Aquarium einrichten: Tipps für den Aquaristik-Neuling

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Aquarium einrichten

Du wünschst dir ein neues Hobby und dich faszinieren hübsch gestaltete Unterwasserlandschaften? Dann ist die Aquaristik genau das Richtige für dich! Wie du ein Aquarium einrichten solltest, was du hierfür benötigst und was du alles wissen musst, kannst du hier nachlesen.

In unserem Überblick erfährst du, wie du Schritt für Schritt dein Aquarium einrichten kannst:

  1. Aquarium auswählen und Standort bestimmen
  2. Aquarientechnik beschaffen und einsetzen
  3. Bodengrund einfüllen
  4. Hardscape: Aquarium dekorieren
  5. Softscape: Aquarium bepflanzen
  6. Lauwarmes Wasser einfüllen
  7. Wasseraufbereiter und Reinigungsbakterien nach Anleitung dosieren
  8. Einfahrphase
  9. Fische einsetzen
  10. Fische füttern

Informiere dich im Folgenden ausführlich über die Aquarien-Einrichtung und werde zum Aquarianer!

Das Aquarium einrichten

Vor einigen Jahrzehnten war es „in Mode“, Goldfische in einem runden Wasserglas zu halten. Diese Art der Haltung ist aber natürlich absolut ungeeignet, um Fische dauerhaft zu pflegen. Runde Glasbecken reflektieren Geräusch-Echos aus allen Richtungen gleichermaßen, sodass es dem Fisch nicht möglich ist, sich über das Seitenlinienorgan zu orientieren. Rechteckige Aquarien sind deswegen besonders wichtig, da die Schallwellen nicht gleichmäßig reflektiert werden und eine Ortung von Gegenständen und möglichen Fressfeinden erleichtert wird.

Aquarien sind in verschiedenen Formen, Größen und Dekoren erhältlich. Es gibt sie mit und ohne Technikzubehör. Die klassischen Einsteigersets werden in der Regel mit einem Deckel, Beleuchtung, einem Innenfilter und einem Heizstab ausgeliefert. Technisch gesehen ist das die absolute Grundausstattung. Je nach Größe haben einige Aquarien-Sets auch bereits leistungsstarke Außenfilter.

Die oberste Regel lautet jedoch: Je größer das Aquarium ist, desto stabiler sind die Wasserwerte und umso weniger Probleme entstehen im Laufe der Zeit. Aquarien gibt es bereits ab zehn Liter Inhalt. Sie nennen sich Nano-Aquarien und sind nur für Garnelen, Zwergkrebse und Schnecken geeignet. Ein Anfänger startet in der Regel mit einem klassischen Einsteigeraquarium mit 60 x 30 x 30 cm Kantenlänge. Es beinhaltet dann circa 54 Liter Wasserinhalt und stellt die Mindestgröße dar, um Unterwasser-Wirbeltiere zu pflegen. Es ist jedoch kein Problem, mit Aquariendimensionen von 80 cm oder 100 cm Kantenlänge zu beginnen. Dies ist natürlich auch abhängig vom Platzangebot und von der Endgröße des späteren Fischbesatzes. Entweder du hast nur begrenzten Platz im Raum zur Verfügung und musst den Besatz an dein Aquarium anpassen oder du hast dir eine gewisse Fischsorte zur Pflege ausgesucht und passt das Aquarium an die Wachstumsendgröße deiner Fische an. Die letzte Methode der Größenauswahl ist auf Dauer befriedigender, da du deine Pläne und „Themen“ so tatsächlich besser umsetzen kannst.

Der Standort

Bevor du das Aquarium einrichten kannst, sollte ein geeigneter Standort für das Aquarium gewählt werden. Direktes Sonnenlicht durch Fenster ist zu meiden, genauso, wie Orte in Türnähe oder direkt neben Lautsprechern der HiFi-Anlage. Zu empfehlen sind Bereiche, die bequem vom Esstisch oder von der Couch aus beobachtet werden können, damit man die Zeit vor dem Aquarium entspannt genießen kann.

