Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen blicken lassen, wird auf vielen Balkonen und Terrassen wieder kräftig gegrillt. Nicht nur Grillfans erfreuen sich an dem saisonalen Festmahl – der Duft nach Bratwurst und marinierten Steaks erreicht auch schnell die sensiblen Nasen unserer Vierbeiner. Aber Vorsicht – beim Grillen mit dem Hund lauert so manche Gefahr!
Dem einen oder anderen Hundehalter fällt es schwer, dem niedlichen, Mitleid erregenden Hundeblick am Grill zu widerstehen. Kurzerhand teilt er die Bratwurst mit seiner Fellnase. Oft vergisst aber auch der brave Vierbeiner seine Erziehung und bedient sich einfach selbst vom Rost. Die Folge: Erbrechen, Durchfall und Verstopfungen. Warum sind Fleischreste und würzige Grillware so gefährlich für den Hund? Und wie wird Grillen mit dem Hund möglichst sicher?
Grillen mit dem Hund kann gefährlich werden
In Grillresten können sich Knochensplitter befinden, die beim Durchbohren der Darmwände lebensbedrohliche Verletzungen hervorrufen. Anteile des Futters könnten in die Bauchhöhle geraten, was schwerwiegende Entzündungen des Bauchraumes zur Folge hat. Vorsicht ist vor allem bei Hühnerfleisch geboten, da die Knochen sehr leicht splittern. Bei größeren Knochenmengen besteht die Gefahr der Verstopfung. Der Hund kann als Folge eventuell keinen Kot mehr absetzen und ist notfalls nach der Aufnahme durch einen Tierarzt zu behandeln.
Nicht nur Knochen, auch mariniertes oder gewürztes Grillfleisch ist nicht für Hunde geeignet. Die starke Würzung – die selbst Bratwürstchen zugefügt wird – ist unverträglich für den Hundemagen. Es kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
Eher unbekannt aber nicht weniger gefährlich ist die sogenannte Aujeszkysche Krankheit. Der Erreger dieser tödlich verlaufenden Krankheit kann durch den Verzehr von rohem – und selbst halbgarem – Schweinefleisch auf Hunde übertragen. Er löst eine Entzündung des zentralen Nervensystems aus. Appetitlosigkeit, Erbrechen, erhöhte Speichelproduktion, Juckreiz und sogar tollwutähnliche Symptome sind typische Erscheinungsbilder.
Was tun im Notfall?
Die Gäste müssen bewirtet werden. Nachschub für den Grill muss geholt werden – und schon ist es geschehen. Der Hund hat seine Chance genutzt und sich Fleisch vom Grillrost geschnappt. Was ist zu tun?
Hat der Vierbeiner aufgrund von Verstopfungen Probleme mit dem Absatz von Kot, kann das Verabreichen von pflanzlichem Öl – ein Esslöffel auf zehn Kilogramm Körpergewicht – Abhilfe schaffen. Leidet der Hund jedoch zusätzlich an starkem Erbrechen, muss ein Tierarzt hinzugezogen werden. Noch ein bis zwei Stunden nach der Futtereinnahme kann dieser den Hund mithilfe einer Spritze zum Erbrechen bringen.
Wie halte ich den Hund vom Grill fern?
Wie aber kann der Tierhalter verhindern, dass es beim Grillen mit dem Hund überhaupt zu einem solchen Notfall kommt? Am besten natürlich durch höchste Achtsamkeit und Vorkehrungen. Lagere das Grillfleisch und andere Leckereien außer Reichweite des Hundes.
Außerdem sollte der Hund vorab ausreichend gefüttert oder die übliche Futterration samt Napf mitgenommen werden. Der Hund verspürt so keinen großen Hunger mehr. Das wird ihn natürlich nicht direkt vom köstlichen Grillfleisch abhalten! Aber sein Interesse liegt dann womöglich eher beim Spielen und Toben mit anderen Gästen oder Hunden.
Wichtig ist, dass Grillreste anschließend hundesicher entsorgt werden. Was für uns Menschen nicht mehr genießbar ist, kann für den Vierbeiner noch der reinste Gaumenschmaus sein.