Sumatrabarbe im Portrait
Name: Sumatrabarbe (Puntigrus cf. navjodsodhii)
Systematik: Barben
Größe: 6-7 cm
Herkunft: Südostasien, evtl. Borneo, Zentral-Kalimantan
Haltung: einfach
Aquariengröße: ab 112 Liter (80 cm)
pH-Wert: 6-8
Wassertemperatur: 22-26 °C
Wissenswertes über die Sumatrabarbe
Wissenschaftliche Bezeichnung
Puntigrus navjodsodhii
Andere Bezeichnungen
Barbus tetrazona, Puntigrus tetrazona, Puntius tetrazona, Viergürtelbarbe
Systematik
Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung: Cypriniformes (Karpfenartige)
Familie: Cyprinidae (Karpfenfische)
Gattung: Puntigrus (Streifenbarben)
Art: Puntigrus cf. navjodsodhii (Sumatrabarbe)
Größe
Die maximale Länge beträgt 6 cm. Männchen bleiben kleiner als die Weibchen.
Farbe
Vier breite, schwarze Querbinden mit grünen Glanzschuppen ziehen sich durchs Auge, vom Rücken zum Bauch, vom Ansatz der Afterflosse bis zur Rückenflosse (die ebenfalls schwarz ist) sowie über den Schwanzstiel. Kopf, Rand der Rückenflosse, Bauchflossen, untere Afterflosse und die äußeren Ränder der Schwanzflosse sind kräftig orangerot. Der Rest des Körpers ist hellbeige. Es gibt zahlreiche Farbformen. Am bekanntesten sind die Moosbarbe (grün glänzender Körper auf schwarzem Grund), Gold (gelblich ohne Schwarz, wenig Rot) und Albino (fleischfarben ohne Schwarz, aber das Rot ist noch vorhanden) sowie Rot (Körper rot, die Binden sind hellbeige).
Herkunft
Die genaue Herkunft ist unsicher, es ist aber wohl nicht Sumatra. Wenn es sich tatsächlich um P. navjodsodhii handelt (da diese Art als Wildfang nicht gehandelt wird), ist es Kalimantan auf Borneo. Dort kommen sie in nahezu pflanzenlosen, relativ kühlen, leicht fließenden Gewässern vor.
Geschlechtsunterschiede
Weibchen sind deutlich fülliger und hochrückiger als die Männchen. Als Jungtiere sind die Geschlechter schwer unterscheidbar.
Fortpflanzung
Ein oder mehrere gut genährte Pärchen – die Weibchen sollten deutlich rund sein – werden in einem kleinen Aquarium mit Laichrost oder feinen Pflanzen (Moose) auf dem Bodengrund sowie Wasser aus dem Haltungsaquarium bei 24-26 °C eingesetzt. Dann werden 5-10 % gegen kühles Frischwasser ersetzt. Nach spätestens zwei Tagen sollten die Fische ablaichen. Je Weibchen können bis zu etwa 200 Eier abgegeben werden. Die Larven schlüpfen nach spätestens anderthalb Tagen und schwimmen nach etwa fünf Tagen frei. Sie können mit Infusorien und nach etwa zehn Tagen mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien gefüttert werden. Nach etwa fünf Monaten sind sie geschlechtsreif.
Lebenserwartung
Die Sumatrabarbe wird maximal sieben Jahre alt.
Wissenswertes zur Haltung
Ernährung
Sumatrabarben sind Allesfresser. Grundlage kann ein Flockenfutter oder Granulat sein, das täglich gereicht wird. Ein- bis zweimal wöchentlich sollte zusätzlich Lebend- oder Frostfutter gereicht werden.
Gruppengröße
Damit die Sumatrabarbe ihr volles Verhaltensrepertoire mit harmlosen kleinen Gefechten und Jagden zeigen kann, sollte mindestens ein Trupp von zehn Exemplaren gepflegt werden, wobei es auf die Geschlechterzusammensetzung nicht ankommt.
Aquariengröße
Ein Aquarium für diese lebhaften und schwimmfreudigen Barben sollte mindestens 112 L (80 cm Kantenlänge) fassen.
Beckeneinrichtung
Die Beckeneinrichtung spielt keine große Rolle. Wurzeln, Steine und viele Pflanzen, in denen sich die Fische auch mal zurückziehen können, sind sinnvoll. Über dunklem Bodengrund wirken die Farben kräftiger.
Sumatrabarben vergesellschaften
Sumatrabarben dürfen nur mit anderen schnellen Schwimmern zusammen gepflegt werden, wie anderen Barben, Bärblinge, Schmerlen etc. Bei langsamen Schwimmern, vor allem solchen mit großen Flossen wie Siamesische Kampffische oder Guppys oder solchen mit Bauchflossenfäden wie Skalaren oder Fadenfische, knabbern sie die Flossen an und können die anderen Fische sehr stark belästigen und beschädigen. Das gilt auch für langsame Bodenfische wie Panzerwelse, deren Rückenflossen gefährdet sind.
Erforderliche Wasserwerte
Die Temperatur sollte zwischen 22 und 26 °C, der pH-Wert bei 6,0-8,0 liegen.
Harro Hieronimus ist seit früher Jugend Aquarianer. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen e. V. und der Internationalen Gesellschaft für Regenbogenfische e. V.. Außerdem unterstützt er durch seine Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Ichthyologie e. V. und dem Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e. V. die wissenschaftliche Beschäftigung mit Fischen sowie den Biotop- und Artenschutz. Ein gutes Dutzend Bücher und zahllose Artikel im Bereich der Süßwasseraquaristik wurden bereits von ihm veröffentlicht.