Kaninchen Ernährung: das gehört in den Napf

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Kaninchen Ernährung: Kaninchen richtig füttern

Damit es den kleinen Hoppeln gut geht, sollte eine artgerechte, gesunde und abwechslungsreiche Kaninchen Ernährung ein Grundbestandteil der Haltung darstellen. Was du hinsichtlich der Ernährung alles beachten solltest, erfährst du hier.

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Generelles zur Kaninchen Ernährung

Wenn man sich die Ernährung von wildlebenden Kaninchen anguckt, stehen vor allem frische Gräser und Wildkräuter auf dem Speiseplan. Zusätzlich dazu manche Blüten und Baumblätter. Was man dagegen weniger beziehungsweise gar nicht findet, ist Getreide. Zusammengefasst muss das Futter also rohfasereich und energiearm sein. Diese Futterzusammensetzung ist optimal und sollte auch bei Hauskaninchen umgesetzt werden.

Das ist nicht nur wichtig für die Nährstoffabdeckung, es spielt auch eine wichtige Rolle für die Funktionsweise des Kaninchen-Verdauungssystems. Denn ihr Magen ist ein sogenannter Stopfmagen, der nur sehr gering bemuskelt ist. Wegen dieser geringen Muskelmasse kann er den verarbeiteten Nahrungsbrei nicht selbstständig weitertransportieren. Er ist darauf angewiesen, dass frischer Nahrungsnachschub diese Funktion übernimmt. Aufgrund dessen ist es wichtig, dass Kaninchen den ganzen Tag über Nahrung zu sich nehmen und nicht wie Hunde nur zwei-, dreimal pro Tag gefüttert werden.

Wichtige Bestandteile der gesunden Kaninchen Ernährung

Damit der Stopfmagen richtig funktioniert, ist die Nahrungsaufnahme von ausreichend Rohfasern besonders wichtig. Eine artgerechte Kaninchenernährung besteht deshalb zu rund 80 % aus gut strukturiertem Heu, die restlichen 20 % übernehmen Frischfutter, also Gemüse, Obst und Kräuter. Im Folgenden wollen wir nun kurz ein paar Informationen zu den wichtigsten Nahrungsbestandteilen geben.

Heu

Dieser Rohfaserlieferant gehört zu den essentiellen Futtergrundlagen, denn er ist wichtig für das Funktionieren der Verdauung und liefert zusätzliche Nährstoffe. Darüber hinaus unterstützt Heu auch die Zahngesundheit der Kaninchen, deren Zähne permanent wachsen. Damit es nicht zu Zahnfehlstellungen und deren negativen Folgen kommt, müssen sie ausreichend abgerieben werden, damit die optimale Länge beibehalten wird. Heu erfüllt diesen Zweck, ebenso Zweige. Da diese aber nicht direkt Nahrungsbestandteil sind, gehen wir hier nicht näher darauf ein. Nichts desto weniger eignen sich vor allem Zweige von Ahorn, Apfel- und Birnenbäumen, ebenso von Haselnuss-, Johannisbeer- und Heidelbeersträuchern.

Kräuter und Gräser

Als absolute Nährstoffbomben sind Kräuter und Gräser unverzichtbar für die ausgewogene Ernährung von Kaninchen. Sie liefern Mineralien, die nicht in anderen Futterbestandteilen enthalten sind und stellen so eine optimale Nahrungsergänzung zum Frischfutter dar. Man darf Kräuter allerdings nicht unbegrenzt zur Verfügung stellen, denn es besteht das Risiko einer Nährstoff-Überversorgung.

Übrigens sind getrocknete Kräuter eine gute Alternative zu frischen, beispielsweise im Winter. Wenn nichts wächst, oder wenn man nicht die Chance hat, frische Kräuter zu bekommen. Man sollte lediglich darauf achten, dass diese unbehandelt und gemahlen sind.

Gemüse

Die 20 % der Nahrung, die von Feuchtfutter eingenommen werden, sollten hauptsächlich mit frischem Gemüse abgedeckt werden. Generell ist dabei fast alles erlaubt, was man auch in eine Gemüsesuppe geben würde, z.B.

  • Zucchini, Paprika, Möhren und Petersilienwurzeln
  • Gurke, Knollen- und Stangensellerie, Steckrüben und Pastinaken

Man sollte bei der Fütterung darauf achten, dass das Gemüseangebot regelmäßig variiert. So kommt keine Langeweile im Futternapf auf! Außerdem wird der Nährstoffbedarf ausgewogen abgedeckt. Auch das Grün vieler Gemüsesorten wird von den Kaninchen gerne gefressen, beispielsweise

  • Möhren- oder Fenchelgrün
  • Radieschen- oder Kohlrabiblätter

Zu guter Letzt ein Wort zu Kohl und Salat:

Beide prinzipiell gesunden Gemüsesorten können zu Verdauungsproblemen führen, wenn das Kaninchen nicht an sie gewöhnt ist. Deshalb spricht nichts gegen die Fütterung, mit kleinen Mengen beginnend und diese langsam steigernd. Man sollte allerdings die äußersten Blätter aufgrund eventueller Schadstoffansammlungen entfernen. Ebenso den Strunk wegen des hohen Nitratgehalts. In den Napf wandern können so sowohl

  • China-, Blumen- und Grünkohl
  • Eisberg-, Endivien- und Feldsalat, Rucola, Chicorée und Romana