Wenn du ein Aquarium ohne Unterschrank gekauft hast, solltest du ein Möbelstück als Unterlage verwenden, das dem Gewicht standhält (jeder Liter Wasser wiegt ein Kilogramm, plus Deko und Kies) und wasserabweisend ist. Leichte Unebenheiten des Schrankes oder des Untergrundes im Millimeterbereich werden mit einer feinen Schaumstoffmatte ausgeglichen, damit es nicht zu Spannungen im Glas des Aquariums kommt und Risse vermieden werden. Bei Aquarienkombinationen (inklusive Unterschrank) werden solche Matten normalerweise nicht benötigt. Eine Wasserwaage sollte zur Überprüfung eines geraden Standes jedoch immer verwendet werden.

Aquarientechnik

Natürlich benötigt ein Aquarium einiges an Technik. Denn nur so garantierst du einen reibungslosen „Aquarienbetrieb“ und sorgst somit für ein ausgewogenes Ökosystem mit gesunden und farbenfrohen Fischen, für beste Wasserqualität und schöne Pflanzen.

Der Filter

Der Filter ist das Herz des Aquariums. Er wälzt das Wasser um und reinigende Bakterien bauen hochgiftige Ausscheidungen ab. Gleichzeitig wird durch die Filterung des Wassers das Algenwachstum stark reduziert.

Für Aquarien bis etwa 120 Liter Inhalt sind Innenfilter eine gute Wahl. Sie werden an der Rückwand des Beckens mittels Gummisaugern montiert und können durch höhere Dekorationsgegenstände und Unterwasserpflanzen optisch kaschiert werden. Für größere Aquarien werden Außenfilter empfohlen. Sie stehen im Schrank unterhalb des Aquariums und sind durch Schläuche mit dem Aquarienwasser verbunden. Durch die Pumpe im Inneren des Filterbehälters entsteht eine Wasserzirkulation zur Herstellung eines Filterkreislaufes. Da der Behälter nicht im Aquarium ist, wird auch weniger Platz für Fische und Pflanzen „verschwendet“, wodurch die Unterwasserwelt harmonischer wirkt. Innenfilter werden monatlich, Außenfilter in der Regel einmal in drei Monaten gereinigt.

Natürlich muss der Filter permanent in Betrieb sein und darf niemals über eine Zeitschaltuhr geschaltet werden. Reinigungsbakterien würden nach Abschalten des Filters innerhalb kurzer Zeit absterben und das Gleichgewicht im Wasser stören.

Der Heizstab

Der Heizstab ist normalerweise weniger für das Erwärmen des Wassers verantwortlich, sondern vielmehr für das Erhalten einer gleichmäßigen und konstanten Temperatur. Tag-Nacht-Schwankungen werden durch eine automatische Abschaltfunktion des Heizers bei Erreichen der Mindesttemperatur vermieden, damit die kleinen Körper nicht zu sehr belastet werden. Denn bereits zwei Grad Temperaturdifferenz sind für einen Fisch, im Gegensatz zum Menschen, schon ein großer und bedeutender Unterschied.

Auch der Heizstab benötigt eine permanente Stromversorgung. Dieser wird auf die gewünschte Temperatur von 24-26°C eingestellt. Er schaltet sich automatisch an und aus, je nach Temperatur.

Die Beleuchtung

Wer ein Aquarium einrichten möchte, darf die Beleuchtung nicht außer Acht lassen. Die Beleuchtung simuliert das Sonnenlicht. Die richtigen Leuchtmittel sind bei den Aquarien-Einsteiger-Sets bereits enthalten. In der Regel sind es Tageslichtröhren in warmweißer und kaltweißer Leuchtfarbe. Wenn du ein Optimum an Farbwiedergabe der bunten Aquarienbewohner herausholen willst, so sind sogenannte Colorleuchten ideal. Rot- und Blautöne werden hier besonders hervorgehoben, sodass das Licht im Aquarium viel lebhafter und intensiver wirkt. Wenn Reflektoren zusätzlich verwendet werden, steigt die Beleuchtungsintensität der Röhren nochmals um etwa das Doppelte. Sie müssen meistens zusätzlich im Handel erworben werden. Zur Montage werden sie einfach mittels Clips auf die vorhandenen Röhren befestigt und somit reflektieren sie das Licht nach unten ins Aquarium, das von der runden Röhre nach oben an die Abdeckung gestrahlt werden würde. Es entsteht also eine Verdopplung der Helligkeit bei gleichbleibendem Energieverbrauch – eine sehr nützliche und effiziente Methode, um auch Pflanzen im Wachstum zu stärken.

