Hydrotherapie für Hunde

Wissenswertes zur Hydrotherapie für Hunde

Die Hydrotherapie für Hunde bezeichnet das kontrollierte Laufen des Hundes auf einem speziellen Unterwasserlaufband und hat für Hunde viele Vorteile. Vor allem aber wird die Hydrotherapie bei Vierbeinern mit Problemen des Bewegungsapparats eingesetzt. Die schonende Therapie im Wasser ermöglicht die Stärkung der Muskulatur und kann darüber hinaus das Herz-Kreislauf-System anregen. Außerdem haben die Temperatur des Wassers und der Massageeffekt positive Nebeneffekte auf den Körper des Tieres und tragen zur Entspannung der Muskulatur bei.

Der größte Vorteil liegt in der gelenkschonenden Auftriebskraft des Wassers. So können auch übergewichtige, ältere und jene Hunde, die eine Operation hinter oder noch vor sich haben, auf sehr entlastende Weise Muskeln aufbauen und wieder in Bewegung kommen. Eine Verbesserung des Gangbildes kann dadurch schonend erzielt werden. Die Wasserhöhe sowie die Neigung des Laufbandes können für jeden Hund individuell eingestellt werden. Besonders schön ist auch, dass der Halter dabei sein und beruhigend und motivierend auf seinen Vierbeiner einwirken kann. Mit tollen Leckerlis oder Leberwurst aus der Tube kann die Therapie für den Hund außerdem positiv verknüpft werden.

Die Möglichkeiten der Wassertherapie

Für Vierbeiner bietet sich neben dem Unterwasserlaufband noch eine weitere Möglichkeit der Wassertherapie an: das therapeutische Schwimmen. Hierbei hat der Hund nun gar kein Eigengewicht mehr zu tragen und wird zu mehr Bewegung animiert. Das Schwimmen ist aber immer mit Vorsicht zu genießen, da es sehr anstrengend und schnell ermüdend für den Hund ist.

Welche Art der Therapie für den jeweiligen Vierbeiner infrage kommt, hängt immer von der Diagnose und dem Krankheitsbild des Hundes ab. Das Schwimmen ist gerade für die Vorderhand des Hundes belastend und daher bei Erkrankungen der Halswirbelsäule, des Ellenbogens oder der Sehnen ungeeignet. In diesem Falle wäre das Unterwasserlaufband entlastender und gelenkschonender. Zielt man auf eine bessere Beugung eines Gelenkes ab, ist das therapeutische Schwimmen hingegen gut geeignet. Auch bei einer Parese, einer unvollständigen Lähmung, kann in manchen Fällen das therapeutische Schwimmen eine gute Wahl sein.

Durch das instinktive Schwimmen des Tieres könnte er die Beine womöglich wieder gezielt einsetzen, da er sich an die Bewegung des Schwimmens erinnert. Welche Therapieform die beste für das jeweilige Tier ist, sollte zuvor immer mit dem Tierarzt besprochen werden. Dann kann die weitere Therapie gemeinsam mit dem Physiotherapeuten besprochen werden.

Voraussetzungen für eine Hydrotherapie für Hunde

Grundsätzlich darf jeder Hund, unabhängig seiner Rasse und Größe, die Wassertherapie ausüben. Lediglich im Hinblick auf den Gesundheitszustand sollte abgewogen werden, ob die Hydrotherapie das Mittel der Wahl ist. Ein älterer, entkräfteter Hund sollte vielleicht nicht unbedingt schwimmen, da es zu anspruchsvoll sein könnte. Eine Abklärung durch den Tierarzt ist unbedingt anzuraten.

Das Unterwasserlaufband ist schonender und ein guter Einstieg, um gelenkentlastend wieder in Bewegung zu kommen und die Gelenke so beweglich zu halten. Das Schwimmen bei kurznasigen Rassen ist mit Vorsicht zu genießen. Ein übergewichtiger Hund oder ein Hund mit Arthrose kann sicher von der Wassertherapie profitieren und so Schmerzlinderung erfahren und zu mehr Mobilität finden.

Wo kann ich einen Hundephysiotherapeuten finden?

Möchtest du deinen Hund mit einer geeigneten Physiotherapie unterstützen, solltest du dich über das Angebot in deiner Gegend gut informieren. Da die Berufsbezeichnung „Hundephysiotherapeut/in“ nicht geschützt ist, kann sich erst einmal jeder so nennen. Informiere dich deshalb über die jeweiligen Hundephysiotherapeuten genau. Schaue dir an, welche Ausbildung/en sie absolviert haben und ob sie über praktische Erfahrungen verfügen. Vielleicht gibt es online auch Bewertungen anderer Kunden.

Auch ist von Interesse, wer sich mit rassespezifischen Problemen auskennt. Ein verantwortungsbewusster Hundephysiotherapeut wird zudem immer nach der Diagnose und der Beurteilung des Tierarztes fragen und gerne auch entsprechende Röntgenbilder sehen wollen. Ebenso wird ihn interessieren, ob dein Hund Medikamente nimmt. Auf der jeweiligen Internetseite kannst du bestimmt auch herausfinden, ob der Hundephysiotherapeut, den du dir ausgeguckt hast, überhaupt ein Unterwasserlaufband vor Ort hat und sich mit der Hydrotherapie befasst. Das therapeutische Schwimmen wird vermutlich weniger häufig angeboten, da das Becken viel Platz benötigt und die Unterhaltskosten zudem hoch sind.


Kristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften. Als Dozentin ist Kristina Ziemer-Falke sehr gefragt und deutschlandweit auf Seminaren und Vorträgen zu Themen rund um den Hund anzutreffen.