesogene Zecke ist leicht zu erkennen, die winzigen Larven der Herbstgrasmilbe dagegen nicht. Es macht wenig Sinn, im Fell nach ihnen Ausschau zu halten. Stattdessen solltest du auf typische Symptome achten, die ein Hund bereits nach einigen Stunden oder auch erst im Laufe von ein bis zwei Tagen nach einem Befall von Grasmilben zeigen kann:

  • Häufiges Kratzen aufgrund von Juckreiz
  • Unruhe
  • Gerötete Haut
  • Pusteln
  • Hautausschlag
  • Partieller Haarausfall
  • Entzündung

Vermutest du aufgrund bestimmter Symptome einen Milbenbefall, kannst du einen Test machen: Besorge dir einen Flohkamm und durchkämme vor allem die Stellen, an denen es deinen Hund juckt. Klopfe den Kamm über einem weißen Blatt Papier aus und halte Ausschau nach kleinen orangen Pünktchen. Dabei handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Milbenlarven.

Flohkamm

Sind Grasmilben gefährlich?

Grasmilben stellen keine so große Gefahr für einen Hund dar, wie dies bei Zecken der Fall ist. Sie übertragen mit ihrem Speichel keine gefährlichen Krankheiten. Zumeist bemerken wir einen Befall gar nicht und nach wenigen Tagen ist der Spuk sowieso wieder vorbei. Sind die Symptome jedoch deutlich zu bemerken, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen. Er kann feststellen, ob es sich tatsächlich um Grasmilben handelt und ob dein Hund behandelt werden muss.

Können Grasmilben auf den Menschen übergehen?

Die Larven der Grasmilben lauern vor allem in niedriger Vegetation auf ihre Opfer. Streift eins an ihnen vorbei, klammern sie sich fest, nehmen eine Blutmahlzeit und lassen sich innerhalb der nächsten Tage wieder auf den Boden fallen. Du musst also nicht eine Übertragung von Herbstgrasmilben vom Hund auf dich befürchten. Allerdings kommt es vor, dass Menschen durch die Natur spazieren und als Wirt von Grasmilben auserkoren werden!

Wie lassen sich Grasmilben beim Hund behandeln?

Wenn dein Hund auffälliges Kratzen zeigt und gestresst ist, wenn du gerötete Haut oder andere typische Symptome feststellst, solltest du mit ihm zum Tierarzt gehen. Er kann feststellen, ob es sich tatsächlich um Milben, andere Parasiten, einen Pilz oder vielleicht eine bakterielle Infektion handelt.

Sind Herbstgrasmilben die Ursache, empfiehlt dir dein Tierarzt möglicherweise eine Behandlung mit einem Antimilben-Shampoos. Unter Umständen benötigt der Hund auch ein Antihistaminikum oder ein entzündungshemmendes Mittel. Sollte eine durch Bakterien hervorgerufene Entzündung vorliegen, kann zudem die Gabe von Antibiotikum notwendig sein.

Parasiten beim Hund behandeln

Welche Hausmittel helfen gegen Grasmilben?

Bei Hausmitteln muss erwähnt werden, dass die Erfahrungen von Hundehaltern oft sehr unterschiedlich sind. Manche schwören bei ihrem Hund auf ein bestimmtes Produkt, andere sind davon vollkommen enttäuscht. Es bleibt einem daher nichts anderes übrig, als selbst einen Test zu machen.

Typische Hausmittel gegen Grasmilben sind unter anderem:

  • Kokosöl
    Es wird von vielen Hundehaltern gegen alle Arten von Parasiten eingesetzt. Es geht eine abschreckende Wirkung von der in Kokosöl enthaltenen Laurinsäure aus.
  • Neemöl
    Auch bei diesem Produkt handelt es sich um ein natürliches Hausmittel. Das Öl soll Parasiten davon abhalten, sich auf dem Hund niederzulassen.
  • Kernseife
    Kernseife wird zur Behandlung von Obststräuchern empfohlen, die von Schädlingen befallen sind. Hilfreich können sie auch bei Milben auf dem Hund sein. Mit einem nassen Lappen kannst du die Kernseife an den entsprechenden Stellen einreiben. Anschließend solltest du das Fell abduschen bzw. ordentlich mit klarem Wasser säubern.

Wie kann man Grasmilben beim Hund vorbeugen?

Ausschließen lassen sich Grasmilben leider nicht, denn du möchtest deinem Hund sicherlich nicht verbieten, durch die Natur zu streifen. An jeder Ecke können die kleinen Biester lauern. Jedoch kannst du zumindest das Risiko ein gutes Stück senken. Hilfreich ist diesbezüglich zum Beispiel, dass dein Hund von Ende Sommer bis Mitte Herbst möglichst nicht durch hohes Gras läuft. Zu dieser Zeit sind Herbstgrasmilben besonders aktiv.

Außerdem kannst du ihn entweder mit einem natürlichen Parasitenmittel (wie Kokosöl) regelmäßig einreiben oder du greifst zu einer chemischen Abwehr. Zur Wahl stehen ein Antiparasiten-Halsband, das mehrere Monate anhält oder ein Spot-on, das in der Regel alle paar Wochen in den Nacken des Hundes geträufelt werden muss.

Hilfreich kann nach einem Spaziergang in der Natur auch das Abduschen des Hundes sein (zumindest Beine und Bauch) oder intensives Kämmen mit einem Flohkamm. Das ist je nach Fellbeschaffenheit bei manchen Hunden jedoch kaum umsetzbar. Da das mögliche Gefahrenpotential von Grasmilben überschaubar ist, ist es aber im Normalfall auch nicht notwendig, übermäßigen Aufwand zu betreiben.


Thomas BrodmannThomas Brodmann Seit über 20 Jahren als freier Journalist und Tierfotograf tätig. Thomas schrieb bereits für zahlreiche bekannte Tiermagazine und veröffentlichte 2017 sein Buch "Unser Hund fit und gesund", in dem er wertvolle Tipps rund um die Ernährung und Gesundheit von Hunden gibt.


Quellen

  • Tierklinik Oberhaching
  • Parasitologie für die Tiermedizin, Thieme Verlag
  • Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg

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