Die Beleuchtung im Meerwasseraquarium ist wichtig, um das Aquarium gesund zu halten. Diese sorgt für einen natürlichen Lebensraum und schafft so Lebensqualität für die darin lebenden Tiere. Was es zu beachten gibt, erfährst du jetzt.
Warum ist die Beleuchtung so wichtig?
Ein Aquarium soll für die Tiere so naturgetreu wie möglich sein. Die Sonne ist dabei natürlich besonders schwer zu imitieren. Ohne Licht kein Leben! Diese Worte sagen alles. Deine Tiere benötigen es. Korallen haben ohne Licht weder Nahrung noch können sie wachsen. Ohne Licht gibt es auch keine Kleinstlebewesen, wovon sich auch deine Fische ernähren. Korallen bekommen ihre wunderschönen Farben durch die UV der Sonne. Diesen UV-Anteil brauchst du in deiner Beleuchtung. Kurz, du brauchst eine passende Beleuchtung für dein Meerwasseraquarium, damit es leben kann.
Welche Leuchtmittel gibt es?
LED-Lampen gibt es in den verschiedensten Varianten, hier findet wirklich jeder für sein Aquarium das passende. Größter Vorteil ist der niedrige Stromverbrauch und die Langlebigkeit. LEDs geben fast keine Wärme ab und dringen tiefer ins Wasser ein. Es gibt LED-Röhren, Spots, Hänge- oder Aufsatzlampen.
T5-Röhren, gibt es in Längen von bis zu 1,5 m und 16 mm Durchmesser. Vorteil der Röhren ist, dass sie knapp über dem Wasser installiert werden können und somit auch perfekt für geschlossene Aquarien sind. Nachteil ist, dass sie sehr warm werden und somit auch das Aquarienwasser aufwärmen, was im Sommer zu Problemen führen kann. Ab August 2023 dürfen T5 Röhren nicht mehr verkauft werden.
HQI-Lampen haben gegenüber den anderen Varianten leider nur Nachteile. Verbrauchen mehr Strom, lassen sich nicht dimmen, haben wenige Farben und geben mehr Wärme ab. Einige Aquarianer verwenden sie in Kombination mit andern Leuchtmitteln.
Hybrid-Lampen sind eine Kombination von LED und T5.
Was ist die Lichtfarbe?
Die Lichtfarbe wird in Nanometer (Nm), also in Wellenlänge angegeben. Das sichtbare Lichtspektrum ist bei etwa 400-700Nm. Hier wird unterschieden von kurz- und langwelligem Licht: Kurzwellig ist um die 400Nm und ist sichtbar als blau, grün und violett. Langwellig ist an die 700Nm und ist sichtbar als gelb, orange und rot.
Für Aquarianer ist die Farbtemperatur, also Kelvin, sehr wichtig. Die Norm besagt:
3500 Kelvin ist Abendsonne
5500 Kelvin ist ein Sonnentag bei klarem Himmel
6500-7500 Kelvin ist ein heller Tag bei bedecktem Himmel
9000-12000 Kelvin ist blauer Himmel im Schatten
Bei der Lichtauswahl gilt daher: Wenn du ein großes Farbspektrum möchtest, benötigst du viel Nanometer um hohe Kelvin-Zahlen zu erzeugen.
Wie lange soll das Licht an sein?
Bei der Dauer des Lichts kann ich nur empfehlen, sich an der Natur zu orientieren. Ihr wisst, welche Tiere in eurem Becken sind und woher sie stammen. Gehen wir zum Beispiel von Hawaii aus. Du suchst Dir einen genauen Wetterbericht heraus, hier ist deutlich zu sehen wann sie Sonne auf- und wieder untergeht. In unserem Beispiel (August) geht in Hawaii die Sonne um 6:07 Uhr auf und um 19:06 Uhr wieder unter. 13 Sonnenstunden sind es somit aktuell. Du kannst natürlich entscheiden ob 6-19 Uhr oder damit du mehr davon siehst von 8-21 Uhr.
