Fellwechsel beim Hund

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Fellwechsel Hund

Der Fellwechsel beim Hund ist eine natürliche und wichtige Phase im Leben deines Vierbeiners, auch, wenn sie uns Hundehalter und den Staubsauger das eine oder andere Mal zur Weißglut treiben. Du hast sicherlich schon bemerkt, dass dein Hund zu bestimmten Zeiten des Jahres mehr haart als sonst. Das liegt am sogenannten Fellwechsel, der zweimal jährlich stattfindet. In diesem Beitrag möchte ich dir erklären, was du über den Fellwechsel deines Hundes wissen musst und wie du ihm in dieser Zeit am besten helfen kannst.

Warum gibt es den Fellwechsel?

Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess, der bei fast allen Hunderassen stattfindet. Doch warum überhaupt? Der Hauptgrund für den Fellwechsel ist der Schutz deines Hundes vor den jeweiligen Witterungsbedingungen. Im Frühjahr, wenn es wärmer wird, verliert dein Hund sein dichtes Winterfell, das ihn in den kalten Monaten warmgehalten hat. Im Herbst wächst dann das dickere Winterfell nach, um ihn vor der Kälte zu schützen.

Dieser Wechsel des Fells ist evolutionär bedingt und hilft deinem Hund, sich optimal an die wechselnden Temperaturen anzupassen. Kurz gesagt: Der Fellwechsel sorgt dafür, dass dein Hund immer das passende Fell für die jeweilige Jahreszeit trägt.

Wann findet der Fellwechsel statt und wie lange dauert er?

Der Fellwechsel beim Hund findet typischerweise im Frühjahr und im Herbst statt. Im Frühjahr, meistens ab März, beginnt der Wechsel vom Winter- zum Sommerfell. Im Herbst, oft ab September, beginnt wiederum der Übergang vom Sommer- zum Winterfell. Der genaue Zeitpunkt kann je nach Wetterbedingungen und Rasse leicht variieren.

Die Dauer des Fellwechsels kann unterschiedlich lang sein, typischerweise dauert der Wechsel zwischen sechs und acht Wochen. Bei manchen Hunden geht es schneller, während es bei anderen auch länger dauern kann.
Den Hund beim Fellwechsel unterstützen

Wie kannst du deinen Hund beim Fellwechsel unterstützen?

Der Fellwechsel kann für deinen Hund anstrengend sein. Schließlich muss er innerhalb kurzer Zeit eine Menge alter Haare loswerden, um Platz für das neue Fell zu schaffen. Hier sind einige Tipps, wie du ihn dabei unterstützen kannst:

  1. Regelmäßiges Bürsten und Kämmen
    Während des Fellwechsels ist regelmäßiges Bürsten das A und O. Durch das Bürsten entfernst du lose Haare und verhinderst, dass sie sich im Fell verknoten oder in deiner Wohnung verteilen. Besonders wichtig ist das bei Hunden mit dichtem oder langem Fell, da sich hier leicht Matten und Verfilzungen bilden können.Je nach Felltyp deines Hundes solltest du ihn während des Fellwechsels täglich bis mehrmals pro Woche bürsten. Das Bürsten hilft nicht nur, lose Haare zu entfernen, sondern fördert auch die Durchblutung der Haut und das Wohlbefinden deines Hundes.
  2. Scheren bei Bedarf
    Manche Hunde profitieren davon, während des Fellwechsels geschoren zu werden. Das gilt besonders für Hunde mit sehr dickem oder langem Fell. Ein guter Hundefriseur kann dir helfen, das Fell deines Hundes auf eine angenehme Länge zu bringen und so den Fellwechsel zu erleichtern. Lass dich hier von einem Fachmann beraten.
  3. Die richtige Ernährung
    Eine ausgewogene Ernährung ist während des Fellwechsels besonders wichtig. Hochwertiges Hundefutter mit einem hohen Anteil an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren kann das Fell deines Hundes unterstützen. Diese Fettsäuren findest du beispielsweise in Fischöl und Leinsamen.Achte darauf, dass dein Hund während des Fellwechsels ausreichend Nährstoffe bekommt. Auch Vitamine wie Biotin und Zink können helfen, die Haut und das Fell zu stärken.

Brauche ich spezielle Pflegeprodukte während des Fellwechsels?

