Schmusekatze, Stubentiger oder Samtpfote – jeder Halter findet besondere Koseworte für seinen vierbeinigen Freund. Als Haustiere stehen Katzen in der Beliebtheitsskala noch vor den Hunden ganz oben auf dem Wunschzettel vieler Menschen. Wenn du dich dazu zählst, solltest du dir, noch bevor du eine Katze kaufen möchtest, ein paar Punkte genau bedenken und dann ehrlich abwägen, ob du ein verantwortungsvoller Haustierbesitzer sein kannst.
Wohlbefinden der Katze – auf den Halter kommt es an
Egal ob deine Katze zukünftig in einem Singlehaushalt leben wird oder gleich eine ganze Familie auf Trab hält: sie wird sich überall wohlfühlen, wenn du ein paar wichtige Dinge gewährleisten kannst. Katzen brauchen tägliche Pflege und Kontakt zu ihren Bezugspersonen, um ein zufriedenes und glückliches Leben zu führen, und das kann bis zu 20 Jahre dauern. Wenn du dich also für eine Samtpfote entscheidest, liegt eine lange Beziehung zu einem ganz besonderen Haustier vor dir.
Katze kaufen – Jungtier oder ausgewachsene Katze?
Kitten sind besonders niedlich, tapsig und verspielt. Viele zukünftige Katzenbesitzer möchten diese Phase in der Entwicklung ihres Haustieres auf keinen Fall verpassen. Wenn du eine junge Katze kaufen möchtest, solltest du darauf achten, dass es nicht zu früh seine Mutter verlässt. Der ideale Zeitpunkt zur Trennung ist zwischen der 10. bis 12. Lebenswoche der Katzenwelpen gekommen. Es muss aber nicht immer ein Kitten sein. Im Tierheim deines Vertrauens wirst du gut beraten werden, wenn du eine erwachsene Katze zu dir nehmen möchtest. Die Tierbetreuer kennen den Charakter ihrer Schützlinge und können dir hilfreiche Tipps zur Pflege geben. In jedem Fall solltest du dir und der Katze, egal ob groß oder klein, genügend Zeit zur Eingewöhnung geben. Diese Phase sollte in Ruhe ablaufen, denn nicht nur du bist in dieser Situation aufgeregt, dein neues Haustier ist es auch.
Viele Rassen mit unterschiedlichen Bedürfnissen
Falls du an eine eher exotische Katzenart dein Herz verloren hast, wirst du im Tierheim wahrscheinlich nur selten Glück haben und das gewünschte Tier finden. Wenn es keine normale Hauskatze sein soll, wendest du dich am besten an einen eingetragenen Züchter, der jahrelange Erfahrung mit diesen ganz bestimmten Tieren hat. Hier findest du einige kurze Rassenporträts:
- Bengalkatze: Im Aussehen ist die Bengalkatze ihren Verwandten aus der Wildnis noch sehr ähnlich. Ein ausgeprägter Bewegungsdrang macht sie zu einem aktiveren Vertreter ihrer Art. Andererseits sind Bengalkatzen sehr anhänglich und freundlich. Sie werden bei genügend Beschäftigung und Zuwendung zu einem sehr treuen Begleiter.
- Norwegische Waldkatzen: Optisch heben sich die norwegischen Waldkatzen durch halblange Haare und luchsähnliche Ohren von ihren Artgenossen ab. Sonst sind sie jedoch unkompliziert, sanftmütig und gesellig.
- Perserkatze: Besonders edel kommt die Perserkatze daher. Das lange, seidige Fell braucht aber auch tägliche Pflege, bei der du deinem Haustier behilflich sein musst, um Verfilzungen im Fell zu vermeiden. Wenn schon die Jungkatze an das Kämmen und Bürsten gewöhnt wurde, ist bei dieser gemütlichen und anhänglichen Samtpfote die Pflegezeit auch gleich Schmusezeit.