Die Beleuchtungszeit sollte insgesamt 10-12 Stunden betragen und kann mit einer gewöhnlichen Zeitschaltuhr automatisch an- und ausgeschaltet werden. Ein regelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus ist essentiell; die Pflanzen sind auf genügend Helligkeit durch die richtige Beleuchtung für ihr Wachstum (Photosynthese) angewiesen. Stimmen einige Parameter (Beleuchtungsdauer, Beleuchtungsintensität, etc.) nicht, wird auch das Wachstum der Pflanzen gestört. Die moderne LED-Leuchtmitteltechnik ist bereits auch in der Aquaristik angekommen, sodass auch hier ein Beitrag zu geringen Energiekosten und Nachhaltigkeit geschaffen wird, gleichzeitig aber alle Ansprüche an Helligkeit und Farbspektrum gedeckt werden.

Die Inneneinrichtung

Wenn du sämtliches Zubehör besorgt hast, kann es endlich losgehen: nun startet die eigentliche Arbeit und du kannst dein Aquarium einrichten. Doch auch die Inneneinrichtung und Dekoration des neuen Aquariums sollten wohl durchdacht und geplant sein.

Der Bodengrund

Der Bodengrund besteht normalerweise aus zwei Schichten. Zuerst wird ein Nährstoffboden (Dünger, Wurzelenergie für Pflanzen) eingebracht und stellt circa ein Drittel des Gesamtvolumens des Bodengrundes dar. Er versorgt die Pflanzen, die primär ihre Energie über die Wurzeln erhalten, mit allen Hauptnährstoffen über einen langen Zeitraum. Darauf kommt eine etwa vier bis sechs Zentimeter dicke Kiesschicht (bietet Halt für die Wurzeln der Pflanzen). Kies ist für Einsteiger- bzw. Standard-Aquarien die gängigste Lösung. Die Körnung des Kieses beträgt im besten Fall ein bis zwei Millimeter Durchmesser. Achte beim Kauf darauf, dass die Kanten der Kieskörner bereits abgerundet sein sollten. Dies ist bei Qualitäts-Aquarienkies von namhaften Herstellern in der Regel der Fall. Diese machen sich die Mühe, den Kies zuvor zu erhitzen und durch ein Trommelverfahren die scharfen Kanten und Ecken der kleinen Steinchen zu brechen. Bodenfische profitieren von abgerundetem Kies ganz besonders, da sie sich meistens in Bodennähe aufhalten und den Bodengrund mit ihren Barteln nach Futterresten durchwühlen.

Tipp: Wenn der Bodengrund in Richtung Rückwand angeschüttet wird, entsteht eine intensivere Wirkung, da die Bodenfläche mehr Tiefe erreicht. Die Farbe ist frei wählbar, jedoch eignen sich natürliche Farben wie Braun, Schwarz und Grau am besten. Feiner Sand ist eher für speziellere Aquarien geeignet, in denen spezielle Fischsorten, wie Diskusfische, Buntbarsche, Rochen etc. gepflegt werden. Da Sand aufgrund der feinen Struktur schnell Schmutzstoffe einschließt und Fäulnisbereiche entwickeln kann, sollte dieser nur sehr dünn (etwa ein bis zwei Zentimeter) aufgetragen und regelmäßig von Futterresten befreit werden. Mit einem Bodengrundrechner kannst du ermitteln, welche Menge für dein Aquarium die richtige ist.

Dekorationen

Sonstige Dekoration als Versteckmöglichkeit und Revierzonenbegrenzung darf nie fehlen und sollte aus natürlichen Materialien bestehen. Gegenstände aus dem heimischen Wald oder Garten sind nicht geeignet. Alte Wald-Wurzeln faulen zu 99% unter Wasser und bei Steinen, die nicht aus dem Fachhandel stammen, ist das Risiko hoch, dass Einschlüsse von unbekannten Stoffen/Mineralien enthalten sind und dem Ökosystem unkontrolliert schaden können. Besonders geeignet sind Lavagesteine, natürliche Schieferplatten, rote Moorwurzeln und Mangrovenwurzeln. Wurzeln im Allgemeinen sind auch bei der Pflege von Saugwelsen unverzichtbar, denn Welse benötigen kleinste Holzfasern bei der Verdauung und Erhaltung der organischen Gesundheit.