Obst

Neben Gemüse deckt auch Obst einen Teil des Feuchtfutteranteils ab, allerdings in kleineren Mengen. Das liegt vor allem am hohen Fruchtzuckergehalt, der bei übermäßigem Genuss schlecht für die Zähne und das Idealgewicht des Kaninchens ist. Geeignet sind beispielsweise heimische Obstsorten, wie

  • Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Weintrauben

und verschiedene Beerenarten, wie

  • Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Hagebutten und Cranberries
  • Melonen, Kiwis, Datteln, Bananen und Feigen

Stichpunkt Fertigfutter

Es gibt im Handel eine riesige Auswahl an verschiedenen Trockenfuttermischungen, die versprechen, das Kaninchen optimal zu ernähren. Natürlich gibt es auch hier hochwertigere und weniger empfehlenswerte Sorten, die Bestandteile enthalten, die sich nicht zur Kaninchen Ernährung eignen. Wir wollen deshalb ein paar Tipps geben, auf was man bei der Auswahl achten sollte und wie man ein gutes Trockenfutter erkennt.

Generell problematisch sind bei Alleinfuttermittel Bestandteile wie „Trockenschnitzel“, „pflanzliche Nebenprodukte“, „Pressfutter“ oder „Bäckereierzeugnisse“, denn hier weiß man nicht, was sich genau hinter den Namen verbirgt. Auch grüne Bestandteile bedeuten nicht sofort frische, gesunde Inhaltsstoffe, denn der tatsächliche Anteil an Heu oder Kräutern ist oftmals erschreckend gering.

Vielmehr wird häufig Getreide verwendet. Das Problem hierbei ist, dass Getreide in der freien Wildbahn nicht auf dem Speiseplan der Kaninchen steht und der Verdauungstrakt deshalb nicht darauf ausgelegt ist, es zu verdauen. Die Folge sind schmerzhafte und mitunter gefährliche Verdauungsprobleme.

Weitere ungeeignete Bestandteile sind Zucker, Melasse, Honig und Luzerne. Diese Stoffe sind zu energiereich und haben gleich mehrere negative Folgen. Sie führen beispielsweise zu Übergewicht, da das Kaninchen-Verdauungssystem eher auf karge Nahrung eingestellt ist. Außerdem wird das Tier vom kalorienreichen Futter schneller gesättigt, frisst also auch weniger. Das ist wiederum schlecht für den Stopfmagen. Immerhin ist dieser auf das Weitertreiben des Nahrungsbreis angewiesen, was allerdings durch die geringere Nahrungszufuhrmenge nicht mehr gewährleistet wird.

Ein weiteres Problem bei vielen Trockenfutterarten sind die kleinen Pellets und bunten Kugeln. Sie werden aufgrund der Weichheit und Struktur nicht gekaut, sondern vielmehr am Gaumen zerdrückt. Hierbei bleibt die korrekte Abnutzung der Zähne aus, was zu schlimmen Zahnproblemen führen kann. Darüber hinaus sollte man beim Futter darauf achten, dass keine Duftaromen, Aroma- und Konservierungsstoffe enthalten sind. Diese machen das Futter lediglich für uns Menschen attraktiv und sorgen dafür, dass es beim Tier eine erhöhte Akzeptanz besitzt. Selbst wenn es prinzipiell gar nicht geeignet oder bestimmte Bestandteile sogar untypisch für die Kaninchen Ernährung sind, wie beispielsweise Eier.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Matthias sagt:

    Fertigfutter kriegen unsere Kaninchen nicht. Ich wüsste keines, welches gesund ist bzw. dann noch einigermaßen preiswert ist. Dafür erhalten sie viel Heu, Gemüse, Kräuter, Blätter und zu knabbern Holz 🙂

  2. Lara sagt:

    Unser Kaninchen namens Schneeflöckchen bekam unbewusst früher auch immer billiges Fertigfutter…..Doch jetzt kaufen wir immer zwar etwas teureres Futter aber dafür ordentliches.♥☻♥

  3. Nico sagt:

    Interessanter Artikel zum Thema Kaninchenfütterung, alle wichtigen Themen auf einen Blick und gut erklärt. Es wäre allerdings super noch etwas genauer auf die Fütterung von Kohl einzugehen. Denn Kohlsorten wie Kohlrabi usw. sind ein wichtiger Bestandteil der Winterfütterung, denn Kohl hilft den Kaninchen im Winter die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten.

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Nico,

      wir freuen uns über dein Interesse an unserem Beitrag zur Kaninchenfütterung! Die Winterfütterung muss bei Haltung der Kaninchen im Außenbereich angepasst werden – in erster Linie muss sie mehr Energie liefern, damit die Kaninchen ihre Körpertemperatur halten können. Damit hast du völlig Recht. Die Energiequelle dafür ist aber eigentlich variabel. Ob nun Kohl oder andere energiereiche Futtermittel (z. B. Obst oder andere Gemüsearten) eingesetzt werden, ist dabei nicht wesentlich. Wichtig ist, dass das Kaninchen genügend Energie (und auch Proteine) aus dem Futter aufnimmt. Allein mit faserreicher Heufütterung wird man das bei Außenhaltung im Winter in aller Regel nicht erreichen können. Hier muss – völlig korrekt – entsprechend zugefüttert werden.

      Wir wünschen dir weiterhin viel Freude an der Kaninchenhaltung!

      Viele Grüße
      Dein ZooRoyal Team

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