Hundehütte selber bauen

Liebst du es auch, deinen Hund immer an deiner Seite zu haben? Vor allem, wenn du draußen entspannst und die frische Luft genießt? Allerdings haben wir nicht alle das Glück, einen großen schattigen Baum in unserem Garten, unserer Terrasse oder unserem Innenhof zu haben. Außerdem, so gern Hunde in unserer direkten Nähe sind, so sehr lieben und brauchen sie einen Ort, an den sie sich zurückziehen können. So entspannen sie sich und verarbeiten die vielen Eindrücke, wenn sie ungestört schlafen können. Eine “Höhle”, die an drei Seiten geschlossen ist, ist dafür ideal, denn deine Fellnase fühlt sich so geborgen und geschützt. Hast du schon mal darüber nachgedacht, ob du deinem Hund eine Hundehütte selber bauen solltest? Das wäre die perfekte Lösung, dass sich deine Fellnase in deiner Nähe gemütlich zurückziehen kann und gleichzeitig vor der Sonne geschützt ist.

Hier geht's direkt zur Anleitung!

5 Gründe für eine selbstgebaute Hundehütte

  1. Maßgeschneidertes Design: Ein selbst gebautes Hundehaus kann von dir so geplant und gestaltet werden, dass es sich an die Größe, Bedürfnisse und Vorlieben deiner Fellnase anpasst. Außerdem kannst du es optisch nach eigenen Vorstellungen gestalten, so dass es sich perfekt in deine Umgebung einfügt.
  2. Budgetfreundlich: In der Regel ist es günstiger, ein Hundehaus selbst zu bauen, als eines zu kaufen, besonders wenn Du es zum Upcycling-Projekt machst und bereits einige der benötigten Materialien daheim hast.
  3. Qualitätskontrolle: Wenn Du eine Hundehütte selbst baust, hast du volle Kontrolle über die verwendeten Materialien.
  4. Spaß und Zufriedenheit: Wenn du gerne handwerklich tätig bist, kann dieses Projekt sehr befriedigend sein und du kannst deine Fähigkeiten erweitern.
  5. Nur Vorteile für deinen Hund: Dein Hund kann den Bau beobachten und sogar "helfen", was eine gute Möglichkeit für Interaktion und Bindung sein kann. Kein Scherz. Als wir das Hundehaus gebaut haben, waren unsere drei Hunde immer mit dabei und waren ganz aufgeregt am Schnüffeln. Sobald ein Teil fertig war, wurde es direkt in Beschlag genommen und inspiziert. Wie sie uns damit “geholfen” haben? Sie haben uns motiviert und den Spaßfaktor für uns dadurch erhöht. Und das Ergebnis: sie haben eine tolle Höhle für sich dazubekommen.

Vergiss bitte nicht, beim Bau des Hundehauses bestimmte Aspekte zu berücksichtigen, wie z.B. eine ausreichende Belüftung und ob es wetterfest ist, um sicherzustellen, dass es bequem und sicher für deinen Liebling ist.

Projekt "Hundehütte selber bauen" - Die Vorbereitungen

Bevor wir die Hundehütte selber bauen, machten wir uns einige Gedanken.

Wo soll die Hundehütte stehen?

Dabei haben wir ein paar Tage den Verlauf der Sonne beobachtet und uns für einen Standort entschieden, der am frühesten vom Schatten getroffen wird. Denn, machen wir uns nichts vor, wenn die Sonne im Zenit steht und auf deine Hundehütte brennt, dann ist es trotzdem zu warm.

Wie groß soll sie werden?

Wir haben drei Hunde. Zwei kleine und einen mittelgroßen. Wir haben die Grundfläche so gewählt, dass sich alle drei Hunde gleichzeitig darin aufhalten können, und der Größte aufrecht darin stehen und sitzen kann.

Welche Besonderheiten wünschen wir uns?

Erstens sollte die Hundehütte hübsch aussehen. Das bedeutete, wir würden es so gestalten, dass unser menschliches Auge Freude daran findet, auch wenn bestimmte Merkmale für unsere Tiere völlig egal sind. Wir entschieden uns, eine Art Balkon zu schaffen. Auf diesem sollten Pflanzen stehen können, sowie in jedem Fall ein Wassernapf.

Zweitens sollte die sie auf Stelzen stehen, diese wiederum Rollen bekommen. Bei uns steht das Hundehaus auf Pflastersteinen und wir würden flexibel sein, es in eine andere Ecke zu schieben. Für die Stelzen entschieden wir uns, weil zwei unserer Hunde es absolut lieben, sich ein wenig erhöht zu betten. Sie haben Freude daran, kleine Rampen hochzulaufen und genießen offensichtlich die Höhenluft.

Welche Materialien wollen wir verwenden - Stichwort: Upcycling?

