Strandurlaub macht nicht nur Menschen viel Spaß. Auch Hunde toben gerne im Sand oder planschen im Meer. Doch wo sind sie willkommen? Kann man mit seinem Hund einfach an jeden Strand oder muss es ein spezieller Hundestrand sein? Wir verraten dir, wo du die schönsten Hundestrände findest und wie du dich am besten auf einen Tag am Meer vorbereitest.
Urlaub mit Hund am Meer
Für die meisten Hunde zählt es zu den größten Erlebnissen, frei am Strand zu toben und sich nach Herzenslust in die Wellen zu stürzen. Den ganzen Tag im Sand buddeln, Spielzeug oder Bälle aus dem Wasser holen und danach noch ein wohliges Sandbad genießen – so etwa würden wohl Vierbeiner ihren bevorzugten Urlaub beschreiben. Herrchen und Frauchen müssen natürlich auch dabei sein, damit das Hundeglück perfekt ist. Verbotsschilder an den klassischen Badestränden bereiten dem Vergnügen aber oft ein Ende. Zum Glück gibt es jedoch zahlreiche ausgewiesene Sandstrände, an denen Hunde ausdrücklich erlaubt sind – die sogenannten Hundestrände.
Darf ich mit Hund an jeden Strand?
Vor allem während der Hauptsaison von Frühling bis Herbst sind Hunde an vielen Stränden der Ostsee und Nordsee nicht erlaubt. Gründe können sein, dass sie ausschließlich Badegäste vorenthalten sind oder Schutzbereiche für Wildtiere sind. Wer sich nicht an diese Vorgaben hält und seinen Hund möglicherweise sogar ohne Leine herumtoben lässt, riskiert ein hohes Bußgeld. Doch dazu muss es nicht kommen, denn an deutschen Küsten gibt es viele Strandabschnitte, die extra für Hunde ausgewiesen sind.
Was zeichnet einen Hundestrand aus?
Hundestrände sind speziell gekennzeichnete Abschnitte, welche durch entsprechende Beschilderungen leicht zu erkennen sind. Während es früher nur an abgelegenen Stellen den einen oder anderen Hundestrand gab, existieren mittlerweile an der Nord- und Ostsee fast 80 Strandabschnitte für Hunde. Dort finden sich nicht nur Kotbeutel und Abfalleimer, sondern häufig auch Möglichkeiten, den Hund nach einem Bad im Meer abzuduschen.
Wie finde ich einen Hundestrand?
Wenn du dich für eine bestimmte Region an den Küsten der Ostsee oder Nordsee interessierst, findest du auf der Webseite der jeweiligen Gemeinde, Ortschaft oder Insel alle wichtigen Informationen über die dort angebotenen Hundestrände. Da es keine deutschlandweiten, einheitlichen Vorschriften gibt, solltest du dich individuell informieren.
Vielleicht hast du Glück und bist außerhalb der Saison auf Tour. Dann kannst du mit deinem Hund möglicherweise den gesamten Strand benutzen. Auf der anderen Seite kann es aber auch vorkommen, dass innerhalb eines Hundestands Leinenpflicht gilt. Möchtest du ihn von der Leine lassen, solltest du dich auf die Suche nach einem Standabschnitt machen, an dem du und dein Hund alle Freiheiten genießen könnt. Mit einer guten Urlaubsvorbereitung bist du vor bösen Überraschungen sicher.
Welche Regeln gelten an Hundestränden?
Zum einen kann es bestimmte Vorschriften geben, zum anderen Verhaltensregeln, an die sich im Interesse des allgemeinen Wohlbefindens alle halten sollten. Wichtig zu wissen ist erst einmal, ob Hunde ohne Leine herumtoben dürfen. An den meisten Hundestränden ist dies der Fall, aber es kann auch Einschränkungen geben, die du kennen solltest.
Davon abgesehen gelten Verhaltensregeln, wie sie eigentlich überall eingehalten werden sollten. Eine der wichtigsten ist, die Hinterlassenschaften des Hundes sofort zu entfernen. Zudem sollte auch an einem Hundestrand immer Rücksicht auf andere Menschen und Hunde genommen werden. Dies bedeutet, dass der Hund nicht über andere Handtücher rast, andere Hunde bedrängt, Kinder erschreckt, deren Spielzeug klaut oder es zu Raufereien unter Vierbeinern kommt. Jeder möchte einen entspannten Tag am Meer erleben und dazu gehört gegenseitige Rücksichtnahme.
Was benötige ich für einen Strandtag mit Hund?
