Papillon Steckbrief
Stadthund, alte Hunderasse, Anfängerhund
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Papillon aus?
Papillon und Phalène sind Zwerghunde auf kurzen Beinen. Sie repräsentieren eine sehr alte, sehr kleine, zart wirkende Hunderasse, die schon im Mittelalter in Öl gefasst wurde. Offiziell werden sie "Kontinentaler Zwergspaniel" oder "Epagneul nains continental" genannt. Mit einem Gewicht von 2 bis 5 Kilogramm zählen sie zu den kleinsten Hunden überhaupt. Das Thema Größe, genauer gesagt Kleinheit, ist ein Problem dieser Hunderasse; glücklicherweise das einzige. In Teilen der Szene müssen diese eh schon kleinen Hunde immer noch kleiner, verzwergt werden. Die zuweilen als "Variante 1" gezüchteten Hunde mit einem Gewicht ausgewachsen bei 2 Kilogramm haben alleine schon durch ihre Verzwergung regelmäßig gesundheitliche Probleme ernster Art. Der Bauplan des Hundes ist für Größen unter 2,5 Kilogramm einfach nicht mehr geeignet. Gesunde Papillon und Phalène bringen daher ausgewachsen zwischen 2,5 bis 5 Kilogramm auf die Waage bei einer Widerristhöhe um die 28 Zentimetern. Der Papillon hat Stehohren, der Phalène hat Hängeohren. Das ist der einzige Unterschied. Es sind kleine niederläufige Hunde mit langem, weichem, gewellten Fell. Es soll reichlich glänzen. Der Kontinentale Zwergspaniel hat keine Unterwolle. Zum Schwanz hin sollen die Haare länger werden. Der Standard gibt als Anhaltspunkt, dass die Hunde, deren Haarkleid in guter Kondition ist, am Widerrist Haare von 7,5 cm und an der Rute von 15 cm Länge aufweisen sollen. Alle Farben sind auf weißem Grund zugelassen. Der Gang dieser kleinen Hunde soll, so der Standard, stolz, im Bewegungsablauf frei, fließend und elegant sein.
Wie alt wird ein Papillon?
Ein seriös gezüchteter Papillon mit einem Gewicht nicht unter 2,5 Kilogramm hat in der Regel eine sehr hohe Lebenserwartung von 15 Jahren.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Papillon?
Der Papillon ist ein seit Menschengedenken gelernter und bewährter Begleiter des Menschen. Anders als die kleinen Terrier, die erst in jüngerer Vergangenheit von ausgemachten Arbeitshunden zu Begleitern umgeschult wurden, kennen die kleinen Spaniels die Aufgaben als Gesellschafts- und Begleithund bereits mehr als tausend Jahren. Ein Papillon hat keine Ecken und Kanten, die seine Passion, seiner Familie Freude zu bereiten, einschränken. Er will für und mit seinen Menschen leben. Der putzige Hund ist ein cleveres Kerlchen, das immer wieder überrascht und uns zum Schmunzeln bringt. Manche Papillon oder Phalène sind Charaktergrößen im kleinen Körper. Im Rudel mit großen Hunden gehalten, macht nicht selten einer dieser Zwergspaniel den allseits akzeptierten Chef. Doch keine Sorge, sie haben keine Ambitionen mit Herrchen oder Frauchen um die Führung zu streiten. Sie lieben ihre Menschen und wollen deren liebevolle Begleitung und Führung. Sie lassen sich sehr gut auch von einem Anfänger führen.
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Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Papillon ursprünglich her?
Der Papillon zählt zu den kleinsten Hunderassen weltweit. Doch man sollte diese Hunderasse nicht unterschätzen. Es nur wenige Hunderassen, die auf viele Hundert Jahre alten Gemälden noch fast genauso abgebildet sind wie wir sie heute quicklebendig vor uns haben. Der älteste Nachweis soll ein Fresco des großen Malers Giotto in einer Kirche in Assisi um 1300 sein. Der Papillon steht nicht alleine. Er hat einen Bruder, den Phalène. Der Papillon hat Stehohren, die an einen Schmetterling (franz. Papillon) erinnern sollen, der heute sehr seltene Phalène hat Hängeohren, die einem Nachfalter (franz. Phalène) nachempfunden sein sollen. In der offiziellen Rassehundezucht werden beide zusammen als Kontinentale Zwergspaniels angesprochen, französisch Epagneul Nain Continental. Der Comte de Bylandt nennt beide zusammen in seinem 1895 erschienenen fast 2000 Seiten umfassenden Werk über die Hunde aller Nationen kurz Epagneul Papillon und auf Deutsch Schmetterlings- oder Eichhornhündchen. Die Namensgebungen weisen auf zwei Fakten hin: Zum einen stammen diese kleinen Hunde von Spaniels ab. Lange Zeit war der Übergang zu den britischen King Charles Spaniels fließend. Und zweitens wurden beide Varietäten, die heute streng getrennt werden, zusammen gezüchtet. Man nahm die Ohren so wie sie kamen und erfreute sich der Hunde. Für die Hunde bedeutete das eine größere genetische Vielfalt und damit bessere Fitness und Gesundheit. Dieser kleine Spaniel erfreute die Menschen als Begleithund wahrscheinlich seit weit über tausend Jahren. Früher galt er als Damenhund und war in adeligen Kreisen ein geschätztes Mitbringsel. So kam er vermutlich auch nach Russland, wo er heute als Russkiy Toy oder Russischer Zwergspaniel gezüchtet wird. Am 17.09.1990 kam es zur offiziellen Anerkennung des Kontinentalen Zwergspaniels, also von Papillon und Phalène, durch die Fédération Cynologique Internationale. Im VDH wird er durch zwei Zuchtvereine betreut, den Verband Deutscher Kleinhundezüchter sowie den 1981 gegründeten Papillon und Phalène-Club Deutschland. Immerhin um die 300 Welpen werden pro Jahre angemeldet wobei der Löwenanteil der Welpen auf die stehohrige Variante Papillon fallen sollte.
