Erdélyi Kopó Steckbrief
- Erdélyi Kopó
- Erdélyi Kopó Steckbrief
- Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
- Wesenszüge und Charaktereigenschaften
- Herkunft & Geschichte
- Beliebte Mixe
- Pflege, Gesundheit und Krankheiten
- Wissenswertes über die Ernährung
- Aktivitäten mit dem Erdélyi Kopó
- Überlegungen vor der Anschaffung
- Erziehung und Haltung
- Interessantes, Wissenswertes & Extras
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Erdélyi Kopó aus?
Der Erdélyi Kopó ist ein mittelgroßer Jagdhund aus der Ungarn. Er wird auch Ungarische Bracke oder Transylvanischer Laufhund genannt. Die Beine (Läufe) dieser Bracke sind eher kurz aber nicht niederläufig. Der Kopó ist für eine Bracke recht groß. Er hat eine Widerristhöhe von 55 bis 65 Zentimetern. Das Gewicht soll bei mindestens 20 Kilogramm liegen. Seinem Körperbau, seiner Ausstrahlung merkt man regelrecht an, dass hierin Tatendrang und Mut stecken. Er ist stark und elegant zugleich.
Der offizielle Standard beschreibt diesen Laufhund so:
Kopfform und -Haltung, die Proportionen des Körpers, die kräftigen und bemuskelten Gliedmaßen und der Ansatz der Rute entsprechen dem charakteristischen mitteleuropäischen Brackentyp. Der Körperbau der ungarischen Bracke hat sich der Langstreckenarbeit angepasst; sie ist athletisch gebaut, weder grob- noch dünnknochig.
Der ganze Körper der Ungarischen Bracke, auch der untere Teil des Bauches, ist mit kurzem, dichtem, geradem, gut am Körper anliegendem Haar bedeckt. Am Hals, am Widerrist, am hinteren Rand des Oberschenkels und auf der Unterseite der Rute ist das Haar länger als auf den anderen Teilen des Körpers. Haarwirbel und Haarleisten kommen vor.
Das Haarkleid fühlt sich grob an; es ist glänzend. Unter dem Deckhaar findet sich Unterwolle. Als Farben sind schwarz mit lohfarbenen Abzeichen vorgesehen. Einzelne weiße Abzeichen sind ebenfalls erlaubt. Ein nicht zu dunkles lohfarbenes Abzeichen ist immer in Form eines Punktes an den Augenbogen zu finden (wie bei Vieräugl oder Brandlbracke). Die Ohren sind hängend. Die Rute wird wie bei allen Bracken ebenfalls hängend getragen.
Wie alt wird ein Erdélyi Kopó?
Der Erdélyi Kopó sollte eine Lebenserwartung von gut 12 Jahren haben.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Erdélyi Kopó?
Der Erdélyi Kopó ist ein Vollblut-Jagdhund, der auch weit entfernt von seinem Führer selbständig jagen kann. Er ist zum Aufspüren und Verfolgen einer Fährte bestens geeignet. Wenn er eine frische Spur findet, kläfft er mit einem winselnden Laut; während der spurlauten Jagd bellt er weitschallend, hoch und klingelnd. Er treibt und stellt das Wild in ausgezeichneter Manier. Er arbeitet meistens allein oder in Paar, weniger in der Meute.
Der Standard beschreibt sein Wesen so:
Die ungarische Bracke ist gutgesinnt, mutig, ausdauernd. Ihr Grundcharakter ist ruhig, ausgeglichen, dabei bestimmt, temperamentvoll. Sie erträgt auch extreme Witterungsbedingungen.
Die Bracke stellt sich diesen Herausforderungen mit Mut, Ausdauer und Geschick. Sie folgt laut (mit Geläut) einer warmen Fährte oder Spur. Die Ungarische Bracke hat einen außerordentlich entwickelten Orientierungssinn. Sie sollte immer jagdlich geführt werden. Sie gehört nicht in eine Anfängerhand und sollte im Grunde auch nur jagdlich geführt werden sollte. Ein fachkundig geführter und artgerecht ausgelasteter Erdélyi Kopó ist ein guter Familienhund mit einem sanftmütigen Wesen.
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Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Erdélyi Kopó her?
Die Ungarische Bracke ist eine Vertreterin der (süd-)osteuropäischen Bracken wie der Ogar Polski, Hellinikos Ichnilatis oder die Schwarzwildbracke ebenso. Sie war und ist in weiten Teilen Ungarn und Rumäniens verbreitet. Daher wird sie auch Siebenbürger oder Transylvanischer Laufhund genannt. Allerdings geben die historischen Quellen keine Auskunft über eine spezielle Bracke in diesen Regionen.
