Japan-Spitz Steckbrief
der kleine Spitz aus Japan
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Japan Spitz aus?
Der Japan-Spitz – im Original Nihon Supittsu – ist ein kleiner bis mittelgroßer, typischer Spitz. Seine Farbe soll immer rein weiß sein. Er steht tatsächlich einem Deutschen Kleinspitz oder Mittelspitz sehr nah. Doch sein Körper ist etwas mehr in die Länge gestreckt. Auch vom Wesen her unterscheidet er sich etwas. So gilt er als weniger bellfreudig. Der offizielle Standard beschreibt ihn so:
Hund mit üppigem rein weißem Haarkleid, einem spitzen Fang und dreieckigen aufrecht getragenen Ohren. Die Fahnenrute wird auf dem Rücken getragen. Seine Konstitution ist kräftig und seine Proportionen insgesamt ausgewogen. Seine Schönheit, von Harmonie und Eleganz geprägt, entspricht dem aufgeweckten und würdevollen Charakter der Rasse.
Das Deckhaar ist gerade und abstehend. Die Unterwolle soll kurz, weich und dicht sein. Die Ohren sind aufmerksam nach vorne gewendet. Die Augen sind mäßig groß und mandelförmig, etwas schräg eingesetzt, dunkel. Nasenschwamm, Lidränder, Augen sollen gut schwarz pigmentiert sein.
Wie groß ist ein Japan Spitz?
Rüden sollen eine Widerristhöhe von 30 bis 38 Zentimetern vorweisen, Hündinnen sind etwas kleiner. Ein Gewicht ist nicht vorgegeben.
Wie alt wird ein Japan Spitz?
Der American Kennel Club gibt seine Lebenserwartung mit 12 bis 14 Jahren an.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Der Japan-Spitz ist ein gelernter Begleithund. In seinen Genen trägt er immer noch ein stückweit den alte Wach- Haus und Hofhund – wie bei den Deutschen Spitzen auch. Doch seine Karriere machte er in den vergangenen ein paar hundert Jahren Japan als Begleiter. So hat er mehr als seine europäischen Verwandten an Bellfreudigkeit und Wächtergeist verloren. Er ist treu, widerstandsfähig und ausdauernd. Er ist weder ängstlich noch aggressiv. Er ist hoch intelligent, neugierig und temperamentvoll. Der Standard beschreibt das Wesen dieses Spitzes ganz kurz mit:
Klug, fröhlich, aufgeweckt; darf keinen Lärm machen.
Der Japaner ist durchaus für manche Hundesportarten, etwa Dogdancing, geeignet. Der clevere, kleine Freund hasst Langeweile. Zugleich will er Herrchen oder Frauchen gefallen und sich ihnen eng anzuschließen. Wenn das emotionale Verhältnis stimmt, wird sich der Spitz sehr bemühen, nichts zu tun, was Herrchen oder Frauchen nicht mögen – und beispielsweise auf sein Bellen verzichten. Verbunden mit seiner Intelligenz und Gelehrigkeit macht es einfach Spaß, mit dem kleinen Kerlchen Kunststückchen einzuüben oder Agility zu betreiben. Der Japan-Spitz ist dann Herrchen und Frauchen in inniger Liebe treu ergeben. Er ist auch gut für Anfänger geeignet.
Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Japan Spitz ursprünglich her?
Der Japan-Spitz ist ein andere Typ Hund als die anderen nordischen der asiatischen Spitze. Diese sind in der Regel ausgemachte, urige Jagdhunde. Der Japan-Spitz ist dagegen ein gelernter Begleiter. Das macht ihm – wie seinen Menschen auch – das Zusammenleben in unseren Breiten viel leichter. Herkunft und Geschichte liegen derweil noch im Dunkeln. Manche sehen ihn als direkten Abkömmling der Ur-Spitze. Einiges spricht dafür, dass er vor zwei- oder dreihundert Jahren über europäische oder amerikanische Seefahrer nach Japan kam und dort viele Freunde fand. Jedenfalls ist er vom Aussehen als auch vom Wesen her ganz anders als die originär japanischen Hunderassen wie ein Akita oder ein Shiba Inu. Wahrscheinlich werden erst detaillierte genetische Analysen Licht in diese Frage bringen können. Das ist aber zweitrangig. Er ist ein toller Begleiter. Das drückt sich darin aus, dass der japanische Spitz in Deutschland eine kleine aber feine Fangemeinde hat. Immerhin bis zu 100 Welpen werden im Jahr unter dem Dach des VDH registriert. Hier wird er vom 1899 gegründeten Verein für Deutsche Spitze züchterisch betreut. 1921 wurde die Rasse erstmals auf einer Hundeausstellung in Tokio vorgeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Jahr 1948 vom Japanischen Kennel Club ein einheitlicher Standard aufgestellt. 1964 erfolgte die endgültige Anerkennung als eigenständige Hunderasse durch den Weltverband FCI.
