Trächtige Katze: wie lange sind Katzen schwanger?

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Trächtige Katze

Wenn deine Katze Nachwuchs erwartet, hast du sicherlich viele Fragen, wie zum Beispiel: Wie lange ist eine Katze schwanger? Auf welche Anzeichen sollte ich achten? Wie füttere ich eine trächtige Katze richtig und wann muss ich mit ihr zum Tierarzt? Bei uns erfährst du alles, was du rund um die Trächtigkeit deiner Katze wissen solltest.

Ab wann kann eine Katze schwanger werden?

Manche Katzen können bereits im Alter von nur vier bis fünf Monaten schwanger werden. Bekannt dafür sind vor allem frühreife Vertreterinnen wie die Siamkatzen. Bei einer Maine Coon kann es dagegen zwölf Monate und länger dauern, bis eine Schwangerschaft möglich ist. Einen guten Durchschnitt stellen unsere Hauskatzen dar: Bei ihnen muss ungefähr im Alter von sieben bis acht Monaten damit gerechnet werden, dass sie trächtig sein könnten. Sofern du nicht vorhast, mit deiner Katze zu züchten und verhindern möchtest, dass sie ungewollt schwanger wird, solltest du frühzeitig mit deinem Tierarzt über eine Kastration sprechen.

Wie oft können Katzen schwanger werden?

Alle paar Wochen muss bei einer unkastrierten Katze damit gerechnet werden, dass sie rollig ist. Damit ist die Phase gemeint, in der sie empfängnisbereit ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine unkastrierte Freigängerkatze auf ihren Streifzügen von einem Kater gedeckt wird, ist also sehr hoch. Lediglich über den Winter gibt es üblicherweise eine größere Ruhepause.

Rein rechnerisch könnte eine Katze dreimal im Jahr schwanger werden. Aber dies wäre eine enorme Strapaze und sollte keiner Katze zugemutet werden. In großen Katzenorganisationen wie der TICA (The International Cat Association) ist im Reglement vorgegeben, dass eine Katze maximal dreimal innerhalb von 24 Monaten einen Wurf bekommen darf.

Wie lange ist eine Katze schwanger?

Eine Katze ist durchschnittlich 66 Tage schwanger. Bei den meisten findet die Geburt ungefähr 64 bis 68 Tage nach dem Deckakt statt. Allerdings gibt es auch Schwangerschaften, die nur 61 Tage oder bis zu 72 Tage dauern.

Welche Anzeichen gibt es, dass meine Katze schwanger ist?

Wenn du deine Katze hast decken lassen oder vermutest, dass der Nachbarskater nicht von ihr lassen konnte, musst du dich ein wenig gedulden. Selbst eine Tierklinik kann hierzu innerhalb der ersten zwei bis drei Wochen keine Aussage machen. Erst ab diesem Zeitpunkt ist es frühestens möglich, mittels Ultraschalluntersuchung eine Trächtigkeit nachzuweisen. Von einem Schwangerschaft-Test aus dem Internet ist nicht viel zu halten. Verlasse dich besser auf deinen Tierarzt.

Solltest du es mit einem Nachweis nicht eilig haben, kannst du auf folgende Anzeichen achten:

  • 2 bis 3 Wochen nach dem Deckakt schwellen die Zitzen der Katze an und nehmen eine rosa Farbe an.
  • Es kann vorkommen, dass deiner Katze während der Schwangerschaft übel wird und sie erbrechen muss.
  • Im Laufe der Trächtigkeit nimmt die Katze ungefähr ein bis zwei Kilogramm zu.
  • Der Bauch der Katze vergrößert sich ungefähr ab der 5. Woche zunehmend.
  • Schwangere Katzen haben einen erhöhten Bedarf an Nahrung.
  • Du musst damit rechnen, dass deine Katze Stimmungsschwankungen aufweist und gelegentlich sehr anhänglich und schmusebedürftig ist.

Welche Phasen der Schwangerschaft gibt es?

Die Schwangerschaft einer Katze dauert ungefähr 66 Tage. Innerhalb dieser Zeit findet folgende Entwicklung im Körper der Kätzin statt:

Katzen-Tragezeit-Tabelle

Woche Entwicklung
1. bis 2. Woche Die Eizelle nistet sich in der Gebärmutter ein und es beginnt
die Entwicklung des Embryos.
3. Woche Es findet eine Untergliederung des Körpers in Kopf, Rumpf,
Beine und Schwanz statt.
4. Woche Das Verdauungssystem ist angelegt und die Organe bilden sich aus.
Es zeigen sich Augen, Ohren und Genitalien.
Die Entwicklung des Tastsinns setzt ein.
5. Woche Die Embryos beginnen nun deutlich zu wachsen. Unter anderem
entwickeln sich Krallen und Haut
6. bis 9. Woche Der Körper entwickelt sich zunehmend feingliedrig.
Fell und Pigmentierung bilden sich aus.
ab der 10. Woche Die Organe und der Körper der Babys sind vollständig entwickelt.
Sie sind bereit für die Geburt.

Braucht eine trächtige Katze extra Futter?

Der Energiebedarf einer trächtigen Katze steigt von Woche zu Woche. Um diesen zu decken, empfehlen sich zwei Dinge: Zum einen solltest du während der Trächtigkeit und des Säugens von Adult Katzenfutter auf Kittenfutter umsteigen. Dieses weist einen höheren Protein- und Fettgehalt auf und versorgt so die Katze mit mehr Energie. Zum anderen solltest du zunehmend die Futterration erhöhen. Am Ende der Trächtigkeit und während der Aufzucht kann die Katze ungefähr den 1,5-fachen Bedarf an Futter haben.

Worauf sollte ich achten, wenn meine Katze schwanger ist?

Die Katze spürt, dass Veränderungen in ihr stattfinden. Dies kann zu innerer Unruhe führen. Wichtig ist jetzt, dass du für sie da bist und unnötigen Stress von ihr fernhältst. Es sollten auch keine wilden Spiele mehr stattfinden und es ist besser, wenn du deine Katze nur noch sehr vorsichtig oder gar nicht mehr am Bauch berührst. Auf Hochheben solltest du möglichst komplett verzichten.

Solltest du die Schwangerschaft deiner Katze geplant haben, machst du am besten gleich einen Termin bei deinem Tierarzt aus. Er kann überprüfen, ob zum Beispiel noch eine Impfung im Vorfeld angebracht ist, wie die Konstitution der Katze ist und in welchem Intervall eine Entwurmung durchgeführt werden sollte.

Gegen Ende der Trächtigkeit bemerkst du vielleicht, dass deine Katze umherschweift, als wäre sie auf der Suche nach etwas. Jetzt ist es an der Zeit, ihr ein geeignetes Wurflager anzubieten. Wer keine spezielle Wurfkiste zuhause hat, greift am besten auf einen Karton zurück, der mit Handtüchern und/oder Laken oder auch Zeitungspapier auslegt wird. Der Karton sollte so hoch sein, dass die Katze den Rand gut überwinden kann, die Kitten jedoch erfolgreich zurückhält. Wähle für die Wurfbox einen ruhig warmen Platz.

Welche Komplikationen können bei einer trächtigen Katze auftreten?

In den meisten Fällen laufen die Trächtigkeit und Geburt unkompliziert ab und die Katze erledigt alles selbstständig. Darauf kannst du dich aber nicht verlassen. Beobachte sie daher aufmerksam. Das gilt zum Beispiel für die Nahrungsaufnahme. Diese sollte im Laufe der Trächtigkeit immer weiter steigen. Nicht ungewöhnlich ist jedoch, wenn das Futter kurz vor der Geburt nicht mehr angerührt wird.

Normal ist auch eine gewisse Unruhe der Kätzin. Wirkt sie auf dich im Laufe der Schwangerschaft jedoch sehr verstört, dann gehe mit ihr besser zum Tierarzt. Das gilt auch, wenn du übelriechenden Ausfluss oder Blut im Urin feststellst oder deine Katze Schmerzen zu haben scheint.

