Autorenprofil: Michael Freund

Eigentlich ist Michael Freund hauptberuflich Lehrer an einer bayerischen Mittelschule mit einer besonderen Affinität zur Biologie und politischen Bildung. Schon in seinem Studium belegte er deshalb Biologie als Didaktikfach. Die belebte Natur ist seine große Leidenschaft. Als Autor und Naturfreund verfasst er Beiträge für diverse Zeitschriften. Daneben ist er ein tatkräftiges Mitglied in verschiedenen Vereinen, unter anderem bei den „Sukkulentenfreunden Passau“.

Werdegang

Michael Freund im Interview

Als Lehrer bekommst du sicherlich mit, wie sich die Kinder von der Natur entfernen. Kannst du deinen Schülern, die Natur noch nahe bringen?
Michael Freund: Für viele meiner Schüler sind digitale Medien besonders reizvoll. Social Media und Computerspiele lenken die Aufmerksamkeit. Ein Leben ohne Smartphone ist für viele kaum vorstellbar. Umso schöner ist es, wenn man junge Menschen für die Natur begeistern kann, gemeinsam die nähere Umgebung erkundet und natürliche Lebensprozesse über einen längeren Zeitraum beobachtet. Solche Erfahrungen wirken entschleunigend und verdeutlichen den Kindern und Jugendlichen Vielfalt und Artenreichtum.

In meinem Klassenzimmer beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit Wandelnden Blättern, Ameisen und Sukkulenten, ganz ohne Leistungsdruck und Lernzwang. Sie lernen dahingehend freiwillig und von innen heraus. Auch bei der klasseninternen Forscherecke, die mit Mikroskopen, Lupen, Fadenzählern und zahlreichen Präparaten ausgestattet ist, können die Schüler Erfahrungen sammeln und ihre Neugierde in den schulischen Alltag einbringen.

Ehrlicherweise ist es nicht so, dass sich immer alle Schüler für alles begeistern lassen, aber es sind immer einige dabei, bei denen diese Eindrücke nachhaltige Spuren hinterlassen. Spannend wäre es natürlich auch, diese didaktischen Ansätze empirisch zu untersuchen. Für mich und mein Lehrerdasein sind die positiven Rückmeldungen einiger Schüler allerdings ausreichend und wirken für mich motivierend, mich auch weiterhin zu engagieren. Man kann also schon eindeutig sagen, dass sich Kinder und Jugendliche für die Natur begeistern lassen, auch wenn es nicht immer alle sind.

Was fasziniert dich an der Natur?

Michael Freund: Was fasziniert mich an der Natur? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Ich glaube, dass es ein Stück weit an den Gegensätzlichkeiten liegt:

Jedes Lebewesen findet in der Natur seinen Platz und hat seine ganz eigene Bedeutsamkeit. Wir Menschen erkennen uns leider viel zu häufig nicht als Teil der Natur, sondern meinen ihr übergeordnet zu sein. Diese anthropozentrische Sichtweise ist allerdings sehr heikel. Die Natur fasziniert mich auch, weil ich immer wieder aufs Neue überrascht werde, es täglich neue Erkenntnisse gibt und man nie, wirklich nie, auslernt. Wir wissen erst so wenig und es gibt noch so viel zu entdecken. Das drängt uns dazu, zu lernen und uns weiterzuentwickeln.

Welche Zukunftspläne hast du noch?

Michael Freund: Für die Zukunft möchte ich auch weiterhin so neugierig und offen bleiben, wie ich es jetzt bin und ich habe auch weiterhin vor mich zu bilden und mein Wissen weiterzugeben. Dieses „Sendungsbewusstsein“ möchte ich schon beibehalten. Alles andere ergibt sich von allein.

Magazinbeiträge für ZooRoyal

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