Gassigehen mit Hund und Kind

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Gassigehen mit Hund und Kind

Du schlenderst ganz entspannt bei bestem Wetter mit dem Kinderwagen durch den Park und dein Vierbeiner trabt an durchhängender Leine neben dem Kinderwagen her – was für eine schöne Vorstellung. Dieses Szenario muss und sollte aber kein bloßer Gedanke bleiben, schließlich könnte dir so eine ganze Menge Stress erspart bleiben. Wir geben dir hier Tipps für das erfolgreiche Gassigehen mit Hund und Kind.

Leinenführigkeit

Du hast es schon erahnen können: Die Leinenführigkeit spielt eine zentrale Rolle bei entspannten Spaziergängen, ob mit oder ohne Kinderwagen. Damit der Hund weiß, wie er korrekt laufen soll, muss er das zunächst auch gelernt haben. Falls die Leinenführigkeit noch nicht klappt, beginne das Training ganz in Ruhe, erst im Haus ohne Ablenkung, später im Garten und dann erst auf der Straße. Vielleicht vereinbarst du auch ein paar Trainingsstunden mit einem professionellen Hundetrainer, der dir bei dem Training mit langjähriger Erfahrung zur Seite stehen kann und dich anleitet.

Weiß dein Hund schließlich, was du dir von ihm wünschst, kannst du den Kinderwagen (am besten zunächst ohne Kind) in dein Training miteinbeziehen.

Hund und Kinderwagen

Damit eine entspannte Atmosphäre bei dem täglichen Spaziergang herrscht, darf dein Hund keine Angst vor dem Kinderwagen haben. Sollte das der Fall sein, ist es wichtig, dass du noch ein paar Schritte zurückgehst und mit der positiven Verknüpfung des Kinderwagens anfängst. Dieser soll für den Hund etwas Tolles sein, schließlich ist er auch meistens der Grund, weshalb es nach draußen ins Grüne geht! Überfordere deinen Vierbeiner nicht, indem du verlangst, dass er sehr dicht nebenher läuft. Gruselt er sich noch vor dem Gefährt, ist es auch völlig in Ordnung, wenn er etwas mehr Abstand hält, solange er nicht beginnt zu ziehen oder stark abgelenkt zu sein.

Läuft dein Hund bei normalen Spaziergängen an deiner linken Seite, so sollte er dort auch laufen, wenn du den Kinderwagen dabei schiebst. Achte darauf, dass du aufmerksam bist und richtiges Verhalten lobst. Halte die Trainingseinheiten so kurz, dass es am besten gar nicht erst zu Fehlverhalten, das du korrigieren müsstest, kommen kann. Denk dran: dein Hund lernt am Erfolg! Deshalb wäre es super, wenn gerade am Anfang vielleicht dein Mann, deine Eltern oder Schwiegereltern auf dein Kind aufpassen würden, damit du mit dem gemeinsamen Spaziergang nicht gleich ins kalte Wasser geschmissen wirst. So kannst du erst einmal getrennt gehen und deinem Kind und auch deinem Hund jeweils deine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken, wenn du mit ihnen unterwegs bist.

Wichtig: Egal, wie gut dein Hund später leinenführig läuft, befestige die Leine niemals direkt am Kinderwagen. Es kann immer zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen. Dein Hund könnte sich erschrecken, in die Leine springen und den Kinderwagen dabei mitreißen. Behalte die Leine also immer in der Hand, um solche Unfälle zu vermeiden.

Wo bleibt denn da die Entspannung?

Eine gute Vorbereitung ist das halbe Leben! Nach einem konsequenten Training wäre der Vierbeiner nun also startklar. Fehlen nur noch dein Kind und eine gute Ordnung. Überlege dir vorab, was du alles während des Spaziergangs benötigst und wo du diese Dinge hinsteckst, um sie in kürzester Zeit griffbereit zu haben. Plane ruhig eine längere Runde, damit du Pausen machen kannst, die Entspannung bringen. Es ist sinnvoll die Route so zu wählen, dass dein Hund an einem geeigneten Platz auch ausgiebig toben und angestaute Energie ablassen darf. Schließlich sollte der Gassi-Gang auch für ihn nicht nur Training bedeuten, sondern auch Spiel und Spaß sein. Neben dem braven an der Leine laufen braucht dein Hund an geeigneter Stelle auch den Ausgleich, um richtig Hund sein zu dürfen. Je nachdem, wie es dir dein Kind ermöglicht, kannst du auch das Lieblingsspielzeug deines Vierbeiners werfen oder verstecken, um es ihn anschließend wiederbringen zu lassen. Ausgelastet wird es deinem Hund viel leichter fallen, entspannt neben dem Kinderwagen weiterzugehen.

Zwischendurch kannst du auch ruhig einmal eine Parkbank ansteuern, um dort eine Pause zu machen. Lasse deinen Hund abliegen und wenn es dich mehr beruhigt, binde das Leinenende an die Bank. So kannst du dich in aller Ruhe um dein Kind kümmern oder die Ruhe genießen. Hat dein Vierbeiner noch Probleme mit dem Warten bzw. der Entspannung, kannst du für den Fall einer solchen Pause einen Kausnack einpacken, den er bekommt. Das Kauen wird ihm helfen herunterzufahren und verknüpft die Pause gleich mit etwas Positivem.

Es wird zwar einige Zeit dauern, bis sich ein eingespielter Ablauf entwickelt, der für alle am besten passt. Aber ist es dann soweit, ist es doch etwas ganz besonders Schönes, mit Hund und Kind wie in der Wunschvorstellung stressfrei zusammen unterwegs zu sein!


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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