Aquarium einrichten mit Pflanzen

Aquarienpflanzen sind die grünen Lungen des Aquariums und tragen zu einem Großteil zu einer guten Wasserqualität bei. Ein ausreichender Besatz an schnellwachsenden Pflanzen, wie Wasserpest, Vallisneria und Cabomba, verbessert die Wasserqualität und mindert den Verbrauch an Wasserzusätzen und Pflegemitteln enorm. Faustregel: du solltest zwei bis drei Pflanzen je 10 Liter Wasser im Aquarium einrichten.

Wer viele Pflanzen in verschiedenen Farben und Formen pflegt, spart auf Dauer den Einsatz von „Ausgleichsmitteln“, die den „Job“ der fehlenden Pflanzen ersetzen müssten. Sogenannte CO2 Anlagen, mit denen Kohlensäure (nicht mit O2/ Sauerstoff bzw. Luft verwechseln) dosiert wird, verhelfen auch den anspruchsvolleren Pflanzen zu prächtigem Wachstum und einer intensiven Blattfarbe. Auf Dauer sind diese Düngeanlagen unverzichtbar, zumindest für denjenigen, der ein wirklich schönes Pflanzenwachstum erzielen möchte. Ein Volldünger und ein Eisendünger gehören zusätzlich zur wöchentlichen Dosis. Sie versorgen die Pflanzen mit allem, was sie weiterhin brauchen.

Hardscape

Wenn du den Bodengrund ordnungsgemäß in dein Aquarium eingefüllt hast, kannst du mit dem „Hardscape“ beginnen. Dies bedeutet, dass du dir die Unterwasserlandschaft mittels oben genannter Dekoartikel (Wurzeln, Steine, etc.) erstellst und bei Bedarf das Bild so anordnest, wie es dir gefällt. Das „Softscape“ folgt unmittelbar mit dem Einsetzen der Pflanzen. Das Transportmaterial an den Pflanzenwurzeln (Watte, Bleiringe, Töpfchen, etc.) muss entfernt werden. Mit einer Pflanzenpinzette steckst du nun die einzelnen Stängel oder Büschel in den Kies. Auch hier kannst du in Ruhe solange herumtesten, bis du das beste Bild gefunden hast. Zwischendurch kannst du mit einer Wassersprühflasche das Austrocknen der Pflanzen verhindern, indem du sie leicht befeuchtest. Wenn das Layout steht, füllst du lauwarmes Wasser langsam ins Aquarium ein. Das geht entweder mit einem Schlauch vom Wasserhahn aus oder mit einem Eimer. Achte jedoch darauf, dass du eine Hand unter den Wasserstrahl hältst, damit der Bodengrund vom Schwung des Wassers nicht aufgewirbelt wird. Du kannst auch einen alten Teller auf den Kiesboden legen und das Wasser darauf laufen lassen.

Die Strukturrückwand

Eine Strukturrückwand ist ein optisch ansprechendes Element beim Aquarium einrichten. Sie wird je nach Größe und Verfügbarkeit einfach passend geschnitten und mit Aquariensilikon an die (hintere) Scheibe geklebt. Fotorückwände sind auch eine Möglichkeit, die jedoch weit weniger natürlich wirken, im Preis jedoch ganz klar im Vorteil sind. Fische fühlen sich in Aquarien mit einer Rückwand auch deutlich wohler, da sie eine bessere Orientierung/Rückendeckung haben und somit weniger Stress erleiden.

Wasserzusätze und Wasserpflege

Was wäre ein Aquarium ohne Wasser? Damit das Aquarienwasser jedoch stets in einer gesunden Balance ist, bedarf es regelmäßiger Wassertests und der Gabe von Wasserzusätzen.

Wasseraufbereiter, Filterbakterien und Pflanzendünger

Wasseraufbereiter, Filterbakterien und Pflanzendünger sind unverzichtbar. Wasser aus unseren Leitungen enthalten Rückstände von Desinfektionsmitteln aus Wasserwerken und kann auf dem Weg bis zum Wasserhahn mit Schwermetallen angereichert werden. Ein Wasseraufbereiter macht diese Stoffe unschädlich und verhindert Reizungen der Schleimhäute der Fische. Filterstarterbakterien aktivieren den Selbstreinigungsprozess des Wassers. Ausscheidungen der Tiere werden von Bakterien als Nahrung verstoffwechselt und in ungiftige Endprodukte umgewandelt. Diese Endprodukte werden final von Pflanzen verbraucht, wodurch sich der Nahrungskreislauf schließt. Weitere Nährstoffe, die von Pflanzen laufend verbraucht werden, müssen mit einem Pflanzenvoll- und Eisendünger nachdosiert werden.