Beliebte Mixe
Mixe anderer Kleinhunde mit Papillons kommen gelegentlich vor und sind unproblematisch.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Papillon?
Der Kontinentale Spaniel ist in beiden Varianten pflegeleicht. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten seines Fells ist nötig. Das Fell muss nicht getrimmt werden.
Gibt es beim Papillon rassetypische Krankheiten?
Der Papillon ist eine gesunde Hunderasse solange die Hunde nicht zu klein gezüchtet werden. Die Kniescheibe ist allerdings nicht selten von Patellaluxation betroffen. Daher sollte man beim Welpenkauf darauf achten, dass beide Elternteile PL-frei sein (PL 0/0).
Welches Futter ist für einen Papillon am besten?
Der Papillon stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag auch dieser kleine Hund mal einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch.
Aktivitäten
Wie viel Bewegung braucht ein Papillon?
Ein Papillon stellt keine besonderen Anforderungen an die Aktivitäten, die Du mit einem kleinen Hund unternehmen kannst.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wo kann man einen Papillon kaufen?
Beim Kauf solltest du darauf achten, dass du deinen Welpen nur vor Ort bei einem Züchter kaufst, der idealerweise dem Papillon & Phalène-Club Deutschland im VDH angeschlossen ist. Seriöse Züchter dokumentieren ihren Wurf detailliert etwa mit Fotos und stehen dir gerne Rede und Antwort. Bei diesen Kleinhunden gibt es leider sehr viele zwielichtige Anbieter aus Hinterhofzuchten oder Puppy Mills, die sich auf Kosten dieser lieben Hunde ein paar schnelle Euros dazu verdienen wollen. Das gilt ebenso für die Angebote von Hunden unter 2,5 Kilogramm, die du aus Tierschutzgründen ablehnen solltest. Zudem sollte keine Inzucht vorliegen, was Du anhand des Stammbaums abschätzen kannst, wenn dort kein Name doppelt auftaucht. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit der Mutterhündin, nach Absprache, vor Ort anschauen können. Bitte kaufe keinen Papillon übers Internet, da dort das Risiko sehr groß ist, dass der Welpe von einem - in aller Regel gut getarntem - Hundehändler oder Vermehrer kommt. Gerade solche Kleinhunde werden gerne aus unseriösen Quellen kommend angeboten.
Erziehung und Haltung
Passt ein Papillon zu mir?
Ein Papillon oder Phalène kann sehr gut in der Stadt und in einer Wohnung, auch selbst in einer kleinen Etagenwohnung im höheren Stockwerk, gehalten werden. Natürlich braucht er tägliche Runden in der Natur, um sich wohlzufühlen und sein ausgeglichenes, freundliches Wesen voll entfalten zu können. Ansonsten ist er sehr anspruchslos, wenn er seine Bezugspersonen hat und ein wenig abwechslungsreiche Beschäftigung. Lediglich sein Fell bedarf regelmäßiger Pflege. Man braucht ihn wegen der fehlenden Unterwolle nur kämmen und bürsten, gerade auch an den Ohren. Papillon oder Phalène sind ideale Familienhunde. Sie sind hervorragende Partner für Kindern. Die kleinen Hunde können auch erstaunlich gut mit uns Menschen beim Spazierengehen und Wandern mithalten. Sie haben eine ausgesprochen gute Kondition und können sich nahtlos in der Natur bewegen. Aufgrund ihrer Größe und ihres Wesens sind sie perfekte Begleiter und können in wirklich jeder Lebenslage ihren Hund stehen. Ob im Restaurant, Hotel, im Auto - mit ihnen ist es in aller Regel kein Problem. Bei einigen Fluggesellschaften können sie sogar mit im Passagierraum fliegen, was will man/frau mehr? Papillon oder Phalène passen in eine Familie mit Kindern genauso wie zu einem jüngeren oder älteren Single. Der kleine Hund lässt sich sehr gut erziehen. Aber auch er muss erzogen werden. Sein freundliches Wesen lässt allzu schnell übersehen, dass er eine konsequente Führung und Erziehung braucht. Und er nimmt diese Verantwortung durch Herrchen und Frauchen gerne an. Seine hervorragende Eignung als Familien- und Großstadthund sollte eben nicht leichtfertig damit verwechselt werden, dass der kleine Vierbeiner weniger Erziehung bräuchte. Ganz im Gegenteil, seine hohe Intelligenz und Gelehrigkeit fordern geradezu die konsequente Führung durch seine Menschen, die - wie bei anderen Hunden auch - schon als Welpe beginnen sollte.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Der Papillon ist der ideale, kleine, unproblematische Begleiter für Singles und ältere Menschen in einer kleinen Stadtwohnung - und nicht nur da.