Ebenso wie du für dich alles Wichtige einpackst, solltest du auch für deinen Hund an alles denken, was er über den Tag benötigen könnte. Unsere Checkliste für einen Tag am Hundestrand zeigt dir, was du brauchst:
- Trinkflasche für den Hund (+ ausreichend Süßwasser)
- Schleppleine (falls Leinenpflicht)
- Hundedecke
- Hundeleckerlis oder Trockenfutter
- Wasserspielzeug
- Hundehandtuch
- Hundekotbeutel
- Schwimmweste für den Hund
- Kleine Hundeapotheke
- Evtl. GPS-Tracker
Wenn es warm und/oder sonnig ist kannst du zusätzlich folgende Dinge einpacken:
- Sonnenschirm
- Sonnencreme
- Kühlmatte
Benötigt mein Hund einen Sonnenschutz?
An heißen, sonnigen Tagen solltest du unbedingt an den Sonnen- und Hitzeschutz deines Hundes denken. Wie du sicherlich weißt, sind Hunde nur minimal in der Lage zu schwitzen. Ihnen wird also schnell zu heiß und sie beginnen zu hecheln. Das verbraucht jedoch viel Flüssigkeit. Wichtig ist daher zum einen, dass dein Hund immer die Möglichkeit hat, Wasser zu trinken. Zum anderen benötigt er unbedingt Schatten. Biete ihm einen Platz unter deinem Schirm, nimm extra einen für ihn mit oder bastle etwas mit Handtüchern und Taschen. Vielleicht kannst du auch einen Strandkorb mieten oder es bietet sich die Möglichkeit natürlichen Schattens in Form von Büschen oder Bäumen.
Tipps für einen Tag am Meer
Wenn dein Hund eine Wasserratte ist, hat er sicherlich Spaß im Meer. Vergiss aber nicht, dass es sich dabei um Salzwasser handelt. Der Hund sollte dies nicht oder nur in sehr kleinen Mengen trinken. Zum einen zieht Salz Wasser aus dem Körper und kann ihn dehydrieren lassen, zum anderen sorgt zu viel Salzwasser für Verdauungsprobleme.
Halte deinen Hund daher besser davon ab, Meerwasser zu trinken. Da sich das beim Apportieren von Wasserspielzeug kaum verhindern lässt, solltest du dies nur für einen begrenzten Zeitraum durchführen. Und je nachdem, ob es Strömungen gibt und wie gut dein Hund schwimmen kann, solltest du Apportierspielzeug nicht zu weit ins Wasser werfen.
Wird am Hundestrand eine Dusche angeboten, solltest du diese am Ende des Tages nutzen und deinen Hund abduschen, denn Salz und Sand greifen die Haut an.
Hundestrände an der Nordseeküste
An der Nordseeküste liegen zahlreiche Traumstrände, an denen sich Hunde nach Lust und Laune austoben können. An die Leine muss der Liebling meist nur auf dem Weg zum Strand oder beim Spaziergang auf den grasbewachsenen Deichen. Denn hier weiden in der Regel Schafe, als natürliche Rasenmäher, die gleichzeitig die Dämme mit ihren Hufen verdichten. Hat man aber die ausgewiesenen Hundestrände erreicht, darf meist die Leine gelöst werden und der Sand- und Badespaß kann beginnen.
Sylt
Die nordfriesische Insel Sylt ist ein wahres Hundeparadies mit allein 16 freigegebenen Hundestränden, auf denen sich die Vierbeiner ohne Leine bewegen dürfen. Von Herbst bis Frühjahr dürfen sich Hunde sogar an allen Badestränden aufhalten. Kilometer lange, weiße Sandstrände laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein, bei denen sich die tierischen Begleiter komplett verausgaben können. Einige Strände wie beispielsweise Wenningstedt oder Rantum verfügen über direkte Zugänge vom Campingplatz aus.
Föhr
Föhr ist besonders beliebt wegen des vom Golfstrom begünstigten Klimas. Das nicht ganz so kalte Wasser lädt zum Erfrischen nach dem Toben im weißen Sand ein. Doch es herrscht auch auf den vier Hundestränden der Insel eine Leinenpflicht. Zumindest eine Schleppleine sollte daher angelegt sein.
Sankt Peter Ording und Amrum
Viel zu bieten für Hundebesitzer haben auch die Nordseeinseln Sankt Peter Ording mit seinen großzügigen Hundestränden oder Amrum mit den drei für Hunde reservierten Strandabschnitten.
Nordstrand
Wer es lieber grün mag, ist auf Nordstrand mit seinem Vierbeiner bestens aufgehoben. Die drei Grünstrände für Hunde finden sich in Fuhlehörn, Lüttmoorsiel, und Holmer Siel. Allerdings ist überall (Schlepp-)Leinenpflicht.
