Christoph Jung lebt fast sein ganzes Leben lang zusammen mit Katzen und gut das halbe zusätzlich mit Hunden. Bei seinem Psychologie-Biologie-Studium an der Uni Bonn zählten Katzen zu seinem Schwerpunktthema. Sein Perserkater Champi wurde 23 Jahre alt. Seit seiner Kindheit gehören auch Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers, wie zum Beispiel seine Husky-Hündin Mary. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Heute lebt er zusammen mit seinen Hunden und Katzen in der Nähe von Leipzig.
Werdegang
- 1973 -1979: Studium in Psychologie, Biologie und Philosophie in Bonn bei Prof. Reinhold Bergler, dem Begründer der Forschung zur Mensch-Tier Beziehung
- 1979: Abschluss als „Diplom-Psychologe“ mit dem Schwerpunkt: Mensch-Tier-Beziehung (Anthrozoologie)
- Seit 1997: Einsatz für eine Verbesserung in der Hundezucht und Gründung eines der ersten zuchtkritischen Portale im Internet
- 2011: Berater beim Deutschen Bundestag zur Novelle des Tierschutzgesetzes
- 2011/12: Berater des Verbandes für das deutsche Hundewesen zu einer Wende in der Hundezucht
- Mitglied im Podium des 7. Leipziger Tierärztekongress
- Mitbegründer von CaniRights
Regelmäßige Auftritte in TV und Print
Seit 2008 erscheinen monatlich Artikel von Christoph Jung in verschiedenen Fachzeitschriften wie der HundeWelt und veröffentlicht zahlreiche wissenschaftliche Publikationen. Zudem gibt Jung regelmäßig Vorträge zur Evolution der Mensch-Hund Beziehung auf internationalen Kongressen.
Schulungen und Trainings
Christoph Jung ist Dozent für tiergestützte Psychotherapie bei der Europäischen Akademie.
Christoph Jung im Interview
Was fasziniert dich an den Hunden?
Du setzt dich für eine Wende im Tierschutzverband ein. Warum und welche Änderungen befürwortest du besonders?
Christoph Jung: In meinen Augen ist es ein Tierschutzskandal, dass es keinerlei gesetzlichen Schutz für unsere Hunde gibt. Jeder und jede darf sie züchten, ohne irgendeinen Nachweis der Fachkunde. Der Hundehandel müsste europaweit verboten werden. Das gleich gilt für Puppy Mills. Wir brauchen ein wirksames Vorgehen gegen jede Form von Qualzucht. Es darf nicht sein, dass unsere Lieblinge nicht richtig Luft kriegen, nur weil wir Menschen bestimmte Moden schick finden. Unsere Hunde sind unsere Freunde. Wir sollten sie in jeder Phase ihres Lebens, wie echte Freund behandeln. Daher brauchen sie, besonders auch in der Zucht, unseren gesetzlichen Schutz.
Wie würdest du deine Beziehung zu deinen Hunden beschreiben?
Christoph Jung: Ich lebe mit unseren drei Hunden zusammen. Es sind unterschiedliche Typen, wie sie kaum unterschiedlicher sein können: Bruno, der englische Bulldog, Mary, die wolfsähnliche Siberian Husky-Malamute-Grönlandhündin, Zander, der spanische Straßenhund mit viel Podenco im Blut. Alle sind schon gesetzten Alters, zwischen 11 und 15 Jahren, aber immer noch top fit. Alle drei haben ihren eigenen Charme. Zander ist ein Meisterdieb für alles Fressbare. Er ist ein begnadeter Fänger. Mary ist unser kleines Wölfchen. Und Bruno der dickköpfige Dicke. Alle drei sind meine Familie des Herzens. Wir sind immer zusammen, es sei denn ein arbeitsbedingter Termin kommt dazwischen. Ich genieße es täglich ganz bewusst und hoffe, es geht noch lange so gut.
Welche Zukunftspläne hast du noch?
Christoph Jung: Ich engagiere mich weiter für eine Wende in der Hundezucht. Mein besonderes Interesse, schon von Jugend an, liegt auf der Geheimnisse der Beziehung Mensch – Hund. Das ist etwas Einmaliges in der Natur. Zusammen mit der Neurologin und Psychiaterin Daniela Pörtl verfasse ich zu diesem Thema wissenschaftliche Artikel und halte Vorträge. Das macht mir viel Spaß. Ich würde mich aber auch sehr darüber freuen, wenn das Thema in der breiten Öffentlichkeit präsenter wäre. Ich finde, dass die Diskussion in der Hundeszene doch noch viel zu sehr von Oberflächlichkeit geprägt ist. Unsere Hunde haben mehr Tiefgang verdient.
Magazinbeiträge für ZooRoyal
Deutscher Wachtelhund im Rasseportrait
Deutsch Langhaar im Rasseportrait
Wie Corona mein Leben mit Hund verändert
Weitere Publikationen
- „Tierisch beste Freunde: Mensch und Hund – von Streicheln, Stress und Oxytocin“ (Schattauer 2015) ; 2017 auch in polnischer Sprache erschienen
- Schwarzbuch Hund: Die Menschen und ihr bester Freund (Bod 2009/2018)
- Bulldogs in Geschichte und Gegenwart (Kynos 2011)
- Fachberater von Ildikó von Kürthy zum Buch „Hilde“ (Rowohlt 2018)
Weitere Infos über Christoph Jung, findest du auf seiner Homepage.