Yorkshire Terrier Steckbrief
Stadthund
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Yorkshire Terrier aus?
Der Yorkshire Terrier ist ein Zwerghund. Und zugleich ist dieser kleine Hund ein waschechter Terrier. Er will als Hund ernst genommen werden und nicht als Accessoire eines Menschen verstanden sein. Der Yorkshire Terrier ist der kleinste aller Terrier. Seine Größe ist allerdings vom Standard nicht exakt festgelegt. Als Gewicht gibt der gültige Standard bis zu 3,2 KG vor. Leider versuchen die Menschen, diesen Hund immer weiter zu verzwergen. Der VDH hat daher für die Zucht ein Mindestgewicht von 2,4 KG vorgeschrieben, das bei den Zuchttauglichkeitsprüfungen durch Wiegen bestätigt werden muss. Ein Gewicht unter 2,4 KG für einen erwachsenen Hund muss man aufgrund der damit einhergehenden körperlichen und mentalen Probleme als Qualzucht kennzeichnen. Der natürliche Bauplan des Hundes, der ja schon extrem flexibel und leistungsfähig ist, funktioniert bei einem Gewicht unter 2,4 KG nicht mehr. Beim Yorkie wird von vielen Züchtern und Liebhabern sehr auf das Fell geachtet. Sein Fell soll laut Standard nicht wellig sein, aber das sollte man nicht allzu ernst nehmen. Früher trugen die Yorkies auch gewelltes Fell. Dass es glatt sein soll hat keinen historischen Ursprung. Es entspringt der Fantasie der Züchtergemeinde. Auch die Felllänge ist ein Problemfeld. Vielen kann es nicht lang genug sein. Allzu langes Fell behindert jedoch den Hund beim Laufen und Sehen. Im Interesse des Hundes sollte es also nicht zu lang sein. Das Fell soll glänzend und von feiner, seidiger Textur sein. Gewünscht ist eine satte, goldene Tan-Farbe.
Wie alt wird ein Yorkshire Terrier?
Ein gesund gezüchteter Yorkie hat eine robuste Gesundheit und kann leicht 15 Jahre und mehr erreichen - und das bei guter Fitness. Über Generationen auf "Schönheit" gezüchtete Linien und insbesondere extrem kleine Exemplare, so genannte Minis, sterben meist wesentlich früher und sind in ihrem Leben nicht selten Stammkunden der Tierärzte.
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Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Yorkshire Terrier?
Der originale Yorkshire Terrier ist ein lebendiger, aufgeweckter, zuweilen auch kerniger Hund. In ihm schlägt das Herz eines Terriers. Auf der einen Seite ist er das liebe Hündchen, das gerne gekuschelt und verhätschelt wird, auf der anderen Seite kann er sehr dominant sein. Besonders unter Hunden spielt sich der Kleine gerne auf - selbst gegenüber vielfach größeren. Da geht er forsch und kühn heran und neigt zu maßloser Selbstüberschätzung. Gerade, wenn geschützt auf dem Arm von Herrchen und Frauchen oder im Korb auf dem Fahrrad, fühlt er sich besonders stark und wichtig. Das Selbstbewusstsein steigt noch einmal um das doppelte. Da kommt man gerne einmal ins Schmunzeln. Andererseits muss man ein waches Auge haben, dass man diesem kleinen „Herrscher der Welt“ hie und da seine Grenzen aufzeigt. Der Yorkie ist sehr intelligent und nutzt seine putzige Erscheinung, die ihn gerne unterschätzen lässt, schamlos aus, wenn man ihm dazu die Gelegenheit gibt. Seinen Jagdinstinkt lässt er schon einmal an einem Spielzeug aus und bei Gelegenheit auch an einem Nager im Garten. Der Yorkshire Terrier eignet sich bestens als Familienhund, wenn man nur seine demonstrativ zur Schau getragene Persönlichkeit nicht nur respektiert, vielmehr mag, sie ernst nimmt und zu schätzen weiß. Außerdem müssen seine Menschen, auch die Kinder, immer respektieren, dass es sich um einen körperlich kleinen Hund handelt, der seine Rückzugsmöglichkeiten und sein Eigenleben braucht.
Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Yorkshire Terrier ursprünglich her?
Der Yorkshire Terrier, kurz Yorkie genannt, stammt aus dem Norden Englands und aus Schottland. Hier diente er über Jahrhunderte als vielseitiger Haus- und Hofhund. Sein Revier waren später die ärmlichen Arbeitersiedlungen, die mit der Industriealisierung massenhaft entstanden. Die Häuschen waren klein, die Verhältnisse beengt. Da war kein Platz für einen großen Hund. Die kleinen Terrier waren hier genau die richtigen und dienten den Menschen über lange Jahre als Wachhund und Jäger. Durch das Kleinhalten von Ratten und Mäusen, durch das Verjagen eines Marders oder Fuchses, der sich an Hühnern oder Tauben bedienen wollte, durch das Erlegen dieses oder jenes Kaninchens bewährte er sich als nützlicher Helfer. Der alte Yorkie soll sogar zum Jagen in den Kaninchenbau gegangen sein. Trotz seiner eher zarten Erscheinung ist der Yorkshire Terrier ein ganzer Hund. Im Grunde ist er ein kerniger Bursche mit zuweilen eigensinnigem und kühnem Temperament. Zugleich dient er seit mehr als 150 Jahren als Schoßhund. Seine heutige Form als "Yorkshire Terrier" mit sehr langem, seidigen Haar ist das Ergebnis der gezielten Show-Zucht. Auch waren seine Vorfahren in der Regel deutlich größer als die heutigen Standard- oder gar Toy-Yorkies. In alten Dokumenten werden bis zu 6 KG als das Gewicht eines Yorkshire Terriers genannt. Wie die anderen kleinen Terrier der britischen Inseln stammt der Yorkie letztlich aus einem einzigen großen Genpool jener Terrier der frühen Arbeitersiedlungen. Erst durch die gezielte künstliche, das heißt züchterische Trennung wurden hieraus die vielen heute genetisch getrennten Terrierrassen. Schon 1873 wurde der Yorkshire Terrier als Hunderasse vom Kennel Club anerkannt. In Deutschland findet man die ersten Eintragungen um 1912. Bekannt wurde er jedoch erst in den 1970ger Jahren.