- Savannah-Katze: Exotischer geht es nicht, denn Savannah-Katzen entstammen einer Kreuzung von afrikanischem Serval und europäischer Hauskatze. Sie gehören zu den größten und teuersten Katzenrassen, die du kaufen kannst. Aber Vorsicht: Du solltest darauf achten, dass du nur Tiere aus späteren Zuchtgenerationen kaufst, sonst gibt es gesetzliche Haltungsbeschränkungen. Ab der fünften Savannah-Generation sind die Exemplare dieser Rasse aber genauso zu halten wie andere Hauskatzen und haben ein freundliches, geselliges und verspieltes Wesen.
- Siamkatze: Blaue Mandelaugen und ein helles Fell mit dunklen Einfärbungen an Kopf, Schwanz und Pfoten machen die Siamkatze zu einer besonderen Schönheit, die aber auch ihren eigenen Kopf hat. Trotzdem sollten die Tiere nie einzeln gehalten werden und ein Leben, das ausschließlich in der Wohnung stattfindet, wird dieser Art bald zu langweilig. Da ist es gut, dass Siamkatzen trotz aller Individualität sehr menschenbezogen und so lernwillig sind, dass du sie gut an der Leine spazieren führen kannst.
- Sphynx-Katze: Diese Rasse sticht vor allem durch fast vollkommene Haarlosigkeit hervor. Mit dem eckigen Gesicht und dem muskulösen Körperbau ist die Sphynx-Katze sehr eindrucksvoll und zeichnet sich durch hohe Intelligenz, Lebhaftigkeit und Anhänglichkeit aus. Durch das fehlende Fell hat diese Art einen höheren Nahrungsbedarf und die helle Haut muss vor einem Sonnenbrand geschützt werden.
Vorbereitungen für den Einzug des neuen Haustiers
Bevor du dich endgültig für eine bestimmte Rasse entscheidest, solltest du dir noch einmal intensiv Gedanken darüber machen, welche Rasse sich mit deinem individuellen Lebensstil vereinbaren lässt. So stellt sich etwa die Frage, ob du dir einen Freigänger oder eine Wohnungskatze anschaffen solltest, ob eine Katze oder ein Kater besser zu dir und deinem Umfeld passt, oder, ob du alle anfallenden Kosten decken kannst.
- Freigänger oder Wohnungskatze: Die Entscheidung für oder gegen eine Wohnungs- bzw. Hauskatze sollte gut durchdacht sein. Hier spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle. So solltest du dich genauestens darüber informieren, welche Katzenart wie viel Platz und Freiraum benötigt und die Angaben mit den Möglichkeiten deiner Räumlichkeiten abgleichen. Auch ist von Belang, wie deine Wohnung/dein Haus örtlich situiert ist. Wohnst du in einer eher ruhigeren, ländlicheren Gegend, ist eine Rasse, die viel Auslauf und Freiraum benötigt, eine gute Option. Wohnst du eher städtisch oder an viel befahrenen Straßen, solltest du eventuell eher einer Katze, die drinnen lebt, ein Zuhause schenken. Des Weiteren solltest du dir überlegen, wie viel Freizeit du hast und inwieweit du diese Freizeit für dein Haustier aufwenden kannst.
- Katze oder Kater: Es ist auch von Relevanz, ob du dich für eine Katze oder einen Kater entscheidest. Du solltest überlegen, mit welchem Temperament und Spielverhalten du dir ein gemeinsames Leben vorstellen kannst. An dieser Stelle muss besonders Rücksicht darauf genommen werden, ob du schon andere Tiere besitzt oder zukünftig besitzen möchtest. Es sollte für Harmonie und Gleichberechtigung gesorgt werden.
- Anfallende Kosten: Auch anfallende Kosten sollten vorher genauestens recherchiert werden. Oft ist der erste Preis für das gewünscht Tier bezahlbar (ca. 70-200 Euro), es müssen aber zusätzlich Tierarztkosten, Kosten für Tiernahrung, Spielzeug und Utensilien wie Katzenklo, Napf, Kratzbaum etc. einbezogen werden. Da diese nach einiger Zeit abgenutzt sind, müssen sie gelegentlich ersetzt werden. Wenn du häufig in den Urlaub fährst, musst du deiner Katze außerdem einen Tiersitter suchen, der in vielen Fällen bezahlt werden muss.