Heiraten mit Hund: Der tierische Trauzeuge

Der schönste Tag im Leben – das soll er sein: der Hochzeitstag. Nicht nur für das Brautpaar, sondern natürlich auch für die Familie und Gäste. Der Vierbeiner wird nicht selten mit eingeplant, da einerseits alle potentiellen Dog-Sitter an der Feier teilnehmen und natürlich auch aus dem Grund, weil der beste Freund des Menschen auch an diesem wichtigen Tag nicht fehlen soll.

So entstehen neben den klassischen Vorbereitungen wie Terminfindung, Brautkleidsuche, das Versenden der Einladungskarten usw. noch ein paar Punkte mehr, die zugunsten des Wuffs berücksichtigt werden sollten.

Stressfrei für alle Beteiligten

Schließlich soll der Hund diesen besonderen Tag möglichst stressfrei erleben. Das hängt natürlich stark von seinem Naturell ab, wie belastbar er bei Veranstaltungen und unter vielen Menschen ist. Ein Vierbeiner, der regelmäßig beim Restaurantbesuch und auf Festen dabei ist, wird natürlich deutlich entspannter sein als einer, der diese Erfahrungen vorher nie oder kaum gemacht hat. Da man die Hochzeit ja oftmals weit im Vorfeld plant, bleibt aber genügend Zeit, diese Situationen zu üben. Homöopathische Beruhigungsmittel wie zum Beispiel die Bachblüten-Notfalltropfen können am großen Tag unterstützend eingesetzt werden.

Planung ist alles

Wer seinen Hund auf der Hochzeit mit einbinden will, muss dies schon im Anfangsstadium der Planungen berücksichtigen, die fast immer mit der Suche nach einer passenden Location starten. Grundvoraussetzung für die Hochzeit mit dem Vierbeiner ist selbstverständlich, dass Tiere willkommen sind. Handelt es sich um ein abgegrenztes oder gar eingezäuntes Grundstück, stellt das den Idealfall dar. Übernachtungsmöglichkeiten direkt vor Ort oder in unmittelbarer Nähe sind ebenfalls ein positiver Faktor. So hat man die Möglichkeit, dem tierischen Trauzeugen auf dem Zimmer auch mal eine Weile Ruhe zu gönnen. Vor allem am Abend, wenn die Musik lauter wird und sich die Tanzfläche füllt, ist der Hund auf dem ruhigen Hotelzimmer sicherlich besser aufgehoben. Dazu gehören natürlich das eigene Körbchen sowie die Näpfe für Wasser und Futter.

Auf dem Standesamt darf der Wuff nach Ankündigung in der Regel dabei sein. Anders ist es bei kirchlichen Trauungen, hier fallen die Entscheidungen ganz unterschiedlich aus. Der Trend zu sogenannten freien Trauungen nimmt immer mehr zu. Die Zeremonie ist persönlicher gestaltet und losgelöst von kirchlichen Ritualen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass man keine Kirche benötigt und so in der Wahl des Ortes der Zeremonie sehr frei ist. Natürlich muss auch der freie Redner, der die Trauung vollzieht, grünes Licht geben, aber ansonsten darf der Hund gern dabei sein. Nicht selten wird der Vierbeiner dann zum tierischen Trauzeugen und bringt die Ringe, die man mit einem speziellen Ringkissen am Halsband befestigen kann.
Damit das Brautpaar an diesem aufregenden Tag auch wegen des Hundes nicht zu viel Stress hat, macht es Sinn, im Vorfeld festzulegen, wer schwerpunktmäßig die Betreuung und auch die Gassi-Gänge übernimmt. Das kann und sollte eine Person sein, die der Vierbeiner kennt und von der er idealerweise auch schon mal betreut wurde.

Alternativen suchen

Ein beliebter Brauch auf Hochzeiten ist ein Feuerwerk am Abend. Wenn klar ist, dass dies dem Hund ein wahrer Graus ist, sollten die Gäste oder Trauzeugen, die den Tagesablauf planen und betreuen, unbedingt im Vorfeld informiert werden, dass kein Geknalle gewünscht wird. Es gibt viele andere schöne Alternativen, die ohne großen Krach vonstatten gehen. Das Steigenlassen von mit Helium gefüllten Herz-Luftballons ist zum Beispiel immer eine schöne romantische Überraschung für das frisch gebackene Ehepaar – und garantiert nicht mit einer Panik-Attacke beim Vierbeiner verbunden.

Fazit

Eins steht fest: Gilt das Ja-Wort auch für die Anwesenheit des Hundes am Hochzeitstag, sollten auch einige Faktoren zur Stressvermeidung für ihn gewährleistet sein. So viel Verantwortungsbewusstsein ist ein Muss. Andernfalls gilt ernsthaft zu überlegen, ob für diesen Tag eine gut ausgewählte Tierpension nicht doch die bessere Alternative darstellt.#

Hinweis: Veröffentlicht in Mein Herz bellt ® Ausgabe-Nr. 22 / 04/2017