Eine Heilmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin
Die Gold-Akupunktur ist eine besondere Form der Akupunktur und gehört zur Traditionellen Chinesischen Medizin. Bei der Akupunktur werden kleine, ganz dünne Nadeln in die Haut gestochen, um dort bestimmte Akupunkturpunkte zu stimulieren, die wiederum die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren – vereinfacht ausgedrückt.
In den 1970er-Jahren begann man, auch Hunde verstärkt mit Akupunktur zu behandeln. Das zeigte auch gute Wirkung, die allerdings nicht dauerhaft anhielt. Immer wieder mussten die Behandlungen wiederholt werden. Und so kamen Ärzte in den USA auf die Idee, die traditionell überlieferten Akupunkturpunkte dauerhaft zu stimulieren, nämlich über die Implantation kleinster Goldstücke. Dadurch wird der Stoffwechsel des erkrankten Gelenks konstant angeregt und in Folge der Schmerz gelindert.
Wichtig: Die Gold-Akupunktur lindert den Schmerz, sie heilt nicht die Erkrankung als solche. Ein verknöcherter Wirbel bleibt verknöchert – nur schmerzt er nicht mehr.
Gold: Ein wertvolles Heilmittel
Dass das kostbare Metall ein uraltes Heilmittel ist, ist heute ein wenig in Vergessenheit geraten. Dabei hat es, in kleiner Dosis verabreicht, einen regulierenden Einfluss auf das Immunsystem und ist entzündungshemmend. Bei der Goldakupunktur hilft also sowohl die Stimulierung der Akupunkturpunkte als auch die schmerzlindernde Wirkung des Goldes gleichermaßen.
Hilfe bei Gelenkerkrankungen
Vor allem schmerzhafte Veränderungen der Gelenke beim Hund sprechen sehr gut auf eine Goldakupunktur an. Dazu gehören:
- Spondylose – Verknöcherung der Wirbelsäule
- Hüftgelenksdysplasie – Fehlstellung der Hüfte
- Ellbogendysplasie – Fehlstellung des Ellbogens
- Arthrose – Gelenkverschleiß
Auch bei Epilepsie oder Inkontinenz wird mit der Goldakupunktur gearbeitet, allerdings sind die Erfolge dort in der Regel weniger deutlich.
Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung
Die Goldakupunktur kann ohne tiefe Narkose, lediglich unter Verabreichung einer leichten Sedierung, durchgeführt werden, ist also vor allem auch für ältere Hunde gut verträglich.
Dann werden die Goldstücke über eine Hohlnadel in den Körper eingebracht. Dabei handelt es sich um 24-karätige Goldstifte, die einen Durchmesser von nur 1 mm haben und etwa 3 mm lang sind. Es kommt dabei darauf an, dass genau die richtigen Akupunkturpunkte „getroffen“ werden. Eine wahllose Verteilung der Goldstücke, die möglicherweise sogar noch direkt in den Knochen eindringen, ist sinnlos oder sogar gefährlich. Deshalb ist für den Erfolg der Behandlung absolut wichtig, dass der Tierarzt über eine fundierte Ausbildung in Akupunktur und ganzheitlicher Medizin verfügt.
Nach der Behandlung kann über ein Röntgenbild abschließend abgeklärt werden, ob die Implantate an der richtigen Stelle eingebracht wurden. Da es sich um eine minimalinvasive Behandlung handelt, bleibt noch nicht einmal eine Narbe zurück und es ist keine Wund-versorgung nötig.
Die Gold-Akupunktur wird einmalig durchgeführt. Ein Therapieerfolg ist manchmal nach wenigen Tagen erkennbar, es kann jedoch auch mehrere Wochen dauern.
Bewegung und Diät
Nach der Behandlung ist ein langsamer, aber konstanter Muskelaufbau wichtig, denn eine kräftige Muskulatur unterstützt und entlastet die Gelenke, die zwar nach der Goldakupunktur im besten Fall schmerzfrei, aber immer noch krankhaft verändert sind. Auch ist unbedingt darauf zu achten, dass der Hund nicht übergewichtig ist. Es heißt also zunächst, an der Leine im Schritt zu gehen und unkontrollierte Bewegungen zu meiden. Erst nach und nach – in Absprache mit dem Arzt – darf dann das Bewegungsspektrum erweitert werden.
Dieser Text wurde erstellt in Zusammenarbeit mit Regina Rademächers: