Gemüse für Hunde

Hunde und Gemüse – passt das überhaupt zusammen? Vielleicht fragst du dich, ob dein Vierbeiner auch mal an deinem gesunden Snack knabbern darf. Die gute Nachricht: Ja, viele Gemüsesorten sind nicht nur für uns Menschen gesund, sondern auch für unsere Hunde! Also, warum nicht mal ein bisschen kreativ rund um den Hundenapf werden. Aber Vorsicht: Nicht alles, was wir als lecker und gesund empfinden, ist auch gut für unsere Fellnasen. In diesem Beitrag verrate ich dir, welches Gemüse für Hunde geeignet ist und bedenkenlos gefüttert werden kann, welches nur in Maßen und wovon du lieber die Finger lässt. Also, schnapp dir eine Karotte und lies weiter!

Welches Gemüse und Obst vertragen Hunde?

Hunde sind, genau wie wir, unterschiedlich. Während der eine Hund Karotten liebt, mag der andere sie vielleicht gar nicht. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Gemüsesorten, die die meisten Hunde gut vertragen und die eine tolle Ergänzung zum Futter darstellen können.

Ganz wichtig: Bleib individuell und schau danach, was DEIN Hund auch wirklich verträgt. Dieser Beitrag gibt allgemeine Infos. Sollte dein Hund unter einer Allergie, Nahrungsmittelunverträglichkeiten usw. leiden oder das Lebensmittel einfach nicht mögen, so passe bitte deinen persönlichen Plan für deinen Hund an. Und bei allem gilt: Die Dosis macht das Gift! Dosiere alles in einem verträglichen Maß.

Karotten

Karotten sind der absolute Klassiker unter den Gemüsesnacks für Hunde. Sie sind reich an Beta-Carotin, das für die Augen deines Hundes wichtig ist, und enthalten viele Ballaststoffe. Du kannst Karotten roh, gekocht oder geraspelt anbieten – die meisten Hunde lieben sie in jeder Form.

Zucchini

Zucchini sind ein leicht verdauliches Gemüse, das Hunde gut vertragen. Sie enthalten wenig Kalorien und viel Wasser, was sie zu einem perfekten Snack für zwischendurch macht. Ob roh oder gekocht, Zucchini sind eine tolle Ergänzung im Futternapf.

Kürbis

Kürbis, besonders der Hokkaido, ist nicht nur lecker, sondern auch gesund für Hunde. Er ist reich an Ballaststoffen und kann bei Verdauungsproblemen, wie Verstopfung oder Durchfall, helfen. Am besten kochst du den Kürbis vor dem Füttern.

Gurken

Gurken sind ein leichter, erfrischender Snack, der vor allem an heißen Tagen super ist. Sie bestehen zu einem Großteil aus Wasser und sind daher kalorienarm – perfekt für Hunde mit Übergewicht, die auf ihre Figur achten müssen.

Äpfel

Äpfel sind ein beliebter Obstsnack, der reich an Vitaminen und Ballaststoffen ist. Entferne die Kerne, da diese Blausäure enthalten, die für Hunde giftig sein kann. Ein Stück Apfel im Napf sorgt für Abwechslung und schmeckt den meisten Hunden sehr gut.

Was ist gesund und empfehlenswert für Hunde?

Neben den oben genannten Klassikern gibt es noch viele weitere Gemüse- und Obstsorten, die für Hunde gesund und empfehlenswert sind. Diese enthalten wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, die das Wohlbefinden deines Hundes unterstützen können.

Gesundes Gemüse

  • Spinat
    Reich an Eisen und Vitaminen, gut für die Muskeln.
  • Brokkoli
    Enthält viele Antioxidantien und Vitamine, aber bitte nur in kleinen Mengen, da er Blähungen verursachen kann.
  • Sellerie
    Kalorienarm und gut für die Zahngesundheit deines Hundes.
  • Paprika (rot)
    Vollgepackt mit Vitamin C, aber die Kerne und der Strunk sollten entfernt werden.

Gesundes Obst

  • Bananen
    Reich an Kalium und Ballaststoffen, aber nur in Maßen, da sie viel Zucker enthalten.
  • Heidelbeeren
    Voller Antioxidantien und gut für das Immunsystem.
  • Birnen
    Ähnlich wie Äpfel, aber auch hier die Kerne entfernen.
  • Erdbeeren
    Reich an Vitamin C und Folsäure, perfekt für den Sommer.

Welches Gemüse und Obst vertragen Hunde nicht so gut?

Leider gibt es auch einige Gemüse- und Obstsorten, die deinem Hund nicht guttun oder sogar giftig sein können. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, was du deinem Vierbeiner gibst.

Giftiges Gemüse

  • Zwiebeln und Knoblauch
    Beide sind ab einer bestimmten Menge hochgiftig für Hunde und können die roten Blutkörperchen zerstören, was zu Blutarmut führen kann.
  • Rohkartoffeln
    Diese enthalten Solanin, eine giftige Substanz, die erst beim Kochen unschädlich wird.
  • Tomaten (unreif)
    Auch sie enthalten Solanin, weshalb du deinem Hund nur reife, rote Tomaten und dann auch nur in Maßen geben solltest.
  • Avocado
    Avocados enthalten Persin, das für Hunde giftig ist und zu Erbrechen und Durchfall führen kann.

