Zuerst einmal wollen wir uns mit den verschiedenen Sorten und ihren speziellen Stärken und Schwächen beschäftigen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Polyethylen-Folie (PE), Polyvinylchlorid-Folie (PVC) und EPDM-Folie (Ethylene-Propylene-Diene-Monomer). Aufgrund der komplizierten Namen sind die Abkürzungen wesentlich gängiger im Handel und unter Teichfreunden. Deshalb werden auch wir sie hier verwenden.
PVC-Folie: Die Unkomplizierte
Die am häufigsten verwendete Folie ist die PVC-Folie. Sie ist so beliebt aufgrund ihres geringen Preises und des weichen Materials. Bei warmen Temperaturen lässt sie sich problemlos verarbeiten, ohne dass andere Hilfsmittel von Nöten sind. Aufgrund der hohen Dehnbarkeit und Belastbarkeit kann man sie auch auf steinigen Untergründen verwenden. Sie hat im Regelfall eine Stärke von 0,5 – 2,0mm und wird in 2m breiten Bahnen verkauft. Deshalb eignet sich PVC besonders für kleine und mittlere Teiche. Zudem kann sie guter Verarbeitung eine Lebensdauer von ca. 20 Jahren erreichen. Hier ist zu beachten, dass sie immer komplett bedeckt sein sollte, da Sonneneinstrahlung auf Dauer das Material verändert. Generell gibt es die Folie in schwarz, oliv- bis hellgrün, blau und beige: So gibt’s für jeden Teich die richtige Folie, damit das Gesamtbild stimmt und die Folie optisch nicht auffällt.
Manche Teichfreunde sind jedoch nicht 100%ig überzeugt von der Folie, weil sie in früheren Zeiten oft Weichmacher, Stabilisatoren und Chlor enthalten hat. In der Regel ist das heute nicht mehr so. Du solltest dich jedoch vergewissern, dass die gewünschte Folie frei von schädlichen Mitteln und auch diversen Schwermetallen ist. Dann steht der Teichfreude nichts mehr im Wege.
PE-Folie: Die Umweltschonende
Als nächstes kommt die PE-Folie, die besonders attraktiv für die Kritiker der PVC-Folie ist. Denn diese Folien sind recyclebar und gelten deshalb als umweltfreundlich. Dafür kosten sie aber auch ein bisschen mehr als die PVC-Variante. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie rund 30% leichter ist. Sie ist zudem UV-beständiger und kann so auch für flache Gewässer, beispielsweise Bachläufe, genutzt werden. Die Folie ist erhältlich in Stärken von ebenfalls 0,5 – 2,0mm, wobei man zwei verschiedene Sorten unterscheiden kann: Die PE-LD-Teichfolie besitzt eine Stärke von bis zu 1,0mm und eignet sich für herkömmliche Gartenteiche, die darüber liegenden Stärken zählen zu den PE-HD-Teichfolien und werden eher als Wurzelsperre oder im Deponiebereich eingesetzt. Die Farbe ist meistens schwarz und kann so eigentlich überall verwendet werden, ohne störend aufzufallen. Die Bahnenbreite ist hier größer als beim PVC, meistens schwanken die Werte hier zwischen 4m und 8m: Ein großer Pluspunkt für mindestens mittelgroße Teiche.
Der Nachteil der PE-Folie ist ihre fehlende Flexibilität. Sie ist wesentlich steifer als PVC und kann deshalb nicht so einfach verarbeitet werden: Dafür braucht man wesentlich mehr Helfer und außerdem Heißluft, um sie weich genug zu machen, damit sie verlegt werden kann. Das ist auch ein Minuspunkt, wenn mal eine Reparatur ansteht. Zudem fällt bei der Auslegung des Teiches mehr Verschnitt an. Aus diesen Gründen ist die Folie weniger für kleine Teiche geeignet, da sich hier das steife Material einfach nicht flexibel genug verlegen lässt.
EPDM-Folie: Die Hochwertigste
Zu guter Letzt kommen wir nun zur EPDM-Folie, die bei Kennern besonders beliebt bei großen Schwimm- und Naturteichen ist. Sie gilt als die „beste“ unter den Teichfolien, was sich jedoch auch in ihrem Preis zeigt. Die teuerste Teichfolie besteht aus einem synthetischen Kautschuk, der besonders dehnbar und reißfest ist: Das Material lässt sich bis zu 300% dehnen und passt sich optimal dem Boden an. Neben einer guten Dehnbarkeit besitzt das Material zudem eine extreme Unempfindlichkeit was Temperaturen angeht. Egal ob 40° über oder unter dem Gefrierpunkt, die Folie trotzt allem; auch beim Verlegen reichen schon Temperaturen von 10°C aus. Die hohe UV- und Ozonbeständigkeit sprechen zusätzlich noch für die Folie, ebenso wie die extrem lange Haltbarkeit von bis zu 40 Jahren. Die Folien werden in Stärken von bis zu 1,5mm verkauft, drüber sind die meisten Folien anfälliger für mechanische Schäden durch beispielsweise Kescher. Die im Handel vertretenen Farben sind meist schwarz, olivgrün und sandfarben und die Bahnenbreite schwankt von nur 3m bis hin zu 15m.
Aber auch die EPDM-Folie hat gewissen Nachteile: Neben dem hohen Preis ist zudem eine nachträgliche Faltenbildung möglich. Kleine Beschädigungen sind schwer zu lokalisieren und nur durch Vulkanisation zu beheben, bei größeren Schäden muss die Folie komplett erneuert werden. Aber alles in allem findet man bei der EPDM-Folie die beste Qualität.
Preise der Teichfolie
Generell lassen sich Preise für Teichfolien nicht einfach anschlagen, denn sie sind stark abhängig von bestimmten Faktoren. Dazu gehören vor allem der Typ Teichfolie, die jeweilige Stärke und dann noch, ob individuelle Teichfolien Zuschnitte gemacht wurden oder ob „von der Rolle“ gekauft wurde – Generell gilt, dass Standardgrößen billiger sind als individuelle Zuschnitte. Die günstigsten Varianten findet man bei Folienstärken von 0,5mm. Diese eignen sich jedoch nicht für große und tiefe Teiche.
Am günstigsten ist wie schon gesagt PVC, danach kommt PE-Folie mit circa 20% Preisaufschlag. Am teuersten ist die EMPD-Folie. Man muss jedoch immer noch zusätzlich auftauchende Kosten einkalkulieren. Dazu kommt das benötigte Schutzvlies, eventuelle Schweißarbeiten und Versandkosten, wenn man die ganze Folie online bestellt. Hier muss man beachten, dass PVC beispielsweise teurer ist als PE-Folie, da sie aufgrund des schwereren Gewichts auch mehr Porto bedeutet.
Um nicht zu viel Geld bei unnötigen Verschnitten zu verlieren, muss man vor Kauf der Teichfolie unbedingt die richtige Größe für das benötigte Material rausfinden. Das klappt am besten nach dem Erdaushub. Hier gibt es eine Rechenformel, um die genauen Maße herauszukriegen: Für die Folienlänge die Teichlänge mit der doppelt genommenen Teichtiefe addieren, für die Breite dasselbe: Teichbreite + 2x Teichtiefe. Man sollte auf jeden Fall an jeder Seite 60cm dazurechnen, im Endeffekt werden dann überall ca. 30cm überstehen. Will man dann die m² Zahl ausrechnen, einfach die beiden Ergebnisse multiplizieren: Fertig sind die genauen Angaben. Schwerer wird es natürlich bei unregelmäßig geformten Teichen. Hier am besten einen Profi fragen!