Australian Stumpy Tail Cattle Dog

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Australian Stumpy Tail Cattle Dog aus?

Der Australian Stumpy Tail Cattle Dog ist ein mittelgroßer, wendiger Hund. Er hat die typischen Konturen eines kurzhaarigen Schäferhundes. Die zeigt er ohne jede Übertreibung. Aber er hat eine Besonderheit: Den angeborenen Stummelschwanz. Deshalb auch sein Name, kurz "Stumpy". Der Australian Stumpy Tail Cattle Dog ist ein gut proportionierter Gebrauchshund, eher quadratisch im Gebäude. Er ist eine hartgesottene, robuste Erscheinung und zeigt genügend Substanz, lange, anstrengende Arbeitsperioden unter allen möglichen Bedingungen durchstehen zu können. Der offizielle Standard beschreibt seine Rute so: "Unkupiert, in der natürlichen Länge nicht über 10 cm (4 ins), hoch angesetzt aber nicht wesentlich oberhalb der Rückenlinie getragen." Rüden sollen eine Widerristhöhe von 46 bis 51, Hündinnen 43 bis 48 Zentimetern vorweisen. Ein Gewicht ist nicht vorgeschrieben. Das Haarkleid des Stumpy wird vom Standard wie folgt definiert: "Das Deckhaar ist mäßig kurz, gerade, dicht und von mittelharscher Textur. Die Unterwolle ist kurz, dicht und weich. Das Haar um den Hals ist länger und bildet eine leichte Krause. Das Haar an Kopf, Läufen und Pfoten ist kurz." Zwei Farben sind vorgesehen: rot-gesprenkelt und blau. Wobei von letzterer eher abgeraten wird, da sie durch das Defektgen Merle erzeugt wird, das mit Taubheit und anderen Krankheiten einhergeht. Seine Augen sind aufmerksam, intelligent und dabei misstrauisch. Die Ohren sind eher klein und aufrecht stehend.

Wie alt wird ein Australian Stumpy Tail Cattle Dog?

Ein Australian Stumpy Tail Cattle Dog hat laut American Kennel Club eine Lebenserwartung von gut 12 Jahren

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Australian Stumpy Tail Cattle Dog?

Wie sein Name bereits ausdrückt, ist seine wichtigste Arbeit das Treiben und Hüten von Rindern sowohl in weit offenem als auch in eng begrenztem Gelände. Das meistert er auch unter harten Bedingungen in unnachahmlicher Weise. Das Wesen des Stumpy ist von großem Arbeitseifer, ständiger Aufmerksamkeit, Mut und Selbständigkeit geprägt. Er begreift schnell und nimmt Herausforderungen begeistert an. Als Treib- und Hütehund ist er an Schafs- oder Kuhherden in seinem Element. Seine Qualitäten entfaltet er dabei unter widrigsten Bedingungen. So beschreiben es seine Züchter. Der Standard fordert: "Der Stumpy besitzt eine natürliche Veranlagung zum Hüten und Treiben des Viehs und eine treue, mutige und anhängliche Wesensart. Er ist stets aufmerksam, wachsam und gehorsam, wenn auch misstrauisch gegenüber Fremden. Er muss sich im Ausstellungsring jederzeit umgänglich zeigen." Der Stumpy war und ist ein Arbeitshund durch und durch. Noch heute zeichnet ihn eine ausgeprägte Arbeitsfreude im Dienste seiner Menschen aus. Er will und braucht Führung durch sein Frauchen und Herrchen. Er denkt mit und ist selbständig, was ihm zuweilen als Sturheit ausgelegt wird. Wie auch immer: Hohe Intelligenz, eigenständiges Denken, schnelle Auffassungsgabe und hohe Beweglichkeit können Vorteil und Herausforderung zugleich sein. Ein Stumpy ist wachsam, aber kein ausgesprochener Schutzhund. Ausgelastet ist er ein guter Familienhund. Er ist sehr menschen- und kinderbezogen. Er ist verträglich mit anderen Hunden und Haustieren. Wenn nötig, kann er sich mit seiner Schnelligkeit, Beweglichkeit und seiner urigen Kraft jederzeit behaupten und durchsetzen. Der Stumpy ist ein ganz hervorragender Freund und Partner, aber aufgrund seiner Energie, Kraft, Arbeitsfreude und zuweilen Sturheit, nicht für Anfänger zu empfehlen.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Australian Stumpy Tail Cattle Dog ursprünglich her?