Giftiges Obst

  • Trauben und Rosinen
    Diese können bei Hunden zu schwerem Nierenversagen führen, selbst in kleinen Mengen.
  • Kirschen
    Die Kerne enthalten Blausäure, die für Hunde tödlich sein kann.
  • Zitrusfrüchte
    Orangen, Zitronen und Limetten können Magenprobleme verursachen und sollten daher vermieden werden.
  • Granatapfel
    Kann zu Erbrechen und Bauchschmerzen führen.

Welches Gemüse sollten Hunde nur in geringen Mengen fressen?

Manche Gemüsesorten sind zwar nicht direkt giftig, sollten aber dennoch nur in kleinen Mengen gefüttert werden, um Magenprobleme oder andere Unverträglichkeiten zu vermeiden.

  • Blumenkohl und Kohl
    Diese Sorten können Blähungen und Verdauungsprobleme verursachen.
  • Rote Bete
    Reich an Oxalsäure, die bei übermäßigem Verzehr schädlich sein kann, daher nur in kleinen Mengen geben.
  • Mais
    Kann roh schwer verdaulich sein und bei manchen Hunden Allergien auslösen. Besser gekocht und nur in geringen Mengen füttern.

Wieviel Gemüse sollten Hunde generell fressen?

Gemüse sollte etwa 20-30 % der täglichen Futterration deines Hundes ausmachen, abhängig von seiner Größe, seinem Alter und seinem Aktivitätslevel. Es dient als Ergänzung zum Hauptfutter und versorgt deinen Hund mit zusätzlichen Nährstoffen und Ballaststoffen. Achte jedoch darauf, dass Gemüse die Hauptmahlzeiten nicht ersetzt, sondern diese sinnvoll ergänzt.

Es ist grundsätzlich auch möglich mehr Gemüse zu füttern und einen Hund vegetarisch zu ernähren. Auch einen Hund vegan zu ernähren ist prinzipiell möglich. Wenn du dich für diese Ernährungsformen interessierst, solltest du dich allerdings vorab gut informieren und dich von deinem Tierarzt beraten lassen, ob eine komplett fleischlose Ernährung für deinen Hund geeignet ist.

Wie sollte man das Gemüse am besten vorbereiten?

Die Zubereitung des Gemüses ist entscheidend dafür, wie gut dein Hund es verträgt und welche Nährstoffe er daraus aufnehmen kann. Hier ein paar Tipps, wie du das Gemüse am besten vorbereitest:

Waschen: Egal, ob roh oder gekocht – Gemüse sollte immer gründlich gewaschen werden, um Schmutz und eventuelle Pestizide zu entfernen.
Kochen: Viele Gemüsesorten wie Kürbis, Zucchini oder Brokkoli können gekocht leichter verdaut werden. Kochen hilft auch, giftige Stoffe wie Solanin in Kartoffeln unschädlich zu machen.
Roh: Einige Gemüse- und Obstsorten wie Karotten oder Äpfel können auch roh gefüttert werden. Achte darauf, das Gemüse klein zu schneiden oder zu raspeln, damit dein Hund es leichter kauen und verdauen kann.

Welches Gemüse sollte man beim BARFen nicht verwenden?

Beim BARFen (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) werden Hunde hauptsächlich mit rohem Fleisch gefüttert, ergänzt durch Gemüse und Obst. Hierbei ist es besonders wichtig, auf die richtigen Obst- und Gemüsesorten zu achten und auf gewisse Sorten zu verzichten.

Keine Zwiebeln und Knoblauch: Diese sind auch roh giftig.
Keine Nachtschattengewächse: Kartoffeln und Tomaten sollten nur gekocht und in geringen Mengen gegeben werden.
Kein rohes Bohnenkraut: Dieses enthält giftige Lektine, die erst durch Kochen unschädlich werden.

Geeignetes Gemüse für Hunde im Überblick

  • Karotten
  • Zucchini
  • Kürbis
  • Gurken
  • Brokkoli (in Maßen)
  • Spinat
  • Sellerie
  • Rote Bete (in Maßen)
  • Paprika (ohne Kerne und Strunk)
  • Süßkartoffeln (gekocht)
  • Erbsen
  • Grünkohl (in Maßen)

Geeignetes Obst für Hunde im Überblick

  • Äpfel (ohne Kerne)
  • Bananen (in Maßen)
  • Heidelbeeren
  • Erdbeeren
  • Birnen (ohne Kerne)
  • Melonen (ohne Kerne)
  • Pfirsiche (ohne Kerne)

Achtung! Diese Obst- und Gemüsesorten sind für Hunde giftig

  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Rohe Kartoffeln
  • Avocado
  • Tomaten (unreif)
  • Auberginen (unreif)
  • Rohes Bohnenkraut
  • Rhabarber (Blätter)
  • Trauben
  • Rosinen
  • Kirschen (mit Kern)
  • Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Limetten)
  • Granatapfel

Gemüse für Hunde als Futterergänzung

Gemüse und Obst können eine wunderbare Ergänzung zur Ernährung deines Hundes sein, solange du weißt, was er verträgt und was nicht. Indem du die richtigen Sorten auswählst und sie entsprechend zubereitest, kannst du die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes unterstützen.

Denk immer daran: Jeder Hund ist anders, und was für den einen gut ist, kann beim anderen Magenprobleme verursachen. Wenn du unsicher bist oder dein Hund ungewöhnliche Symptome zeigt, zögere nicht, einen Tierarzt aufzusuchen. Er ist dein erster Ansprechpartner, wenn es um Gesundheitsfragen deines Hundes geht.


Kristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften. Als Dozentin ist Kristina Ziemer-Falke sehr gefragt und deutschlandweit auf Seminaren und Vorträgen zu Themen rund um den Hund anzutreffen.


Quellenangaben