Die Aufgaben des Pferdephysiotherapeuten sind vielseitig und abwechslungsreich. Jedes Pferd hat seine eigenen Probleme und der Physiotherapeut muss jedes Mal individuell schauen, was das Pferd hat und welche Behandlungsmöglichkeiten in dem jeweiligen Fall die richtige Wahl ist. Interessiert dich der Beruf des Pferdephysiotherapeuten? Dann kannst du hier mehr darüber erfahren.
Die Aufgaben des Pferdephysiotherapeuten
Der Pferdephysiotherapeut kümmert sich im Hauptaugenmerk um Pferde, die Einschränkungen im Bewegungsapparat haben. Da spielt es keine Rolle, ob es sich um muskuläre, neuronale oder doch um Probleme des Skeletts handelt. In allen Fällen kann der Physiotherapeut unterstützend helfen.
Die Ursachen dieser Einschränkungen und Probleme können sehr vielschichtig und problemübergreifend sein. Von Krankheit über altersbedingte Probleme bis hin zu Verletzungen ist die Thematik sehr breit gefächert. Die nach Unfällen oder Operationen nötige Rehabilitation kann ebenfalls vom Physiotherapeuten begleitet werden.
Als Prävention zur Gesunderhaltung und als Unterstützung während der Ausbildung des Pferdes kann ein Physiotherapeut auch tätig sein. Gerade manche Pferderassen neigen sogar auf Grund ihrer genetischen Disposition zu bestimmten Erkrankungen oder Anfälligkeiten. Je eher dann ein Physiotherapeut präventiv eingesetzt wird, umso länger kann man diese möglichen Erkrankungen herauszögern, geschweige denn verringern.
Wenn die Pferde im Sport gearbeitet werden, bietet sich eine zusätzliche physiotherapeutische Unterstützung an, um das Pferd möglichst lang beschwerdefrei einsetzen zu können.
Welche Behandlungsmethoden werden eingesetzt?
Der Pferdephysiotherapeut bedient sich unterschiedlichen Behandlungsmethoden. Die manuelle Therapie ist dabei ein entscheidender Baustein der Ausübung dieses Berufes. Durch beispielsweise Dehnungen oder auch verschiedene Massagen wird die Muskulatur des Pferdes bearbeitet. Neben der manuellen Therapie, gehört auch die Akupressur in das Repertoire eines Physiotherapeuten. Diese Behandlungsmethode kommt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, wobei auf ganz bestimmten Punkten des Körpers Druck ausgeübt wird. Diese Technik soll das Lösen von Verspannungen fördern.
Aber nicht nur das Geschick und die Feinfühligkeit der Hände ist gefragt, sondern als Physiotherapeut kannst du mit noch viel mehr Methoden arbeiten. Darunter fällt beispielsweise noch der Einsatz von Wärme oder Kälte, Magnetfeld oder Laser. Bei der Magnetfeldtherapie bekommt das Pferd zum Beispiel eine ganz bestimmte Pferdedecke auf. In dieser Decke wird ein Magnetfeld erzeugt, welches auf die tieferliegenden Muskeln einwirken soll.
Vorgehensweise bei einem Patienten
Als Physiotherapeut musst du in der Lage sein, Diagnosen zu stellen, um dahingehend einen Therapieplan für das jeweilige Pferd zu erstellen und die entsprechenden Behandlungsmethoden anzuwenden. Da Pferde jedoch nicht sagen können, welchen Kummer sie haben oder wo es ihnen schmerzt und es vielleicht auch nicht unbedingt zeigen, ist eine sorgfältige und genaue Untersuchung notwendig.
Dafür wird zuerst der Halter ausführlich über sein Pferd und dessen Gesundheitsgeschichte befragt. Anschließend wird das Pferd begutachtet. Dabei kann es sowohl im Ruhezustand, als natürlich auch in der Bewegung betrachtet werden. Ob der Halter sein Pferd dafür führen, longieren oder reiten soll, hängt natürlich von der geschilderten Problematik und dem jeweiligen Physiotherapeuten ab.
Ist eine Diagnose gestellt und sind die entsprechenden Methoden ausgewählt, kann die Behandlung beginnen.
Der Erfolg einer Behandlung hängt jedoch von vielen Faktoren ab. Das Pferd selbst muss sich natürlich auf die Behandlung einlassen können. Je mehr Widerstand das Pferd zeigt, desto länger dauert es, bis die Behandlung anschlägt. Des Weiteren kommt es auch auf den Schweregrad der Diagnose an. Wenn es sich um die Rehabilitation nach einer OP handelt oder auch um mehrere Probleme auf einmal, kann es durchaus ein paar Tage dauern bis sich erste Veränderungen bemerkbar machen.
Was muss ein Pferdephysiotherapeut wissen?
Um als Pferdephysiotherapeut arbeiten zu können, brauchst du sehr viel theoretisches Fachwissen und praktische Erfahrung. Wissen über die Anatomie und Physiologie des Pferdes, sowie die Biomechanik und vor allem die Krankheitslehre sind Hauptbestandteile jeder Ausbildung zum Physiotherapeuten. Da der Pferdephysiotherapeut mit Tierärzten und Tierkliniken eng zusammenarbeitet, sollte in einer Ausbildung auf die fachliche Zusammenarbeit gut vorbereitet werden. Nur so kann schließlich gewährleistet werden, dass sich Tierarzt und Physiotherapeut auf einer Ebene verständigen und beide gemeinsam das Wohl des Tieres erreichen können.
Die praktische Erfahrung kannst du nur durch üben, üben und nochmals üben erreichen. Dafür bieten sich Praktikumsstellen in verschiedenen Praxen an.
Ich hoffe, dass ich dir einen kleinen Einblick in die Welt des Pferdephysiotherapeuten geben konnte. Falls du dich für diesen Beruf entscheiden solltest, wünsche ich dir viel Spaß und natürlich viel Erfolg.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.