Flöhe beim Hund erkennen und behandeln

Hunde sind ständig der Gefahr ausgesetzt, von Flöhen befallen zu werden. Diese saugen Blut und verursachen einen starken Juckreiz. Wenn du einen Flohbefall vermutest, solltest du sofort handeln, denn dies könnte nur die Spitze des Eisbergs sein. Wir zeigen dir, wie du Flöhe erkennen und mit welchen Flohmitteln du deinen Hund behandeln kannst.

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Was sind Flöhe?

Bei Flöhen handelt es sich um winzige Insekten, die eine maximale Länge von 9 mm erreichen. Weltweit gibt es ungefähr 2400 Arten, in Deutschland wurden bisher 72 Floharten nachgewiesen. Am bekanntesten sind der Hundefloh, der Katzenfloh und der Menschenfloh. Sie weisen eine Länge von ungefähr 2 bis 4 Millimetern auf. Trotz ihrer speziellen Namen halten sich die Parasiten nicht an ihren jeweiligen Wirt: Katzenflöhe sind oft auf Hunden zu finden, und auch vor Menschen machen sie nicht halt.

Wo kommen Flöhe vor?

Mit Flöhen muss bei einem Spaziergang in der Natur ständig gerechnet werden. Sie lauern am Boden, in Wiesen und auf Büschen. Darüber hinaus können sie auch in Wohnungen und sonstigen Innenräumen vorkommen. Dort fühlen sie sich aufgrund der Temperaturen das ganze Jahr über wohl. Sie verstecken sich gerne an dunklen Stellen und warten, bis sich ihnen ein potenzielles Opfer nähert.

Wie sehen Flöhe beim Hund aus?

Auch wenn sie zu den Insekten gehören, besitzen Flöhe keine Flügel. Stattdessen verfügen sie über deutlich vergrößert Hinterbeine mit einer enormen Sprungkraft. Manche Arten sind in der Lage, fast einen Meter weit zu hüpfen. Hätten wir in unseren Beinen eine vergleichbare Sprungkraft, könnten wir einen Satz von mehreren hundert Metern machen. Damit den Flöhen, bei einem eventuell harten Aufprall, nichts passiert, sind sie durch einen harten Chitinpanzer geschützt. Er ist so stark, dass es mit bloßem Finger nicht möglich ist, sie zu zerdrücken – wie es beispielsweise mit einer Fliege möglich wäre.

Neben ihren charakteristischen Hinterbeinen sind Flöhe an ihrem seitlich abgeplatteten Körper zu erkennen. Er ermöglicht zwischen den Haaren ein schnelles Vorankommen. Außerdem besitzen die zumeist bräunlichen Tiere einen kombinierten Stech- und Saugrüssel, mit dem sie in sehr kurzer Zeit viel Blut saugen können.

Wo sitzen Flöhe am Hund?

Flöhe können prinzipiell überall auf einem Hundekörper anzutreffen sein. Dies gilt vor allem für den Zeitraum, wenn sie gerade auf der Suche nach einem geeigneten Ort zum Zubeißen sind. Dann bewegen sie sich mit schnellen Bewegungen zwischen dem Fell hindurch und versuchen eine Stelle zu finden, an der die Haut etwas dünner ist und sie sich ungestört fühlen. Das kann zum Beispiel an den Ohren, am Gesäß, dem Bauch oder den Beininnenseiten sein.

In welcher Jahreszeit sind Flöhe besonders aktiv?

Temperaturen um die 25 Grad und 70 bis 80 Prozent Luftfeuchtigkeit sind Flöhen am liebsten. Aber sie kommen auch mit deutlich kühleren Temperaturen zurecht. In der Natur muss mit ihnen von März bis Oktober aber auch an jedem anderen milden Tag gerechnet werden.