Wir wohnen in einem alten Haus, welches wir nach und nach sanieren. Da bleibt immer Material übrig. Seien es Dachlatten, Paletten, auf denen uns Baumaterial geliefert wurde, Schrauben u.s.w. Außerdem fanden wir einiges an Altholz in einem Schuppen unseres Grundstückes und besaßen auch noch alte Bretter von einem Hochbeet, das ausgedient hatte. Diese waren blau gestrichen, aber das störte uns nicht. Das Hundehaus durfte ruhig aus einem Mix an verschiedenen Hölzern bestehen. Wir wollten ein richtiges Upcycling-Projekt. Das, was wir am Ende dazukaufen mussten (Dach und Außenverschalung) kostete uns insgesamt 30€. Dafür hat sich ein Teil unseres Altholzstapels in eine echte Hundevilla verwandelt.

Worauf wartest du noch? Schnapp dir Zettel und Stift und beginne mit deiner Planung. Schau’ dir vorher unser Projekt an, damit du eine Idee davon bekommst, wie du aus einem Stapel Altholz etwas Tolles schaffen kannst, nämlich eine Hundehütte selber bauen.

Schritt-für-Schritt Anleitung

  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Zeitaufwand: 10 - 12 Arbeitsstunden (in unserem Fall verteilt auf mehre Abende und ein Wochenende)

Bei der folgenden Schritt-für-Schritt Anleitung verzichte ich weitestgehend auf die genauen Maße, da jeder eine individuelle Größenvorstellung hat. Ich erkläre dir aber, worauf du achten musst und zeige dir anhand der Fotos, wie du dieses Haus relativ einfach nachbauen kannst, auch ohne riesige Vorkenntnisse.

Was braucht man?

  • Paletten, Bretter, Dachlatten, jede Menge Schrauben
  • Optional: Kantholz für die Stelzen, sowie 4 Schwerlastrollen, 4 Montageplatten aus dem Baumarkt
  • Säge (wir hatten eine Kappsäge und eine Handkreissäge im Einsatz, eine Stichsäge tut es notfalls aber auch)
  • Zollstock, Wasserwaage, Bleistift
  • Akkuschrauber
  • Handschleifmaschine
  • Wellmatten für das Dach
  • Nut- und Federbretter für die Außenverschalung
  • Optional: Pinsel + Farbe zum Streichen, Terrassenöl oder Lasur

Hinweis: Das Dach und die Außenverschalung kannst du natürlich auch aus Holzbrettern herstellen. Ursprünglich wollten wir Bretter aus vorhandenen Paletten ablösen, haben uns aber dagegen entschieden, da unser Hundehaus recht groß ist. Das Gewicht wäre sehr hoch geworden, sodass es sich nicht mehr so leicht hätte hin- und herbewegen lassen, trotz Rollen.

Schritt 1: Die Bodenplatte

Nachdem die Planung im Groben abgeschlossen und das zur Verfügung stehende Material zusammengesucht war, begannen wir mit der Montage der späteren Bodenplatte. Grundlage war eine übergroße Palette, die wir später auf ein kleineres Maß einkürzten. Zur gewünschten Innenfläche von 1,20 m Breite und 90cm Länge addierten wir etwa 40cm Länge für den Balkon. Sodass unser Hundehaus eine Gesamtbodenfläche von etwa 1,20 m x 1,30 m erhielt.

Wir sägten vier Kanthölzer auf die gewünschte Höhe und montierten sie mithilfe der Montageplatten an die Unterseite der Palette. Anschließend befestigten wir die Rollen.

Tipp: Die Wasserwaage ist dein Freund! Prüfe bei jedem Schritt, ob alles im Wasser ist, um am Ende keine Überraschungen zu erleben.

Schritt 2: Das Schleifen

Schleife die Oberfläche der Palette gut ab und befreie sie dadurch auch von kleinen Splittern. Ich hab zuerst Schleifpapier mit 80er Körnung verwendet, danach 120er.

Das finde ich ausreichend. Möchtest du die Oberfläche spiegelglatt haben, kannst du noch mit 180er und 240er Körnung weiterschleifen.

Schritt 3: Die Grundkonstruktion

Nun kam der Außenrahmen dran. Dazu verwendeten wir Dachlatten. Beginne an der Rückwand und säge die mittige Dachlatte auf eine Höhe zu, die für die Größe deiner Hunde passt. Hier sollte er, zumindest in der Mite der Hütte, stehen können. Die Höhe der seitlichen Latten bestimmst du, je nachdem, wie hoch deine Seitenwände werden sollen beziehungsweise welche Dachneigung du dir vorstellst. Danach verbindest du die senkrecht stehenden Latten mit zwei weiteren Latten zu einer Dachform. Gehrungsschnitte sind die elegantere Form, aber nur zur Info, falls dir das nicht so gut gelingt, man sieht sie hinterher nicht.

So verfährst du auch mit der Vorderseite. Wenn du, wie wir, einen Balkon möchtest und als Bodenplatte ebenfalls eine Palette verwendest, musst du bei der Montage der mittleren Latte an der Vorderseite, die später den Giebel trägt, etwas tricksen, da du die Latte ja nicht an die Vorderseite anschrauben kannst (es sei denn du möchtest einen komplett überdachten Balkon). Schau dir die Fotos an, dann weißt du, was ich meine.