Beliebte Mixe
Mixe von Yorkshire Terrier mit anderen Hunderassen oder Mischlingen findest Du immer wieder einmal.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Yorkshire Terrier?
Der Yorkshire Terrier kennt keinen Haarwechsel. Ansonsten muss das Fell regelmäßig gebürstet und gereinigt werden, denn mit seinem langen Haar "sammelt" er alles auf. Die Bildung von Knoten in seinem Haar sowie Verfilzungen sollen so verhindert werden. Auf Baden und Shampoonieren sollte man nach Möglichkeit verzichten. Damit werden nur die natürlichen Funktionen der Haut beeinträchtigt und Allergien sowie Hautirritationen Vorschub geleistet. Beim Yorkshire Terrier kann das Haare schneiden entweder mit der Schere oder der Schermaschine erfolgen.
Gibt es beim Yorkshire Terrier rassetypische Krankheiten?
Der Yorkshire Terrier neigt zu Verletzungen an der Kniescheibe wie Patellaluxation. Eine Reihe von Augenkrankheiten ist verbreitet zudem erblich bedingte Bronchitis und Lymphangiektasie. Auch neigt er zu Allergien. Übermäßig lange, bis auf den Boden reichende Behaarung stellt ebenfalls eine Beeinträchtigung des Tieres dar. Sein Hauptproblem ist der Spaß einiger Menschen an möglichst kleinen Exemplaren, mit dem gewissenlose Vermehrer ein gutes Geschäft machen. Verzwergung ist Qualzucht, führt zu schwerwiegenden gesundheitlichen und mentalen Schäden und verkürzt seine Lebenserwartung enorm.
Welches Futter ist für einen Yorkshire Terrier am besten?
Im Grunde ist die Ernährung unproblematisch. Allerdings neigt der Yorkie zu Allergien, was eine diätische Ernährung erforderlich machen kann. Hier bietet der Fachhandel effektive Lösungen an.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wo kann man einen Yorkshire Terrier kaufen?
Hände weg von Züchtern, die besonders kleine Exemplare, etwa Minis, Toy- oder Teacup-Yorkies anbieten. Am besten kaufst Du deinen Welpen vor Ort bei einem Züchter, der einem der drei Zuchtvereine im VDH angeschlossen ist. Vorsicht: Es gibt ein riesiges Angebot an Yorkies aus zwielichtigen Quellen! Deshalb ist von einem Kauf über das Internet dringend abzuraten.
Erziehung und Haltung
Passt ein Yorkshire Terrier zu mir?
Die Haltung eines Yorkshire Terriers ist problemlos. An die Größe der Wohnung stellt er keine Ansprüche. Lediglich die Fellpflege ist Pflicht. Kämmen und Fellpflege sind aber auch ein Mittel zur Festigung der Bindung zwischen Hund und Halter, wenn es nicht übertrieben wird und die Befindlichkeiten des Hundes respektiert werden. Schleifchen im Haar sind Geschmacksache; sie schaden und kümmern den Hund kaum. Man sollte immer im Bewusstsein halten, dass er ein hochsoziales, intelligentes Lebewesen ist und kein Mode-Accessoire oder Püppchen. Du darfst deinen Yorkie ruhig betüddeln. Aber Du solltest ihn nicht vermenschlichen, vielmehr als Hund ernst nehmen und seine Persönlichkeit respektieren.
Die Erziehung des Yorkshire Terriers ist ein oft unterschätztes Kapitel. Auch wenn der kleine Hund putzig und zierlich daherkommt, so steckt in ihm ein echter Terrier. Und ein Terrier will erzogen und geführt sein. Der Yorkie erfordert vom Welpenalter an Konsequenz in der Erziehung. Das kann schwerfallen angesichts seiner Erscheinung. Doch obwohl er so klein ist, träumt er davon, die Rudelführung zu übernehmen, mindestens. Oft sind gerade kleine Hunde aggressiv, weil ihre Halter meinen, aufgrund der Größe auf eine ernsthafte Erziehung verzichten zu können. Das ist ein gefährlicher Trugschluss. Du musst seine Erziehung sehr ernst nehmen. Ansonsten ist sie im Grunde unproblematisch. Er will die Führung durch Herrchen und Frauchen.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Der Yorkie ist ein toller kleiner Begleiter mit viel Terrierblut. Sprich, er ist viel selbstbewusster als er es sich eigentlich leisten könnte. Zugleich ist er ein zarter Schmuser. Das hat viel Charme! Zudem ist er äußerst praktisch und passt in fast alle Lebenslagen.