Halte dich einfach grob an die Zeiten der Natur, so kannst du nichts falsch machen. Möchtest du eine Mondphase? Dann gehe genau gleich vor, das Mondlicht beginnt kurz vor oder mit dem Sonnenuntergang. Dabei wird empfohlen, das Mondlicht nicht die ganze Nacht, sondern nur für 2 - 3 Stunden an zu lassen. Ideal sind Lampen, die dimmbar sind. Die Dimmzeit sollte innerhalb dieser 13 Stunden stattfinden. Geht man davon aus, dass die Dimmzeit je 1,5 Stunden ist, dauert die volle Beleuchtung somit 10 Stunden.
Welche Lichtstärke brauche ich?
Die ideale Stärke des Lichts hängt stark von deinem Besatz ab. Es gibt sehr lichthungrige Korallen, die oben lichtnah gesetzt werden, aber auch Korallen die weniger Licht benötigen, im mittleren bis Bodenbereich. Die Helligkeit von Licht wird in Lux bzw. in Lumen angegeben. Im Meerwasseraquarium wird empfohlen: Sonnenzone 30-50.000 Lux und 50-70 Lumen und im mittleren Bereich 10-20.000 Lux und 25-50 Lumen. Wichtig im Meerwasser ist aber auch PAR. PAR ist photosynthetisch aktive Strahlung. SPS Korallen benötigen etwa 200-600 PAR, LPS und Weichkorallen nur etwa 50-150 PAR.
Was sind Reflektoren?
Einige Lampenschirme haben bereits Reflektoren an der Innenseite integriert. Bei anderen wiederum können sie nachgerüstet werden und dann zum Beispiel auf die Lampe draufgesetzt werden. Ein Reflektor sorgt dafür, dass sich der Abstrahlwinkel verändert und das Licht tiefer ins Wasser eindringen kann. Besonders bei Hohen Becken ein Muss.
Wie bekomme ich einen Kringeleffekt?
Sehr beliebt in der Aquaristik ist der sogenannte Kringeleffekt. Denk an deinen letzten Besuch am Meer oder See zurück. Du stehst bis zu den Knöcheln im Wasser und schaust zum Boden. Die Sonne dringt durch das Wasser, die Wasserbewegung bricht die Einstrahlung und diese Bewegungen sind am Boden zu sehen. Einfach wunderschön. Dieser belebende Effekt kommt besonders zur Geltung, wenn man punktuelle Lichtquellen hat. In Kombination mit der Bewegung an der Wasseroberfläche ergibt sich ein toller und natürlicher Kringeleffekt.
Wie erkenne ich, dass ich die falsche Beleuchtung nutze?
An diesen Zeichen kannst du erkennen das deine Beleuchtung falsch ist: Zu viel Licht: Die Korallen werden blass, wachsen nicht oder können sogar schrumpfen Zu wenig Licht: Die Korallen verlieren die Farbe, werden braun oder wachsen langsam.
Es gibt Messgeräte, um die Lichtintensität zu bestimmen. Sollten Probleme entstehen, würde ich dazu raten.
Wie du gelesen hast, ist das Thema Licht im Meerwasseraquarium sehr komplex. Überlege dir vorab genau, welche Tiere du einsetzten möchtest und lasse dich gut beraten. Hol dir auch gerne mehrere Empfehlungen ein und entscheide dann, welche Variante dir am besten zusagt. Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit deinem eigenen Meerwasseraquarium.
Shaka Animal Studio, Jacky und Tobi. Jacky hat die Faszination Reptilien schon vor langer Zeit gepackt. Seit über 15 Jahren hält sie Reptilien aller Art. Sie ist gelernte Tierpflegerin und Tiertherapeutin. Sie hat Berufserfahrung sowohl in Zoos als auch bei Tierärzten. Tobi ist Fotograf und von klein auf begeistert von der Tierwelt. Die Unterwasserwelten sind sein Herzstück, die er schon seit vielen Jahren betreibt. Im Laufe der Zeit entstand zu Hause ein privater Zoo, den sie täglich voller Liebe gemeinsam versorgen und den sie regelmäßig auf ihrem. Youtube Kanal präsentieren.