Welpenerziehung leicht gemacht – Grundlagen

Wenn bald ein Welpe bei dir einzieht, solltest du dir schon vorher Gedanken zum Thema Erziehung machen. Viele Halter lassen in den ersten Wochen die Welpenerziehung schleifen, weil sie denken, dass der Hund noch zu klein dafür ist. Doch diese Versäumnisse in der ersten Zeit führen oft zu Problemen. Von Anfang an sollten klare Regeln gelten, an die sich der Vierbeiner halten muss. Nicht zuletzt gibt ihm das auch Sicherheit. Welpen erziehen sich keinesfalls von alleine, deswegen solltest du direkt nach dem Einzug mit der liebevollen Erziehung beginnen. Schlechte Angewohnheiten und falsches Verhalten irgendwann wieder abzutrainieren, erweist sich nämlich als wesentlich schwerer.

Die Grundlagen der Welpenerziehung in Kürze

Es gibt ein paar Grundregeln, an die sich die ganze Familie halten sollte, damit der Welpe spielerisch seinen Platz im „Rudel“ findet:

Regeln der Welpenerziehung – was wirklich wichtig ist

Welpen sind neugierig und unermüdlich damit beschäftigt, Neues zu entdecken. Es liegt an dir, dem Kleinen dabei zu helfen, die wichtigsten Dinge zu lernen. Welpen beginnen direkt mit dem ersten Atemzug, verschiedene Verhaltensweisen und Mechanismen zu erlernen. Dabei ist ein wesentlicher Faktor die Prägung durch Mutter und Geschwister. Aber auch der Mensch kann einen Hund prägen. Ein weiterer Mechanismus ist die Gewöhnung. Das bedeutet, dass sich ein Welpe schnell an seine Umgebung gewöhnt und damit vertraut macht. Er kann unangenehme und angenehme Geräusche sowie Gerüche erkennen und Situationen damit verbinden. Dies macht man sich in der Hundeerziehung zunutze. Viele Assoziationen entstehen unbemerkt. Ein Beispiel: Wenn du das Futter immer aus dem Keller holst, wird der Hund schnell lernen, dass der Keller in direkter Verbindung mit seinem Futter steht.

Konditionierung und Lob

Unter der klassischen Konditionierung versteht man einen simplen Prozess, bei dem der Welpe lernt, dass er auf einen Reiz mit einem entsprechenden Verhalten reagieren soll. Ein gutes Beispiel dafür ist ein akustisches Signal, auf das der Hund zum Besitzer kommt. Für dieses Verhalten wird er anschließend gelobt. Dieser Lerneffekt lässt sich mit „Boostern“ wie Leckerlis zusätzlich verstärken. Denn ein Hundekeks kann die Motivation eines Welpen auf beachtliche Weise beeinflussen. Neben Futter können aber auch andere Belohnungen funktionieren, wie beispielsweise Streicheleinheiten oder ein gemeinsames Spiel. Ein Lob ist eine positive Bestärkung für den Vierbeiner und ein wichtiger Bestandteil der Hundeerziehung.

Welpenerziehung – was ist wichtig?

Es gibt drei goldene Regeln der artgerechten Welpenerziehung:

  1. Der Welpe muss sich immer geliebt und geborgen fühlen.
  2. Motivation führt auf direktem Wege zum Erfolg.
  3. Durchsetzungsvermögen und ruhige Konsequenz sind unverzichtbar.

Welpenerziehung – sind Strafen angebracht?

Welpen sind in der Lage, mithilfe richtig eingesetzter Belohnungen besonders schnell zu lernen. Lob ist ein effektives Werkzeug, die Erziehung erfolgreich voranzutreiben. Vielen stellt sich die Frage, wie es bei unerwünschtem Verhalten mit Bestrafung aussieht. Die wilden Verwandten der Hunde lernen in der freien Wildbahn nicht ausschließlich durch Lob und Aufmunterung, was richtig und falsch ist. Es gibt auch Bestrafungen durch die Mutter und Rauferein mit den Geschwistern. Generell ist es daher möglich, in geringem Umfang artgerechte Strafen in die Erziehung einfließen zu lassen.

Allerdings darfst du deinem Welpen niemals wirklich Schmerzen zufügen oder ihn verletzen. Eine schmerzhafte Bestrafung würde nur das Urvertrauen zwischen dir und deinem Hund zerstören – ohnehin verbietet das Tierschutzgesetz eine solche Behandlung! Außerdem sind Welpen schwach und äußerst verletzlich. Du wirst auf jeden Fall großen seelischen Schaden anrichten, wenn du grob gegen den Hund vorgehst. Es gibt aber verschiedene Griffe, die du anwenden kannst. Diese werden auch von Wölfen und Hunden genutzt.

Wichtig: Strafen wirken immer nur dann, wenn sie unmittelbar auf die „Tat“ erfolgen. Das bedeutet, wenn ein Welpe zum Beispiel beim Klauen erwischt wird, kann dieses Verhalten im selben Moment mit einem entsprechenden Griff unterbunden werden, was wiederum zu einem Lerneffekt führt. Eine verspätete Bestrafung ist hingegen sinnlos, denn nach einer gewissen Zeit weiß der Hund gar nicht mehr, was nun das Problem ist. Die Statistiken zeigen, dass Lob effektiver ist als Strafe. Deswegen sollten Bestrafungen bei der Welpenerziehung die Ausnahme darstellen.

Fazit: Welpenerziehung erfordert Geduld, Ausdauer und Konsequenz

Wenn du dich für einen Welpen entscheidest, dann ist das Thema Erziehung entscheidend, um eine gute Basis für ein harmonisches Zusammenleben mit dem Vierbeiner zu schaffen. Geduld, Ausdauer und Konsequenz spielen dabei eine wesentliche Rolle. Wichtig ist aber auch, die Welpenerziehung nicht zu verbissen zu sehen. Es ist sinnvoll, sich direkt nach dem Einzug des Hundes in einer Welpenschule anzumelden. Dort bekommst du wertvolle Tipps zur Erziehung und triffst auf andere Hundehalter, mit denen du dich austauschen kannst. Außerdem ermöglichst du deinem Hund auf diese Weise wertvolle soziale Kontakte mit Artgenossen. Wenn Du frühzeitig mit der Welpenerziehung startest, lassen sich viele Probleme im Voraus vermeiden.