Wassertests

Wassertests sind des Aquarianers Kontrolle über die Abläufe des Ökosystems. Mit einfach anzuwendenden Teststreifen ermittelt man schnell und bequem die wichtigsten Wasserwerte, sodass gewährleistet ist, dass auch wirklich alle Umstände passen. Auch wenn das Wasser klar ist, in dies keine Garantie für gesunde Umgebungswerte. Alternativ gibt es auch Tropfentests. Diese sind ebenfalls einfach anzuwenden, zwar etwas teurer, jedoch um einiges genauer.

Der Teilwasserwechsel

Trotz aller Filtertechnik und Pflegearbeiten muss ein Teil des Aquarienwassers regelmäßig gewechselt werden. Das liegt daran, dass einige Stoffe nicht schnell genug von Bakterien oder Pflanzen verbraucht werden können und im Überschuss zu Unwohlsein der Fische oder zu Algenwachstum führen könnten. Mit einem regelmäßigen Teilwasserwechsel mit Leistungswasser von etwa 30% alle 10-14 Tage wird der Austrag der Schmutzstoffe gewährleistet und ein Eintrag frischer Mineralien aus dem Leitungswasser gefördert. Man geht auch davon aus, dass noch viele weitere Stoffe, die sich mit den üblichen Aquarium-Wassertests nicht ermitteln lassen, Einfluss auf das Wohlbefinden der Bewohner haben. Umfangreiche Versuche haben immer wieder gezeigt, dass der regelmäßige Teilwasserwechsel die Pflege des Aquariums erleichtert und Folgeprobleme wie mangelnde Aktivität der Fische und nachlassende Farbenpracht verhindert werden.

Reinigungszubehör

Reinigungszubehör kommt dann zum Einsatz, wenn das Aquarium von Schmutz, Algenbelägen an den Scheiben und Futterresten befreit werden muss. Ein Bodensauger entfernt praktisch Schmutzpartikel, abgestorbene Pflanzenblätter und Futterrückstände; der Scheibenmagnet beseitigt Schmutz an den Glasinnenseiten und Aquarien-Glasreiniger hilft dabei, Kalk- und Wasserflecken zu entfernen.

Im nächsten Schritt dosierst du nach Anleitung den Wasseraufbereiter und nach einer weiteren Stunde die Reinigungsbakterien. Diese benötigen einige Tage, bevor sie sich in ausreichender Menge vervielfacht haben, um anfallenden Schmutz des zukünftigen Neubesatzes ausreichend abbauen zu können. Es wird wahrscheinlich so ablaufen, dass das Wasser schon nach wenigen Stunden kristallklar ist. Lass dich davon aber nicht täuschen. Zu dieser Zeit entsteht eine Art Revierkampf zwischen nützlichen und schädlichen Bakterien, der einige Tage andauert. Nach zwei bis drei Tagen kann sich daraus resultierend eine milchige Trübung bilden, die für weitere zwei bis drei Tage anhalten kann. In dieser Zeit dürfen keine Tiere in das neue Aquarium eingesetzt werden. Nutze diese Phase lieber, um dich mit den Wassertests vertraut zu machen. Teste das Wasser mehrmals und notiere dir die Ergebnisse. So erhältst du einen besseren Überblick über die Wasserchemie. Es kommt oft vor, dass der ein oder andere Wert korrigiert werden muss. Oft ist die Wasserhärte zu niedrig oder der Nitritgehalt (NO2) ist zu hoch. Im Handel gibt es für jede Sollwertabweichung die entsprechenden Präparate zur Korrektur. Der immer noch oft gehörten Aussage, die Hilfsmittel seien ja ungewollte „Chemie“, kann man entgegenbringen, dass es entweder rein biologische Stoffe sind, die dem Aquarium hinzugefügt werden, oder – im Fall eines Überschusses – von Schadstoffen mittels Adsorber entfernt werden müssen. Es wird immer nur das jeweilige natürliche Gleichgewicht der verschiedenen Elemente des Wassers hergestellt. Ein endloser biologischer Kreislauf ohne Pflegemittel, wie es sich viele wünschen, ist ein Irrglaube und biologisch unmöglich. Ein Aquarium ist ein künstliches Gewässer und muss fortlaufend „künstlich“ betrachtet werden. Das heißt jedoch nicht, dass Chemie zum Einsatz kommt.