Die schönsten Hundestrände an der Ostseeküste
Weniger Anleinpflicht, dafür umso mehr Buddel- und Badespaß hat die Ostseeküste den vierbeinigen Urlaubern zu bieten. Egal ob die Buchten von Kiel, Lübeck oder Mecklenburg, sie alle bieten wahre Strandparadiese für Hunde.
Rügen und Usedom
Auch die Inseln Rügen und Usedom sind auf Pfotenläufer eingestellt. Zusammengenommen bieten sie über 20 Hundestrände.
Maasholm
Als besonders hundefreundlich gilt auch Maasholm bei Flensburg in der Geltinger Bucht. Der naturbelassene Hundestrand bietet reichlich feinen Sand, der bis ins Wasser reicht. Herrchen oder Frauchen können beim Spielen mit ihren Vierbeinern aufs Meer hinausschauen oder genießen den Anblick von bewaldeten Hügeln, die sich mit nicht enden wollenden Wiesen abwechseln.
Kieler Bucht
Brasilien und Kalifornien sind manchmal näher als gedacht. Gemeint sind allerdings die gleichnamigen Hundestrände der Kieler Bucht. Zwar wachsen dort weder Kokosnüsse noch Bananen auf den Bäumen, doch auf kulinarische Genüsse müssen Besucher nicht verzichten. Und dein Hund darf sich frei bewegen. Nur wenn du ein Restaurant besuchst, musst du ihn an die Leine nehmen. Ansonsten ist Toben oder Faulenzen am Stand angesagt. Und wenn der Vierbeiner müde ist, kann er es sich gemeinsam mit seinem Herrchen im Strandkorb gemütlich machen.
Weitere Top Hundestrände an der Ostsee
Auch Eckernförde, Damp oder Glücksburg bieten ihren zwei- und vierbeinigen Gästen viele Möglichkeiten zu ausgedehnten Strandspaziergängen.
Für Inselfreunde bieten sich zudem Rügen, Fehmarn oder Usedom an, die teilweise sehr großzügige Strandabschnitte für die tierischen Besucher reserviert haben. Im Gegensatz zu den anderen Strandabschnitten und Inseln an der Ostsee, besteht auf Fehmarn allerdings Leinenzwang für Hunde. Viel Auswahl und Abwechslung bieten insbesondere die Hundebereiche der Landzunge Schaabe auf Rügen.
Nordsee, Ostsee oder doch lieber ans Mittelmeer?
Ob du dich nun für einen Urlaub an der Nord- oder Ostsee entscheidest, hängt von deinen Vorlieben ab. Die Nordseeküste ist geprägt von den Gezeiten. Bei Ebbe kann man auch schon mal von einer Insel zur anderen laufen, bei Flut sind sie vollständig vom Wasser umgeben. Dadurch ergeben sich beeindruckende Naturschauspiele. Steht der Bade- und Strandurlaub mit Hund im Fokus, ist die Ostsee vielleicht die bessere Alternative, denn dort gibt es kaum Gezeiten. Das Wasser ist immer da.
Abseits der deutschen Küsten sind auch die Hundestrände am Mittelmeer beliebte Ausflugs- und Urlaubsziele. In Südfrankreich sind Hunde zum Beispiel an den Stränden Portiragnes Plage und Narbonne Plage willkommen und dürfen frei laufen. Auf Sizilien lockt der im Süden gelegene Hundestrand in der malerischen Bucht von Porto Palmas Zwei- und Vierbeiner an das kristallklare Wasser. Dort sind sogar Stationen mit Hundeduschen und Näpfen verfügbar.
Auch Spanien wird mehr und mehr hundefreundlich. An der Costa Brava liegen zwischen den Kaps unzählige kleine Buchten, in denen sich auch Hunde pudelwohl fühlen können. Und auf Mallorca dürfen Vierbeiner in der Zeit von Oktober bis April an der Küste spielen. Zur übrigen Zeit ist dies nur an wenigen Strandabschnitten erlaubt.
Wichtig: Insbesondere wer außerhalb Deutschlands Strandurlaub mit Hund machen möchte, sollte sich mindestens 6 Wochen im Voraus bei seinem Tierarzt nach empfehlenswerten Impfungen und geeignetem Schutz vor Parasiten erkundigen!
Wer regelmäßig reist, sollte sich außerdem bei seiner Hundehaftpflichtversicherung erkundigen, ob durch den Hund verursachte Schäden im Hotelzimmer/Ferienhaus im Schutz inbegriffen sind.