Der Australian Stumpy Tail Cattle Dog ist ein kurzhaariger Schäferhund Australiens. Seine Hauptaufgabe war und ist das Hüten der Rinder- und Schafherden und darüber hinaus das Treiben in den riesigen Weiten Australiens. Über seine Geschichte gibt es viele Versionen. Nach einer kreuzte ein gewisser Thomas Simpson Hall um 1830 Nordenglische Hütehunde, genannt Smithfields (Bobtails), mit den in Australien heimischen Dingos, dem Nationalhund  Australiens, und schuf so den ersten australischen Treibhund, der unter dem Namen “Hall’s Heeler” bekannt wurde. Eine zweite Version besagt, dass ein Viehtreiber namens Timmins aus Bathhurst in New South Wales im Jahre 1830 eine Smithfields-Hündin mit einem Dingo verpaarte. Die Nachkommen, rote Hunde mit angeborener Stummelrute, erhielen den Namen “Timmins Biters”. Beide Geschichten solltest du nicht allzu ernst nehmen. Eine Kreuzung mit dem Wildhund Dingo ist sehr unwahrscheinlich, da auf diese Weise die hervorragenden, auf die harten Anforderungen Australiens optimierten Arbeitseigenschaften der cattle dogs verloren gegangen wären. Die Smithfields oder Bobtails, beides Hütehunde, als Ahnen sind dagegen sehr wahrscheinlich, da so die angeborene kurze Rute zu erklären ist. Allerdings fallen auch heute immer wieder Welpen normaler Rute. Solche Welpen sollten Züchter wie Halter ebenso schätzen, denn die Qualität eines Hundes bemisst sich nicht an der Länge der Rute. Nach Kelpie und Australien Cattle Dog wurde der Stumpy 2005 als eigene Rasse vom Weltverband, der Fédération Cynologique Internationale, anerkannt. Er ist aber sehr selten geblieben. Nur 20 bis 50 Welpen fallen pro Jahr unter dem Dach des VDH.

Beliebte Mixe

Mixe mit Australian Stumpy Tail Cattle Dog sind extrem selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Gibt es beim Australian Stumpy Tail Cattle Dog rassetypische Krankheiten?

Der Australian Stumpy Tail Cattle Dog ist ausgesprochen pflegeleicht. Er ist eine robuste Hunderasse. Die Farbe "blau" solltest du meiden, da sie auf einem Gendefekt beruht. Aufgrund der sehr kleinen Population stellt Inzucht eine besondere Herausforderung dar.

Welches Futter ist für einen Australian Stumpy Tail Cattle Dog am besten?

Ein Stumpy ist ein unproblematischer Kostgänger. Wie die meisten Hunde mag er auch mal einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Die Rasse eignet sich sehr gut zum Barfen.

Aktivitäten

Der Stumpy ist ein aktiver Freund. Aber er stellt keine besonderen Anforderungen. Jedoch eignet er sich für fast alle Aktivitäten, die Du mit Hund unternehmen kannst. Und du musst mit ihm sehr aktiv durchs Leben gehen. Er macht in den verschiedenen Hundesportarten durchaus eine gute Figur - aber er braucht solche Herausforderungen nicht unbedingt, solange du dich ansonsten intensiv mit ihm beschäftigst

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo Australian Stumpy Tail Cattle Dog kaufen?

Wenn du dich für einen Australian Stumpy Tail Cattle Dog interessierst, solltest du dich rechtzeitig bei einem Züchter umschauen, der dem VDH angeschlossen ist (es gibt in Deutschland nur ganz wenige). Du solltest dich mit den Wünschen und Bedürfnissen eines Stumpy vertraut gemacht haben. Es sollte keine Inzucht vorliegen, was Du anhand des Stammbaums abschätzen kannst, wenn dort kein Name doppelt auftaucht. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit der Mutterhündin, nach Absprache, vor Ort anschauen können. 

Australian Stumpy Tail Cattle Dog Erziehung und Haltung

Passt ein Australian Stumpy Tail Cattle Dog zu mir?

Der Australian Stumpy Tail Cattle Dog ist in seiner Haltung problemlos. Allerdings braucht dieser energische, arbeitsfreudige, intelligente Freund eine aktive Führung mit hohem Hundeverstand. Die Führung sollte auf Basis von Respekt und insbesondere tiefer emotionaler Bindung erfolgen. So kann eine wundervolle Beziehung zwischen Hund und Mensch wachsen. Er ist kein Kuschelhund und kein Couch-Potatoe. Er will die Einbindung in die Familie und kann sich in dieser anstandslos benehmen, fachkundige Erziehung vorausgesetzt. Ideal ist ein Haus mit Garten auf dem Land. Die Haltung in einer kleinen Etagenwohnung mitten in einer Großstadt wäre nicht zu empfehlen. Vor dem Hintergrund einer guten Erziehung und Führung wird er ein treues, anhängliches Mitglied der Familie. Empfehlenswert ist, mit ihm zusammen eine der verschiedenen Hundesportarten zu betreiben. Hier kann er sehr gute Leistungen zeigen. Er bereichert Dein Leben mit seiner tollen, starken Hundepersönlichkeit. Auf Reisen im Auto nimmst du ihn am besten in einer Transportbox als Aluminium mit. Der Stumpy ist offen und ehrlich und arbeitet gerne mit Herrchen und Frauchen zusammen. Er ist stark auf dich als seine Führungsperson bezogen. Er zeigt aber niemals Kadavergehorsam. Er ist selbstständig und selbstbewusst, was du nicht nur respektieren vielmehr lieben solltest. Die Kunst liegt darin, das richtige Maß an Konsequenz für diesen intelligenten, energischen und zugleich feinfühligen Hund zu finden. Die entscheidende Grundlage ist immer eine enge emotionale und vertrauensvolle gegenseitige Bindung. 

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der seltene Stumpy ist ein ganz hervorragender Freund und Partner, voller Energie und Arbeitsfreude. 


Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.