Leider beschränkt sich ihr Aufenthalt nicht auf den Außenbereich, sondern sie fühlen sich auch indoor sehr wohl. Zu einem Flohbefall kann es daher auch mitten im Winter kommen. Unter Umständen hat ein Weibchen im Herbst Eier auf einem Hund abgelegt. Diese verbleiben dort nicht, sondern fallen herunter. Aus ihnen schlüpfen Larven, die sich zum Beispiel im Hundebett oder dem Teppich einnisten. Ähnlich wie ein Schmetterling verpuppen sie sich anschließen. Nach einigen Wochen schlüpfen die fertigen Flöhe – also möglicherweise im Dezember oder Januar.

Wie kommen die Flöhe auf den Hund?

Flöhe lauern vor allem in halbhoher Vegetation auf ihre Opfer. Diese nehmen sie über Erschütterungen, einen CO2-Anstieg oder Wärme wahr. Sobald ein Säugetier, ein Vogel oder unter Umständen auch ein Mensch nahe genug ist, setzen sie zum Sprung an. Sie können ohne weiteres Entfernungen von 30 bis 50 Zentimetern überwinden.

Adulte Flöhe verfahren ebenso in Innenräumen. Aber nicht nur sie können mögliche Wirtstiere wahrnehmen, dies gilt auch für Larven, die sich gerade verpuppen. Sie können steuern, ob sie bereits nach zirka 10 Tagen oder auch erst in einigen Wochen schlüpfen. Abhängig machen sie dies von einem Wirt in ihrer Nähe.

Sind Flöhe gefährlich für Hunde?

Zwar ist das Gefahrenpotential von Flöhen geringer als das von Zecken, aber auch sie können unangenehmen Folgen haben:

  • Streunerhunde können in Ausnahmefällen so stark befallen sein, dass sie unter Blutarmut leiden. Damit ist bei einem Hund in guter Haltung allerdings nicht zu rechnen.
  • Trotz ihrer winzigen Größe können Flöhe mit ihrem Speichel den Gurkenkernbandwurm übertragen. Nach einer Flohbekämpfung empfiehlt sich daher eine Wurmkur.
  • Neben einem Wurmbefall muss durch Flöhe auch mit einer Flohspeichel-Allergie gerechnet werden. Diese kann massive Hautschädigungen und Fellverlust verursachen.

Wie erkenne ich Flöhe beim Hund?

In den seltensten Fällen bemerken Hundehalter einen Flohbefall dadurch, dass sie ein Tierchen im Fell erspähen. Dafür sind sie einfach zu klein und unauffällig. Zumeist wird man erst darauf aufmerksam, wenn der Hund bestimmte Anzeichen zeigt.

Symptome für Flöhe beim Hund:

  • Ständiges Kratzen
  • Nagen an bestimmten Körperstellen
  • Unruhiges Verhalten
  • Hautrötungen
  • Pusteln
  • Aufgekratzte Stellen
  • Partieller Haarausfall

Mache den Floh-Test

Wenn du vermutest, dass dein Hund Flöhe hat, kannst du folgenden Test durchführen. Du benötigst hierfür einen Flohkamm, welcher besonders engmaschig ist. Mit diesem kämmst du deinen Hund und klopfst anschließend den Kamm über einem feuchten (Haushalts-)Tuch aus. Entdeckst du kleine schwarze Klümpchen, zerdrücke sie. Verfärben sie sich bräunlich-rot, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Flohkot.

Was tun bei Flöhen beim Hund?

Hast du einen einzelnen Floh im Fell deines Hundes ausgemacht, kannst du versuchen, ihn mit einem Flohkamm auszukämmen oder per Tesafilm „einzufangen“ und anschließend zu zerdrücken. Mit viel Glück hast du den Blutsauger entdeckt, bevor er mit der Eiablage begonnen hat. Doch das lässt sich leider nicht feststellen.

Maßnahmen beim Hund

Bei einem Flohbefall geht es erst einmal darum, vorhandene Tiere (und eventuell bereits vorhandene Floheier) auf dem Hund zu eliminieren. Hierzu empfehlen Tierärzte im Allgemeinen ein spezielles Shampoo, ein Flohpulver oder ein Spay. Dein Tierarzt kann dir genau erklären, wie du mit dem jeweiligen Produkt verfahren solltest.