Beliebte Mixe
Mixe mit Japan-Spitz gibt es in Mitteleuropa so gut wie nicht.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Japan Spitz?
Ein Japan-Spitz braucht während des Fellwechsels viel Pflege. Deckhaar und Unterwolle müssen dann täglich intensiv ausgebürstet werden. Ansonsten ist er ausgesprochen pflegeleicht.
Gibt es beim Japan Spitz rassetypische Krankheiten?
Der Japan-Spitz ist an sich eine robuste Hunderasse. Die starre Forderung nach der rein weißen Fellfarbe und zugleich schwarz pigmentierten Körperteilen wie Nasenschwamm oder Augen sind künstlich ersonnen und passen nicht in der natürlichen Bauplan eines Lebewesens. Das schafft völlig unnötig eine genetische Belastung für die Zuchtpopulation. Zuweilen sieht man auch eine Tendenz, ihn über die Maßen zu verzwergen (so genannte Toys oder Minis).
Welches Futter ist für einen Japan Spitz am besten?
Der Japan-Spitz ist ein problemloser Kostgänger. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag er einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Japan-Spitz eignet sich auch zum Barfen.
Aktivitäten mit dem Japan-Spitz
Er ist intelligenter, aktiver, kleiner Hund. Du kannst mit ihm viele Hundesportarten betreiben, z.B. Agility oder Dogdancing.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wo kann man einen Japan Spitz kaufen?
Wenn du dich für einen Japan-Spitz interessierst, solltest du dich bei einem Japan-Spitz-Züchter vor Ort umschauen, der dem VDH angeschlossen ist. Das solltest du rechtzeitig in die Wege leiten, denn Welpen sind sehr begehrt und fallen eher selten. Dabei solltest du nicht darauf achten, ob der Züchter oder die Züchterin eine Sammlung von Pokalen aus dem Ausstellungsring hat. Diese beinhaltet keine positive Aussage über die Qualität der Hunde in Sachen Gesundheit, Fitness und Wesen. Auch solltest du darauf achten, dass keine Verzwergung vorliegt.
Erziehung und Haltung
Passt ein Japan Spitz zu mir?
Der Japan-Spitz passt sich problemlos dem Lebensstil seiner Menschen an. Er fühlt sich auch in einer kleinen Etagenwohnung in der Stadt wohl. Er kann auf dem Land aber auch in der Großstadt gehalten werden. Er braucht keine kräftige Hand am anderen Ende der Leine, da er willig folgt und gegenüber anderen Hunden kein Dominanzgebaren oder gar Aggressivität zeigt. Er bleibt souverän und neutral, sollte er einmal angepöbelt werden. Seine Haltung ist von den äußeren Umständen her in jeder Hinsicht unproblematisch. Hier stellt er kaum Ansprüche, jedoch an die Beziehung und gemeinsamen Aktivitäten mit seinem zweibeinigen Freund. Er ist kein Stubenhocker und will immer wieder mal etwas Neues erleben. Er ist will und kann sich den Gewohnheiten seiner Menschen anpassen. Gut erzogen ist er so ein äußerst praktischer Begleiter bei Besuchen in einer Gaststätte, auf Reisen und im Urlaub. Seine handliche Größe macht ihn zudem äußerst handlich. Für Kindern ist er ein guter und verlässlicher Partner. Er ist spielfreudig und vor allem gutmütig. Für eine Einzelperson – ob jung oder alt – oder Familie – ob groß oder klein – ist er ein idealer Begleiter. Einen Japan-Spitz musst du wie einen großen Hund mit aller Ernsthaftigkeit vom Welpen an erziehen. Man ist immer wieder verleitet, diese kleinen Hunde, zumal als Welpen zu unterschätzen. Er braucht klare Ansagen, Regeln, kurz: Führung durch Herrchen oder Frauchen. Diese nimmt er gerne an. Der Japan-Spitz ist so ein völlig problemloser, äußerst angenehmer Begleiter.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Der Japan-Spitz ist ein typischer Spitz, der auf dem ersten Blick kaum von einem Deutschen Klein- oder Mittelspitz zu unterscheiden ist. Eine schwere Wahl. Für ihn spricht seine verhaltene Bellfreudigkeit, gegen ihn die einseitige Orientierung auf die reinweiße Fellfarbe, die gesundheitliche Probleme für die Rasse mitbringt. Er ist ein Geheimtipp als Begleithund.