Hilfe, mein Hund ist verrückt geworden! Kennst du das?: Nach einem langen Tag willst du nur noch eins: dein Sofa und einen guten Film. Gerade hast du es dir gemütlich gemacht, als dein Hund aufspringt wie vom Blitz getroffen und anfängt, wie ein Irrer durchs Zimmer oder die ganze Wohnung zu rennen. Einmal hin, wieder zurück, unter dem Tisch durch, zack aufs Sofa, um dann das Ganze zu wiederholen. Alles geht so schnell, dass du kaum reagieren kannst. Du bist so verblüfft, dass du ihn mit Blicken verfolgst und dich fragst, ob bei ihm eine Schraube locker ist. Irgendwann bleibt er genauso schnell wieder stehen, sieht total entspannt aus und der ganze Spuk ist vorbei. Keine Sorge, mit deinem Hund stimmt alles. Er hatte gerade einen “Zoomie”!
Was ist ein Zoomie?
Vielleicht kennst du Zoomies auch unter dem Namen FRAP. Das bedeutet frenetic random activity periods oder zu deutsch: Frenetisch zufällige Aktivitätsausbrüche. Ein zufällig ausgelöster Energieausbruch also, der bei Hunden und Katzen auftritt. Dabei rasen sie durch die Gegend, drehen sich wild im Kreis und sehen aus, als würden sie von einem Schwarm Insekten verfolgt werden. Zoomies dauern in der Regel ein paar Minuten oder weniger und können von deinem Hund nicht unterdrückt werden. In diesen Momenten scheint sich ihre komplette Energie zu bündeln und nur darauf zu warten, sich entladen zu dürfen.
Warum kriegen Hunde Zoomies?
Generell sieht man die Ursache für die auftretenden Zoomies in einer Mischung aus aufgestauter Energie und Freude. Auch einzelne Erlebnisse können einen Zoomie auslösen. Hast du schon mal erlebt, wie dein Hund sich verhält, wenn der erste Schnee des Jahres gefallen ist? Ist er nicht wie ein Verrückter durch das weiße Pulver gerast? Oder am Sandstrand kurz nach Ankunft am Urlaubsort, hat ihn das nicht auch sofort in den Zoomiemodus versetzt? Manche Hunde werden nach dem Baden von einem Anfall heimgesucht oder nach dem Krallen schneiden beziehungsweise der Fellpflege. Es scheint einen Zusammenhang zu geben zwischen dem Zoomie und einer vorausgegangenen Zurückhaltung, die dem Hund seine ganze Konzentration abverlangt hat. Auch Frust oder Müdigkeit können verantwortlich sein. Oft ist es den Hundebesitzer:innen möglich, den Auslöser zu identifizieren. FRAPs kann man überall beobachten, auf der Hundewiese, im eigenen Garten und auch im Haus. Viele Hundebesitzer berichten, dass die Zoomiehäufigkeit mit dem Älterwerden abnimmt. Das ist auch logisch, denn Welpen und Junghunde haben mehr aufgestaute Energie als ein erwachsener Hund. Besonders oft treten Zoomies in der kalten Jahreszeit auf. Wir sind weniger draussen und wenn das Wetter ganz mies ist, lassen wir unsere Hunde vielleicht nur schenke ihr Geschäft verrichten, bevor wir den Schutz unserer warmen Wohnung suchen. Ist doch klar, dass dann ein Zoomie Abhilfe schafft.
Sind Zoomies beim Hund gefährlich?
Hundezoomies sind ganz normal und für beide, Hund und Mensch, ein großer Spaß. Wem geht nicht das Herz auf, wenn er seinem Vierbeiner dabei zuschaut, wie er seine pure Freude auslebt? Klar, ein Zoomie ist nicht immer Grund zur Erheiterung, insbesondere dann nicht, wenn im Eifer des Gefechts eine halb volle Kaffeetasse zu Boden fällt oder die bereitgestellte Chipsschüssel dran glauben muss. Hat dein Hund täglich einen FRAP? Wunderbar und kein Grund zur Sorge. Etwas genauer hinschauen würde ich, wenn dein Hund mehrmals täglich einen Anfall hat. Das könnte dann bedeuten, dass er zu wenig Bewegung und Auslastung hat. Versuche in diesem Fall, deine Spaziergänge etwas mehr auszudehnen und vielleicht die ein oder andere Übung unterwegs mit einzubauen. Hilfreich ist auch, wenn es für deinen Hund einen Ort gibt, an dem er sich im Freilauf mal so richtig austoben darf. Das kann der eigene Garten, der Hundeplatz, die Hundewiese oder ein anderer Ort sein, an dem dein Hund abgeleint werden kann.
Zoomt dein Hund auch?