Weist dein Hund Kratzstellen, Pusteln oder Hautrötungen auf, kann dir dein Tierarzt Medikamente verschreiben, um die Symptome zu verbessern.

Maßnahmen in der Wohnung

Leider ist es mit diesen Maßnahmen zumeist nicht getan. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der oder die Flöhe bereits Eier abgelegt haben. Ein Flohweibchen kann täglich bis zu 50 Stück produzieren. Da sie nur kurzfristig im Fell hängen bleiben und dann abfallen, könnten sie bereits in der gesamten Wohnung verteilt sein. Aus den Eiern schlüpfen nach ein paar Tagen die Larven, die sich gut versteckt halten. Um sie zu erwischen, bedarf es großer Anstrengungen.

  • Du solltest in den nächsten Wochen Fußböden regelmäßig sehr gut wischen und Teppichböden absaugen oder auch ausklopfen (im Freien!).
  • Reinige intensiv das Hundebett, Decken und weitere Utensilien, mit denen der Hund in Kontakt kommt.
  • Wasche Stofftiere, Schmusetücher und sonstige Textilien mit mindesten 60 Grad.
  • Frage deinen Tierarzt nach Mitteln, um die Umgebung deines Hundes gegen Flöhe zu behandeln.

Du solltest diese Vorkehrungen möglichst für einen Zeitraum von drei Monaten durchführen, da Larven zeitverzögert schlüpfen können. Sollten die Maßnahmen nicht ausreichen, kann mit einem sogenannten Fogger der Raum eingenebelt werden. Verschließe für mindestens zwei Stunden den Raum und lüfte anschließend sehr gründlich, bevor du oder dein Hund das Zimmer wieder benutzen.

Hausmittel gegen Flöhe

Mit Flöhen ist nicht zu spaßen! Hat dein Hund Flöhe und muss davon ausgegangen werden, dass sie bereits Eier gelegt haben, dann kommst du mit Hausmitteln nicht weiter. Es bedarf spezieller Mittel für die Bekämpfung der Tiere auf dem Hund und für die Umgebung.

Wie kann man Flohbefall vorbeugen?

Flöhe lauern überall. Bei einem Stadthund ist die Gefahr jedoch sicherlich geringer als bei einem Hund, der häufig in der Natur durch hohe Wiesen rennt. Rein grundsätzlich musst du auch eher mit einer Zecke als mit einem Floh rechnen. Hast du mit Plagegeistern im Allgemeinen keine oder nur sehr selten Probleme, verzichtest du möglicherweise auf Vorkehrungen. Eine (natürliche) Option wäre Kokosöl zur Vorbeugung von Blutsaugern, denn diese mögen die darin enthaltene Laurinsäure nicht.

Solltest du regelmäßig Probleme mit Parasiten haben und dein Hund vielleicht sogar schon einmal von Flöhen befallen gewesen sein, hast du die Möglichkeit, zur Vorbeugung ein Floh- bzw. Ungezieferhalsband zu verwenden. Alternativ kannst du auch zu einem Spot-on greifen, also einem Mittel, das dein Hund im Nacken auf die Haut getropft bekommt und sich von dort aus auf dem Körper verteilt. In beiden Fällen handelt es sich um chemisches Mittel! Halsbänder wirken oft mehrere Monate lang, während Spot-ons in kürzeren Abständen erneuert werden müssen.

Frage am besten deinen Tierarzt, zu was er dir für deinen Hund rät.


Thomas Brodmann Seit über 20 Jahren als freier Journalist und Tierfotograf tätig. Thomas schrieb bereits für zahlreiche bekannte Tiermagazine und veröffentlichte 2017 sein Buch "Unser Hund fit und gesund", in dem er wertvolle Tipps rund um die Ernährung und Gesundheit von Hunden gibt.