Steckbrief
Name: Zebrafink (Taeniopygia guttata)
Herkunft: Australien, Sunda-Inseln
Familie: Prachtfinken (Estrildidae)
Größe: ca. 10-11 cm
Gewicht: ca. 10-12 g
Farbe: weiß, grau, beige; Männchen mit Zebrazeichnung und orangen Bäckchen
Lebenserwartung: ca. 5-7 Jahre
Haltung: Gruppenhaltung
Beschreibung und Herkunft
Zebrafinken (Taeniopygia guttata) stammen ursprünglich aus Australien und von den Sunda-Inseln. Die Zebrafinke von den Sunda-Inseln werden auch Timor-Zebrafink genannt. Die munteren Vögel sind eine Unterart der Prachtfinken und wegen ihrer Gesangskünste besonders beliebte Haustiere. In Asien wurden die schönen Tiere bereits früh als Ziervögel gehalten. Wann genau die Vögel in Europa als Haustiere bekannt wurden, lässt sich nicht sagen. Jedoch hat der bekannte französische Ornithologe Vieillot bereits Anfang des 19. Jahrhunderts über den Zebrafinken geschrieben.
Seinen Namen hat der Zebrafink von der schwarz-weißen Querbänderung unterhalb des roten Schnabels, an der Brust und an den Schwanzfedern. Mittlerweile werden die Tiere in verschiedenen Farben gezüchtet, wobei es fast 100 unterschiedliche Züchtungen gibt. Ein besonderes Merkmal sind die orangen Bäckchen der Vögel. Die Weibchen sind allerdings von unauffälligerem Aussehen. Sie sind zumeist schlicht weiß, grau oder beige gefärbt. Die Zebrazeichnung und das Orange fehlen.
Lebensweise
Zebrafinken leben bevorzugt in der Grassteppe, jedoch am liebsten in der Nähe von Wasserstellen. Hier haben sie eine interessante Methode entwickelt, um sich beim Trinken vor Feinden zu schützen: Sie saugen das Wasser mit dem Schnabel ein und fliegen dann sofort weiter. So verweilen sie nie zu lange an einer Trinkstelle und geben ihren Jägern keinen Angriffspunkt. Da Zebrafinken in eher trockenen Gebieten leben, sind sie sehr anpassungsfähig: Wenn es sein muss, können sie mehrere Wochen ohne Wasser auskommen.
In der Natur leben die munteren Tiere in großen Schwärmen. Deshalb fühlen sich auch domestizierte Zebrafinken nur in Gruppen wohl. Sie kommunizieren über Laute, wobei sie ein wesentlich kleineres Repertoire haben als beispielsweise Kanarienvögel. Nur die Zebrafinken Männchen singen zur Balz, ansonsten kommunizieren die Vögel über Tröten, Trillern oder Schnattern. Der Gesang und die Musterung des Federkleides dienen der Wiedererkennung. Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass, entgegen der verbreiteten Meinung, Vögel können nicht riechen , Zebrafinken sehr wohl Riechrezeptoren haben, mit denen sie ihre Verwandten erkennen können.
Ihre Nester bauen die Zebrafinken etwa zwei bis drei Meter über dem Boden in Büsche oder Sträucher. Zebrafinken haben keine feste Brutzeit. Sie paaren sich dann, wenn die Bedingungen günstig sind und beispielsweise genügend Wasser vorhanden ist. Pro Brutsaison legt das Weibchen etwa fünf Eier. Das Pärchen kümmert sich gemeinsam um den Nachwuchs.
