Halloween mit Hund: Hundekostüm ja oder nein?

Halloween! Die Zeit der gruseligen Kostüme, süßen Leckereien und schaurig-schönen Dekorationen. Während wir Menschen uns auf dieses Spektakel freuen, sieht die Welt für unsere vierbeinigen Freunde oft ganz anders aus. Stell dir vor, du wärst plötzlich von merkwürdigen Gestalten umgeben, ständig würde es an der Tür klingeln, und überall gäbe es unbekannte Gerüche und Geräusche. Dazu bist du eingepackt in ein Hundekostüm, dass sich ganz und gar nicht gut anfühlt. Klingt stressig, oder? Genau so fühlen sich unsere Fellkumpel vielleicht. Aber keine Sorge, mit ein paar Tricks (und Snacks) wird das Halloween mit Hund zu einem Fest, das allen Beteiligten Spaß macht.

Sicherheit geht vor: Ein gruselfreies Zuhause für Hunde

Wenn du ein neugieriger Hund wärst, überall funkelt und blinkt es und seltsame Gerüche liegen in der Luft, dann würden diese orangenen Dinger doch zum Anbeißen aussehen, oder? Bevor du dein Zuhause in ein Gruselkabinett verwandelst, denk genau nach.

Don’t: Süßigkeiten herumliegen lassen

Bewahre alle Leckereien sicher auf, denn was für uns ein Genuss ist, kann für unsere Hunde giftig sein. Besonders Schokolade ist tabu für Hunde! Erkläre auch deinen Gästen, dass sie ihre Süßigkeiten für sich behalten sollen, egal wie bettelnd die Hundeaugen auch schauen. Wenn du unsicher bist, vergewissere dich nochmal an, was Hunde nicht essen dürfen.

Do: Sichere Deko ist ein Muss!

Platziere Kürbisse, Kerzen und elektrische Dekorationen außer Reichweite deiner Schnüffelnase. Niemand möchte, dass eine Kerze durch einen wedelnden Schwanz umgeworfen wird oder euer Hund sich in einer Lichterkette verfängt.

Hundekostüm: Spaß oder Stress?

Liebst du es, deinen Hund in niedliche Hundekostüme zu stecken? Das ist mehr als verständlich und macht sich besonders auf Fotos gut. Doch schlüpfen wir mal einen Moment in die Hunderolle. Ist es wirklich eine gute Idee deinen Hund zu kostümieren?

Don't: Zwanghaftes Verkleiden

Nicht jeder Hund fühlt sich wohl in einem Kostüm. Beobachte die Körpersprache deines Hundes. Zieht er sich zurück? Sieht er unwohl aus? Dann ist vielleicht ein einfaches Hundehalstuch im Halloween Style die bessere Wahl.

Auch wenn dein Hund zu denen gehört, die alles mit sich machen lassen, sollten einige Dinge beachtet werden. Verzichte auf Kostüme, die
• die Ohren bedecken
• zu viel Gewicht auf den Körper deines Hundes packen
• seine Sehfähigkeit beeinträchtigen
• den ganzen Körper einzwängen oder den Schwanz in seiner Bewegung einschränken

Hunde sind auf ihre körperliche Kommunikation angewiesen. Wird diese unterbunden, ist das nicht nur unangenehm für deinen Hund, sondern kann auch unliebsame Zwischenfälle auslösen, wie zum Beispiel Angstschnappen, Beißen oder Kämpfe mit Artgenossen.

Do: Komfort ist das A und O

Wenn du dich dennoch für ein Hundekostüm entscheidest, stelle sicher, dass dein Hund sich darin frei bewegen, atmen und alles andere tun kann, was Hunde so tun. Probiere es vorher an und lass deinen Hund damit eine Weile herumlaufen. Fühlt er sich wohl? Super! Wenn dein Hund sich nicht wohlfühlt, ziehe ihm das Kostüm wieder aus.

Nicht jeder Hund muss der Star der Halloween-Party sein. Gute Optionen für eine passende Halloweenverkleidung sind beispielsweise Bandanas oder ein Schal, den der Hund um den Hals tragen kann oder eine Schleife im Fell. Auch andere Hundebekleidung, wie ein Pullover ist denkbar, wenn dieser für Hunde geeignet ist.

Wichtig: Lass deinen kostümierten Hund nie unbeaufsichtigt und achte auf Anzeichen von Unbehagen. Sei bereit, deinem Hund das Kostüm jederzeit auszuziehen.

Rückzugsmöglichkeiten: Jeder braucht mal eine Auszeit

Halloween kann für Hunde wie ein nie endendes Feuerwerk sein: aufregend, aber auch beängstigend. Mit ein paar Tipps, kannst du deinem Hund helfen, entspannt zu bleiben.

Don't: Erzwungene Geselligkeit

Manche Hunde sind Partytiere, andere eher Couch-Potatoes. Respektiere die Persönlichkeit deines Lieblings. Wenn er sich vor den verkleideten Kindern an der Tür fürchtet, zwing ihn nicht dazu, sie zu begrüßen. Vor allem auch deshalb, weil kostümierte Menschen es deinem Hund erschweren oder sogar unmöglich machen, die Körpersprache der Menschen zu lesen, was wiederum zu Angst und unerwünschten Reaktionen führen kann.

Do: Rückzug und Pausen

Richte deinem Hund einen gemütlichen Rückzugsort ein. Einen Ort, an dem er dem ganzen Trubel entfliehen kann, denn genau das braucht er vielleicht. Ein ruhiges Zimmer mit seinem liebsten Hundespielzeug, einer kuscheligen Hundedecke und vielleicht sanfter Musik kann Wunder wirken. Sprich auch mit deinen Gästen darüber, dass sie deinen Hund am besten ignorieren sollen, um ihn nicht zusätzlich aufzudrehen, falls er sich doch inmitten des Geschehens befindet.

Auch wenn er der geselligste Vierbeiner der Welt ist, gönne ihm regelmäßige Auszeiten vom Halloween-Wahnsinn. Beobachte ihn genau - wenn er anfängt, gestresst zu wirken, ist es Zeit für eine Ruhepause.

Happy Halloween für Hund und Mensch

Mit ein bisschen Vorbereitung und viel Einfühlungsvermögen kann Halloween für dich und deinen pelzigen Begleiter zu einem tollen Erlebnis werden. Was für uns Menschen aufregend ist, kann für unsere Hunde überwältigend sein. Sei achtsam, respektiere die Grenzen deines Vierbeiners und vergiss nicht, ihm zwischendurch eine extra Portion Streicheleinheiten zu geben.
Happy Halloween!


Melanie Roloff ist dreifache Mutter, Ehefrau und Tierbesitzerin. Als leidenschaftliche Yogalehrerin und Hobbyautorin inspiriert sie Menschen mit ihren Geschichten. Gemeinsam mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden Phaléne Lilly und Chihuahua Sammy, lebt sie in Bayern.