Gefahren für Kaninchen im Freilauf

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Gefahren für Kaninchen

Wenn du dein Kaninchen schon einmal ausgelassen im Garten auf einer Wiese umherspringen gesehen hast, wirst du wissen, dass die Freilauf-Haltung deinem Kaninchen ungemein viel Spaß macht und ein hohes Maß an Lebensfreude bietet. Ähnlich wie bei einer Freigänger-Katze ist diese Art der Haltung viel näher an den natürlichen Lebensgewohnheiten deines Kaninchens und bietet eine große Auswahl an Aktivitäten und Bewegung. Jedoch gilt wie bei jeder Haltungsform, dass es einige grundlegende Dinge zu beachten gibt, um die Gefahren für dein Kaninchen im Freilauf so weit wie möglich zu minimieren.

Übernachtung im sicheren, geschlossenen Gehege

Zuerst einmal zu den grundlegenden Dingen. Freilauf ist nicht gleich Freilauf. Ein Kaninchen frei im Garten springen zu lassen, ohne ein abgestecktes Gehege, erfordert ein viel höheres Maß an Disziplin und Geduld von dir. Wenn sich dein Kaninchen den ganzen Tag frei bewegen kann, wird es sich am Abend unter Umständen nicht sonderlich gerne wieder einfangen lassen. Da bietet ein ausreichend abgesichertes, eingezäuntes Freilauf-Gehege mehr Komfort für den Halter und ein angeschlossener Übergang in den Nachtstall erleichtert den Rückzug in Sicherheit. Wichtig ist für jegliche Art von Freilauf: Das Kaninchen gehört nachts zurück in den Stall. Denn gerade dann können die Fressfeinde des Kaninchens unbeobachtet zuschlagen.

Wildtiere und Fressfeinde

Das wilde Kaninchen kennt einige Fressfeinde, weiß sich aber zu tarnen und in der Not durch schnelles Hakenschlagen zu flüchten. Manche dieser Eigenschaften hat dein domestiziertes Kaninchen leider verlernt und ist somit dem Zugriff einiger Wildtiere ausgeliefert. In der Nacht sind das hauptsächlich der Fuchs und andere mittelgroße Räuber. Aber auch tagsüber können andere Tiere deinem Kaninchen gefährlich werden. Ein streunender Jagdhund nimmt schnell die Witterung deines Kaninchens auf und ein zu kleiner, nicht ausreichend gesicherter Zaun kann von einem größeren Hund schnell umgestoßen werden. Für junge Kaninchen kann auch eine Freigänger-Katze gefährlich werden und ein zusätzliches Netz über dem Zaun sichert dein kleines Kaninchen. Das Netz schützt übrigens auch effektiv vor Greifvögeln wie dem Habicht. Auch wenn ein ausgewachsenes, großes Kaninchen nicht unbedingt in sein Beuteschema passt, kann es durchaus vorkommen, dass er zumindest einmal den Versuch unternimmt.

Dabei ist nicht einmal nur der direkte Angriff gefährlich für dein Kaninchen. Sollte das Freilaufgehege zu klein sein und der Fressfeind zu nahekommen, führt die ausgelöste Panik oft zu einem plötzlichen Schocktod. Schutz bietet also nicht nur die sichere Befestigung und Absicherung des Zauns, sondern auch die richtige Positionierung. Möglichkeiten zum Ausweichen und Verstecken bieten deinem Kaninchen zusätzlich Sicherheit und helfen, falls doch einmal ein unerwünschter Besucher auftauchen sollte.

Überspringen und Durchbuddeln

Neben anderen Haustieren und Wildtieren ist die nächste Gefahr für dein Kaninchen das Ausbrechen. Ein domestiziertes Kaninchen hat in der freien Wildbahn geringe Überlebenschancen, wird aber unter Umständen dennoch den Versuch unternehmen, einmal zu einem größeren Spaziergang aufzubrechen. Deshalb ist es wichtig, das Kaninchen im Freilauf am Weglaufen zu hindern. Da auch gezähmte Kaninchen gut springen können, ist ein Zaun mit einer Mindesthöhe von 110 cm zu empfehlen. Außerdem solltest du darauf achten, ob Häuschen oder andere Gegenstände zum Klettern zu nahe am Zaun stehen. Sonst verwendet dein Kaninchen diese als Sprunghilfe.

Ist der Weg nach oben abgesichert, bleibt nur noch der Weg unter dem Zaun durch. Auf einer festen Rasenfläche neigen Kaninchen eher nicht zum Buddeln. Die Grasnarbe ist zu fest und es entspricht nicht dem Naturell des Kaninchens, dort mit dem Buddeln zu beginnen. Loser Boden oder eine bereits angegrabene Fläche sind da schon gefährlicher. Achte einfach regelmäßig auf Buddelstellen und falls dein Kaninchen dazu neigen sollte – dann einfach die bereits gebuddelten Löcher wieder auffüllen und mit einer Steinplatte abdecken.

Hitze und Trockenheit

So schön ein lauer Sommertag für dich sein mag, dein Kaninchen ist durch sein warmes Fell und den kleinen Kreislauf extrem hitzeempfindlich. Lange, direkte Sonneneinstrahlung und fehlende Rückzugsorte sind für dein Kaninchen fatal und bei der Positionierung eines Freilauf-Geheges muss unbedingt auf Schatten geachtet werden. Ein wetterfester Unterschlupf oder eine Überdachung helfen durch ausreichend Schatten und können auch bei einem plötzlichen Wetterwechsel sehr nützlich sein. Bitte denke immer daran: Die Sonne wandert und auch wenn es beim Aufstellen danach aussieht, dass ausreichend Schatten vorhanden ist, solltest du im Verlauf des Tages hin und wieder den Standort überprüfen. Wenn durchgängig Schattenflächen innerhalb der Freifläche gegeben sind, spricht nichts gegen einen heißen Sommertag im Freien für dein Kaninchen.

Zusätzlich ist natürlich eine ausreichende Versorgung mit Frischwasser und wasserhaltigem Frischfutter in den warmen Sommermonaten wichtig und darf nicht vernachlässigt werden. Eine sichere Anbringung von Trinkflaschen und Futterschalen garantiert auch in deiner Abwesenheit, dass dein Kaninchen immer Zugriff auf alle notwendigen Futterstationen hat.

Fazit zur Freilauf-Haltung

Wie du nun lesen konntest, gibt es viele Gefahren im Freilauf, die auf dein Kaninchen lauern. Diese Gefahren hat ein im Käfig gehaltenes Kaninchen natürlich nicht. Dennoch spricht vieles dafür, dieses Risiko einzugehen und dein Kaninchen nicht in einem Hochsicherheitstrakt wegzusperren. Auch ein in der Wohnung gehaltenes Kaninchen kann sich gefährden. Durch Langeweile und fehlende Abwechslung nagt es an Plastik oder kriecht in zu enge Lücken, aus denen es sich nicht mehr selbst befreien kann.

Die hinzugewonnene Lebensqualität und die artgerechtere Tierhaltung sprechen klar für die Freilauf-Haltung. Wenn du also die ausreichenden Flächen hast, deinem Kaninchen diesen Traum zu erfüllen, solltest du darüber nachdenken. Durch einen sorgfältigen Aufbau und die gute Auswahl der Freilauf-Fläche kannst du viele der Gefahren minimieren und manche sogar ausschließen. Die Qualität und Größe des Geheges sollte bei der Entscheidung im Vordergrund stehen, dann steht dem Freilauf-Spaß deines Kaninchens nichts mehr im Wege.

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