Amazonenpapageien: Quirlige Federfreunde

Amazonenpapageien sind bunte und faszinierende, aber auch ziemlich laute Zeitgenossen. Welche Arten du wegen ihrer Lautstärke besser in Mehrfamilienhäusern meiden solltest, welche Gründe das Geschrei haben kann und wie du damit am besten umgehst, erfährst du hier.

Zum Vogel Shop

Allgemeines zu Amazonenpapageien

Mit 31 Arten bilden die Amazonenpapageien die größte Gattung der „Eigentlichen Papageien“.
Sie bewohnen sowohl Regenwälder als auch Savannen- und Halbwüstengebiete, aride Trockenwälder und bewaldete Sumpfgebiete. Aufgrund großflächiger Lebensraumzerstörungen und Fang sind aktuell 16 Arten vom Aussterben bedroht.

Kleine „Schreihälse“

Viele Papageien fallen bei den Nachbarn durch ihre unangenehme Lautstärke auf. Dies trifft insbesondere in den Morgen- und Abendstunden zu. Nicht selten stellen diese Beschwerden einen Abgabegrund der Papageien dar. Die Amazonenpapageien zählen zusammen mit den südamerikanischen Sittichen, den Kakadus und den Edelpapageien zu den besonders lautstarken Vertretern. Sofern du kein eigenes Haus besitzt oder keine entspannten Nachbarn hast, solltest du diese Papageienarten daher lieber meiden.

Gründe für die Lautstärke

Ein Papagei sollte niemals alleine gehalten werden. Nicht selten entwickeln sich vereinsamte Papageien zu Dauerschreiern. Die zusätzliche Abwesenheit der menschlichen Bezugsperson wirkt sich ebenfalls negativ auf das Verhalten der  Tiere aus.

Grundsätzlich solltest du darauf achten, in welchen Situationen deine Amazonen anfangen zu schreien. Möglicherweise ist das Geschrei einfach nur mangelnder Aufmerksamkeit geschuldet. Generell gilt: Verhält sich ein Tier wie gewünscht, dann sollte es belohnt werden. Auf das Schreien sollte keinerlei Reaktion erfolgen. In diesem Fall solltest du deine Vögel gekonnt ignorieren! In der Anfangszeit eignet sich zu Belohnungszwecken vor allem ein Leckerli. Vorher musst du aber herausfinden, was das Herz deiner Lieblinge höher schlagen lässt. Dieses spezielle Appetithäppchen sollte fortan nur noch als Belohnung für vorbildliches Verhalten eingesetzt werden.

Flug- und Nagebedürfnis

Papageien benötigen regelmäßig frische Äste und Holzspielzeug. Denn ihr Nagebedürfnis ist sehr ausgeprägt. Häufig toben sie sich in der geliebten Freiflugzeit an Möbeln und Türen aus. Um derartigen Aktivitäten präventiv entgegenzuwirken, solltest du das Nagebedürfnis ausreichend stillen.

Ausgeprägte Persönlichkeit

Vor allem Amazonen haben sehr ausgeprägte Persönlichkeiten. Während sie mit vielen Artgenossen oder Menschen sehr gut klar kommen, lehnen sie andere wiederum ab. Hier entscheidet die Sympathie untereinander. Alles haben jedoch alle Amazonenpapageien gemeinsam: Sie brauchen Gesellschaft durch Artgenossen. Ihr Bedürfnis nach Sozialkontakten ist stark ausgeprägt und darf nicht unterschätzt werden. Die dauerhafte Haltung in „Einzelhaft“ verbietet sich daher! Du solltest großen Wert darauf legen, den Vögeln eine harmonische Gemeinschaft zu bieten. Hierbei gilt es die erwähnte Sympathie und Antipathie der Vögel zueinander zu berücksichtigen.

Hunger

Du solltest deinen Papageien idealerweise zu festen Zeiten füttern. Hin und wieder kannst du ihnen auch zwischendurch etwas Futter reichen. Das Geschrei deiner gefiederten Tiere kann auch eine Forderung nach Futter sein. Papageien sind clever und merken schnell, dass sie mit ihrer Lautstärke ihr Ziel, mehr Leckereien zu bekommen, erreichen können.

Verschmutztes Gehege

Schlechte Lebensbedingungen können ebenfalls der Grund für das Geschrei sein, das in diesem Fall als Ablassventil für den Frust dient. Bedenke stets: Ein ungepflegter Käfig sorgt für unangenehme Gerüche und mindert somit das Wohlbefinden von dir und deinen Amazonen.

In der Ruhe liegt die Kraft

Amazonen neigen bei unzureichender Nachtruhe dazu, nervös zu werden. Abends solltest du die Voliere der Papageien daher abdunkeln beziehungsweise vor äußeren Reizen schützen. Hätten die Tiere beispielsweise einen Blick ins Wohnzimmer, wühlte sie beispielsweise das TV-Programm abends unnötig auf.

Angemessene Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit im Raum sollte mindestens 55-60% (gerne mehr) betragen. Auf diese Weise kannst du das Wohlbefinden der Tiere deutlich verbessern und gefährlichen Krankheiten vorbeugen.

Beschäftigung und Abwechslung

Du solltest deinen Papageien in der Voliere ausreichend Spielzeug zur Verfügung stellen. Natürlich darf die kleine Behausung dabei nicht überladen werden. Sinnvoll ist es, das Spielzeug in regelmäßigen Abständen auszutauschen. Deine tierischen Freunde benötigen reichlich Beschäftigung und vor allem Abwechslung. Selbiges gilt auch für Spielzeuge wie einfache Äste. Auch diese sollten in gewissen Abständen ausgetauscht werden. Aber damit ist es nicht getan. Intelligente Vögel wie Amazonen brauchen geistige Auslastung. Nur falls du bereit bist, täglich mehrere Stunden für die bewusste Beschäftigung mit den interessanten Tieren einzuplanen, solltest du ernsthaft über die Anschaffung nachdenken. Mit gezieltem Training (zum Beispiel mit dem Clicker) kannst du deinen Papageien dann auch lustige Tricks beibringen.

Fazit: aufgeweckt und pflegeintensiv

Wie du siehst, kann die Haltung von Amazonenpapageien aufgrund des Temperaments dieser Pfleglinge sehr aufwendig sein und sollte daher gut überlegt werden. Solltest du dich für die Haltung von Amazonen entscheiden, können dir unsere Tipps dabei helfen, den Ansprüchen der lautstarken Mitbewohner gerecht zu werden und Auseinandersetzungen mit der Nachbarschaft zu vermeiden. Wichtig ist, dass du dabei ausreichend Geduld und Einfühlungsvermögen für die Tiere mitbringst.