Die richtige Voliere für Zebrafinken
Die Zebrafinken, die als Haustiere gehalten werden, stammen zumeist vom australischen Zebrafink (Taeniopygia guttata castanotis) ab. Sie sind relativ pflegeleicht und daher auch für Anfänger geeignet. Da die munteren Tiere sehr gesellig sind, hältst du sie am besten in einer größeren Gruppe, wobei du dir etwa gleich viele Männchen wie Weibchen anschaffen solltest. Als Vogelheim eignet sich eine Voliere mit einer Grundfläche von mindestens 120 x 60 cm (bei bis zu drei Paaren) und einer Höhe von mindestens einem Meter. Die Voliere muss erhöht, etwa 80 cm über dem Boden, aufgestellt werden. Wenn du deinen Zebrafinken keinen Freiflug gewähren kannst, sollte die Voliere eine Grundfläche von 2 m² und eine Höhe von 2 Metern haben (für maximal 20 Tiere).
Der Käfig sollte eher lang und schmal statt quadratisch sein, um genügend Platz zum Fliegen zu bieten. Zudem muss eine Seite undurchsichtig sein. Am besten stattest du den Käfig mit Sitzstangen aus Naturästen aus. Im Idealfall können alle Tiere nebeneinander auf einer Stange sitzen. Bringe die Äste weit genug voneinander entfernt an, damit die Zebrafinken fliegen müssen, um sie zu erreichen. Zusätzlich brauchen die Vögel ein Sandbad. Etwa zweimal pro Woche solltest du ihnen außerdem ein Wasserbad hinstellen.
Bei der Wahl des Standorts solltest du darauf achten, dass der Käfig nicht Zugluft ausgesetzt ist. Auch Temperaturschwankungen solltest du vermeiden. Ideal ist eine Temperatur von 20-25°C. Deine Zebrafinken brauchen 10-14 Stunden Licht am Tag. Bei künstlicher Beleuchtung achte darauf, dass die Lampen einen UVA- und UVB-Anteil aufweisen und dass du künstliche Dämmerungsphasen schaffst. Prinzipiell ist es möglich, Zebrafinken ganzjährig in einer Außenvoliere zu halten. Du musst ihnen jedoch für die kalte Jahreszeit einen Schutzraum zur Verfügung stellen, in welchem es mindestens 15°C warm ist. Dieser sollte vom oberen Drittel des Käfigs aus erreichbar sein und darf nicht zu dunkel sein.
Haltung und Ernährung
Zebrafinken sind im Vergleich zu beispielsweise den Amazonenpapageien relativ pflegeleichte Vögel. Lediglich die Voliere solltest du etwa einmal die Woche gründlich reinigen und den Vogelsand austauschen. Trink-und Futternäpfe musst du täglich gut reinigen. Zudem solltest du deinen Zebrafinken Nistkästen für die Brut anbieten sowie Gräser, Kokosfasern und Ähnliches, mit dem die Tiere darin ihre Nester bauen können.
Um deinen Zebrafinken genug Bewegung und Abwechslung zu verschaffen, solltest du ihnen täglich eine Stunde oder länger den Freiflug in der Wohnung ermöglichen. Achte hier darauf, dass keine giftigen Pflanzen, gefährlichen Gegenstände wie Spiegel oder Ventilatoren sowie giftige Reinigungs- oder Genussmittel im Raum sind. Um den Freiflug zu beenden, kannst du die Vögel mit leckerem Futter zurück in den Käfig locken. Bitte versuche nicht, die Tiere mit der Hand einzufangen. Das würde sie enorm unter Stress setzen und das Verletzungsrisiko erhöhen.
Auch was die Ernährung angeht sind Zebrafinken nicht besonders kompliziert. Füttere sie täglich mit einer Exotenfuttermischung, die verschiedene Hirsesorten und Grassamen enthält. Wasser, Magensteinchen und Sepiaschalen musst du den Zebrafinken ständig zur Verfügung stellen. Zudem solltest du ihnen am besten täglich, mindestens jedoch zwei Mal pro Woche, Grünfutter, Gemüse und Obst füttern. Achte hier darauf, dass du die Futterreste immer entfernst, damit deine Vögel nicht an den verdorbenen Resten erkranken.