Folgende Wasserwerte sollten für einen Standart-Besatz im Süßwasseraquarium angestrebt werden:

pH-Wert (Säuregrad) 7,0
Karbonathärte (KH, Kalziumgehalt) 5-8°dKh
Gesamthärte (GH, Mineralgehalt) 6-12°dGh
Nitrit (NO2, ab geringen Mengen bereits sehr giftig) unter 0,1 mg/l
Nitrat (NO3, ab erhöhten Mengen fördert NO3 Algenwachstum) bis 25mg/l
Phosphat (PO4, ab geringen Mengen fördert P04 Algenwachstum) bis 0,1 mg/l

Des Weiteren können noch Chlor, Kupfer, Silikat, Leitfähigkeit, Kalium, das Redoxpotential, Sauerstoff etc. getestet werden. Dies ist aber nur für Fortgeschrittene oder sehr spezielle Aquarien wirklich wichtig.

Aquarium einrichten mit Fischen

Die Technik steht, das Wasser stimmt? Dann kann es endlich losgehen. Das Aquarium kann endlich mit hübschen und bunten Fischen bestückt werden. Doch auch hier gibt es natürlich einiges zu beachten.

Das „Einfahren“

Ein Aquarium muss vor dem Einsetzen der Fische einige Zeit eingefahren werden. Die Technik im eingerichteten Becken sollte in dieser Phase schon laufen, auch ohne Tiere. Das hat zwei Gründe: Zum einen erkennst du, ob alles so funktioniert, wie du es dir vorgestellt hast. Zum anderen ist diese Zeit wichtig für die Vermehrung der Filterbakterien. Wenn dann nach mindestens sieben bis zehn Tagen Einlaufzeit alle Werte für wenigstens drei Tage hintereinander stabil sind, können die ersten robusten Tiere eingesetzt werden. Im Fachhandel kannst du dich über die verschiedenen Sorten informieren. Als typischer Erstbesatz haben sich Panzerwelse und kleine Saugwelse als robust herausgestellt. Sie sind gegenüber Schwankungen der noch instabilen Wasserqualität nicht so sehr anfällig. Wenn diese sich dann weitere drei bis vier Tage im Aquarium wohlfühlen, können nach erneutem Testen der Wasserparameter weitere weniger robuste Fische eingesetzt werden. Diesen Vorgang sollte man in drei bis fünf Etappen durchführen, bis der endgültige Besatz nach frühestens vier Wochen erreicht ist. Mehr Zeit lassen darfst du dir gerne, denn hier ist deine Geduld gefragt. Sonst riskierst du durch Futter und Ausscheidungen ein Kippen der Wasserqualität und damit den Tod deiner Fische. Die guten Bakterien, die die anfallenden Giftstoffe verstoffwechseln sollen, haben auch eine begrenzte Vermehrungsquote und sind, im Gegensatz zu anderen schädlichen Bakterien, langsam wachsend.

Die ersten Bewohner

Im Allgemeinen solltest du dir im Vorfeld grobe Gedanken machen, welche Fische du pflegen möchtest. Beachte, dass die Tiere auch aus verschiedenen Teilen der Erde kommen und in Bezug auf die Herkunft nicht vermischt werden sollten. Achte beim Kauf deiner Tiere darauf, dass sie zumindest vom selben Kontinent stammen, besser noch aus einer näheren Region, um zu gewährleisten, dass sich die Tiere auch untereinander gut vertragen. Bis vor einigen Jahren hat man noch eine Quarantäne empfohlen, um neue Bewohner vor dem Einsetzen noch beobachten zu können und eine Ansteckung möglicher Krankheiten zu verhindern. Dieses Verfahren ist mittlerweile nicht mehr zwingend notwendig, kann aber trotzdem immer sicherheitshalber in einem separaten kleinen Aquarium durchgeführt werden. Ansonsten werden die neuen Fische nach dem Kauf zur schonenden Gewöhnung an das neue Wasser in einen sauberen Behälter (Eimer) gegeben. In Abständen von drei bis fünf Minuten füllst du je ein Glas Aquarienwasser in den Eimer, bis die Menge des Transportwassers verdreifacht ist. Anschließend werden die neuen Pfleglinge mit einem Kescher dem Eimer entnommen und ins neue Heim gesetzt. Das Transportwasser wird weggeschüttet. Das Licht sollte für den restlichen Tag ausgeschaltet bleiben – so fällt es dem Neuzugang leichter, sich zu beruhigen.

