So lernt dein Hund das Kommando „Bleib!“

Es gibt nichts Einfacheres, als das Kommando „Bleib!“ könnte man meinen, wenn man dieses Kommando von außen betrachtet. Schließlich soll der Hund nur genau da stehen, sitzen oder liegen bleiben, wo er sich gerade befindet. Aber genau dieses Nichtstun hat es in sich und verlangt von Hund und Mensch viel Vertrauen.

Ein Kommando mit vielen Möglichkeiten

Das auf den ersten Blick so unspektakuläre Kommando „Bleib!“ ist überaus hilfreich im Zusammenleben mit Hund. Denn es geht nicht nur darum, dass der Hund morgens kurz geduldig vor dem Bäckerladen wartet. „Bleib!“ ist vielmehr unabdingbar in ganz unterschiedlichen Situationen.

Gehe in 3 Schritten vor

Arbeite zunächst an der Dauer des Befehls, dann an der Distanz und schließlich am Schwierigkeitsgrad.

Schritt 1: Verlängere die Dauer in kleinen Schritten

Wie immer, ist es wichtig, dass du in einer reizarmen Trainingsumgebung beginnst. Also zu Hause oder im Garten.

Extra-Tipp: „Bleib!“ kannst du von deinem Hund im Stehen, Sitzen oder Liegen verlangen. Doch anfangs ist es am einfachsten, den Hund im Liegen an diesen Befehl zu gewöhnen. Will er sich doch bewegen und seinen Platz verlassen, ist dies für ihn ein aufwändiger Bewegungsablauf, den du schnell sehen und sofort unterbinden kannst.

Schritt 2: Vergrößere allmählich die Distanz

Während du direkt bei deinem Hund stehst, ist es keine große Kunst für ihn, in der Position liegen zu bleiben. Darum wird es jetzt schwieriger, indem du dich von ihm entfernst.

Wenn es nicht klappt …

Die Bleib-Übung sieht nur so einfach aus – sie verlangt von deinem Hund eine Menge Konzentration, Selbstbeherrschung und Vertrauen. Übertreibe es daher nicht und arbeite anfangs nur kurz an diesem neuen Kommando. Werde nicht ungeduldig, wenn Dein Hund aufsteht, sondern führe ihn kommentarlos genau an die Stelle zurück, an der er zuvor liegen bleiben sollte. Wiederhole dann die Übung, reduziere aber den Anspruch, also die Dauer oder die Entfernung, sodass Du mit einem positiven Ergebnis aufhören kannst.

Lasse es nicht zu, dass dein Hund sich auch nur stückchenweise von seinem Platz entfernt und Ihnen „hinterherrobbt“. Wenn du dir nicht sicher bist, ob er nicht hinter deinem Rücken doch einen halben Meter zu dir schleicht, legst du zum Beispiel die Leine als Markierung vor ihn. So kannst du sehen, ob er sich herangeschlichen hat oder nicht. Oder du hältst einen kleinen Kosmetikspiegel in der Hand und blickst so nach hinten, ohne dich umzudrehen. Dein Hund wird staunen, dass du scheinbar sogar „hinten Augen hast“.

Schritt 3: Erhöhe den Schwierigkeitsgrad

Führt dein Hund das Bleib-Kommando zuverlässig aus, kannst du den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Und jetzt macht das Kommando auch richtig Spaß, denn du kannst es für viele gemeinsame Übungen einsetzen und auch ganz nebenbei immer wieder üben und festigen.

Übe nach einer Weile das „Bleib!“ auch im Sitzen oder Stehen, bis es zuverlässig funktioniert und du siehst, dass dein Hund darauf vertraut, dass du zu ihm zurückkehrst.

Mit Geduld zum sicheren Kommando Bleib

✔ Beginne in einer reizarmen Umgebung.

✔ Steiger Dauer und Distanz ganz langsam – und zwar nacheinander, nicht gleichzeitig.

✔ Belohne nur, wenn du zum Hund zurückkehrst. Nicht, wenn er zu dir kommt!

✔ Hebe das Kommando Bleib unbedingt immer auf!

✔ Steht dein Hund auf, bringe ihn kommentarlos an den Ausgangspunkt zurück und wiederhole die Übung oder reduziere die Schwierigkeit.

 


Dieser Text wurde erstellt in Zusammenarbeit mit Regina Rademächers: