Lancashire Heeler

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Lancashire Heeler

Lancashire Heeler Steckbrief

Name
Lancashire Heeler Steckbrief
Herkunft
England/Wales
Lebenserwartung
12 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
8-13 kg
Felllänge
kurz
Charakter/Wesen
aufmerksam, energisch
Fellfarbe
Schwarzloh, leberbraun, lohfarben

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Lancashire Heeler aus?

Der Lancashire Heeler ist eine Ausnahmeerscheinung. Er ist ein markanter, kleiner bis mittelgroßer Hund auf kurzen Beinen. Ein kleiner Hund - was die Höhe angeht - mit großer Ausstrahlung und starkem Charakter. Wenn du ihn auf der Straße nicht gleich erkennst, kein Wunder. Denn er ist hier und selbst in seinen Heimatregionen in Wales und England sehr selten. Er sieht aus wie eine Kreuzung aus Corgi (Treibhund aus Wales) und Manchester Terrier (England). Und das ist er auch. Einst hatte der Heeler eine große Vergangenheit (siehe unten).

Der FCI-Standard beschreibt sein Erscheinungsbild so:

Klein, kräftig und robust, ein aufmerksamer und energetischer Arbeiter.

Die Widerristhöhe dieser kurzläufigen Hunde liegt zwischen 25 für Hündinnen und 30 Zentimetern für Rüden. Das Gewicht ist nicht vorgegeben, dürfte aber um die 10 Kilogramm liegen. Sein Fell besteht aus witterungsbeständigem, kurzem, dickem, hartem und flachem Deckhaar. Es hat eine dichte Unterwolle. Als Fellfarben sind schwarzloh, leberbraun, lohfarben zugelassen Die Rute ist hoch angesetzt und naturbelassen. Bei Aufmerksamkeit wird sie über dem Rücken getragen in einer leichten Kurve, bildet jedoch keinen geschlossenen Ring. Stehohren wie Klappohren sind erlaubt.

Wie alt wird ein Lancashire Heeler?

Der Heeler dürfte eine Lebenserwartung von gut 12 Jahren haben. Belastbare Zahlen gibt es aber nicht.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Lancashire Heeler?

Der Heeler ist ein ausgesprochen cleverer Hund, den du nicht unterschätzen solltest. Er hat die Gene eines Arbeitshundes auch heute noch. Vom Corgi hat er das KnowHow und den Trieb, eine Herde zu hüten und zu treiben. Dabei zwickt er gerne von hinten in die Unterschenkel. Daher kommt sein Name Heeler (Heel = Ferse); etwa Fersenzwicker (vergleiche Entlebucher Sennenhund).

Darüber hinaus ist er noch ein Wächter, Beschützer und Hofhund. Hier kommen die Terrier-Gene zum Vorschein, darunter eine gewisse Raubzeugschärfe. Der Heeler ist er kein Everybodies Darling und auch kein Coach-Potatoe. Er fordert Herrchen und Frauchen körperlich wie mental.

Sein Standard beschreibt sein Wesen treffend als:

Er ist ein Treibhund, hat aber durchaus auch die Instinkte eines Terriers, vor allem bei der Jagd nach Hasen und Ratten. Er ist mutig, fröhlich und seinem Besitzer sehr zugeneigt.

Er zeigt immer deutlich, dass er kein gelernter Begleithund ist, dass er - was zutrifft - viel drauf hat und insbesondere auch selber weiß, was zu tun ist - zumindest ist er davon zutiefst überzeugt. Herrchen und Frauchen müssen Freude daran haben, sich mit diesem von der Höhe kleinen, mental aber sehr großen Hund zu reiben. Der Lancashire Heeler ist kein Hund für eine Anfängerin oder einen Anfänger.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Lancashire Heeler her?

Der Lancashire Heeler stammt ursprünglich aus Wales und Lancashire. Der frühere Heeler war ein regional wichtiger Treibhund, der Rinderherden zum Viehmarkt und zur Schlachtung in die Stadt Ormskirk (ca. 20 Kilometer nördlich von Liverpool) trieb. In dieser Funktion ist er bereits im 15. Jahrhundert beschrieben. Nachdem Eisenbahnen diesen Job übernommen hatten, geriet er in Vergessenheit und starb aus.

Der heutige Lancashire Heeler ist eine Neuzüchtung, die von den alten Heelern inspiriert wurde. Unter Führung von Gwen Macingtosh fanden 1978 fünf Heeler-Freunde zusammen, um diese Rasse wieder aufleben zu lassen. Dazu kreuzten sie den und den Manchester Terrier. Schnell konnte eine gleichmäßige Rasse geformt werden, die dem alten Heeler nahe kommt. 2016 wurde er als eigenständige Rasse offiziell von der Fédération Cynologique Internationale anerkannt. In Deutschland wird diese Rasse direkt vom VDH betreut. Züchter sind allerdings nicht registriert.

Beliebte Mixe

Mixe von Lancashire Heeler mit anderen Hunden kommen in Deutschland - wie er selbst - praktisch nicht vor.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht der Lancashire Heeler?

Der Heeler ist sehr pflegeleicht, hie und da bürsten reicht.

Wissenswertes über die Ernährung

Welches Futter ist für den Lancashire Heeler am besten?

Der Lancashire Heeler stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung.

Aktivitäten mit dem Lancashire Heeler

Als gelernter Treibhund und energischer Terrier braucht ein Lancashire Heeler mehr Aktivitäten, als Du angesichts seiner kurzen Beine vermuten könntest. Wahrscheinlich ist er sehr gut für Agility in allen Varianten geeignet. Erfahrungsberichte liegen aber nicht vor.

Überlegungen vor der Anschaffung

Willst Du dein Leben mit einem Lancashire Heeler teilen, solltest Du dich lange vor der Anschaffung nach einem Züchter umschauen und hier Kontakte knüpfen. Selbst auf der Insel sind diese selten. Du musst weite Fahrten in Kauf nehmen.

Erziehung und Haltung

Passt ein Lancashire Heeler zu mir?

Ein Lancashire Heeler fühlt sich auf dem Land am wohlsten. Er möchte bewegt und ausgelastet sein. Er ist kein Sofahund. Der gelernte Hof-, Hüte- und Treibhund ist trotz seiner geringen Größe sehr bewegungsfreudig und in den Händen von aktiven, sportlichen Haltern sehr gut aufgehoben solange es nicht um Leistungssport geht.

Er eignet sich nicht für gemütliche Leute und eher weniger für ein Leben mitten in der Großstadt. Die Mischung aus einem Treibhund, der Fersenzwicken in seinen Genen trägt und einem Terrier ist nicht ganz unproblematisch. Du musst eine starke Führung auf Basis gegenseitigen Vertrauens und Respektes entwickeln, um mit ihm glücklich zu werden.

Gut erzogen und geführt ist er unproblematisch. Der Lancashire Heeler ist kein ausgemachter Familienhund und kein Anfängerhund.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Lancashire Heeler ist extrem selten. Er ist ein gelernter Treibhund mit Terrierblut auf kurzen Beinen.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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