Wie alle Bracken ist sie eine hochentwickelte Spezialistin und zugleich vielseitig in der Jagd einsetzbar. Laute Fährtenarbeit ist ihr Spezialgebiet. Der Erdélyi Kopó meistert das Suchen und Hetzen sowie die Nachsuche. Der Kopó geht wie alle Bracken und Laufhunde auf uralte Hunderassen zurück. Ihre Abstammung wird gerne auf die Kelten zurückgeführt, aber das wird wohl bei allen Jagdhunden dieses Typs zutreffen. Eine direkte Abstammung von den Kelten ist jedenfalls nicht belegbar.
Allerdings ist dieser Typ Hund bereits seit mehreren tausend Jahren beschrieben. Bracken, auch Lauf- oder Schweißhunde genannt, sind für die Jagd ausgesprochen nützlich, ja notwendig. Für unsere Vorfahren, für die der Jagderfolg eine feste Grundlage der Ernährung bedeutete, waren sie quasi lebenswichtig. Hunde mit einer besonders guten Nase und einem intelligenten Spürsinn waren sehr wertvoll.
Den Germanen war ein guter Schweißhund mehr wert als ein Pferd. Das bezeugt ein über 1000 Jahre alter Gesetzestext, die Lex Baiuwariorum. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts war die Ungarische Bracke fast ausgestorben. Sie wurde erst 1968 quasi "wiederentdeckt". Eine gezielte Zucht wurde aufgenommen.
Heute ist der Bestand der - vergleichsweise - hochläufigen Varietät in Ungarn und im angrenzenden Rumänien in bedeutender Anzahl vorhanden. Die einstige niederläufige Varietät ist allerdings verschwunden. Seit 1963 ist der Kopó beim Weltverband FCI offiziell registriert. In Deutschland wird er direkt vom VDH betreut. Allerdings sind weder Zuchtstätten noch Welpen registriert.
Beliebte Mixe
Mixe mit dem Erdélyi Kopó gibt es in Mitteleuropa praktisch nicht.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht der Erdélyi Kopó?
Die Ungarische Bracke ist pflegeleicht. Hie und da bürsten reicht. Rassetypische Krankheiten sind nicht bekannt.
Wissenswertes über die Ernährung
Welches Futter ist für den Erdélyi Kopó am besten?
Die Ungarische Bracke stellt keine besonderen Ansprüche an ihre Ernährung.
Aktivitäten mit dem Erdélyi Kopó
Der Erdélyi Kopó ist ein Vollblut-Jagdhund.
Überlegungen vor der Anschaffung
Suchst du eine Ungarische Bracke solltest du dich lange vor der geplanten Anschaffung mit dem ungarischen Zuchtverband in Verbindung setzen. Bedenke von vornherein, dass es sich um einen Vollblut-Jagdhund handelt, der besondere Ansprüche an seine Haltung stellt. Du solltest deiner Bracke daher die nötigen Lebensbedingungen für ein artgerechtes Leben geben können und wollen.
Erziehung und Haltung
Passt ein Erdélyi Kopó zu mir?
Die Ungarische Bracke ist kein Begleithund für die Stadt oder kurze Spaziergänge, selbst wenn diese täglich erfolgen. Sie ist kein Wohnungshund vielmehr eine absolut professionelle Jagdhelferin, die ihre Arbeit energisch will und auch braucht. Werden Kopós nicht regelmäßig durch Jagden gefordert, kann es passieren, dass diese eigensinnigen und entscheidungsfreudigen Vierbeiner selbstständig eine Jagd organisieren. Aus diesen Gründen sollten nur erfahrene Jäger den Erdélyi Kopón halten.
Diese Bracken brauchen sowohl einfühlsame Erziehung als auch klare Grenzen. Die Ungarische Bracke ist ein selbständiger Hund, der nicht unbedingt auf Befehle von Herrchen oder Frauchen wartet. Du kannst sie nicht im Kommandoton abrichten wohl aber auf Basis einer vertrauensvollen Beziehung hervorragend ausbilden. Die Bracke kooperiert mit ihrem Jäger auf höchstem Niveau.
Das Leistungsniveau eines Erdélyi Kopó liegt im Highend-Bereich. Das ist zugleich Verpflichtung für die Führung dieses Hundes. Ihr Element ist die Schweißarbeit, das sie auch ausleben will. Das solltest du beachten, wenn du mit dem Gedanken spielst, als Nicht-Jäger dein Leben mit einem Erdélyi Kopó teilen zu wollen.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Die Ungarische Bracke ist ein Vollblut-Jagdhund. Sie gehört in jagdliche Hand.