Die Ernährung

Das Füttern der Fische ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Hier lautet die Devise: wenig, aber oft. Den größten Fehler, den die meisten Anfänger im Hobbybereich Aquaristik begehen, ist der, dass viel zu viel gefüttert wird, folglich die Futterreste faulen und das Wassermilieu stark belasten. Die Faustformel hierfür ist wohl die wichtigste: Alles, was nicht innerhalb von zwei Minuten gefressen wird, war zu viel und sollte beim nächsten Mal weggelassen werden. Dafür darf man ruhig ein bis drei Mal pro Tag füttern, sodass die kleinen Mägen für längere Zeit mit Nahrung versorgt sind. Abwechslung darf hierbei aber auch nicht fehlen: Trockenfutter, Frostfutter und Lebendfutter sollte im Wechsel verabreicht werden. Zur Aufbereitung des Futters empfiehlt es sich, mehrmals wöchentlich frisch Vitaminkonzentrate auf das Futter zu träufeln. Fische, die unter Stress durch Transport gelitten haben, profitieren von dieser Maßnahme besonders und Krankheiten, die durch Stress verursacht werden können, werden optimal verhindert.

Aquarium einrichten braucht seine Zeit

Je mehr Geduld du zeigst, desto besser kannst du dein Aquarium einrichten und Erfolge erleben. Alle Prozesse benötigen einige Wochen bis Monate, bis sie sich optimal aufeinander abgestimmt haben, erzwingen kann man in der Natur nichts. Lasse dich von kleineren Rückschlägen nicht irritieren, sie zeigen dir, dass die Natur ihre klaren Regeln hat und das Hobby umso interessanter machen.

Du siehst also, ein Aquarium einrichten und pflegen ist kein Hexenwerk. Nach dieser Anleitung wirst du Erfolg und Spaß haben. Leg einfach los und erfreue dich am neuen Hobby!

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Yuki sagt:

    Hallo ich möchte mir ein Aquarium von der Größe 60*40*30 cm zulegen weiß aber nicht welche Fische ich einsetzen kann (ich würde gern ein farbenfrohes Aquarium haben) hättet ihr einen oder mehrere Vorschläge?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Yuki,

      ein Aquarium in dieser Größe bietet Platz für kleinere Fischarten. Hier sind einige Vorschläge für farbenfrohe und geeignete Fische, die in ein solches Aquarium passen könnten:

      1. Guppy (Poecilia reticulata): Guppies sind farbenfroh und haben eine große Vielfalt an Farben und Mustern. Sie sind auch recht pflegeleicht.

      2. Platys: Ähnlich wie Guppies, gibt es auch bei Platys viele Farbvariationen. Sie sind robust und einfach zu pflegen.

      3. Neonsalmler (Paracheirodon innesi): Neonsalmler sind bekannt für ihre leuchtend blauen und roten Streifen. Sie sind jedoch etwas empfindlicher, was Wasserqualität und Umgebung angeht.

      4. Zwergfadenfische: Diese haben schöne Farben und sind relativ ruhig. Ein Paar würde in ein solches Aquarium passen.

      5. Zwerggarnelen: Auch Garnelen können ein farbenfrohes Element hinzufügen, besonders Rote Feuer-Garnelen oder Bienengarnelen.

      Stelle sicher, dass du die Kompatibilität der Fischarten in Bezug auf Temperament, Wasserparameter und Gruppengröße berücksichtigst. Du solltest, den Besatz langsam und schrittweise erhöhen, um das biologische Gleichgewicht im Aquarium zu erhalten.

      Wir wünschen dir alles Gute und viel Spaß mit dem neuen Aquarium! 🙂
      Dein ZooRoyal-Team

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