An den Seiten bringst du ebenfalls Dachlatten an, die du durch eine Querverstrebung noch weiter stabilisierst. Denk bitte daran, dass auch die Dachlatten gegebenenfalls geschliffen werden sollten, um splitterfrei zu werden. Außerdem erleichterst du dir dadurch das spätere Anstreichen, falls du das vorhast.

Als Nächstes fertigten wir den Dachstuhl, indem wir Vorder- und Rückfront mit Dachlatten verbanden und den Dachflächen für bessere Stabilität ebenfalls noch zwei Querlatten hinzugefügt haben. Deine Grundkonstruktion ist nun fertig!

Schritt 5: Die Verschalung

Wir suchten uns verschiedene Bretter, um die Lücken im Boden zu verschließen und verschraubten sie am Palettenholz.

Dabei störte es uns nicht, dass die Farben des Holzes leicht unterschiedlich waren. Auch diese wurden von mir wieder geschliffen.

Es war soweit, mit der Verschalung zu beginnen. Wir überlegten uns, wie hoch sie an den Seitenwänden sein sollte, denn wir wollten genügend Luftzug gewährleisten. Säge die Bretter in der benötigten Länge zu, und verschraube sie von unten nach oben an deinen Dachlatten. Vorne wollten wir unser Hundehaus weitestgehend offen halten, damit alle drei Hunde genug Platz zum rein- und rausgehen haben würden. Hier haben wir Zierbretter angebracht und so die Optik etwas verbessert, wie auf den Bildern zu sehen ist.

Schritt 6: Die Dachplatten

Wir befanden uns nun auf der Zielgeraden. Auf das Richtfest mussten wir leider verzichten, da es an diesem Tag in Strömen regnete und stürmte. Außerdem wollten wir fertig werden, sodass wir tagsdrauf direkt mit der Montage der Dachplatten begannen. Wir entschieden uns für PVC Wellmatten, die wir auf das benötigte Maß zusägten. Diese sind leicht und wasserdicht und lassen sich einfach in die Dachlatten schrauben.

Schritt 7: Das Balkongeländer

Jetzt fehlte nur noch das Balkongeländer. Da wir noch ein Stück einer Beetabgrenzung übrig hatten, entschlossen wir uns, dieses zu verwenden. Nachdem es montiert war, gefiel es mir nicht so gut. Ich war drauf und dran, es wieder abzuschrauben, als ich die Idee hatte, jeweils eine Strebe zu entfernen, um etwas mehr eine Zaunoptik zu erhalten.

Außerdem entschied ich, das Geländer weiß anzustreichen, ebenso wie einige Stücke der Vorderfront, so dass sich für mich ein stimmiges Gesamtbild ergab. Ich wollte den Großteil natürlich halten. Durch die weiße Farbe empfand ich das Haus als etwas freundlicher. Verwendet habe ich Kreidefarbe, die für den Außenbereich geeignet ist. Ich liebe Kreidefarbe, das sie auch gesundheitlich unbedenklich ist und sich toll verarbeiten lässt.

Schritt 8: Die Dekoration

Nun konnten wir zum schönsten Teil übergehen. Darauf freue ich mich bei DIY Projekten immer am meisten: Einräumen und dekorieren. Ich hatte extra einen Hundenapf aus Beton gefertigt, der sollte auf dem Balkon zum Einsatz kommen, sowie eine Grünpflanze. Dann schob ich ein outdoortaugliches Hundebett in die Hütte und legte ein paar Lieblingsspielsachen bereit. Aber etwas fehlte noch!

Ich hatte eingangs erwähnt, dass das Hundehaus schön aussehen sollte. Also beschloss ich, zwei ausrangierte Gardinen zusammenzunähen und an unserer Hundevilla zu befestigen. Ebenso eine Lampionlichterkette. Wenn wir jetzt draussen sitzen, bewundern wir unser Werk und es macht unseren Hinterhof, in dem wir uns oft aufhalten, wenn wir draussen grillen oder unsere Hochbeete bewirtschaften, supergemütlich. Ganz besonders, wenn in der Dämmerung die Lichter angehen.

Das Fazit

Die selbstgebaute Hundehütte ist für uns Menschen ein absoluter Hingucker geworden und unsere Hunde haben es direkt in Beschlag genommen. Ich finde, die Mühe hat sich gelohnt. Uns hat das Projekt sehr viel Spaß gemacht. Wir sind keine PrSofis, mussten hier und da ein wenig improvisieren und kaschieren, aber Selbstgemachtes erfüllt mich persönlich immer mit Stolz und da sehe ich gerne über die eine oder andere Imperfektion hinweg. Ich hoffe, dass auch du Spaß daran hast, dein eigenes tierisches Sommerhaus zu bauen.


Melanie Roloff ist dreifache Mutter, Ehefrau und Tierbesitzerin. Als leidenschaftliche Yogalehrerin und Hobbyautorin inspiriert sie Menschen mit ihren Geschichten. Gemeinsam mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden Phaléne Lilly und Chihuahua Sammy, lebt sie in Bayern.


 

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