Für wen ist dieser Trick etwas?
Schubkarre fahren mit dem Hund ist körperlich sehr anstrengend, gerade das Rein- und Rausspringen, aber auch das Austarieren der Fahrbewegungen ist für den Hundekörper eine Herausforderung. Übe diesen Trick daher nur mit deinem rundum gesunden Vierbeiner, der keine Gelenk- bzw. Knochenprobleme oder dergleichen hat. Dein Hund soll bei diesem Trick in eine (kleine) Schubkarre springen und sich von Dir durch die Gegend fahren lassen. Bei sehr unsicheren Hunden solltest du dir Zeit lassen, um deinen Vierbeiner zunächst langsam an die Schubkarre zu gewöhnen.
Wie übe ich Schubkarre fahren mit dem Hund?
Zunächst benötigst du eine stabile Schubkarre, die zum einen für deinen Vierbeiner groß genug ist und zum anderen keine scharfen Kanten hat, an denen sich dein Hund verletzten kann. Hier eignen sich Schubkarren mit einer Kunststoffwanne am besten.
Zum Schubkarre fahren mit dem Hund bietet sich an, einen Clicker oder ein Marker-Signal als Verstärker zu nutzen, da du so punktuell und sehr genau das gewünschte Verhalten verstärken kannst. Kennt dein Hund noch keinen Clicker, kannst du auch durch Spielzeug, Leckerli und Stimme deinen Hund motivieren und verstärken. Eine ruhige Trainingsatmosphäre solltest du schaffen, damit sich dein Hund besser konzentrieren kann und nicht abgelenkt wird.
Schritt 1
Stell die Schubkarre auf. Achte darauf, dass du genügend Platz rundherum hast, der Boden nicht rutschig ist und die Schubkarre einen sicheren Stand hat. Motiviere jetzt deinen Hund, sich die Schubkarre näher anzuschauen. Jede Kontaktaufnahme deines Hundes verstärkst du mit dem Clicker/Marker-Signal. Über ein Motivationsmittel in der Hand kannst du nun versuchen, deinen Hund dazu zu motivieren, sich auch schon mal an die Schubkarre zu stellen und dabei das Innere der Schubkarre wahrzunehmen.
Nun versuche über das Motivationsmittel (Leckerchen) in deiner Hand, deinen Hund dazu zu bringen, in die Schubkarre zu springen. Ziehe dafür deine Hand immer weiter in die Mitte der Schubkarre, bis dein Vierbeiner deiner Hand folgt und hineinspringt. Einige Hunde springen eventuell direkt wieder heraus, daher setze auch hier den Clicker als Verstärker ein. So kannst du genau in dem Moment clicken, wenn dein Hund den Satz in die Schubkarre absolviert hat. Kennt dein Hund bereits, dass er irgendwo rauf- oder reinspringen darf, kannst du deinen Hund über dieses Signal dazu bringen, in die Schubkarre zu hüpfen. Verstärke nun sofort das Reinspringen und löse ihn auch direkt wieder auf und motiviere ihn dazu, die Schubkarre zu verlassen. Du kannst es deinem Hund zunächst auch etwas bequemer oder einfacher machen, indem du ein weiches Kissen oder eine Decke in die Schubkarre legst. Wiederhole nun das Reinspringen deines Hundes einige Male. Lass Dir bei ängstlichen Hunden hier gerne viel Zeit.
Schritt 2
Erst wenn dein Hund sicher in die Schubkarre springt, gehe zum nächsten Schritt über. Denn nun versuchst du, deinen Hund länger in der Schubkarre zu halten. Hierfür kannst du deinem Hund, je nach Größe, ein Sitz oder Platz geben und belohnst ihn dafür. Du kannst aber auch das längere Stehenbleiben verstärken, indem der Click einfach etwas verzögert erfolgt. Bei einem unsicheren Hund kannst du auch mit Zwischenbelohnungen in Form von Futter oder Stimme arbeiten und so das Verbleiben in der Schubkarre verlängern. Dein Hund sollte schon einige Zeit in der Schubkarre verbleiben können, bevor du jetzt zu Schritt 3 übergehst.
Schritt 3
Dein Hund bleibt sicher in der Schubkarre – prima, nun kannst du beginnen, ein bisschen Bewegung in die Schubkare zu bringen. Du kannst hier gerne zunächst noch ein Motivationsmittel in der Hand nutzen. Halte es deinem Hund vor die Nase und lass ihn sich darauf konzentrieren. Mit deiner freien Hand hast du jetzt die Möglichkeit, kurz die Schubkarre zu bewegen. Die Belohnung erhält dein Hund, sobald das Ruckeln aufhört. Klappt das gut und du kannst das Motivationsmittel bereits weglassen, hebst du die Schubkarre mit beiden Händen kurz an und wackelst etwas. Erhöhe die Schwierigkeit hier angepasst an deinen Hund. Er sollte keinesfalls Angst bekommen und deswegen aus der Schubkarre springen. Wiederhole diesen Schritt einige Male, bis dein Hund entspannt sitzenbleibt, auch wenn die Schubkarre länger angehoben ist und verstärkt wackelt. Vergiss nicht, jede Einheit für deinen Hund lohnenswert zu machen und verstärke ihn hochwertig für das Mitmachen.
Schritt 4
Klappt alles, kannst du nun versuchen, die ersten Schritte mit der Schubkarre zu laufen. Gerne kannst du deinen Hund währenddessen verbal loben und damit unterstützen. Habt ihr die ersten Schritte geschafft, dann ist jetzt Zeit, das Signal einzuführen. Das neue Signal, z. B. „Schubkarre“, kannst du 0,5 Sekunden vor deine Handbewegung oder das Signal setzen, welches deinen Hund dazu motiviert, in die Schubkarre zu springen. Viel Spaß bei der Umsetzung!
Tipp
Vergiss beim eifrigen Üben nicht, wie anstrengend dieser Trick für deinen Hund sein kann. Trainiere daher lieber in kurzen Einheiten und baue genügend Pausen ein.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.