Braucht meine trächtige Katze eine Ultraschall-Untersuchung?

Wenn du wissen möchtest, ob deine Katze Babys in sich trägt, kann dies mittels Ultraschall festgestellt werden. Üblicherweise gelingt ein sicherer Nachweis jedoch erst ab dem 24. Tag. Nach sechs Wochen ist es (mit gewissem Vorbehalt) auch möglich, per Ultraschall die Anzahl der Babys herauszufinden. Die Kosten für eine Untersuchung betragen im Durchschnitt 50 bis 100 Euro.

Wie viele Kitten können Katzen bekommen?

Trächtige Katze Geburt

Bei ihrem ersten Wurf bekommen Katzen im Durchschnitt 2 bis 3 Babys. Danach pendelt sich die Zahl bei ungefähr 3 bis 6 Kätzchen ein. Abhängig ist dies unter anderem von der Rasse und der Größe des Tiers. Der bislang größte Wurf einer Katze betrug 19 Babys. Bei vier Babys handelte es sich um Totgeburten, was auch bei kleineren Würfen vorkommen kann.

Wie verhält sich die Katze kurz vor der Geburt?

Wenn du weißt, wann deine Katze gedeckt wurde, solltest du ungefähr ab dem 60. Tag auf bevorstehende Anzeichen der Geburt achten. Kurz bevor die Wehen einsetzen, rührt die Kätzin zumeist ihre Nahrung nicht mehr an. Zudem sucht sie einen ungestörten Ort auf. Das kann das Lager sein, das du für sie hergerichtet hast. Vielleicht sagt ihr dies aber auch nicht zu und sie wählt einen anderen Ort.

Steht die Geburt kurz bevor, sinkt die Körpertemperatur der Katze von ungefähr 38,5 auf 37,8 Grad. Unerfahrene Katzen zeigen sich häufig sehr unruhig und miauen möglicherweise auffällig. Typisch ist, dass sie sich verstärkt putzen und am Geschlecht lecken.

Unmittelbar vor der Geburt lassen sich im Unterbauch deutliche Kontraktionen feststellen. Dies kann unter Umständen mehrere Stunden andauern. Dann beginnt der Scheidenfluss und das erste Kätzchen erscheint. Die Geburt dauert insgesamt ungefähr zwei bis fünf Stunden.

Probleme vor, während und nach der Katzengeburt

Trächtige Katze: Probleme bei der Geburt

Sollte der Scheidenausfluss kurz vor der Geburt sehr dunkel oder blutig sein, kontaktiere deinen Tierarzt und erkläre ihm die Situation. Selbiges gilt, wenn nicht bald nach dem Ausfluss das erste Kitten kommt.

Bei jedem Neugeborenen trennt die Katzenmutter die Nabelschnur durch und leckt das Kleine trocken. Beobachte aus einer gewissen Entfernung, ob alles gut verläuft. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die Katze so geschwächt ist, dass sie ihre Aufgabe nicht vollständig erfüllen kann. Im Zweifelsfall solltest du eingreifen und die Babys behutsam gegen die Haarwuchsrichtung massieren.

Achte auch darauf, ob die Anzahl der Plazenten (Nachgeburten) der der Kätzchen entspricht. Unter Umständen fehlt noch eine. In diesem Fall solltest du ebenso deinen Tierarzt kontaktieren, wie wenn ein Kätzchen bereits zu sehen ist, aber durch Pressen nicht vollständig herauskommt.


Thomas BrodmannThomas Brodmann Seit über 20 Jahren als freier Journalist und Tierfotograf tätig. Thomas schrieb bereits für zahlreiche bekannte Tiermagazine und veröffentlichte 2017 sein Buch "Unser Hund fit und gesund", in dem er wertvolle Tipps rund um die Ernährung und Gesundheit von Hunden gibt.


Quellen

  • Praxishandbuch Katzen
  • Felidae Cat Club e.V.

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