Erste Anlaufstelle: Die Anschaffung einer Ratte
Bevor du dich auf den Weg zum Zoofachhandel machst, solltest du zunächst das örtliche Tierheim aufsuchen. Denn viele Ratten, die unüberlegt angeschafft wurden, warten hier auf einen neuen Besitzer. Du solltest dich jedoch in jedem Fall vergewissern, ob der jeweilige Nager möglicherweise aus Zuchtexperimenten stammt.
Die Haltung von Ratten
Ratten sind dämmerungsaktive Lebewesen, deshalb ist eine Haltung der Nagetiere auch für berufstätige Menschen bestens möglich. Gemeinsame Zeit kann man mit Frauchen oder Herrchen nach der Arbeit verbringen. Die Freude bei den kleinen Tierchen ist dann zumeist umso größer.
Auch wenn die quirligen Haustiere den Kontakt zum Menschen genießen, solltest du ihnen gewisse Freiräume gewähren und sie nicht entgegen ihrem Willen einschränken. Hin und wieder musst du auch angeknabberte Möbel in Kauf nehmen. Empfindlich solltest du in dieser Hinsicht nicht sein!
Um einen unangenehmen Geruch zu vermeiden, ist eine ordnungsgemäße Einrichtung des Rattenkäfigs unerlässlich. Auch sollte dieser regelmäßig gereinigt werden, um Schmutz- bzw. Kotablagerungen zu vermeiden.
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Eingewöhnung an das neue Zuhause
Der fertig eingerichtete Käfig sollte bereits auf die neuen Mitbewohner warten. Bei der Ankunft solltest du die Ratten umgehend mit ihrer neuen Unterkunft bekannt machen. Am besten gönnst du den Tierchen einen Tag Ruhe, so können sie sich stressfrei an die neue Umgebung gewöhnen.
Am darauffolgenden Tag kannst du den kleinen Nager beispielsweise mit einem Leckerchen zu dir locken. So kannst du deinen kleinen Gefährten optimal zähmen. Du solltest jedoch nichts überstürzen und den Nagern ausreichend Zeit gewähren, sich an die neue Umgebung und insbesondere an dich zu gewöhnen. Nicht jede Ratte ist gleich schnell zutraulich und handzahm.
Die Pflege der kleinen Nagetiere
Ratten sind grundsätzlich sehr reinliche Haustiere. Die Vierbeiner sind wie die meisten Haustiere in der Lage, sich selbst zu reinigen und zu pflegen. Anders verhält es sich hingegen bei erkrankten und/oder älteren Tierchen. Bei diesen muss das Frauchen/Herrchen dem pelzigen Gefährten oftmals unterstützend zur Seite stehen.
Die Fellpflege
Eingreifen musst du bei der Fellpflege des Nagetiers nur dann, wenn dem Vierbeiner ein Missgeschick passiert. Hierzu zählt beispielsweise ein ungeplantes Bad im Futternapf, das zu einer starken Verunreinigung/Verklebung des Fells führen kann.
Kontrolle der Krallen
Sind die Krallen des geliebten Haustiers zu lang geworden, so musst du diese ein wenig stutzen. Im Regelfall kommen Ratten mit ihren Krallen sehr gut alleine zurecht. Bei mäßiger Abnutzung, die mitunter aus mangelndem Freilauf resultieren kann, ist ein Eingreifen häufig vonnöten. Für diesen Eingriff benötigst du natürlich sehr viel Feingefühl. Eine Verletzung der Blutgefäße, die die Krallen durchziehen, solltest du unbedingt vermeiden. Wenn du unsicher bist und dir die Aufgabe nicht 100% zutraust, solltest du lieber einen Tierarzt aufsuchen.
Da dein kleiner Mitbewohner von einer derartigen Spezialbehandlung vermutlich nicht besonders viel hält, solltest du diesen anschließend mit ein paar Leckerchen für die „Tortur“ belohnen.
Die Zahnkontrolle
Als Besitzer einer Ratte solltest du die Vorderzähne deines Tierchens regelmäßig kontrollieren. Ein flüchtiger Blick bietet sich oftmals gerade dann an, wenn der Nager damit beschäftigt ist, ein heißbegehrtes Leckerli zu verzehren. Um das Maul des Tierchens mit der Hand ein wenig zu öffnen, benötigst du hingegen ein wenig mehr Geschick und Übung.
Die hinteren Zähne deiner Ratte kannst du nur bei einem erfahrenen Tierarzt kontrollieren lassen. Hierzu ist entsprechendes medizinisches Werkzeug notwendig.
Eine ausgiebige Kontrolle der Zähne ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn dein kleines Nagetier Auffälligkeiten im Fressverhalten zeigt und/oder deutlich an Gewicht verliert. In diesen Fällen solltest du nicht zögern und umgehend einen Tiermediziner aufsuchen.
Ratten und Kinder
Bitte bedenke stets, dass Ratten kein Kinderspielzeug sind. Fühlen sich diese zu sehr bedrängt, dann können sie durchaus auch mal zubeißen. Die kleinen Nagetiere sind eben nicht immer zum Spielen und Knuddeln aufgelegt.
Kinder bis 3 Jahre sollten generell nur dann Kontakt zu den Haustieren haben, wenn mindestens ein Elternteil mit im Raum anwesend ist. Einen angemessenen Umgang mit den Tierchen kann man jungen Heranwachsenden beispielsweise mit einem Kuscheltier näherbringen. Du solltest zum Wohl deiner Ratte immer im Hinterkopf behalten, dass Kinder nicht über die nötige Feinmotorik im Umgang mit den Nagern verfügen. Achte deshalb bitte gewissenhaft darauf, dass Kinder sich nicht unerlaubt Zugang zum Gehege verschaffen können.
Mädchen und Jungen im Alter von ungefähr 8 Jahren können bei der Versorgung der Haustiere behilflich sein. Alleine mit den Tierchen spielen sollten jedoch auch sie nicht. Erst ab dem 12. Lebensjahr ist ein weitgehend selbständiger Umgang mit den Ratten zu empfehlen. Die Ausarbeitung eines gemeinsamen Pflegeplans ist hierbei sicherlich hilfreich. Auch wenn du keine Kinder hast, solltest du über die Erstellung eines solchen Plans nachdenken, da dieser insbesondere die ordnungsgemäße Befolgung der Hygienevorschriften und die allgemeine Versorgung des Vierbeiners erleichtert.