Während des Fellwechsels kann es sinnvoll sein, spezielle Pflegeprodukte zu verwenden. Hier einige Produkte, die hilfreich sein können:

  • Fellpflegebürsten: Es gibt spezielle Hundebürsten und Hundekämme, die darauf ausgelegt sind, lose Haare effektiv zu entfernen. Besonders zu empfehlen sind sogenannte Unterwollbürsten für Hunde, die Unterwolle besitzen. Mit diesen speziellen Bürsten kann man tiefer in das Fell eindringen und die lose Unterwolle herausziehen.
  • Pflegesprays: Fellpflege Sprays können helfen, das Fell deines Hundes leicht kämmbar zu machen und Verfilzungen vorzubeugen. Achte aber darauf: Die Dosis macht das Gift, meistens reichen Pflegesprays bei stärkeren Verfilzungen in kleinen Mengen bereits aus.
  • Shampoos: Ein mildes Hundeshampoo kann während des Fellwechsels dabei helfen, Schmutz und lose Haare zu entfernen. Achte darauf, ein Shampoo zu verwenden, das auf die Haut deines Hundes abgestimmt ist.

Was hilft gegen Juckreiz während des Fellwechsels?

Der Fellwechsel kann bei deinem Hund auch Juckreiz verursachen. Das liegt daran, dass die Haut durch den Wechsel der Haare gereizt wird. Hier ein paar Tipps, die gegen den Juckreiz helfen können:

Sanfte Massagen: Eine sanfte Massage während oder unabhängig des Bürstens kann die Durchblutung der Haut fördern und den Juckreiz lindern.

Hautpflegeprodukte:
Es gibt spezielle Pflegeprodukte wie feuchtigkeitsspendende Sprays oder Shampoos, die die Haut beruhigen und gegen Juckreiz wirken können. Lass dich hier von einem Hundefriseur beraten, er wird dir schnell sagen können, ob zusätzliche Hautpflegeprodukte bei deinem Hund nötig sind oder nicht.

Kann dein Hund zu viel Fell verlieren?

Ein gewisser Fellverlust während des Fellwechsels ist völlig normal. Doch wie viel ist zu viel? Wenn du das Gefühl hast, dass dein Hund ungewöhnlich viele Haare verliert oder sogar kahle Stellen bekommt, solltest du dies unbedingt tierärztlich abklären lassen. Auch übermäßiger Juckreiz, Schuppen oder Rötungen können Anzeichen für Hautprobleme sein, die behandelt werden sollten.

Ein Tierarzt kann feststellen, ob der Haarausfall deines Hundes noch im normalen Bereich liegt oder ob es sich um ein gesundheitliches Problem handelt.

Haben Welpen auch einen Fellwechsel?

Auch Welpen erleben einen Fellwechsel. Bei ihnen handelt es sich jedoch um den Wechsel vom Welpenfell zum Erwachsenenfell. Dieser Prozess findet in der Regel im Alter von etwa 3 bis 6 Monaten statt. Das Welpenfell ist meist weicher und dünner als das Erwachsenenfell. Während dieses ersten Fellwechsels können ebenfalls verstärkter Haarausfall und Juckreiz auftreten.

Welche Hunderassen haben besonders starken Fellwechsel, welche verlieren weniger Haare?

Nicht alle Hunderassen verlieren gleich viel Fell. Einige Rassen sind für ihren starken Fellwechsel bekannt, während andere kaum Haare verlieren. Diese Rassen sind oft auch für Menschen mit Tierhaarallergien besser geeignet.

Rassen mit starkem Fellwechsel

Rassen mit geringem Fellwechsel

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Wenn du bemerkst, dass dein Hund übermäßig viel Fell verliert, kahle Stellen bekommt oder andere Hautprobleme entwickelt, ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen. Haarausfall kann auch ein Symptom für ernste Erkrankungen sein, wie etwa Hautinfektionen, Allergien oder hormonelle Störungen.

Fellwechsel beim Hund: Unterstützung ist wichtig

Der Fellwechsel ist eine natürliche und wichtige Phase im Leben deines Hundes. Mit der richtigen Pflege, einer ausgewogenen Ernährung und viel Geduld kannst du deinem Hund in dieser Zeit gut helfen. Denke daran, dass jeder Hund anders ist und es wichtig ist, auf die individuellen Bedürfnisse deines Vierbeiners einzugehen.

Solltest du unsicher sein oder ungewöhnliche Symptome bei deinem Hund bemerken, zögere nicht, einen Tierarzt zu konsultieren. Denn letztendlich geht es darum, dass sich dein Hund rundum wohl fühlt – in jeder Fellphase.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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